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Veröffentlicht am 29.10.2018

Die Hexe

Die Engelmacherin von St. Pauli
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Bilshausen im Harz, irgendwann zwischen 1882 und 1888: Elisabeth ist Mitte 20 und Hebamme. Allerdings nicht aus Berufung, sondern weil sie viel Geld verdienen und ein besseres Leben will. Ihr ist es egal, ...

Bilshausen im Harz, irgendwann zwischen 1882 und 1888: Elisabeth ist Mitte 20 und Hebamme. Allerdings nicht aus Berufung, sondern weil sie viel Geld verdienen und ein besseres Leben will. Ihr ist es egal, wenn mal ein Kind oder die Mutter unter der Geburt sterben. „Ihr Motto war einfach: Nie etwas zugeben, immer alles abstreiten und möglichst einen anderen Schuldigen nennen. Wenn alles nichts half auch ruhig Gott.“ (S. 10)
Leider durchkreuzt ihre eigene Schwangerschaft ihre Pläne, die Abtreibung hat nicht funktioniert, sie bekommt eine uneheliche Tochter. Aber wer weiß, für was die später mal gut ist, denkt sie sich.

Um 1900 lebt Elisabeth in St. Pauli, ist mit dem Kesselflicker Heinrich Wiese verheiratet und zwingt ihre Tochter Paula zur Prostitution. Doch Paula kann fliehen und Elisabeth muss sich nach einer neuen Verdienstmöglichkeit umsehen. Sie vermittelt Kinder lediger Frauen an Pflegefamilien oder neue Eltern. Als einige der Mütter ihre Kinder wiederhaben wollen, sind diese verschwunden. Gerüchte kommen auf und Elisabeth verstrickt sich in Widersprüche – hat sie die Kinder wirklich im umgebauten Küchenofen verbrannt?

„Die Engelmacherin von St. Pauli“ von Kathrin Hanke ist aus der „True Crime“ Reihe des Gmeiner Verlages und der zweite historische Kriminalfall, den die Autorin umfassend recherchiert hat. Zwar wurden viele Akten im 2. WK zerstört, doch trotzdem schafft sie es auf der Basis des noch existierenden Materials, „die Hexe“ und ihre Verbrechen für den Lesers wieder aufleben zu lassen.
Elisabeth wird aus der Sicht verschiedener Beteiligter geschildert. Sie alle erleben sie als kaltherzig, jähzornig, herrisch, brutal und geldgierig. Eine Frau, die ihrem Umfeld Angst macht. Selbst ihr eigener Mann traut ihr nicht, vermutet, dass sie ihn vergiften will um an sein Sparbuch zu kommen.

Ich hatte beim Lesen immer wieder Gänsehaut. Es war erschreckend, was Elisabeth ihrer Tochter und den anderen Frauen angetan hat. Noch während des Gerichtsverfahrens versucht sie, die Schuld auf abzuwälzen – zum Glück erfolglos. Und obwohl es ein reiner Indizienprozess war, wird Elisabeth Wiese am Ende zum Tod durch das Fallbeil verurteilt. Die Beweismittel und vor allem die Widersprüche, in die sie sich immer mehr verstrickt, waren erdrückend.

Kathrin Hanke hat es wieder geschafft mich mit einem Buch zu fesseln, dessen Ausgang vorher bekannt ist. Neben den Protagonisten und ihren zum Teil sehr unwirtlichen Lebensumständen, schildert sie auch Hamburg zur damaligen Zeit sehr anschaulich. Die zwischen den einzelnen Kapiteln angedruckten Prozessaussagen von Zeugen, Reportern etc. machen das Buch besonders eindringlich.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Schritte in die Dunkelheit

In der Nacht hör' ich die Sterne
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„Wer Angst hat, verpasst das Leben, Mafalda.“ (S. 209) Das sagt sich relativ leicht, wenn man nicht gerade erst 9 Jahre alt ist und an Morbus Stargardt leidet, einer Augenkrankheit, die den Betroffenen ...

„Wer Angst hat, verpasst das Leben, Mafalda.“ (S. 209) Das sagt sich relativ leicht, wenn man nicht gerade erst 9 Jahre alt ist und an Morbus Stargardt leidet, einer Augenkrankheit, die den Betroffenen nach und nach erblinden lässt. Mafalda flüchtet sich in den Kirschbaum auf dem Schulhof, noch kann sie ihn sehen und daran hochklettern – aber wie lange noch?

„In der Nacht hör’ ich die Sterne“ beruht auf Paola Perettis Geschichte, erklärt sie im Vorwort. Sie ist jetzt in Mafaldas Situation, weiß nicht genau, wie lange sie noch sehen kann. Für eine Erwachsene ist das schon eine schwierige Situation, wie mag es dann erst für ein Kind sein?! Mit viel Einfühlungsvermögen erzählt sie, wie sich Mafalda auf das „Blindsein“ vorbereitet. So hat sie z.B. eine Liste mit Dingen, die sie jetzt noch machen kann und von der sie bald immer mehr Sachen streichen muss. Sie konzentriert sich auf ihre Trauer, das Negative, den Verlust. Erst die neue Hausmeisterin der Schule, die Rumänin Estella, bringt sie darauf, stattdessen eine Liste mit Dingen zu erstellen, die sie dann immer noch machen können wird. Genau wie der kleine Prinz in der Geschichte von Saint Exupery: „Finde deine Rose, Mafalda. Das, was für Dich wesentlich ist. Das, wozu du keine Augen brauchst.“ (S. 48)

Das Buch erzählt die Geschichte von Außenseitern. Mafalda ist nur eine von ihnen. Wegen ihrer Erkrankung grenzen die anderen Schüler sie aus, ihre beste Freundin wendet sich ab. Doch sie bekommt auch unerwartete Unterstützung, findet neue Freunde. Neben Estella, die ihr immer wieder die Wahrheit sagt und ihr Mut macht, setzt sich auch ausgerechnet Filippo, der Schulrüpel, für sie ein. Er sieht sie als Mensch, nicht als Opfer ihrer Krankheit. Und er artikuliert auch, dass ihm gefällt, was er sieht. Zwischen ihnen spinnen sich zarte Bande. Aber darf sich ein blindes Mädchen verlieben? Darf sie glücklich sein? Oder sollte sie sich von der Welt zurück- und auf einen Kirschbaum ziehen?

Mafaldas Geschichte hat mich sehr berührt. Manchmal scheint sie schon sehr weit für ihr Alter, lebensklug, und dann ist sie plötzlich wieder das kleine unsichere Mädchen, dass sich am liebstem vor der ganzen Welt verkriechen und ihren dicken Kater streicheln würde: „Hauptsache, er ist da, wenn ich ein Problem habe und etwas Warmes, Weiches brauche, das ich fest an mich drücken kann.“ (S.14).

Eine Kleinigkeit hat mich gestört: Die verschiedenen Abschnitte werden nicht durch Zeitangaben unterteilt, sondern durch die Schritte, die Mafalda von „ihrem“ Kirschbaum entfernt stehen und ihn trotzdem noch sehen kann. Leider war dadurch nie klar, wie alt sie gerade ist oder in welcher Klasse.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Späte Liebe?

Die letzte Pirsch
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„Wer bringt sich denn in dem Alter noch um? Das rentiert sich doch nimma!“ (S. 89) meint Aufsichtsjäger Sepp Flattlacher, als er vom Selbstmord von Gerfried Ragger (85) hört. Eigentlich könnte ihm der ...

„Wer bringt sich denn in dem Alter noch um? Das rentiert sich doch nimma!“ (S. 89) meint Aufsichtsjäger Sepp Flattlacher, als er vom Selbstmord von Gerfried Ragger (85) hört. Eigentlich könnte ihm der egal sein, aber Irmi (Irmgard Leitner) die neue Obfrau des Jagdvereins, war mit dem Toten verwandt und bittet ihn um Hilfe, denn sie meint, es war Mord!
Genau so sieht es auch Polizist Martin, aber seine Kollegen glauben ihm nicht und die Obduktion des Toten ergibt nichts Ungewöhnliches. Doch Gerfried hatte kurz zuvor bei der Polizei angerufen und gemeldet, dass er sich von seiner eigenen Familie bedroht fühlt. Allerdings bilden sich die Kollegen der Polizeiinspektion gerade im Umgang mit Demenzkranken weiter und Gerfried passte genau in das Raster ...

„Die letzte Pirsch“ ist schon der dritte Krimi von Alexandra Bleyer rund um den grantigen Aufsichtsjäger Sepp Flattlacher. Da ihr Mann selber Jäger ist, weiß sie genau, wovon sie bei den Jagdszenen und Sitzungen des Jagdvereins schreibt.

Sepp hat es dieses Mal besonders schwer. Er schießt auf der Jagd daneben (am Gewehr liegt’s aber nicht, meint der WaffenDoc), jemand legt in seinem Revier Apfeltester aus, um das Wild anzulocken, und außerdem macht sich der „schleimige“ Anwalt / Jagdbruder Dr. Mayerbrugger an Irmi ran. Dabei liebt Sepp die Streitgespräche mit ihr inzwischen doch so sehr!

Auch Polizist Martin hat an dem Fall zu knabbern. Die Familie des Toten ist ihm nicht geheuer, wirkt bei den Befragungen eiskalt. „Andere Familien haben die Leichen im Keller, bei uns hängen sie hålt am Baum.“ (S. 148). Allerdings kommt er Dank Irmi bald dahinter, dass die Ursache des Ganzen wahrscheinlich in der Vergangenheit liegt. Doch die Betroffenen schweigen: „Nur a Gulasch wird besser, wenn man´s aufwärmt.“ (S. 123)
Privat gibt´s bei Martin auch so einige Probleme. On/Off-Freundin Bettina ist gerade mal bei ihm eingezogen, schon fragen ihre Eltern nach Hochzeit, Hausbau und Kindern.

Diesmal greift Alexandra Bleyer sehr kontroverse Themen auf. Es geht u.a. um Demenz und den Umgang der Gesellschaft bzw. der Familien mit „ihren Alten“. Gibt man sie in ein Heim, wo sich Fremde liebevoll um sie kümmern oder ziehen sie ins Auszugsstiberl und kapseln sich so von allem ab? Beides ist für die Betroffenen leidvoll. Auch die Erbfolge auf den kleinen Höfen und deren Folgen wird ausführlich behandelt. Durch diese schweren Themen fehlte mir die Leichtigkeit, die in den Vorgängerbänden herrschte. Zudem waren mir der Täter ist und sein Motiv zu schnell klar.

Trotzdem ist Sepp an sich wieder sehr unterhaltsam und nimmt zur Belustigung des Lesers so ziemlich jedes Fettnäpfchen mit. Sei es, dass er Irmi Wechseljahresbeschwerden unterstellt oder Kinder über den Weihnachtsmann aufklären will – da bleibt kein Auge trocken. Ich bin schon sehr gespannt auf Sepps nächstes Abenteuer und hoffe, dass er und Irmi sich noch näher kommen ...
PS: Wer wie ich nicht der Kärntener Dialekts mächtig ist, dem lege ich das Glossar ans Herz.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Die Stunde Null

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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„Ihre einstige Welt lag begraben unter Tonnen von Schutt – und mit ihr so ziemlich alles, woran sie jemals geglaubt hatte.“ (S. 27)
Berlin, Mai 1945. Rike, ihre Schwestern Silvie und Florentine sowie ihre ...

„Ihre einstige Welt lag begraben unter Tonnen von Schutt – und mit ihr so ziemlich alles, woran sie jemals geglaubt hatte.“ (S. 27)
Berlin, Mai 1945. Rike, ihre Schwestern Silvie und Florentine sowie ihre Stiefmutter Claire sitzen im Keller der elterlichen Villa und haben Angst vor dem, was jetzt kommt. Vor allem vor den Russen. Von ihrem Vater Friedrich haben sie seit Tagen nichts gehört, ihr Bruder Oskar, Silvies Zwilling, wird seit Stalingrad vermisst. Ob das Kaufhaus der Familie am Ku’damm noch steht, wissen sie nicht.
Kurz darauf werden sie aus der Villa vertrieben, das Kaufhaus ist eine Ruine. Rike träumt von einer Wiedereröffnung, aber zuerst muss die Stadt wieder aufgebaut werden. Wie so viele andere Frauen arbeiten sie als Trümmerfrauen. Als Rike dabei auf Miriam Sternberg, die begabte Tochter der ehemaligen (jüdischen) Chefin der Maßschneiderei stößt, scheint ihr Traum vom neuen Kaufhaus Thalheim wieder näher zu rücken ...

Ich finde immer wieder faszinierend wie es Brigitte Riebe schafft, mit wenigen Sätzen Situationen und Personen zu beschreiben, ihre Träume, Ziele und Ängste.
Rike ist eine Macherin und Powerfrau. Sie fühlt sich für die Familie verantwortlich und steckt selbst zurück, wenn es dem großen Ganzen dient. Mit Mitte 20 zählt sie schon als alte Jungfer und hat den Traum von einer eigenen Familie fast aufgegeben. Außerdem hatte sie vor dem Krieg ein BWL-Studium angefangen – ob sie es je beenden kann? Dazu kommt noch das Geheimnis um das Erbe ihres Großvaters, dass sie unbedingt vor ihrem Vater geheim halten soll.
Ihre jüngere Schwester Silvie ist da ganz anders. Sie möchte jetzt vor allem endlich leben und verliebt sich regelmäßig neu. Sie macht bald Kariere – wenn auch in einer völlig anderen Richtung als geplant - und hilft damit der Familie auf ihre ganz eigene Weise. „Wenn wir nicht an eine Zukunft glauben, werden wir auch keine haben.“ (S. 88)
Meine Lieblingsnebenprotagonistin ist die Jüdin Miriam. Ich habe durch sie zum ersten Mal davon erfahren, dass einige Juden als „U-Boot“ (getarnt und gleichzeitig in aller Öffentlichkeit) den Krieg mitten unter den Augen der Nazis überlebt haben. Trotzdem allem will sie jetzt keine Sonderstellung: „Nie wieder im Leben eine Sonderbehandlung! Ich bin ein stinknormales Berliner Mädchen, nicht anders als Du. Wir sind genau so wie ihr – nur eben jüdisch.“ (S. 71) Sie hat von ihrer Mutter Schneidern gelernt und träumt vom Besuch einer Modeschule mit einem richtigen Abschluss.

Sehr anschaulich schildert Brigitte Riebe die entbehrungsreiche Nachkriegszeit, die politischen und persönlichen Entwicklungen, das Bangen bei der Währungsunion und die Luftbrücke, welche das Überleben der „Westberliner“ nach der Abriegelung durch die sowjetischen Besatzer sicherte. Mehr als eine Szene hat mir echte Gänsehautmomente beschert, vor allem das Ende ...

Brigitte Riebe schafft es wie kaum eine andere Autorin, die jüngere deutsche Geschichte extrem fesselnd und mitreißend zu erzählen. „Die Schwestern vom Ku’damm“ ist wieder eines der Bücher, das man kaum aus der Hand legen mag und sich dann am Ende ärgert, es viel zu schnell ausgelesen zu haben. Aber zum Glück ist es der Auftakt einer Trilogie und wir werden schon im nächsten Sommer erfahren, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Die Knaststicker

Stick oder stirb!
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„Oh wie cool, Seifferheld ermittelt wieder!“ habe ich sofort gedacht, als ich die Ankündigung für „Stick oder Stirb“ gesehen habe. Vor einiger Zeit hatte die Autorin Tatjana Kruse auf Facebook gefragt, ...

„Oh wie cool, Seifferheld ermittelt wieder!“ habe ich sofort gedacht, als ich die Ankündigung für „Stick oder Stirb“ gesehen habe. Vor einiger Zeit hatte die Autorin Tatjana Kruse auf Facebook gefragt, was wir Leser uns denn für einen neuen Seifferheld-Fall alles wünschen würden. Wir stimmten u.a. für „mehr Onis“ und „mehr Männerkochguppe“. Diese Wünsche wurden erhört .
Ach ja. Onis ist Seifferhelds treuer Hovawart-Rüde, der todesmutig mit in den Transporter springt, als sein Herrchen entführt wird, und die VHS-Männerkochgruppe hat schon so einige Abenteuer zusammen erlebt. Aber erst mal zum Anfang.

Siggi Seifferheld ist ein pensionierter Ex-Kommissar, der seine Leidenschaft fürs Sticken vor Jahren offengelegt und nun sogar eine wöchentliche Radiosendung hat. Außerdem gibt er im Knast von Schwäbisch Hall einmal wöchentlich Stickunterricht für harte Knastbrüder – mit stumpfen Nadeln natürlich. „Seifferheld, du bist einer von den Guten.“ (S. 49) Als der russische Mafia-Boss Pjotr seine Flucht plant, gerät Siggi leider zwischen die Fronten und wird kurzerhand mitgenommen. Die Polizei ermittelt zwar, doch seine Familie und Freunde mischen gehörig mit ...

Tatjana Kruse gelingt es meisterhaft, dass man schon mit der ersten Szene wieder in der Seifferheldschen Kosmos eintaucht. Siggi ist frisch verheiratet und seine Gattin Mac, ehemals Journalistin, hat einen Welpenkindergarten für „Problemmischungen“ eröffnet, der den Haushalt gehörig durcheinander bringt und Onis in die Verzweiflung treibt. „Möglich, dass ihre Mütter sie liebten, aber für ihn waren sie nicht nur charakterlich, sondern auch optisch-ästhetisch Ausgeburten der Hölle.“ (S. 15)
Nicht-Putze Olga kommt immer noch täglich zum Nicht-Putzen und geizt nicht mit unsinnigen Tipps. Siggis Schwager, Pfarrer Helmerich, kämpft weiter gegen seine Flatulenzen und versteckt sich regelmäßig vor seiner Frau Irmgard (genannt „die Generalin“) bei ihm. Auch mit Mac rauscht Irmgard regelmäßig zusammen, schließlich ist sie es nicht gewohnt, dass sich eine andere Frau um Siggi sorgt – die Revierkämpfe und Sticheleien der beiden waren genial.
Nach Siggis Entführung schaltet sich natürlich seine Tochter Susanne via Skype live aus Peking ein und Nichte Karina inkl. Familie reist extra aus Stuttgart an und reißt die Leitung der Suchgruppen an sich: „Für so ein kleines Persönchen klang ihre Stimme enorm zackig. ... Wäre in diesem Moment das Rote Meer vor ihr gelegen, es hätte sich geteilt.“ (S. 127)

„Stick oder Stirb“ sollte man nur in der Öffentlichkeit lesen, wenn man gern Aufmerksamkeit erregt – denn man kommt aus dem Lachen kaum mehr raus. Eine Pointe jagt die nächste, die Protagonisten sind alle herrlich skurril und quasi nebenher wird ein spannender Fall extrem einfallsreich gelöst. Natürlich geht dabei so einiges schief, aber letztendlich kommt es ja auf das Ergebnis an. Bitte mehr davon! 5 Sterne und meine unbedingte Kauf-/Leseempfehlung.