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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2019

Mord als Kunst?

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Nachdem ich die Reihe schon von Anfang an verfolge, sind die Erwartungen hoch und man selber ist entsprechend kritisch.

Die Grundzutaten bleiben die Gleichen. Ein schauerlicher Tatort, ein Serienmörder ...

Nachdem ich die Reihe schon von Anfang an verfolge, sind die Erwartungen hoch und man selber ist entsprechend kritisch.

Die Grundzutaten bleiben die Gleichen. Ein schauerlicher Tatort, ein Serienmörder und ein brillanter Robert Hunter.

Für meinen Geschmack absolut positiv, das es keinen nervigen Prolog gibt und man schon nach wenigen Seiten mitten in der Handlung ist. Leider habe ich aber nach 100 Seiten gedacht, das noch nicht viel passiert ist. Es geht immer und immer wieder um die Interpretation der Tatorte und was der Mörder damit sagen will. Sicherlich eine wichtige Frage, aber wo bleibt die eigentliche Ermittlung? Die habe ich leider echt vermisst! Und warum gehen immer alle 4 Ermittler zum Tatort, zur Befragung, zum Pathologen,..? Warum keine Aufteilung um mehr Ergebnisse auszuwerten,…? Immerhin wird man als Leser bei allen Überlegungen mitgenommen und kann der Handlung sehr gut folgen.

Im letzten Drittel nimmt das Ganze an Fahrt auf und die Ermittlungen schreiten voran, weil man einen konkreten Ansatz gefunden hat. Die Präsentation des Mörders war dann aber doch zu plötzlich und unerwartet. Leider! Das hätte man besser auflösen sollen!

Veröffentlicht am 08.05.2019

lesen!

Lost Girls – Was kostet ein Leben?
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„Lost Girls“ ist mein erstes Buch von Angela Marsons und es stört nicht, die ersten zwei Bände nicht zu kennen. Vielleicht fehlen ein paar Hintergrundinformationen zu den Protagonisten, aber ich denke ...

„Lost Girls“ ist mein erstes Buch von Angela Marsons und es stört nicht, die ersten zwei Bände nicht zu kennen. Vielleicht fehlen ein paar Hintergrundinformationen zu den Protagonisten, aber ich denke nicht, das man sie kennen muß, um dieses Buch zu verstehen.

Es ist absolut flüssig geschrieben und sehr gut zu lesen.

Nach der Entführung der beiden Mädchen Amy und Charlie beginnt der Wettlauf gegen die Zeit um beide lebend zurück zu bekommen. Sowohl die Ermittler, als auch die beiden betroffenen Familien leben für die Zeit der Ermittlung unter einem Dach. Natürlich führt dies zu Reibereien und Konflikten. Wie sich das Verhältnis der beiden Familien zueinander ändert, wird nachvollziehbar und durchaus realistisch beschrieben.

DI Kim Stone versucht dabei ihr Team anzutreiben und immer daran zu glauben, das die Mädchen rechtzeitig gefunden werden.

Alle Enden werden zum Schluß aufgelöst und sind logisch miteinander verknüpft.

Unlogisch erscheint mir allerdingt die Anzahl der Entführer (und wie die Ermittler darauf kommen) und die Motivation von Person drei! Auch bleibt offen, wie Person 3 die anderen beiden kontaktiert und rekrutiert hat.

Trotzdem hat mich das Buch gefesselt und ich wollte unbedingt wissen wie es ausgeht.

Veröffentlicht am 08.01.2023

Das Leben von Cassie Raven

Wer mit den Toten spricht
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Cassies ist Sektionsassistentin. Und ihr Job liegt, laut Aussage ihre Kollegen im „aufschneiden und zumachen“. Doch Cassie sind ihre Gäste wichtig – wie sie die Toten nennt. Sowohl sie als auch ihre Angehörigen ...

Cassies ist Sektionsassistentin. Und ihr Job liegt, laut Aussage ihre Kollegen im „aufschneiden und zumachen“. Doch Cassie sind ihre Gäste wichtig – wie sie die Toten nennt. Sowohl sie als auch ihre Angehörigen sollen ihre letzte Ruhe finden können. Dies wird in der ausführlichen Alltagsbeschreibung sehr deutlich.
Ihr Interesse geht über das Berufliche hinaus. Und manch ein Gast und seine Todesumstände interessiert sie mehr, als der Beruf es vorsieht.

Ein Buch mit einer bestechenden Protagonistin. Sie fällt durch ihr Erscheinungsbild auf und wahrscheinlich hat man direkt Vorurteile. Man wird aber schnell belehrt, dass diese überhaupt nicht zutreffen.

Fazit: das Buch verliert sich manchmal in zu ausführlichen Beschreibungen. Deswegen kann ich es auch nicht als Thriller bezeichnen. Eher als Kriminalroman. Man erfährt ein wenig über die internen Abläufe und Aufgaben einer Sektionsassistentin. Sonst ist es geprägt von den persönlich motivierten Ermittlungen und Lebensumständen von Cassie.

Veröffentlicht am 08.06.2022

Idylle im Paralleluniversum

Ein unendlich kurzer Sommer
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Idylle wird in diesem Buch ganz groß geschrieben und ohne Frage wird dieses Gefühl auch sehr gut transportiert. Aber mitunter ist es der Idylle ein wenig zu viel und dann doch nicht realistisch. Es kommt ...

Idylle wird in diesem Buch ganz groß geschrieben und ohne Frage wird dieses Gefühl auch sehr gut transportiert. Aber mitunter ist es der Idylle ein wenig zu viel und dann doch nicht realistisch. Es kommt auch mal zu kleineren Reibereien, aber das vorherrschende Gefühl ist eine „heile-Sommer-Campingplatz-Seifenblase“. Doch wer möchte im wahren Leben auf einem Campingplatz übernachten der von kiffenden Junkies bevölkert wird, wo du Duschen in einem sanierungswürdigen Zustand sind und der Besitzer unfreundlich und ein Eigenbrötler ist!?

Doch der Reihe nach: Lale und Christophe landen aus unterschiedlichen Gründen und getrennt voneinander auf dem Campingplatz von Gustav. Da dieser in die Jahre gekommen ist und man eh nichts Besseres zu tun hat, helfen die Beiden dabei den Campingplatz in Schuss zu bringen. Was sie aber jeweils dorthin geführt hat, bleibt vor allem bei Lale sehr lange im Verborgenen.

Die fehlenden Hintergründe haben es mir anfangs auch schwer gemacht in das Buch zu finden und ich hatte meine Startschwierigkeiten. Dann wurde es zunehmend besser und der Autorin ist es gelungen ein leichtes, sommerliches Lebensgefühl zu entwickeln. Vor allem Gustav blühte auf, aber auch die Dorfbewohner insgesamt. Es entstand ein Zugehörigkeitsgefühl, man interessierte sich füreinander und Gustav entwickelt wieder Lebensfreude.
Dennoch habe ich darauf gewartet, dass hier „mehr passiert“, als nur diese Leichtigkeit zu vermitteln, heißt es doch im Klappentext „ein Roman über zweite und dritte Chancen, über das Ankommen, Loslassen und Neubeginnen.“

Und ich musste lange warten um diese Beschreibung zu finden. Aber vielleicht muss man wirklich manchmal aus seinem Alltag ausbrechen und was Neues wagen und mutig sein um darin sein Glück zu finden!?

Fazit: ein netter, leichter Sommerroman (nicht immer ganz einfach zu lesen) mit Charakteren die zu Herzen gehen, der dann doch mehr ist als „nur“ Campingplatzidylle und mit toller Atmosphäre punkten kann.

Veröffentlicht am 20.02.2022

verhängnisvolle Freundschaft

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Die meisten Bücher dieser Reihe dürfte ich gelesen haben, aber seitdem ist einige Zeit vergangen und definitiv kenne ich den Vorgängerband nicht. Dennoch fiel mir der Einstieg leicht und manche Unkenntnis ...

Die meisten Bücher dieser Reihe dürfte ich gelesen haben, aber seitdem ist einige Zeit vergangen und definitiv kenne ich den Vorgängerband nicht. Dennoch fiel mir der Einstieg leicht und manche Unkenntnis oder zwischenzeitliches Vergessen war kein Problem. Also auch noch für Quereinsteiger geeignet.

Doch im weiteren Verlauf wurden die Personen immer mehr und manchmal hatte ich das Gefühl die Namen nicht mehr richtig zuordnen zu können. Vor allem rund um den alten Freundeskreis und deren Familienangehörige. Wer hier wen kennt, mit wem verwandt oder aufgewachsen ist, wer welches Geheimnis vor einzelnen Personen hat, wer wen erpresst,… Das fand ich zunehmend anstrengend. Und wahrscheinlich habe ich mir nicht jede einzelne Verstrickung merken und zuordnen können.

Aber das ist durchaus Geschmackssache und Stärke und Schwäche zugleich. Auf der einen Seite fällt es schwer den Überblick zu behalten, andererseits geht damit eine gewisse Komplexität einher. Und wer will schon einen einfachen Krimi lesen… Diese Komplexität stellt auch das Ermittlerteam vor einige Herausforderungen und immer wieder neuen Theorien.

Man ist gewissermaßen hautnah bei den Ermittlungen dabei und kann jede neue Erkenntnis, Theorie, Information,… mit verfolgen. Das ist einerseits interessant, kann aber auch ermüdend und langatmig sein. Ich schwanke, was von beidem nun überwiegt…

Insgesamt habe ich das erste Drittel leider als recht zäh empfunden. Alles ist sehr genau beschrieben, manchmal den Ticken zu genau. Aber als der Freundeskreis genauer unter die Lupe genommen wurde, ist auch die Spannung gestiegen und der Fall selber stand mehr und mehr im Vordergrund.