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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2024

Spannendes Thema mit etwas lang gezogenem Einstieg

In the Shallows
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Maras Beziehung ist schwierig, immer wieder wird sie von Nico versetzt oder mit lauwarmen Ausreden auf Abstand gehalten. Als Mara in der Silvesternacht wieder einmal vergebens auf Nico wartet und schließlich ...

Maras Beziehung ist schwierig, immer wieder wird sie von Nico versetzt oder mit lauwarmen Ausreden auf Abstand gehalten. Als Mara in der Silvesternacht wieder einmal vergebens auf Nico wartet und schließlich per Textnachricht abserviert wird, ist sie am Boden zerstört. Doch am nächsten Tag sieht sie in den Nachrichten, dass ein Mädchen aus dem Meer gerettet wurde, das sich an nichts mehr erinnern kann - Nico. Bei einem zufälligen Treffen blüht die Zuneigung zwischen ihnen erneut auf, doch Nico ist ganz anders als vorher, sanfter und viel offener gegenüber Mara. Wird Nico sich irgendwann wieder an das "davor" erinnern - und möchte Mara überhaupt, dass alles wieder so wird wie früher?

"In the Shallows" von Tanya Byrne ist ein Jugendbuch, das sich zum größten Teil recht leicht und locker lesen lässt. Lediglich der Anfang zog sich für mich ziemlich zähe dahin, so dass ich mich mit dem Einstieg in die Geschichte schwer getan habe. Dabei ist Mara, aus deren Perspektive die gesamte Handlung erzählt wird, eine sympathische Protagonistin, auch ihre Familie und Freunde habe ich gemocht. Bei Nico hat es dagegen sehr lange gedauert, ehe ich mit ihr auch nur ein wenig warm werden konnte. Das lag möglicherweise daran, dass ich sie ausschließlich durch Maras Augen sehen konnte und ihr Verhalten zunächst doch reichlich toxisch wirkte.

Welche Geheimnisse Nico hegt und warum sie sich anfangs so wechselhaft gegenüber Mara verhielt, wurde erst kurz vor dem Ende aufgeklärt, dennoch hielt sich die Spannung für mich in überschaubaren Grenzen. Der Autorin ist es meiner Meinung nach gut gelungen, die jugendliche Lässigkeit ihrer Figuren einzufangen, da ich selbst bereits Kinder im Alter der Protagonisten habe, konnte mich das Alltagsgeplänkel nicht ganz so sehr in seinen Bann ziehen. Dennoch habe ich das Jugendbuch gern gelesen und empfehle es besonders an die angestrebte Zielgruppe weiter.

Fazit: Nach dem etwas langatmigen Einstieg habe ich mich doch noch ganz wohl in Maras Welt gefühlt, für diese jugendliche Lektüre spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Vom Zauber der grünen Insel inspiriert

Irland - ReiseMomente
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Kaum aus dem Dublin-Urlaub zurück gekehrt, sprang mir das Buch "Irland - ReiseMomente" von Nicole Quint ins Auge und obwohl ich bisher noch nie einen Reiseführer genutzt hatte, wollte ich diesen unbedingt ...

Kaum aus dem Dublin-Urlaub zurück gekehrt, sprang mir das Buch "Irland - ReiseMomente" von Nicole Quint ins Auge und obwohl ich bisher noch nie einen Reiseführer genutzt hatte, wollte ich diesen unbedingt ansehen. 50 Mikroabenteuer verspricht der Titel und jedes Einzelne davon hat das Reisefieber in mir befeuert und Sehnsucht nach weiteren Irland-Urlauben geweckt. Die Beschreibungen und die dazu gehörigen Fotos haben mir gut gefallen, in jedem Satz ist die Liebe der Autorin zur grünen Insel deutlich zu spüren.

Es gibt viele touristische Highlights zu entdecken, aber auch Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten, bereits der Anblick der herrlichen Naturfotos lässt Reiserouten vor dem geistigen Auge entstehen. Kleine Infoboxen fassen alles Wesentliche zu dem jeweiligen Ausflugsziel zusammen und auch den einen oder anderen Geheimtipp lässt Nicole Quint in ihre ansprechend geschriebenen Texte einfließen. Das handliche Büchlein passt in jede Tasche und eignet sich meiner Meinung nach sowohl für erfahrende Irland-Urlauber, die ihre Erinnerungen auffrischen und vielleicht doch noch unbekannte Fleckchen entdecken möchten, als auch für Neulinge, die erstmalig den Zauber dieses wunderbaren Landes auf sich wirken lassen wollen.

Mich haben die ansprechend geschilderten Mikroabenteuer auf jeder einzelnen Seite bezaubert, so dass ich den Reiseführer gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 06.12.2024

Düster, märchenhaft und absolut fesselnd

Ever & After, Band 2: Die dunkle Hochzeit (SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt | Das perfekte Geschenk zu Weihnachten)
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Rain ist im Carneval des dunklen Prinzen gefangen, schon in wenigen Wochen soll sie ihn heiraten und damit der Welt, wie sie bisher war, endgültig den Garaus machen. Noch schlimmer ist es ihrem Cousin ...

Rain ist im Carneval des dunklen Prinzen gefangen, schon in wenigen Wochen soll sie ihn heiraten und damit der Welt, wie sie bisher war, endgültig den Garaus machen. Noch schlimmer ist es ihrem Cousin Avery ergangen, der jedes Mal wenn er das Zimmer verlässt, in einen Spatzen verwandelt wird. Jeder noch so ausgeklügelte Fluchtversuch der Beiden scheitert, weswegen Schneewittchens Nachfahrin das denkbar unmögliche tun muss - einen Deal mit Rumpelstilzchen eingehen. Der ist allerdings nicht nur ein Vasall des Prinzen, er scheint auch ganz eigene Pläne zu verfolgen.

"Ever & After: Die dunkle Hochzeit" von Stella Tack ist der zweite Band einer unerwartet düsteren Märchenadaption, der mich genau wie sein Vorgänger gefesselt und begeistert hat. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den ersten Teil (Der schlafende Prinz) gelesen zu haben, da die Handlung fortlaufend erzählt wird und den Lesenden sonst einige Grundlageninformationen fehlen würden. Rain war mir bereits im Auftaktband ans Herz gewachsen, auch in der Fortsetzung überzeugte mich die Protagonistin auf ganzer Linie. Sie selbst und auch alle anderen Figuren im Buch fand ich umfassend und bildhaft beschrieben, ich hatte von allen eine klare Vorstellung.

Den Schreibstil der Autorin kenne und mag ich bereits aus einigen anderen Büchern und es ist ihr erneut gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Zeile in den Bann der Geschichte zu ziehen. Jedem Kapitel ist ein Auszug aus einem der Märchen der Brüder Grimm voran gestellt, was meiner Meinung nach wunderbar zu der düsteren Atmosphäre und dem fantasievollen Geschehen passt. Die Spannung zog sich für mich gleichbleibend durch den Roman, zwischenzeitlich mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Da es noch einen weiteren Teil geben wird, war zu erwarten, dass es auf einen Cliffhanger endet, jetzt heißt es noch einmal Geduld aufzubringen, bis das Finale dieser märchenhaften Romantasy erscheint. Mich hat der Zwischenband prächtig unterhalten, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Der zweite Band geht weiter, wie der erste aufgehört hat - spannend, stellenweise düster bis brutal und dennoch märchenhaft fesselnd, dieses wunderbare Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 27.11.2024

Düstere Neuinterpretation der Peter Pan Geschichte mit etwas zähem Ende

Wendy, Darling – Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)
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Wendy Darling ist erwachsen geworden, doch im Gegensatz zu ihren Brüdern kann sie sich noch an die abenteuerliche Zeit in Nimmerland erinnern. Als eines Nachts Peter Pan in London auftaucht und ihre Tochter ...

Wendy Darling ist erwachsen geworden, doch im Gegensatz zu ihren Brüdern kann sie sich noch an die abenteuerliche Zeit in Nimmerland erinnern. Als eines Nachts Peter Pan in London auftaucht und ihre Tochter Jane entführt, damit sie nun die neue Mutter für seine verlorenen Jungen wird, ist Wendy die Einzige, die den Weg nach Nimmerland finden kann. Um Jane zu retten muss sie sich allerdings der Dunkelheit stellen, die im Herzen der Insel lebt, eine Erinnerung die Wendy bisher tief in ihrem Inneren verschlossen hatte.

"Wendy, Darling – Dunkles Nimmerland" von A. C. Wise ist eine düstere Neuinterpretation der Peter-Pan-Geschichte, die mich anfangs schnell in ihren Bann gezogen hat. Neben der aktuellen Handlung, bei der die Perspektive zwischen Wendy und Jane wechselt, gibt es immer wieder Rückblicke in Wendys Vergangenheit, so dass sich aus den einzelnen Erzählsträngen erst nach und nach ein Bild ihres Lebens nach der Rückkehr aus Nimmerland heraus kristallisierte. Dadurch hat es eine Weile gedauert, bis ich eine Vorstellung von ihrer Persönlichkeit bekam und entsprechend groß war (trotz des eingängigen Schreibstils) der emotionale Abstand, mit dem ich die Handlung aufgenommen habe.

Die Figuren in Wendys Umfeld hätte ich gern etwas deutlicher charakterisiert gehabt, in meinen Augen sind sie alle recht blass geblieben. Dennoch fand ich den Großteil der Geschichte fesselnd, erst in Nimmerland, wo sich doch die Spannung zum Finale hin steigern sollte, hatte ich den Eindruck, dass sich das Geschehen in die Länge gezogen hat. Dadurch ist bei mir auch nicht wirklich Lust auf den Fortsetzungsband aufgekommen, mit dem Ende der Geschichte bin ich zufrieden zurück geblieben, obwohl noch nicht jeder Punkt endgültig geklärt ist und das Thema des zweiten Buches schon ein wenig angedeutet wurde.

Fazit: Der Einstieg in das Buch und die Rückblicke in Wendys Vergangenheit haben mich gefesselt und mit der greifbaren, leicht düsteren Atmosphäre auch gut unterhalten. Erst in Nimmerland, als sich die Ereignisse zum Finale hin bewegt haben, fand ich das Erzähltempo ein wenig langatmig. Für mich hat sich die Geschichte beendet angefühlt, so dass ich gerade keinerlei Ambitionen verspüre, den Folgeband zu lesen.

Veröffentlicht am 25.11.2024

Solider Reihenauftakt mit einigen Schwächen

Kingdom of Lies
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In Priscas Heimat wird allen Neugeborenen die Magie entzogen, denn die Legende besagt, dass die Menschen einst einen Pakt mit den Göttern geschlossen hatten und deren Beistand in einem Krieg dauerhaft ...

In Priscas Heimat wird allen Neugeborenen die Magie entzogen, denn die Legende besagt, dass die Menschen einst einen Pakt mit den Göttern geschlossen hatten und deren Beistand in einem Krieg dauerhaft mit ihren Kräften bezahlen. Wer seine Magie behält, gilt als verderbt und wird mit dem Tod bestraft - ein Schicksal, das auch Prisca bevorsteht, wenn sie nicht rechtzeitig flieht. Als sie unvorbereitet ihr Dorf verlassen muss, trifft sie unterwegs auf eine Söldnertruppe, angeführt von Lorian, dessen grüne Augen Prisca bereits mehrmals im Traum begegnet sind. Der Söldner lässt sie jedoch in der Wildnis zurück, so das Prisca auf Rache sinnt - beim nächsten Zusammentreffen wird ihnen allerdings klar, dass sie gemeinsam deutlich bessere Chancen haben, ihre jeweiligen Ziele zu erreichen, so dass sie eher unwillig eine Allianz eingehen.

"Kingdom of Lies" von Stacia Stark ist der Auftakt einer Fantasy-Reihe, von der es im englischen Original derzeit vier Bände gibt. Den Einstieg in die Geschichte habe ich sehr holperig empfunden, dadurch hat es recht lange gedauert, bis ich emotional in Priscas Welt angekommen bin, zwischenzeitlich hatte sich meine Leselust bereits etwas verflüchtigt. Dennoch bin ich im Nachhinein froh, weiter gelesen zu haben, denn irgendwann kam doch der Punkt, an dem mich die Handlung gepackt und bis zum Cliffhanger am Ende (der bei einem Mehrteiler zu erwarten war) nicht wieder los gelassen hat.

Die Protagonistin Prisca habe ich deutlich schneller gemocht, als es bei Lorian der Fall war - der Mann war zu Beginn ein absoluter Unsympath. Erst im Lauf der Zeit zeigte er Prisca gegenüber leicht fürsorgliche Züge, was mich ein wenig mit ihm versöhnt hat, dennoch hätte ich mir etwas mehr Einblick in seinen Charakter gewünscht. Natürlich ist es für die Dramatik der Geschichte vonnöten, dass seine Geheimnisse gewahrt bleiben, aber es gab Nebenfiguren, die ich umfassender beschrieben fand als ihn. Dadurch kam für mich auch die Entwicklung der Gefühle zwischen Lorian und Prisca recht plötzlich, scheinbar aus dem Nichts.

Die Hintergrundbeschreibung war meiner Meinung nach genügend, dass ich mir ein gutes Bild von dem Königreich machen konnte, wer allerdings Wert auf sehr opulentes Worldbuilding legt, könnte hier etwas enttäuscht werden. Trotz aller aufgeführten Kritikpunkte habe ich mich insgesamt recht gut unterhalten gefühlt, die fantasievolle Handlung und der eingängige Schreibstil haben mich bis zur letzten Seite gefesselt und neugierig genug zurück gelassen, dass ich nun mit Vorfreude auf den zweiten Band warte. Daher spreche ich für diesen soliden, eventuell noch ein wenig ausbaufähigen Reihenauftakt gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Einstig hat sich für mich etwas holperig angefühlt, später hat mich die fantasievolle Geschichte doch noch in ihren Bann gezogen und ich hatte ein angenehmes Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.