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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2021

Verbrecher im Visier

Vergessene Gräber
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Ich mag die Serie um die dickköpfige Mara, genannt Krähe, und möchte sie unbedingt allen die Thriller lieben ans Herz legen. Ich habe sie von Anfang an verfolgt und bin auch noch nach dem 5. Band genauso ...

Ich mag die Serie um die dickköpfige Mara, genannt Krähe, und möchte sie unbedingt allen die Thriller lieben ans Herz legen. Ich habe sie von Anfang an verfolgt und bin auch noch nach dem 5. Band genauso begeistert. Die Hauptpersonen durchleben im Laufe der Bücher einen leichten Wandel. Da ist die Beziehung zwischen Mara und ihrem Vater oder auch diese zwischen Mara und ihrem Vorgesetzten Klimmt. Aber dieser Wandel ist dezent und realistisch. Und auch wenn dadurch ein paar Ecken und Kanten verloren gehen, bleibt doch noch genug für weitere Reibereien übrig.
Der Autor bleibt seinen Schreibstil treu. Kurze, knackige Kapitel. Ständiger Szenenwechsel, was die Spannung aufrecht hält. Parallel verlaufende Handlungen und verschiedene Protagonisten. Aber es ist nicht überfrachtet, so dass man trotzdem den Überblick behalt.
Am Anfang braucht es einige Kapitel, um die handelnden Personen kennenzulernen und sich zurechtzufinden. Man sollte also auf jeden Fall aufmerksam lesen. Aber da im weiteren Verlauf die Personen und Szenen immer wieder aufgegriffen werden, wird man schnell mit ihnen vertraut.
Grundsätzlich könnte man diesen Band wahrscheinlich einzeln lesen. Aber ich würde davon abraten, da man auf alte Bekannte trifft. Und es geht einfach Wissen verloren, was die Beziehungen der Hauptpersonen untereinander betrifft.
Die ermittlerischen Szenen wechseln sich auch mit privaten Szenen ab. Aber die Ermittlung und die Verbrechen stehen hier klar im Vordergrund. Trotzdem ist es interessant etwas aus dem Privatleben zu erfahren. Dieses nimmt nie zu viel Raum ein, ist wunderbar eingebunden und hat dann doch oftmals mit den aktuellen Verbrechen zu tun.
Also für mich ein rundum gelungenes Buch!!! Die ganze Zeit hinweg spannend. Hier geht es um knallharte Verbrechen und es ist durchaus blutig und brutal (wobei das für mich kein Kriterium für ein gutes Buch ist) und trotzdem realistisch. Ich bin beim nächsten Band auf jeden Fall wieder dabei und freue mich drauf!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2021

Bei Anruf: Mord

Geiger
9

Da Cover und der Titel verraten erst einmal gar nichts zum Inhalt. Und genau deswegen habe ich mir den Klappentext durchgelesen und was ich da las, klang unheimlich spannend, interessant und aufregend.
Der ...

Da Cover und der Titel verraten erst einmal gar nichts zum Inhalt. Und genau deswegen habe ich mir den Klappentext durchgelesen und was ich da las, klang unheimlich spannend, interessant und aufregend.
Der Einstieg ist direkt und der Mord lässt nicht lange auf sich warten. Doch was so superspannend begann und ein fulminanter Start war, dümpelt auf den folgenden Seiten träge und zäh vor sich hin. Man fragt sich die ganze Zeit was Agneta zu dieser Tat bewogen hat, aber ihre Rolle, Beweggründe, Flucht, … kommt viel zu kurz.
Stattdessen steht vor allem Sara im Mittelpunkt. Sie hat ihre Kindheit mit den Töchtern des Ermordeten verbracht und lässt sich persönlich in die Ermittlung hineinziehen. Doch teilweise triftet dieses Buch zu einem Psychothriller rund um das Leben, Kindheit, Jugend, Familienleben, Beziehung zur Mutter, … von Sara ab. Diese Abschnitte waren mir einfach zu lang und in dieser Ausführlichkeit unnötig.
Auch das eigentliche Thema des Mordes: Kalter Krieg / DDR Geschichte muss trotz Spoiler hier unbedingt (und eigentlich auch im Klappentext) erwähnt werden. Ja, hier sollte man geschichtlich interessiert und vorgebildet sein, denn sonst wird dieses Thema einem viel abverlangen. Leider hat es mich nicht abholen können. Das mag zum einem an dem geschichtlichen Hintergrund liegen. Und da kann ich leider nicht einschätzen, wieviel Fiktion und wieviel Realität ist. Aber: es war auch einfach nicht spannend präsentiert und geschrieben. Durch einige Passagen habe ich mich mühsam durchkämpfen müssen.
Leider gibt es in diesem Buch keinen Sympathieträger, mit dem man sich identifizieren könnte. Auch wenn manche Akteure zum Schluss ein anderes Gesicht als gedacht zeigen, kann man sich mit keinem freuen und mitfiebern. Sara steht hier eindeutig im Mittelpunkt. Doch ihre Gewaltausbrüche und Verbissenheit lässt sie oft über das Ziel hinausschießen.
So dauert es geschlagene 400 Seiten bis dieses Buch ein bisschen interessanter wird. Leider zu lang um ohne Leserunde durchzuhalten. Der Autor lässt sich einfach zu viel Zeit, um Wendungen einzubauen. Dieses Buch könnte um viele Seiten gekürzt werden, vielleicht wäre es dadurch spannender geworden!?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2021

Der Joker im Einsatz

Der Solist
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Ich habe dieses Buch gelesen, da mir Jan Seghers durch die Marthaler-Reihe bekannt ist und ich diese verfolge. Aber wäre ich nach diesem Buch auch andersherum auf die Marthaler Reihe neugierig geworden? ...

Ich habe dieses Buch gelesen, da mir Jan Seghers durch die Marthaler-Reihe bekannt ist und ich diese verfolge. Aber wäre ich nach diesem Buch auch andersherum auf die Marthaler Reihe neugierig geworden? Ich denke ich nicht. Dieses Buch lässt mich etwas ratlos zurück und auch ein paar Tage nach dem Leseende, weiß ich immer noch nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll.

Gefallen hat mir die Einbettung in tatsächliche Geschehnisse rund um Anis Amri und den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt. Und auch wenn es hier nirgends steht, gehe ich davon aus, dass alle Informationen in diesem Zusammenhang gut recherchiert sind und der Wahrheit entsprechen. Man erhält also eine Art Zusammenfassung der Ermittlungsergebnisse.

Aber schon der Titel „Der Solist“ passt meiner Meinung nach nicht richtig. Da hat man unweigerlich ein anderes Bild im Kopf. Hier bezieht es sich alleine darauf, dass er für die Zentrale in Frankfurt arbeitet und niemandem unterstellt ist. Nur dem BKA Präsidenten. Die Ermittlungen in Berlin führt er zwar etwas unfreiwillig, aber dennoch im Team mit Grabowski durch.
Die Aufklärung geht mir im zeitlichen Verlauf einfach zu schell. Klar, schriftstellerische Freiheit. Wenn das Ganze aber in einen realen Hintergrund eingebettet ist, erwarte ich auch, dass er Rest realistisch ist. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass Terrorakte so schnell und leicht aufzuklären sind. Phantombilder die detailgenau erstellt werden und ein IT-Experte der im Handumdrehen fündig wird …
Auch die Aufklärung sehe ich zwiespältig. Achtung Spoiler: natürlich gibt es bei der Polizei schwarze Schafe. Auch in entsprechenden Eliteeinheiten. Aber gibt es diese schwarzen Schafe nicht überall!? Egal ob Arzt, Handwerker, Frisör, Hausfrau,… Da hat mir eindeutig ein Gegengewicht gefehlt!!!
Für mich lebt dieses Buch vor allem durch das Team von Neuhaus und Grabowski und den bissigen Dialogen. Neben Grabowski rückt die Figur von Neuhaus manchmal ins Hintertreffen und erscheint blass.

Veröffentlicht am 07.02.2021

Hat er den Tod verdient?

Leichenblume
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Das Verbrechen liegt bereits einige Jahre zurück. Es scheint aufgeklärt, jedoch ist die Mörderin Anna Kiel auf der Flucht und konnte bisher nicht gefasst werden. Lediglich die Hintergründe konnten nicht ...

Das Verbrechen liegt bereits einige Jahre zurück. Es scheint aufgeklärt, jedoch ist die Mörderin Anna Kiel auf der Flucht und konnte bisher nicht gefasst werden. Lediglich die Hintergründe konnten nicht vollständig aufgeklärt werden. War Christoffer Mossing wirklich nur ein Zufallsopfer wie die Polizei vermutet?
Auf einmal bekommt Journalistin Heloise Kaldan Briefe von Anna Kiel. Mit beunruhigenden persönlichen Details. Woher hat sie ihre Kenntnisse? Warum wendet sie sich ausgerechnet an Heloise Kaldan? Was verbindet sie beide? Steckt überhaupt Anna Kiel dahinter?
Heloise Kaldan wittert eine große Story und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Doch auch die Polizei erhält einen Hinweis auf den aktuellen Aufenthaltsort von Anna Kiel. So treffen bei den Ermittlungen Kommissar Erik Schäfer und Heloise unweigerlich aufeinander. Wenngleich sie getrennt voneinander ermitteln. Der Schwerpunkt liegt hierbei aber eindeutig bei Heloise. Auf der Suche nach der Mörderin und den Hintergründen der Tat, muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Das Buch ist kurzweilig und sehr flüssig zu lesen. Die Kapitel sind kurz und aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Die Anzahl der Protagonisten ist überschaubar, so dass man nicht durcheinander kommt. Heloise und Erik ermitteln parallel, wenn auch nicht zusammen. Doch sie sind auch auf die Hilfe und Information des Anderen angewiesen. Wir Leser bekommen jede neue Entwicklung sofort mit, aber Heloise und Erik sind nicht immer auf dem gleichen Wissensstand. So ergeben sich interessante Wendungen und es bleibt konstant spannend und interessant.
Die Lösung ist nicht klar in „schwarz oder weiß“ einzuteilen. Es geht um den eigenen Sinn nach Gerechtigkeit, Selbstjustiz, Schuld, welchen Einfluss hat die Familie, …
Für mich ein wirklich sehr gelungenes Buch. Wenn auch kein „klassischer“ Thriller.

Veröffentlicht am 29.01.2021

„Der Andere“

Wisting und der Atem der Angst
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Wer die beiden Vorgänger kennt, weiß bereits, was ihn hier erwartet. Ein ruhiger Schreibstil ohne Aktion, Blutvergießen,… Vielmehr steht eine „seriöse“ Ermittlung im Vordergrund. Was aber nicht heißt, ...

Wer die beiden Vorgänger kennt, weiß bereits, was ihn hier erwartet. Ein ruhiger Schreibstil ohne Aktion, Blutvergießen,… Vielmehr steht eine „seriöse“ Ermittlung im Vordergrund. Was aber nicht heißt, das es nicht spannend sein kann.
Eigentlich soll der Inhaftierte Tom Kerr der Polizei zeigen, wo ein früheres Opfer begraben ist. Aber bei diesem Einsatz geht alles schief, was nur schief gehen kann. Und das obwohl die Polizei verschiedene Szenarien durchgespielt hat und vermeintlich darauf vorbereitet war. Wie konnte dies also passieren? Hatte er Hilfe? Wenn ja, wer war so gut darüber informiert und wie verlief die Kommunikation? Wo ist Tom Kerr jetzt?
Diesmal also kein cold case, auch wenn ursprünglich ein früheres Verbrechen aufgeklärt werden soll.
Und auch wenn es spannend ist, wer im Hintergrund seine Fäden zieht, so konnte mich dieser Band nicht richtig überzeugen. Wobei ich nicht zu sagen vermag, was genau der Grund dafür ist.
Störend fand ich auch die Rolle von Line, der Tochter von Kommissar Wisting. Eigentlich „nur“ Journalistin, ist sie doch mitten im Geschehen und hautnah dabei. Sie ist mir stellenweise zu arg- und sorglos und ihre Aktionen waren für mich nur schwer verständlich und nachvollziehbar. Sie war mir diesmal recht unsympathisch und schien mir für eine Story alles tun zu wollen. Nur kurz vor der Grenze sich in polizeiliche Ermittlungen einzumischen.