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Veröffentlicht am 26.05.2020

Die Abenteuer der SÜDNORD-Detektive beginnen

SÜDNORD-Detektive (1)
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Nora, Ronja und Jonas Rose machen Urlaub bei ihren Großeltern, zum ersten mal dürfen sie ganze drei Wochen bei Opa Johann und Oma Clara bleiben. Besonders toll ist, dass ihre Freunde Emil und Lilli im ...

Nora, Ronja und Jonas Rose machen Urlaub bei ihren Großeltern, zum ersten mal dürfen sie ganze drei Wochen bei Opa Johann und Oma Clara bleiben. Besonders toll ist, dass ihre Freunde Emil und Lilli im selben Ort wohnen, wie die Großeltern der Rose-Kinder. Schon bald finden die Kinder eine geheimnisvolle Schatzkarte, die die jungen Detektive zunächst nicht entschlüsseln können. Außerdem wurde der Zaun vom benachbarten Schafgehege zerschnitten, so dass ein Mutterschaf verletzt wurde - und auch auf dem Reiterhof erhalten die Kinder einen neuen Fall. Als die jungen Detektive Opa Johann und Oma Clara um Hilfe bitten, erwartet die Freunde eine abenteuerliche Reise.

"Ein Fall kommt selten allein" ist der erste Band der Reihe "SÜDNORD-Detektive" von Anna Reiss. Mit den Kindern, die in ihrer Freizeit Detektiv-Abenteuer erleben, hat die Autorin eine wunderbare Abenteuergeschichte für junge Leser ab 9 Jahren geschaffen. Meiner inzwischen elfjährigen Tochter hat das Buch genau so gut gefallen wir mir, die Protagonisten sind sympathische Kinder und ihre Fälle sind spannend beschrieben. Der Schreibstil ist für die angegebene Altersempfehlung geeignet, das Buch ist auch für Kinder flüssig zu lesen. Wir haben das Buch mit Freude gelesen und empfehlen es gern weiter.

Fazit: Das Buch bietet alles, was eine gute Abenteuergeschichte für Kinder benötigt, sympathische Figuren, eine spannende Handlung und den flüssigen Schreibstil. Wir geben eine Leseempfehlung für alle jungen Freunde von Detektiv-Geschichten, auch die beiden Folgebände sind lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Wohlfühlroman mit sommerlichen Urlaubsgefühlen

Über dem Meer tanzt das Licht
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Nachdem Maria viele Jahre ihres Lebens umhergereist ist, hat sie ihre Heimat auf Norderney gefunden. Mit ihren beiden Töchtern und dem jüngeren Simon, der auch der Vater der kleinen Hannah ist, genießt ...

Nachdem Maria viele Jahre ihres Lebens umhergereist ist, hat sie ihre Heimat auf Norderney gefunden. Mit ihren beiden Töchtern und dem jüngeren Simon, der auch der Vater der kleinen Hannah ist, genießt sie ihr harmonisches Familienleben und betreibt mit Freude ein kleines Strandcafé. Auch Simon war früher ein Weltenbummler und so kann Maria gut verstehen, als er sich eine Auszeit nehmen möchte und mit Hannah für vier Wochen verreist. Ihre ältere Tocher Morlen zeigt mit ihen elf Jahren bereits vorpubertäre Züge und rebelliert gegen ihre Mutter, außerdem bekommt Maria finanzielle Probleme, entstehend durch eine dringend nötige Dachreparatur des Cafés. Simon meldet sich immer seltener, er ist für Maria kaum noch greifbar, so dass sie beginnt darüber nachzudenken, ob ihre perfekte kleine Welt wirklich so perfekt war. Stattdessen ist Morlens Vater Jan auf der Insel, Marias Jugendliebe hat sich gerade von seiner Frau getrennt - und auch ein weiterer Gast auf Norderney bekundet Interesse an Maria, die nun beginnt, ihr Leben neu zu überdenken.

"Über dem Meer tanzt das Licht" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Meike Werkmeister gelesen habe und für mich war es ein echter Wohlfühlroman. Dass es bereits einen Vorgängerband gibt ("Sterne sieht man nur im Dunklen") ist mir erst aufgegangen, nachdem ich das Ende des Buches erreicht hatte - unproblematisch, denn jeder Band erzählt eine abgeschlossene Geschichte, auch wenn beide Protagonistinnen gute Freundinnen sind. Meike Werkmeisters Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, schnell war ich in Marias Leben eingetaucht. Die Protagonistin ist eine sympathische Frau, die immer ihren eigenen Weg gegangen ist und in deren Position ich mich gut einfühlen konnte. Auch die anderen Figuren und das Setting waren anschaulich beschrieben, beim Lesen habe ich mich nach Norderney versetzt gefühlt, es war wie ein kleiner Urlaub im Kopf. Die ganze Geschichte hat mir Wohlfühlatmospäre mit gebracht, das Buch sehe ich als wunderbare Urlaubslektüre, aber auch für schöne Lesestunden zu Hause - man verreist in Gedanken automatisch auf die sommerliche Nordseeinsel. Nachdem ich erst einmal begonnen hatte zu lesen, mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen - einzig, die hervorstehende Schrift auf dem Cover hat mich gestört. Das ist sicherlich Geschmackssache, die goldenen Buchstaben sehen schön aus und sind auch qualitativ in Ordnung (es löst sich nichts davon ab und auch nach dem Lesen sieht das Cover noch aus wie neu), aber die Schrift ist sehr hoch ausgeprägt, das fand ich eher unangenehm beim Anfassen.

Fazit: Inhaltlich hat mich der Wohlfühlroman schnell überzeugt und ich bin beim Lesen auf die sommerliche Nordseeinsel gereist. Die Protagonistin und auch ihre Familie, Freunde und Nachbarn haben mir gut gefallen, der Schreibstil war fesselnd. Lediglich die Haptik der Schrift auf dem Buchdeckel mochte ich weniger, dennoch empfehle ich das Buch gern weiter.

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Sanfte, unaufgeregte Geschichte vor malerischem Hintergrund

Die kleinen Geheimnisse des Herzens
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May Rosevere ist 110 Jahre alt, dazu hat ihre Fähigkeit Energie aus Gegenständen zu ziehen, die Erinnerungen bergen, bei getragen. Doch nun geht ihre Kraft zu Ende und sie kann sich keine neuen Dinge mehr ...

May Rosevere ist 110 Jahre alt, dazu hat ihre Fähigkeit Energie aus Gegenständen zu ziehen, die Erinnerungen bergen, bei getragen. Doch nun geht ihre Kraft zu Ende und sie kann sich keine neuen Dinge mehr beschaffen - bis eine Frau aus dem Dorf ein Projekt gegen die Einsamkeit startet und May mit ihrer Nachbarin Julia zusammen bringt.

Wegen früherer Familienstreitigkeiten hatten May und die kürzlich verwitwete Julia lange Zeit kein gutes Verhältnis, doch nun nähern sich die beiden Frauen einander an, auch weil May hofft, aus den Briefen, die Julia in einer Kiste ihres verstorbenen Ehemanns gefunden hat, neue Kraft zu gewinnen, denn sie hat sich vorgenommen noch bis zu ihrem 111. Geburtstag durchzuhalten.

Doch inzwischen ist Julia für May eine Freundin geworden und auch Emiliy, Julias Enkeltochter, die von New York zu Besuch kommt, hat einen Platz in Mays Herzen gefunden. Nachdem Emily gerade eine unglückliche Beziehung zu einem verheirateten Mann beendet hat, bemühen sich die alten Damen, sie mit dem sympathischen, alleinerziehenden Nachbarn Andy zu verkuppeln....

Mit "Die kleinen Geheimnisse des Herzens" hat Celia Anderson einen wunderbaren Roman geschaffen, der ruhig und unaufgeregt daher kommt und es dennoch schafft, den Leser zu fesseln. Die Atmosphäre in Pengelly, dem beschaulichen Dörfchen in Cornwall ist warmherzig geschildert und so anschaulich beschrieben, dass ich mich gut in das Setting hinein fühlen konnte. Im Mittelpunkt der Geschichte haben für mich die alten Leute gestanden, die meisten haben schon ihr ganzes Leben in dem Küstendörfchen verbracht und tragen jeder auf seine Weise zum vermittelten Gemeinschaftsgefühl bei.

Sowohl May als auch Julia habe ich von der ersten Zeile an gemocht, die ich über die beiden Damen gelesen habe. Während May sich in ihrem Leben hauptsächlich auf sich selbst verlassen musste, hatte Julia zeitig die Liebe ihres Lebens gefunden und wusste Don immer an ihrer Seite - nach seinem Tod ist sie zunächst sehr einsam. Es war schön, mit zu lesen, wie sich zwischen den beiden so unterschiedlichen Frauen eine zarte Freundschaft entwickelt, sanft und entspannt, wie die ganze Handlung abläuft.

Lediglich die Liebesgeschichte zwischen Emily und Andy kam etwas holprig daher - obwohl beide ebenfalls sehr sympathische Figuren sind, haben sie sich manchmal ziemlich kantig und unbeholfen angestellt - ihre Entwicklung hat sich nicht so rund in die Handlung eingefügt, wie der Rest des Buches "dahin geplätschert" ist. Dafür ziehe ich einen Stern in meiner Bewertung ab.

Fazit: Für die wunderbar ruhige Geschichte voller Lebensweisheit gebe ich gern eine Leseempfehlung, wobei mich die alten Leute in der Handlung deutlich mehr überzeugt haben,. Ihre Erfahrungen und die zarten Gefühle, die sich anspinnen, haben mich beim Lesen auf zauberhafte Weise in das malerische Dörfchen versetzt.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Verliert sich in Klischees

Mrs Fletcher
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Eve Fletcher ist 46 Jahre alt, geschieden und ihr einziger Sohn Brendan verabschiedet sich gerade in Richtung College. Allein geblieben versucht Eve ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und geht neben ...

Eve Fletcher ist 46 Jahre alt, geschieden und ihr einziger Sohn Brendan verabschiedet sich gerade in Richtung College. Allein geblieben versucht Eve ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und geht neben ihrem Beruf selbst wieder zum College, das Seminar Gender & Gesellschaft regt sie auch zum Nachdenken über ihre eigenen Sexualität an. Brendan dagegen genießt das College-Leben, scheinbar ohne auch nur einmal eine seiner grauen Zellen zu bemühen......

"Mrs Fletcher" vom Tom Perotta hätte einiges an Potential zu bieten gehabt, wenn die Geschichte sich nicht in Klischees verlieren würde. Den Anfang fand ich noch vielversprechend, nachdem mir schon der Klappentext Lust auf das Buch gemacht hatte. Doch bald verliert sich der Faden in diversen oberflächlichen Sexfantasien. Wirklich schade, denn der Schreibstil des Autors hätte die Geschichte besonders machen können, wenn der Inhalt besser dazu gepasst hätte.

Eve ist als eine MILF beschrieben, einen Begriff, den ich zwar durchaus kannte, aber noch nie so zentral in einem Buch thematisiert gesehen habe - das scheint das Bedeutsamste an der Protagonistin zu sein, sie ist 46 Jahre alt, alleinstehend, einsam, sexuell frustriert? Egal, das Alles geht vorbei - weil sie eine gute Figur und feste Brüste hat - ach ja eine neue Frisur tut noch ihr Übriges. Die versprochene rasende Komik konnte ich in der Geschichte leider nicht finden und ich glaube nicht, dass die Beschreibung diverser erotischer Fantasien und Erlebnisse schon ausreicht, um das Buch als provokant einzustufen.

Irritiert hat mich außerdem, dass die Kapitel aus Eves Sicht in der dritten Person formuliert waren, obwohl ich sie laut Titel und Klappentext als Hautfigur angesehen habe. Brendans Abschnitte dagegen sind in der Ich-Form geschrieben, dabei ist seine Figur dennoch stereotyp und oberflächlich geblieben - und er schien mir so unglaublich blöd, sorry....schon klar, dass die jungen Leute lieber feiern als lernen, aber ein paar wenige Gehirnzellen mehr hätte ich auch einem jugendlichen Protagonisten gewünscht.

Fazit: Hätte das Buch auch nur die Hälfte von dem gehalten, was der Klappentext versprach, wäre es eine vergnügliche Lektüre gewesen. Leider löst sich der Handlungsfaden in klischeehaften Fantasien und Abenteuern auf. Wenn das die Art ist, wie sich Männer das weibliche Sexualleben vorstellen, dann gute Nacht!

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Hannah Arendts Leben im Schnelldurchlauf

Die drei Leben der Hannah Arendt
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Die Graphic Novel führt den Leser in stellenweise rasantem Tempo durch das Leben der Jahrhundertdenkerin Hannah Arendt. Laut des Autors Ken Krimstein ist "Die drei Leben der Hannah Arendt" nicht als exakte ...

Die Graphic Novel führt den Leser in stellenweise rasantem Tempo durch das Leben der Jahrhundertdenkerin Hannah Arendt. Laut des Autors Ken Krimstein ist "Die drei Leben der Hannah Arendt" nicht als exakte Biographie zu verstehen, sondern stellt eher eine "Interpretation ihres Lebens, eine biographische Fiktion mit textlich tradierten Anleihen aus ihrem Werk" dar.

Dabei werden die Stationen ihres Lebens aufgeführt, angefangen bei der Kindheit und Jugend in Deutschland und dem Studium, bei dem sie Martin Heidegger kennen lernt und stark von seinen Lehren beeinflusst wird. Nach einer kurzen Inhaftierung durch die Gestapo flüchtet Hannah nach Frankreich, doch auch dort holt das Nazi-Regime die Jüdin ein, so dass sie schließlich in die USA auswandert.

Auch im Exil verfolgt die Philosophin besorgt die Entwicklung in Deutschland und setzt sich intensiv mit der Suche nach dem "Warum" hinter dieser Grausamkeit auseinander. Die Ereignisse beschäftigen Hannah Arend sehr, mit ihrer Schrift über die Banalität des Bösen, die sie nach Verfolgung des Eichmann-Prozesses verfasst, verliert sie die Anerkennung vieler ehemaliger Freunde und Mitstreiter.

Wenn ich die Comics meiner lang zurück liegenden Jugendzeit nicht mit rechne, war "Die drei Leben der Hannah Arendt" die erste Graphic Novel, mit der ich mich auseinander gesetzt habe - und sie hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Ken Krimsteins Zeichenstil hat mir gut gefallen, die Darstellungen sind oft skizzenhaft, schwarz gehalten, und Hannah wird als einzige mit etwas grüner Farbe in ihrer Kleidung betont.

Ihre Lebensgeschichte wird geradezu rasant erzählt, vieles nur am Rande gestreift. Wer sich noch nicht mit der Person Hannah Arendt befasst hat, erhält hier nur einen groben Überblick über Ihr Leben, ihre Werke und man findet auf einigen Seiten der Novel aufgelistete Namen ihrer Mitstreiter im jeweiligen Lebensabschnitt. Das Tempo, mit dem der Leser durch die Geschichte bewegt wird ist sicherlich der Buchform geschuldet, ein ganzes Leben in eine Graphic Novel zu pressen stelle ich mir als große Herausforderung für den Autor vor.

Fazit: Das Buch ist geeignet, um oberflächlich in das Leben der Hannah Arendt hinein zu schnuppern und Interesse zu wecken. Wer mehr über die Philosophin erfahren möchte, dem empfehle ich umfassendere Literatur zu besorgen. Doch ich denke, genau das will Ken Krimstein mit seinem Werk bezwecken - einen leichten Einstieg zu finden, der den Leser bewegt, sich nach dem Ende der Graphic Novel intensiver mit Hannah und ihrem Lebenswerk oder auch dem ihrer Mitstreiter zu beschäftigen.

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