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Veröffentlicht am 22.03.2023

Cinderella mit dystopischen Elementen und queeren Aspekten

Cinderella ist tot
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Inhalt

Vor zweihundert Jahren hat Cinderella ihren Traumprinzen auf einem Ball kennengelernt und ein glückliches Leben mit ihm geführt. Cinderella ist gestorben, aber ihre Geschichte lebt in dem Königreich ...

Inhalt

Vor zweihundert Jahren hat Cinderella ihren Traumprinzen auf einem Ball kennengelernt und ein glückliches Leben mit ihm geführt. Cinderella ist gestorben, aber ihre Geschichte lebt in dem Königreich noch weiter. Sie ist die Grundlage eines jeden Lebens und jedes Mädchen kennt sie auswendig. In diesem Reich bietet die Geschichte von Cinderella die Grundlage für den jährlichen Ball. Auf diesen müssen junge Frauen gehen und hoffen, dass sie dort von einem Mann gewählt werden. Einem Mann, der ab diesem Zeitpunkt über ihr Leben bestimmen und sie behandeln kann, wie er möchte. Wird eine Frau nicht gewählt, so wird sie aus dem Königreich verstoßen.
Sophia lebt in Cinderellas Königreich. Als sie alt genug ist, um auf den Ball zu gehen, möchte sie aber gar nicht gewählt werden. Am liebsten würde sie mit der Frau, die sie liebt, Lille verlassen, aber das ist gar nicht so einfach. Nach ihrem Ball findet Sophia sich in einer Situation wieder, von der sie nie geglaubt hätte, dass sie so geschehen könnte. Sie flieht und versucht, die Gesellschaft, in der sie aufgewachsen ist, zu verändern.

Meine Meinung

Als erstes hat mich bei diesem Buch ganz klar das Cover angesprochen. Die Farben, die Atmosphäre, der Stil. Mich hat einfach alles daran magisch angezogen. Ein Blick auf den Klappentext zeigte mir aber schnell, dass hinter dem schönen Cover auch eine sehr interessante und vielversprechende Geschichte steckt. Eine Neuerzählung von Cinderella, die dystopische Elemente und Fantasy beinhaltet? Das hörte sich so gut und einfach nach einer ganz neuen und interessanten Mischung an. Und als ich dann gehört habe, dass es auch noch um queere Liebe geht, war mein Interesse endgültig geweckt.

Die Atmosphäre, die Kalynn Bayron durch ihren Schreibstil und das gut durchdachte Setting erzeugt, hat mich von Seite eins an total in den Bann der Geschichte gezogen. Ich konnte mir das fiktive Königreich sehr gut vorstellen und die ersten Kapitel waren eine richtig gute Einführung in das politische System, in dem die Geschichte spielt. Früher habe ich sehr gerne Dystopien gelesen und "Cinderella ist tot" hat in mir wieder genau das Gefühl hervorgerufen, das ich bei anderen Dystopien immer gemocht habe. Total beklemmend und mit einer ganz großen Portion Wut. So wird die ganze Welt anfangs als einigermaßen schön und der Ball als romantisch dargestellt, aber man merkt schnell, dass er vielmehr ein Instrument ist, um Frauen zu unterdrücken. Sophias Wunsch, das System zu verlassen und ein unabhängiges Leben zu führen, konnte ich schon auf den ersten Seiten gut nachvollziehen. Die Welt hat mir aber nicht nur wegen ihren dystopischen Elementen gefallen. Es handelt sich um eine Welt, die auf einem Märchen voller Magie beruht und so glaubt ein großer Teil der im Königreich lebenden Personen weiterhin an Magie. Die Art, in der Fantasy-Elemente in die Geschichte eingebunden wurden hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte besonders, dass die Magie hier eher im Verborgenen stattfindet und weniger Teil der offensichtlichen Welt ist.

Als Protagonistin hat mir Sophia sehr gut gefallen. Sie ist sympathisch, stark, nicht naiv und vertritt ihre eigenen Ansichten. Schon vor ihrem eigenen Ball blickt sie hinter die Kulissen des Systems, in dem sie ihr ganzes Leben lang gelebt hat. Sie sieht die Probleme, die sich aus der Abhängigkeit der Frauen ergeben und hat Mitgefühl mit Frauen, die von einem Mann gewählt wurden, der sie nicht gut behandelt. Dieses Mitgefühl zeigt sie in einer Welt, in der die meisten lieber wegschauen als etwas zu verändern. Sophia wünscht sich ein freies Leben und ist bereit, etwas für Veränderungen zu tun.

Auch die weiteren Charaktere der Geschichte mochte ich sehr gerne. Constance ist eine Rebellin, die aus dem Verborgenen heraus versucht, mit Sophia das System zu verändern. Dabei ist sie sehr direkt und ich mochte die Dynamik, die ihre Art der Geschichte gibt. Der Prinz ist der Prototyp eines bösen Herrschers, hat mir in dieser Geschichte aber auch gut gefallen. Vor allem, weil er eine eigene Vorgeschichte hat und wir so gegen Ende der Geschichte auch etwas über ihn erfahren.

"Cinderella ist tot" enthält eine sehr dezente Liebesgeschichte, die nicht zu sehr in den Vordergrund rückt. Dieser Teil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und mich an der einen oder anderen Stelle zum Lächeln gebracht. Aber auch sonst blieb die Geschichte bis zum Ende hin spannend. Gerade in den letzten Kapiteln passierte alles so schnell, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass das Buch schon fast vorbei ist. Die Autorin schafft es, durch die Einbindung der Erzählung von Cinderella, der ganzen Geschichte einen roten Faden zu geben und ich wollte immer wissen, was als nächstes passiert. Was ist wahr und was wurde durch das System nur erfunden. Während der Geschichte enthält das Buch einige Wendungen, die ich so nicht kommen gesehen habe, sodass es nie zu vorhersehbar war. Die Wendungen haben mir größtenteils gut gefallen. Manchmal dachte ich, dass einige Aspekte etwas zu weit hergeholt sind, aber am Ende hat alles doch ein sinnvolles Gesamtbild ergeben.

Fazit

Eine Mischung aus einer Nacherzählung eines Märchens, Fantasy, dystopischen Aspekten und queerer Liebe? Das hörte sich fast zu gut an um wahr zu sein. Aber "Cinderella ist tot" hat mich nicht enttäuscht. Die Geschichte mit ihren tollen Charakteren hat mich von der ersten Seite an begeistert und auch nach dem Lesen für einige Tage nicht losgelassen. Die hier erschaffene Welt hat mir sehr gut gefallen und die Atmosphäre war düster und hat sich durch das ganze Buch gezogen. Zwischendurch gab es aber trotzdem immer wieder schöne Momente. Zudem werden gesellschaftlich relevante Themen, wie Gleichberechtigung der Geschlechter oder queere Aspekte, behandelt. Dies wirkt aber nicht gezwungen, sondern bildet eine gute Grundlage für das Worldbuilding. Die ganze Geschichte ist spannend aufgebaut und steuert ganz am Ende auf ein großes Finale zu. Ich würde total gerne erfahren, wie es in dem Königreich weitergeht und was als nächstes mit Sophia passiert, aber einen zweiten Teil gibt es ja leider nicht.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Unerwartete Wendungen und eine schöne Liebesgeschichte

Twisted Dreams
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Inhalt

Avas Bruder zieht für ein Jahr ins Ausland und bittet seinen besten Freund, den Multimillionär Alex, für diese Zeit in sein Haus zu ziehen und auf seine Schwester aufzupassen. Ava ist von dieser ...

Inhalt

Avas Bruder zieht für ein Jahr ins Ausland und bittet seinen besten Freund, den Multimillionär Alex, für diese Zeit in sein Haus zu ziehen und auf seine Schwester aufzupassen. Ava ist von dieser Entscheidung gar nicht begeistert. Ausgerechnet Alex, der zwar unfassbar gut aussieht, aber unausstehlich und kontrollsüchtig ist, soll auf sie aufpassen? Ava und Alex verbringen immer mehr Zeit miteinander, sodass Ava ihn mit der Zeit immer besser kennenlernt und die Anziehung, die zwischen ihnen entsteht nicht mehr leugnen kann.
Alex hat ein dunkles Geheimnis und ist sich bewusst, dass eine Beziehung zwischen ihm und Ava eigentlich keine gute Idee ist. Er sollte sich von ihr fernhalten. Sie ist zu unschuldig und naiv für ihn, aber gerade weil sie so naiv ist, möchte er sie beschützen.

Meine Meinung

Mit "Twisted Dreams" erscheint das auf Tiktok gehypete Buch "Twisted Love" endlich auf deutsch. Es ist der erste von vier Teilen einer Reihe, ist aber in sich abgeschlossen. Wir lernen die Protagonist*innen des zweiten Teils zwar schon kennen, einen fiesen Cliffhanger gibt es aber nicht. "Twisted Dreams" war mein erstes Buch von Ana Huang und ich habe mich auf eine schöne Liebesgeschichte mit etwas Spice und einigen meiner liebsten Tropes gefreut. Es beinhaltet nämlich sowohl die Trope "brothers best friend" als auch "grumpy-sunshine". Das hörte sich nach einer schönen Mischung und einer richtig guten Geschichte an. Und genau das habe ich bekommen. Ich bin froh, dass ich ganz bald auch die weiteren Teile der Reihe lesen kann.

Direkt zu Beginn lernen wir Ava kennen. Sie ist gerade am Anfang zwar eher schlecht gelaunt, das liegt aber nur an der Aussicht, im kommenden Jahr mehr Zeit mit Alex verbringen zu müssen. Eigentlich ist Ava eine liebenswürdige und süße Protagonistin, die ich beim Lesen einfach gern haben musste. Sie ist ein typischer Sonnenschein, versucht immer das Beste in den Menschen um sie herum zu sehen und glaubt trotz schlechter Erfahrungen in vergangenen Beziehungen weiterhin an die große Liebe. Das sind zwar an sich wirklich gute Eigenschaften, aber an vielen Stellen ist Ava wirklich naiv und ich konnte ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Weil sie so voller positiver Energie ist, konnte ich ihr das aber meistens schnell verzeihen.

Alex stellt das totale Gegenteil von Ava dar. Er ist verschlossen, kalt und an vielen Stellen der Geschichte nicht wirklich zu durchschauen. Nicht gerade jemand mit dem ich viel Sympathie aufbauen konnte. Auch in den Kapiteln, die aus seiner Sicht geschrieben wurden, hatte ich nicht das Gefühl, wirklich viel über ihn zu lernen. Mit der Zeit lernen wir ihn aber durch Avas Augen doch etwas besser kennen und vielleicht zeigt er sogar die eine oder andere Emotion.

Neben Alex und Ava gibt es in "Twisted Dreams" weitere Charaktere, die (noch) keine Hauptrolle spielen, die Geschichte aber noch lebendiger machen. Avas Freundinnen Jules, Bridget und Stella bringen Abwechslung in die Geschichte und gleichen Avas manchmal doch sehr naive Art gut aus. Die Freundesgruppe hat mir insgesamt wirklich gut gefallen und ich freue mich schon darauf, mehr über die einzelnen Mitglieder zu erfahren.

Auch der Schreibstil von Ana Huang hat dazu beigetragen, dass ich von der ersten Seite an gefesselt war. Er war irgendwie besonders, einnehmend und so flüssig, dass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr zur Seite legen wollte.

Die Geschichte an sich fand ich interessant und nicht zu vorhersehbar. Sie war die ganze Zeit spannend und es gab kaum Stellen, die keine wichtigen Informationen zum Verlauf der Geschichte beigetragen haben. Ich habe mir zwar gedacht, dass im Laufe des Buches noch etwas passieren wird, weil am Anfang und auch im Klappentext doch einige Andeutungen gemacht wurden, aber was genau passiert ist und vor allem wie die Dinge sich entwickeln habe ich nicht kommen gesehen. Nach den ganzen Wendungen hat Ana Huang mich mit ihrer Geschichte sprachlos zurückgelassen. Gerade im letzten Drittel passiert unfassbar viel und die Geschichte entwickelt sich sehr schnell.

Das Buch beinhaltet neben einer Liebesgeschichte und den paar (für mich) unvorhersehbaren Wendungen auch explizite Stellen. Dabei ist es aber nicht sehr spicy und diese Szenen bilden eher die Ausnahme. Die wenigen expliziten Szenen haben mir gut gefallen. Alex zeigt zwar teilweise übergriffige Verhaltensweisen, in den spicy Szenen war dies aber nicht der Fall. Die Beschreibungen dieser Szenen wirkten nicht gewollt oder zu ausgedehnt, sondern haben sich gut in die restliche Geschichte eingefügt.

! Achtung Spoiler !

Die Thematisierung von Panikattacken und Ängsten im Allgemeinen hat mir in diesem Buch sehr gut gefallen. Ava ist als Kind beinahe ertrunken und hat nun Angst vor dem Wasser und wiederkehrende Alpträume. Besonders gut hat mir die Art, wie Alex mit diesen Vorfällen umgeht gefallen. Denn hier zeigt sich, dass auch er ein Herz hat und wirklich etwas für Ava empfindet. Das Ende hat mich komplett umgehauen. Den Grund von Avas Gedächtnisverlust habe ich so nicht kommen sehen. Trotzdem wirkt diese Begründung nicht konstruiert sondern in sich logisch.

Fazit:

Insgesamt hat mir "Twisted Dreams" von Ana Huang sehr gut gefallen. Wer eine Liebesgeschichte mit der Trope "grumpy-sunshine" sucht, ist hier auf jeden Fall richtig. Neben dem Schreibstil der Autorin war die Protagonistin Ava für mich das absolute Highlight der Geschichte. Mit ihrer fröhlichen Art musste ich sie einfach mögen und auch ihre Interaktionen mit Alex haben mir gut gefallen. Die Geschichte war die ganze Zeit spannend und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass sich die Dinge zu langsam entwickeln oder Szenen nur als "Lückenfüller" genutzt wurden. Die Wendungen in der Geschichte habe ich so nicht kommen sehen und ich bin gespannt auf die weiteren Bücher der Autorin. Besonders auf den zweiten Teil der Twisted Reihe freue ich mich schon, weil ich die Protagonistin von Teil zwei schon in "Twisted Dreams" sehr gerne mochte.

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