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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2021

es fehlte an Emotion

Girl A
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Das Thema ist nicht neu und ich habe ähnliche Bücher wie „Die Moortochter“ von Kare Dionne oder „Liebes Kind“ von Romy Hausmann bereits gelesen. Und doch setzt jedes dieser Bücher einen anderen Schwerpunkt.
Leider ...

Das Thema ist nicht neu und ich habe ähnliche Bücher wie „Die Moortochter“ von Kare Dionne oder „Liebes Kind“ von Romy Hausmann bereits gelesen. Und doch setzt jedes dieser Bücher einen anderen Schwerpunkt.
Leider hatte ich meine Schwierigkeiten mit diesem Buch. Es liegt nicht am Schreibstil, eher am Erzählstil. Im Mittelpunkt steht Girl A bzw. Lex bzw. Alexandra. Es wird aus ihrer Perspektive erzählt. Jedoch ist es ständiger Wechseln zwischen der Gegenwart und Vergangenheit. Wobei die Vergangenheit nicht unbedingt chronologisch erzählt wurde. Es braucht auch immer ein paar Worte oder Zeilen um zu wissen in welcher Zeit man sich gerade befindet, weil es nirgends kenntlich gemacht ist. Die Kapitel sind den einzelnen Geschwistern übergeordnet, aber manchmal fällt es mir schwer den zwingenden Zusammenhang zu erkennen, weil natürlich auch die anderen Geschwister vorkommen. Zum Teil habe ich die Geschwister kaum kennenlernen können und weiß immer noch nicht, wie es ihnen damals im Haus ergangen ist, was sie geprägt hat, welche Schwierigkeiten sie danach hatten,…
So tragisch und beklemmend das Ganze ist, kommt mir das im Buch nicht wirklich rüber. Wie sich die Situation im Haus zuspitzt und was das für den täglichen Ablaug bedeutet, hätte für mich deutlicher herausgearbeitet werden müssen. Oder auch in welcher Zeitspanne sich das Ganze abspielt.
Und die ganze Zeit habe ich mich gefragt, was uns dieser Roman eigentlich erzählen will. Irgendeinen „Sinn“ muss es ja geben. Denn wie gesagt, das Traumatische an der Situation kam für mich nicht wirklich rüber. Mir fehlte es leider an Emotion. Mit keinem der Kinder konnte ich mitfühlen. Keinem habe ich gewünscht, dass es eine gute und sichere Zukunft hat. Zwischendurch wusste ich nicht mehr, warum ich überhaupt noch bis zum Ende lesen soll. Irgendwie war schon alles erzählt. Schade.

Veröffentlicht am 02.05.2021

traumatische Vergangenheiten

Trauma – Kein Entkommen
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Direkt das erste Kapitel ist sehr gelungen und fesselnd geschrieben: aus der Sicht eines kleinen Kindes. Wenn auch nicht in der ich-Form, so erfahren wir doch, wie sich das Kind fühlt. Was es beruhigt, ...

Direkt das erste Kapitel ist sehr gelungen und fesselnd geschrieben: aus der Sicht eines kleinen Kindes. Wenn auch nicht in der ich-Form, so erfahren wir doch, wie sich das Kind fühlt. Was es beruhigt, tröstet oder ängstigt. Und obwohl es eine sehr einfache Sprache ist, finde ich es durch diesen Blickwinkel eindringlich geschrieben und man fürchtet sich davor, wie es zwischen Vater und Kind weitergeht. Aber wo führt uns diese Vor-Geschichte hin?
Diese „kindliche“ Perspektive wird im Laufe des Buches noch aufgegriffen, aber hauptsächlich geht es um die Ermittlerin Katja Sand. Wir erfahren viel über ihr Privatleben. Gefühlt hat es die Hälfte des Buches ausgemacht, so dass ich mich manchmal gefragt habe, um wessen Trauma es hier eigentlich geht. Das von Katja Sand, oder das Trauma des Mörders? Wobei das Trauma von Katja nicht aufgeklärt wird. Gibt uns dies schon an eine Vorausschau auf den folgenden Band?
Durch die vielen privaten Phasen von Katja werden die Ermittlungen leider in den Hintergrund gedrängt. Wobei der Fall durchaus Potenzial hat und interessant ist. So richtige Spannung will dennoch nicht aufkommen, was man bei einem Thriller einfach erwartet.
Insgesamt sehr flüssig zu lesen und Katja ist mir trotz ihrer Probleme mit Tochter und Mutter sympathisch.

Veröffentlicht am 16.04.2021

In den Fängen von ...?

Der Heimweg
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Ich bin jetzt vielleicht nicht der typische Fitzek Leser und verfolge nicht all seine Bücher. Aber ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, denn ich fand es richtig gut. Natürlich könnte ich Kritikpunkte ...

Ich bin jetzt vielleicht nicht der typische Fitzek Leser und verfolge nicht all seine Bücher. Aber ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, denn ich fand es richtig gut. Natürlich könnte ich Kritikpunkte finden, aber manchmal will man das gar nicht. Da muss man einfach auf sein Bauchgefühl während des Lesens hören und nicht für eine Rezension zu rational daran herangehen und zu sehr analysieren

Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Auch schafft es Fitzek mit einfachen Worten Bilder im Kopf entstehen zu lassen.

Ich hatte teilweise beim Lesen Gänsehaut, denn die Spannung, das Unheil ist zum greifen nah. Wer spielt hier sein Unwesen und wer erzählt die Wahrheit? Wer bildet sich hier etwas ein, wer manipuliert und wer ist unschuldig? Man ist hin und her gerissen, wem man glauben soll oder kann. Ist man auf der richtigen Spur? Aber wie erklären sich diese ganzen Zufälle? Oder sind es gar keine Zufälle?

Das Buch kommt nicht als reiner Psychothriller daher, sondern ist stellenweise recht brutal. Manch „künstlerische Freiheit“ muss man Fitzek zugestehen. Und doch will er uns auch für Gewalt gegen Frauen sensibilisieren.

Fazit: Sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 05.04.2021

Verbrecher im Visier

Vergessene Gräber
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Ich mag die Serie um die dickköpfige Mara, genannt Krähe, und möchte sie unbedingt allen die Thriller lieben ans Herz legen. Ich habe sie von Anfang an verfolgt und bin auch noch nach dem 5. Band genauso ...

Ich mag die Serie um die dickköpfige Mara, genannt Krähe, und möchte sie unbedingt allen die Thriller lieben ans Herz legen. Ich habe sie von Anfang an verfolgt und bin auch noch nach dem 5. Band genauso begeistert. Die Hauptpersonen durchleben im Laufe der Bücher einen leichten Wandel. Da ist die Beziehung zwischen Mara und ihrem Vater oder auch diese zwischen Mara und ihrem Vorgesetzten Klimmt. Aber dieser Wandel ist dezent und realistisch. Und auch wenn dadurch ein paar Ecken und Kanten verloren gehen, bleibt doch noch genug für weitere Reibereien übrig.
Der Autor bleibt seinen Schreibstil treu. Kurze, knackige Kapitel. Ständiger Szenenwechsel, was die Spannung aufrecht hält. Parallel verlaufende Handlungen und verschiedene Protagonisten. Aber es ist nicht überfrachtet, so dass man trotzdem den Überblick behalt.
Am Anfang braucht es einige Kapitel, um die handelnden Personen kennenzulernen und sich zurechtzufinden. Man sollte also auf jeden Fall aufmerksam lesen. Aber da im weiteren Verlauf die Personen und Szenen immer wieder aufgegriffen werden, wird man schnell mit ihnen vertraut.
Grundsätzlich könnte man diesen Band wahrscheinlich einzeln lesen. Aber ich würde davon abraten, da man auf alte Bekannte trifft. Und es geht einfach Wissen verloren, was die Beziehungen der Hauptpersonen untereinander betrifft.
Die ermittlerischen Szenen wechseln sich auch mit privaten Szenen ab. Aber die Ermittlung und die Verbrechen stehen hier klar im Vordergrund. Trotzdem ist es interessant etwas aus dem Privatleben zu erfahren. Dieses nimmt nie zu viel Raum ein, ist wunderbar eingebunden und hat dann doch oftmals mit den aktuellen Verbrechen zu tun.
Also für mich ein rundum gelungenes Buch!!! Die ganze Zeit hinweg spannend. Hier geht es um knallharte Verbrechen und es ist durchaus blutig und brutal (wobei das für mich kein Kriterium für ein gutes Buch ist) und trotzdem realistisch. Ich bin beim nächsten Band auf jeden Fall wieder dabei und freue mich drauf!

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Bei Anruf: Mord

Geiger
8

Da Cover und der Titel verraten erst einmal gar nichts zum Inhalt. Und genau deswegen habe ich mir den Klappentext durchgelesen und was ich da las, klang unheimlich spannend, interessant und aufregend.
Der ...

Da Cover und der Titel verraten erst einmal gar nichts zum Inhalt. Und genau deswegen habe ich mir den Klappentext durchgelesen und was ich da las, klang unheimlich spannend, interessant und aufregend.
Der Einstieg ist direkt und der Mord lässt nicht lange auf sich warten. Doch was so superspannend begann und ein fulminanter Start war, dümpelt auf den folgenden Seiten träge und zäh vor sich hin. Man fragt sich die ganze Zeit was Agneta zu dieser Tat bewogen hat, aber ihre Rolle, Beweggründe, Flucht, … kommt viel zu kurz.
Stattdessen steht vor allem Sara im Mittelpunkt. Sie hat ihre Kindheit mit den Töchtern des Ermordeten verbracht und lässt sich persönlich in die Ermittlung hineinziehen. Doch teilweise triftet dieses Buch zu einem Psychothriller rund um das Leben, Kindheit, Jugend, Familienleben, Beziehung zur Mutter, … von Sara ab. Diese Abschnitte waren mir einfach zu lang und in dieser Ausführlichkeit unnötig.
Auch das eigentliche Thema des Mordes: Kalter Krieg / DDR Geschichte muss trotz Spoiler hier unbedingt (und eigentlich auch im Klappentext) erwähnt werden. Ja, hier sollte man geschichtlich interessiert und vorgebildet sein, denn sonst wird dieses Thema einem viel abverlangen. Leider hat es mich nicht abholen können. Das mag zum einem an dem geschichtlichen Hintergrund liegen. Und da kann ich leider nicht einschätzen, wieviel Fiktion und wieviel Realität ist. Aber: es war auch einfach nicht spannend präsentiert und geschrieben. Durch einige Passagen habe ich mich mühsam durchkämpfen müssen.
Leider gibt es in diesem Buch keinen Sympathieträger, mit dem man sich identifizieren könnte. Auch wenn manche Akteure zum Schluss ein anderes Gesicht als gedacht zeigen, kann man sich mit keinem freuen und mitfiebern. Sara steht hier eindeutig im Mittelpunkt. Doch ihre Gewaltausbrüche und Verbissenheit lässt sie oft über das Ziel hinausschießen.
So dauert es geschlagene 400 Seiten bis dieses Buch ein bisschen interessanter wird. Leider zu lang um ohne Leserunde durchzuhalten. Der Autor lässt sich einfach zu viel Zeit, um Wendungen einzubauen. Dieses Buch könnte um viele Seiten gekürzt werden, vielleicht wäre es dadurch spannender geworden!?

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