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Veröffentlicht am 11.11.2016

Henning Beck - Hirnrissig

Hirnrissig
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Meine Meinung:
Schon immer wollte ich mehr über das Gehirn wissen, aber hochgestochene Fachliteratur hat mich zum Teil regelrecht abgeschreckt. "Hirnrissig" ist da zum Glück anders, hier gelangt es Henning ...

Meine Meinung:
Schon immer wollte ich mehr über das Gehirn wissen, aber hochgestochene Fachliteratur hat mich zum Teil regelrecht abgeschreckt. "Hirnrissig" ist da zum Glück anders, hier gelangt es Henning Beck auf humorvolle, stellenweise provokative, aber auch sehr einfache Erzählweise das Wissen schmackhaft an die Leser weiterzugeben. Besonders spannend fand ich Mythos Nummer 7: "Weibliche und männliche Gehirne denken verschieden" aus dem folgendes Zitat und Resultat hervorgeht:

"Was den Mann tatsächlich zum Mann macht, ist also das weibliche Geschlechtshormon, das auch den Eisprung bewirkt. Sorry, Mario Barth." (Seite 106)

Aber auch der 14. Mythos "Mit Brainfood essen wir uns schlau" hat mein Interesse geweckt. Hierbei wird erwähnt, dass hochwertiges Fett und Eiweiß sehr wichtig fürs Gehirn sind und bezüglich der Nährstoffe habe ich mir folgendes Zitat eingeprägt:

"Nur weil Sie sich Ihren Körper mit Nährstoffen vollladen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch im Gehirn ankommen". (Seite 199, Absatz 1)


Fazit:
Humorvoll und leicht verständlich - ein gelungenes Buch für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Kerstin Gier - Für jede Lösung ein Problem

Für jede Lösung ein Problem
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Meine Meinung:
Die Handlung ist ziemlich simpel gestrickt, so dass man sich als Zuhörer entspannt zurücklehnen kann, ohne viel Nachdenken zu müssen. Doch trotz, dass die Story locker, chaotisch und humorvoll ...

Meine Meinung:
Die Handlung ist ziemlich simpel gestrickt, so dass man sich als Zuhörer entspannt zurücklehnen kann, ohne viel Nachdenken zu müssen. Doch trotz, dass die Story locker, chaotisch und humorvoll daher kommt und ich beim Zuhören die Figuren bildlich vor Augen hatte, war für mich handlungstechnisch vieles zu vorhersehbar.

Einen großen Pluspunkt hat in meinen Augen die Sprecherin Josefine Preuß erzielt. Ihre Stimme war mitunter mein größter Beweggrund für den Hörbuchkauf, da ich diese bereits in Serien und Filmen einzigartig fand. Ihre hohe, deutliche sowie klare Stimme - welche die Schauspielerin sehr jung wirken lässt - betont gekonnt Gerri's Aussagen und ist wunderbar in die Rolle der Protagonistin geschlüpft.

Fazit:
Wer zum Entspannen eine leichte, lockere, humorvolle Geschichte mit angenehmer Stimme hören möchte ist mit "Für jede Lösung ein Problem" bestens versorgt.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Susanne Beyer, Martin Doerry - Mich hat Auschwitz nie verlassen

»Mich hat Auschwitz nie verlassen«
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Zu Beginn erscheint ein Vorwort, welches über das damalige Konzentrationslager in Auschwitz, welches als Schlimmstes seiner Zeit galt, berichtet und erklärt.

Beispielsweise wurden die "Häftlinge" damals ...

Zu Beginn erscheint ein Vorwort, welches über das damalige Konzentrationslager in Auschwitz, welches als Schlimmstes seiner Zeit galt, berichtet und erklärt.

Beispielsweise wurden die "Häftlinge" damals in zwei Kategorien eingeteilt: Auf der einen Seite die arbeitsfähigen Menschen, auf der anderen die zu dem Zeitpunkt arbeitsunfähigen Menschen wie Kinder, Kranke, Alte oder Schwangere. Die Menschen aus Kategorie zwei wurden meist sofort getötet oder man hat grausame Experimente an ihnen ausprobiert.

Im Anschluss daran folgen die einzelnen Geschichten und Potraits der 20 überlebenden Zeitzeugen, welche von Beyer und Doerry unkommentiert niedergeschrieben wurden. Darunter befindet sich auch das polnische Paar Izzy und Anna, welches zeitgleich in Auschwitz waren und nun seit über 68 Jahren zusammen sind. Auch ist es interessant, wie die Überlebenden heutzutage leben und mit ihrer Vergangenheit umgehen. Einige von ihnen waren Jahre später nochmals an dem grauenvollen Ort andere entfernten ihre Häftlingnummer-Tattoos um das Geschehene innerlich zu bewältigen.

Nach den einzelnen Geschichten folgen auf den Seiten 272 bis einschließlich 277 Kurzbiografien der vorgestellten Zeitzeugen.

Die Erinnerungen an diese grausame Zeit ließen mich beim Lesen mehrmals erschaudern und nach einigen Berichten musste ich das Buch erstmal weglegen und das Gelesene verkraften, bevor ich weiterlesen konnte. Für mich ist es einfach unbegreiflich, wie es damals überhaupt soweit kommen konnte. Die Antwort auf die Frage, warum meine Entscheidung auf dieses Buch fiel, ist auf die Geschichten meines Großvaters zurückzuführen, der mir immer wieder mal über über seine Zeit in einem Arbeitslager erzählte, was mich mich bereits vor Jahren dazu bewegt hat, mich anhand von Dokumentationen, Filmen und Büchern mehr mit der Zeitgeschichte zu beschäftigen.

Trotz dass es sich hierbei um keine leicht verdauliche Lektüre handelt, sollte man es unbedingt lesen. Geschichtlich gesehen ist es auf jeden Fall eins der wertvollsten Bücher in meinem Buchregal.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Oliver Uschmann, Sylvia Witt - Bis zum Schluss

Bis zum Schluss
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In der heutigen Zeit verdrängen viele Menschen den Gedanken daran, nahestehende Menschen zu verlieren und selbst zu sterben. Wir leben in einer schnelllebigen Welt bestehend aus viel Konsum. Denken an ...

In der heutigen Zeit verdrängen viele Menschen den Gedanken daran, nahestehende Menschen zu verlieren und selbst zu sterben. Wir leben in einer schnelllebigen Welt bestehend aus viel Konsum. Denken an Reisen, an den nächsten Einkauf, an die Freizeitgestaltung und das „gemeinsam alt werden“, aber die Gedanken um den Tod versuchen wir möglichst aus unserem Leben zu streichen, zu verbannen.



Doch irgendwann kommt genau dieser Zeitpunkt. Man trauert, man ist verzweifelt, überfordert, fühlt sich alleine gelassen. Und doch hat man in dieser schweren Trauerphase auch Verpflichtungen. "Wie organisiere ich die Trauerfeier?" oder "Was geschieht mit dem Nachlass?" - Dies sind nur zwei der unzähligen Fragen, auf welche Oliver und Sylvia eingehen und versuchen Antworten zu geben.

Trotz, dass ich mich auch für die Verhaltensweisen von Lebewesen interessiere, waren die zahlreichen Zeilen über die körperlichen- sowie seelischen Prozesse des Sterbens für mich leider ab und an sehr mühsam zu lesen und ich hatte oft das Gefühl, einige dieser Absätze überspringen zu müssen, habe es dann aber doch gelesen.

Fazit:
Wer sich für die verschiedenen Verhaltensweisen von Menschen interessiert und sich näher mit der Sterbebegleitung und dem Tod auseinandersetzen möchte, um eventuell einen besseren Umgang damit zu erlangen oder um sich auf einen zukünftigen Todesfall vorzubereiten ist mit diesem Buch bestens versorgt.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Susann Rehlein - Die erstaunliche Wirkung von Glück

Die erstaunliche Wirkung von Glück
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Das Buchcover ist hauptsächlich in einem schlichten Blauton gehalten. Eine Malerei eines hellblau-gelben Kronleuchters, in dem eine junge, schlanke, schwarzhaarige Frau in einem dunklen Kleid platziert ...

Das Buchcover ist hauptsächlich in einem schlichten Blauton gehalten. Eine Malerei eines hellblau-gelben Kronleuchters, in dem eine junge, schlanke, schwarzhaarige Frau in einem dunklen Kleid platziert ist schmückt das Cover. Es ist unschwer zu erkennen, dass es die Protagonistin Dorle darstellen soll. Auf dem gezeichneten Kronleuchter befinden sich drei Post-it ähnliche Kästchen unterschiedlicher Größe, in denen der Buchtitel, der Name der Autorin und das Genre vermerkt sind.

Auf dem Buchrücken wird in kurzer Form der Inhalt beschrieben. Über dem Text befinden sich drei schmale, längliche Balken mit Worten in verschnörkelter Schriftart. Nicht zu vergessen, die Kristalle, welche das Layout schmücken und sich auch im Buch vorfinden lassen.

Der Roman verfügt über eine angenehme Schriftart- sowie Schriftgröße.

Zugegebenermaßen war ich nach den ersten Zeilen etwas enttäuscht, da ich innerlich etwas anderes erwartet hatte. Die vielen malerischen Beschreibungen sowie die vielen französischen Begriffe waren für mich sehr ungewohnt, so dass ich mich vorerst langsam an den Schreibstil der Autorin herantasten musste.

Nach einigen Seiten hat mich der Roman dann doch überzeugen können. Ich gewöhnte mich schnell an die stilistischen Mittel der Autorin und wurde neugierig. Mir schossen unzählige Fragen durch den Kopf. „Gibt es Frau Schräubchen wirklich oder leidet Dorle an Schizophrenie?“ und „Wohin verreist Frau Sonne? Ist sie sterbenskrank und fährt in ein Hospiz?“ „Oder handelt es sich alles nur um eine von Dorle ausgesponnene Traumwelt?"
Manches war für mich völlig absurd, was meine Gedanken diesbezüglich verstärkten.
Da ich ein Mensch bin, der sich sehr schnell alles schnell bildlich vorstellt, hatte ich die meisten Charaktere, wie Dorle, Joe, Frau Sonne und Frau Schräubchen, immer geistig vor meinen Augen und mich schnell an die Protagonisten gewöhnt. Nicht jedes Buch schafft es, mir Charaktere zu bieten, die ich symphatisch finde und mit denen ich schnell warm werde. „Die erstaunliche Wirkung von Glück“ hat es geschafft – und das ist ein dicker Pluspunkt.

Als Leserin konnte ich schnell herauslesen, dass die Hauptprotagonistin Dorle eine Frau ist, welche sich gerne zurückzieht und ihre Routine im Alltag beibehalten möchte oder einfach Angst vor Veränderungen in ihrem Leben hat. Sie ist eine stille, zurückhaltende Person, welche die Gesellschaft fremder Menschen vorallem aus Angst und Unsicherheit meidet. So traut sie sich beispielsweise nach einem Fitnesskurs nicht in die Gemeinschaftsdusche und steht alleine in der Umkleide, während sich die anderen Kursteilnehmerinnen unter der Dusche fröhlich unterhalten. Da habe ich – als Leserin und Sozialphobikerin, direkt hineininterpretiert, dass sie sich schon gerne wünscht, dazuzugehören und nicht völlig an sozialen Kontakten abgeneigt ist, was auch ihre sonderbare Beziehung zu ihrem Freund „Joe“ beweist. Eine Beziehung, die ohne Küssen und körperliche Nähe auskommen muss, da Dorle mit menschlicher Nähe nicht so richtig umgehen kann. Und auch wenn Joe mit seiner hippeligen, aktiven Art das volle Gegenteil zur stillen Dorle ist, geht er ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wenn es ein Wort gibt, welches die junge Frau nicht aussprechen kann, dann ist es das kurze Wörtchen "Nein". Ihre wohlhabenden, alten Nachbarn stört das jedenfalls nicht, diese behandeln sie glatt als Concierge.

Innerhalb der 320 Seiten habe ich mich einige Male gefühlt, als hätte man mir einen Spiegel vor Augen gehalten. Soziale Ängste sind für mich leider kein Fremdwort und es gab in den letzen Jahren viel zu oft Tage, an denen ich nicht einen Fuß vor die Tür setzte und bis auf meinen Freund keine sozialen Kontakte pflegte. Vielleicht konnte ich mich daher so gut in Dorle hineinversetzen?

Weshalb sich Dorle mit sozialen Kontakten, menschlicher Nähe und Widerworten so schwer tut, kann man im Laufe der Geschichte immer wieder kurz herauslesen. So erfährt man beispielsweise von einem Aufenthalt in einem Kinderheim und ihrem ohrfeigenden Vater. An dieser Stelle hätte ich allerdings gerne mehr aus Dorle's Vergangenheit erfahren.

Fazit:
Hat man sich erstmal an den Schreibstil der Autorin herangetastet, hat man eine wundervoll überraschende Geschichte vorliegen, in der auch der Humor keinesfalls zu kurz kommt.