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Veröffentlicht am 12.03.2023

Mit bitterem Nachgeschmack

Vom Ende der Einsamkeit
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Die Geschichte hallt bei mir immer noch nach und wird dabei nicht leiser. Nach diesem Roman kann man wohl nachvollziehen, wie Trauer einen Menschen verändern und wie Einsamkeit ein Kind prägen kann.

Am ...

Die Geschichte hallt bei mir immer noch nach und wird dabei nicht leiser. Nach diesem Roman kann man wohl nachvollziehen, wie Trauer einen Menschen verändern und wie Einsamkeit ein Kind prägen kann.

Am Anfang ganz unterschiedliche Geschwister, die miteinander nichts zu tun haben möchten, kämpfen ihren eigenen Weg durch. Jeder von ihnen kompensiert und bearbeitet Trauer auf seine eigene Art und Weise. Die Geschichte wird aus der Sicht des jüngeren Bruders Jules erzählt. Das Ganze wird als Jules Erinnerungen, Überlegungen und Reflexionen dargestellt. Die Erzählung über die Beziehungen zwischen den Geschwistern, ihren Freunden, Familie, Partnern und Kindern wird intensiv und psychologisch kühn beschrieben. Der Leser sieht, wie traumatisiert die Hauptfiguren sind und wie diese ihre Leben bestimmt.

Der Autor schafft einen großen Roman über Kummer, Selbstsuche und vor allem Geschwisterliebe. Es ist eine herzergreifende Geschichte über Alleinsein, Leere, Suche nach Antworten auf komplizierte Fragen. Die Vergangenheit bleibt immer ein Teil von uns.

Es ist eine Hymne über gute Werte, die nicht leicht zu lesen ist. Einzigartig, tief, dramatisch, mit bitterem Nachgeschmack.

Eine absolute Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Bewegend und schwer

Liebewesen
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Ich habe überhaupt nicht gedacht, dass dieser Roman mich so emotional mitnehmen würde. Ich hatte keine großen Erwartungen an das Buch. Umso schonungsloser und bewegender finde ich diese Geschichte.

Ich ...

Ich habe überhaupt nicht gedacht, dass dieser Roman mich so emotional mitnehmen würde. Ich hatte keine großen Erwartungen an das Buch. Umso schonungsloser und bewegender finde ich diese Geschichte.

Ich habe auf ein Happy End für Lio und Max gehofft. Aber dann würde mir die Erzählung nicht realistisch vorkommen. Von Anfang an wusste ich, dass es kein glückliches Ende geben wird. Und trotzdem lässt mich der Roman sprachlos und traurig zurück.

Die Autorin behandelt einige schweren Themen, die auch für mich ziemlich schwer sind, obwohl ich eigentlich mit jeder Thematik zurechtkomme. Daher wäre eine Triggerwarnung sinnvoll.

Ich habe Lio bemitleidet, auch in den Momenten, wo ich ihre Entscheidungen nicht guthieß. Weil ich wusste es einfach, dass sie anders nicht machen konnte.

Caroline Schmitt schafft ein präzises psychologisches Porträt einer jungen Frau, deren Leben von ihren Kindheitstraumas geprägt ist. Dabei wird einem klar, dass die größte Herausforderung der Protagonistin, die sie nicht in der Lage ist zu bewältigen, nicht nur körperlich sondern auch innerlich gekennzeichnet wird.

Man kann nicht alles in sich tragen. Irgendwann muss entsprechende Hilfe geleistet werden. Schade, dass manche Menschen es nicht sehen oder nicht sehen wollen.

Ein bewegender Roman über kaputte Menschen, der nicht für jeden ist.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Clever

Die stumme Patientin
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Was für eine überraschende Entdeckung! Ich habe nicht gedacht, dass dieser Thriller mich so sehr fesseln könnte.

Der Anfang an sich ist bereits vielversprechend. Eine Frau tötet ihren Ehemann und wird ...

Was für eine überraschende Entdeckung! Ich habe nicht gedacht, dass dieser Thriller mich so sehr fesseln könnte.

Der Anfang an sich ist bereits vielversprechend. Eine Frau tötet ihren Ehemann und wird in die Psychiatrie angewiesen, weil sie nicht mehr spricht. Eine schweigsame Mörderin weckt das Interesse, besonders wenn es kein Motiv gibt. Die ersten Kapiteln haben mich tatsächlich gepackt, so dass ich das Buch innerhalb weniger Tage gelesen habe.

Der Autor versucht seine Charaktere aus der psychologischen Perspektive sowie ihre innerliche Veränderungen zu zeigen. Außerdem spielt im Thriller eine altgriechische Tragödie über Alcestis eine wichtige Rolle. Der Autor erläutert diese im Buch zusammengefasst. Zuerst hat es mich verwirrt, aber später konnte ich mehr und mehr Parallelen zum Mord nachvollziehen.

Und am Ende gab es eine plötzliche Wendung, die ich überhaupt nicht erwartet hatte. Das Buch hat mich positiv überrascht und viel Spaß beim Lesen bereitet.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Man darf Menschen nie unterschätzen

Die Assistentin
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Man darf Menschen nie unterschätzen. Wie weit kann man gehen, um seine Ziele zu erreichen?

Die Protagonistin Florence wird von Anfang an als eine unkluge, unerfahrene und antriebslose junge Frau dargestellt. ...

Man darf Menschen nie unterschätzen. Wie weit kann man gehen, um seine Ziele zu erreichen?

Die Protagonistin Florence wird von Anfang an als eine unkluge, unerfahrene und antriebslose junge Frau dargestellt. Sie hat im Leben nichts erreicht und will auch nicht. Sie ahmt gerne Leute nach, die sie mag. Plötzlich bekommt sie die Möglichkeit, ihr Leben ein wenig zu verändern und nach Marokko zu gehen, um dort als Assistentin einer Autorin zu arbeiten. Und aus dieser grauen Maus wird am Ende eine schlaue und scharfsinnige Frau. Solche rasante persönliche Entwicklung hat mich negativ überrascht, da ich es gar nicht realistisch empfunden habe. Trotzdem liebe ich die Bücher, in denen Hauptcharaktere eine negative Rolle spielen.

Außerdem fand ich die erste Hälfte des Thrillers ähnlich wie „Der talentierte Mr. Ripley“ von Patricia Highsmith. Ich hatte schon Angst, dass es bis zum Ende um die gleichartige Handlung gegen würde. Gut, dass es nicht der Fall war. Denn das Finale kam mir irgendwie wunderlich aber auch plump vor. Manche Leute bleiben halt unbestraft.

In diesem Debütroman steckt viel Potential, jedoch verspüre ich eine Leerstelle, weil ich die Figuren sowie die Handlung unvollkommen finde.

Es ist ein kurzweiliger und einfacher Thriller über Rache und Neid. Eine Lektüre für einmal.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Ein gutes Buch für zwischendurch

Die Buchhändlerin von Paris
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Charlotte lebt ständig in Angst, dass ihre Vergangenheit sie einholt. Und dann passiert es … Ein Brief von einem alten Bekannten. Von einem Mann, den sie aus ihrer Erinnerung löschen wollte. Aber dieser ...

Charlotte lebt ständig in Angst, dass ihre Vergangenheit sie einholt. Und dann passiert es … Ein Brief von einem alten Bekannten. Von einem Mann, den sie aus ihrer Erinnerung löschen wollte. Aber dieser Geist wird unbewusst belebt und sie stellt sich vor, wieder in Paris während des zweiten Weltkriegs zu leben.

Die Erzählung ist allmählich. Es passiert nicht sehr viel. Den Schreibstil der Autorin fand ich trocken. Mir fehlten hier Emotionen. Die Hauptfigur mochte ich nicht so sehr. Aber ihre Tochter hat den Roman gerettet.

Die Story über das Überleben, Loyalität und Liebe konnte meine Seele leider nur teilweise berühren. Diese Geschichte ist nicht neu oder außergewöhnlich. Jedoch stellt Ellen Feldman eine moralische Frage, die uns von Anfang bis zum Ende begleitet. Erst das Finale konnte mich fesseln und meine Leseeindrücke verbessern. Die Autorin zeigt uns, wie unsere Vergangenheit oder Vergangenheit unserer Familie uns identifiziert. Selbstsuche, Scham, Antisemitismus und Freundschaft kann man auf den Seiten dieses Romans finden.

Ich lese sehr gerne Bücher, deren Handlung in Paris stattfindet. In diesem Roman wird die Atmosphäre der romantischen Weltstadt nicht vollkommen rübergebracht. Mindestens ich empfand es nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte.
Trotzdem ist es ein gutes Buch für zwischendurch.

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