Eine solide Fantasygeschichte mit sympathischen Charakteren
ArdanticaAls die Mathematikstudentin Leyla eines Tages in einer völlig neuen Welt statt auf dem Mädchenklo ihrer Universität landet, ändert sich ihr sonst so geordnetes Leben schlagartig. Denn anscheinend besitzt ...
Als die Mathematikstudentin Leyla eines Tages in einer völlig neuen Welt statt auf dem Mädchenklo ihrer Universität landet, ändert sich ihr sonst so geordnetes Leben schlagartig. Denn anscheinend besitzt sie die Fähigkeit, kleine Risse zwischen den Welten wahrzunehmen und diese zu durchschreiten. So landet sie eines Tages in Naurénya - einem Land, in dem es Gestaltwandler und Menschen gibt, die die Elemente beherrschen. Doch seit kurzem wird immer mehr Fläche in Naurénya von einem harten, schwarzen Gestein bedeckt, welches Leben auszulöschen vermag. Und plötzlich muss sich Leyla entscheiden: Ist sie bereit, den Wesen im magischen Land zu helfen und dafür ihr altes Leben komplett umzuwerfen?
Das Cover des Buches hat meine Aufmerksamkeit sofort auf sich gelenkt. Es sieht wirklich toll aus. Die Farben und Motive harmonieren optimal miteinander und schrauben insgesamt die Erwartungen an die Geschichte hoch.
Diese wurden im ersten Moment ein wenig gedämpft. Zwar war der Prolog mitreißend und gut gemacht, danach folgte allerdings eine relativ lange Durststrecke. Es hat ein wenig gedauert, bis die Fantasygeschichte ins Rollen kam. Denn erst musste der Leser warten, bis Leyla endlich ihre Prüfungen zu Ende gebracht hat. An dieser Stelle musste ich mich tatsächlich ein wenig zwingen, weiterzulesen. Das lag keinesfalls am Schreibstil der Autorin, denn dieser war gut verständlich, recht einfach zu lesen und wirklich flüssig. Aber die Szenen, bevor Leyla in das magische Land reist, erschienen mir persönlich sehr trocken und langweilig.
Letztendlich kann ich sagen, dass sich das Warten auf jeden Fall gelohnt hat. Ist Leyla erst einmal richtig in Naurénya angelangt, geht es sofort zur Sache. Die Umgebung wird toll beschrieben, die Idee rund um die Gestaltwandler und Elements ist ausgefeilt und schlüssig und durch das rätselhafte schwarze Gestein und die Suche nach dem Verursacher kommt einiges an Spannung in die Geschichte. Die Fantasyelemente an sich sind dabei zwar nichts zwingend Neues, ein Buch mit genau dieser Konstellation habe ich jedoch noch nicht gelesen.
Die Charaktere konnten mich ebenfalls überzeugen. Jeder Charakter einzeln betrachtet hatte etwas Besonderes, den nötigen Tiefgang und war mehr oder weniger sympathisch.
Die schüchterne Leyla mochte ich von Anfang an. Ich konnte ihre Sorgen und Ängste gut nachvollziehen und fand es gut, dass sie - obwohl die Protagonistin - nicht aufdringlich war.
Ihr bester Freund Majik war doch sehr eigen, aber nichtsdestotrotz ziemlich unterhaltend.
Zu meinen liebsten Charakteren haben allerdings die Wesen in Naurénya selbst gehört. Sie hatten alle einen gewissen Wiedererkennungswert und ich mochte die Mischung aus Fantasy und realen Komponenten sehr gerne.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich der erste Teil von "Ardantica" schlussendlich doch überzeugen konnte. Es handelt sich dabei um eine solide Fantasygeschichte mit tollen Charakteren, die bei vielen Lesern sicherlich Gefallen finden wird.
5/5 Sterne