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Veröffentlicht am 21.02.2023

Man darf Menschen nie unterschätzen

Die Assistentin
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Man darf Menschen nie unterschätzen. Wie weit kann man gehen, um seine Ziele zu erreichen?

Die Protagonistin Florence wird von Anfang an als eine unkluge, unerfahrene und antriebslose junge Frau dargestellt. ...

Man darf Menschen nie unterschätzen. Wie weit kann man gehen, um seine Ziele zu erreichen?

Die Protagonistin Florence wird von Anfang an als eine unkluge, unerfahrene und antriebslose junge Frau dargestellt. Sie hat im Leben nichts erreicht und will auch nicht. Sie ahmt gerne Leute nach, die sie mag. Plötzlich bekommt sie die Möglichkeit, ihr Leben ein wenig zu verändern und nach Marokko zu gehen, um dort als Assistentin einer Autorin zu arbeiten. Und aus dieser grauen Maus wird am Ende eine schlaue und scharfsinnige Frau. Solche rasante persönliche Entwicklung hat mich negativ überrascht, da ich es gar nicht realistisch empfunden habe. Trotzdem liebe ich die Bücher, in denen Hauptcharaktere eine negative Rolle spielen.

Außerdem fand ich die erste Hälfte des Thrillers ähnlich wie „Der talentierte Mr. Ripley“ von Patricia Highsmith. Ich hatte schon Angst, dass es bis zum Ende um die gleichartige Handlung gegen würde. Gut, dass es nicht der Fall war. Denn das Finale kam mir irgendwie wunderlich aber auch plump vor. Manche Leute bleiben halt unbestraft.

In diesem Debütroman steckt viel Potential, jedoch verspüre ich eine Leerstelle, weil ich die Figuren sowie die Handlung unvollkommen finde.

Es ist ein kurzweiliger und einfacher Thriller über Rache und Neid. Eine Lektüre für einmal.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Ein gutes Buch für zwischendurch

Die Buchhändlerin von Paris
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Charlotte lebt ständig in Angst, dass ihre Vergangenheit sie einholt. Und dann passiert es … Ein Brief von einem alten Bekannten. Von einem Mann, den sie aus ihrer Erinnerung löschen wollte. Aber dieser ...

Charlotte lebt ständig in Angst, dass ihre Vergangenheit sie einholt. Und dann passiert es … Ein Brief von einem alten Bekannten. Von einem Mann, den sie aus ihrer Erinnerung löschen wollte. Aber dieser Geist wird unbewusst belebt und sie stellt sich vor, wieder in Paris während des zweiten Weltkriegs zu leben.

Die Erzählung ist allmählich. Es passiert nicht sehr viel. Den Schreibstil der Autorin fand ich trocken. Mir fehlten hier Emotionen. Die Hauptfigur mochte ich nicht so sehr. Aber ihre Tochter hat den Roman gerettet.

Die Story über das Überleben, Loyalität und Liebe konnte meine Seele leider nur teilweise berühren. Diese Geschichte ist nicht neu oder außergewöhnlich. Jedoch stellt Ellen Feldman eine moralische Frage, die uns von Anfang bis zum Ende begleitet. Erst das Finale konnte mich fesseln und meine Leseeindrücke verbessern. Die Autorin zeigt uns, wie unsere Vergangenheit oder Vergangenheit unserer Familie uns identifiziert. Selbstsuche, Scham, Antisemitismus und Freundschaft kann man auf den Seiten dieses Romans finden.

Ich lese sehr gerne Bücher, deren Handlung in Paris stattfindet. In diesem Roman wird die Atmosphäre der romantischen Weltstadt nicht vollkommen rübergebracht. Mindestens ich empfand es nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte.
Trotzdem ist es ein gutes Buch für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Authentisch

Daisy Jones & The Six
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„Write a list of things you‘ll regret
I‘d be on top smoking a cigarette“

Es ist eine fiktive Biografie der Teilnehmer der Band „The Six“ und Daisy Jones. Die Erzählung wird als Interview der Musiker und ...

„Write a list of things you‘ll regret
I‘d be on top smoking a cigarette“

Es ist eine fiktive Biografie der Teilnehmer der Band „The Six“ und Daisy Jones. Die Erzählung wird als Interview der Musiker und der Personen, mit denen sie gearbeitet haben, dargestellt. Jeder hat seine eigene Sicht der Dinge. Jeder erzählt seine eigene Geschichte, die manchmal nicht mit der Geschichte der anderen übereinstimmt. Aber genau das macht den Roman so realistisch.

Beim Lesen konnte ich mir ganz deutlich alle Teilnehmer mit ihren Stimmungsschwankungen vorstellen. Ich konnte ihre Ups and Downs miterleben und bei deren Konzerten hinter den Kulissen dabei sein.

Sie leben in 70er Jahre in den USA und machen gute Musik. Sex, Drogen, Rock’n’Roll, wie man es sich vorstellt. Taylor Jenkins Reid schafft eine unfassbare Atmosphäre dieser Zeit. Alles in allem wirkt so aufrichtig. Die Autorin beherrscht die Balance im Roman: Musik, Liebe, zwischenmenschliche Beziehungen - es ist nicht zu viel und nicht zu wenig. Am Ende des Romans findet man noch Texte zu einigen Songs. Schade, dass es keine Melodie dabei ist. Ich würde so so gerne diese Lieder hören.

Im Buch geht es grundsätzlich um die Musik, um die Verwirklichung der Träume, Hingabe, Selbstsuche, aber auch um Drogenabhängigkeit, Alkoholkonsum und unmögliche Liebe. Man vergisst alles andere um sich herum, wenn man macht, was man liebt. Man kann sich in Kunst wiederfinden sowie sein Leben in Lieder übertragen. Im Rampenlicht kann einer sehr schnell die Kontrolle verlieren.

Ich bin begeistert von dieser Story. Dieses Buch hat mir mehr gefallen, als Evelyn Hugo. Und das Ende fand ich gut und gleichzeitig traurig. Reid verleiht der Story eine Hoffnung auf ein glückliches Leben.

Absolute Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Spannend

Denk an mich, wenn du stirbst
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Die Autorin ist es gelungen, einen spannenden Thriller ohne der übertriebenen Brutalität und Blutvergießen zu kreieren. Den Anfang ist ziemlich bedrückend, weil dem Leser die depressive Stimmung von der ...

Die Autorin ist es gelungen, einen spannenden Thriller ohne der übertriebenen Brutalität und Blutvergießen zu kreieren. Den Anfang ist ziemlich bedrückend, weil dem Leser die depressive Stimmung von der Protagonistin Marin gezeigt wird. Man sieht es sofort, dass sie labil und hilfsbedürftig ist, nachdem ihr Sohn verschwunden ist. Ich mochte es sehr, die Geschichte aus ihrer Sicht zu lesen. Ich konnte mit ihr mitfühlen und mich nochmal davon überzeugen, dass jede Mutter für ihr Kind alles Denkbare und Undenkbare machen würde. Und plötzlich findet die Perspektivenwechsel statt und man sieht direkt vor sich die Geliebte von Marins Ehemann Derek. Erstmal kam es mir verwirrend vor, aber später konnte ich den Sinn dieser Handlung nachvollziehen.

Dieses Buch habe ich tatsächlich innerhalb weniger Tage ausgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, was mit Marins Sohn passiert ist und ob sie ihn wieder findet. Ab dem Moment, als die Hauptfigur eine radikale Entscheidung bezüglich Dereks Mätresse trifft, erreicht die Erzählung ihren Höhepunkt.

Da es im Thriller nicht viele Charaktere gibt, kann man bereits am Anfang schnell vermuten, wer mit der Entführung des Jungen etwas zu tun haben könnte. Aber man konnte sich trotzdem nicht sicher sein.

Außerdem fand ich interessant zu beobachten, wie die Ehe von Marin und Derek sich weiterentwickelt. Werden sie am Ende zusammen bleiben oder doch nicht?

Das Finale ist echt mitreißend, wobei fast alle Fragen aufgeklärt werden.

Das Buch hat mir geholfen, aus meinem Alltag zu fliehen und für Leben fiktiver Charaktere mitzufiebern.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Kann Freundschaft alles überstehen?

Der Weg nach Hause
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Viola und Lilly. Zwei beste Freundinnen. Zwei miteinander verbundene Leben. Jedoch zwei verschiedene Schicksale. Lilly verlässt in ihren Jugendjahren Gotland und geht nach Paris, wo sie nach einigen Jahren ...

Viola und Lilly. Zwei beste Freundinnen. Zwei miteinander verbundene Leben. Jedoch zwei verschiedene Schicksale. Lilly verlässt in ihren Jugendjahren Gotland und geht nach Paris, wo sie nach einigen Jahren zu einer der berühmtesten Sängerinnen wird. Viola bleibt in ihrer Heimatstadt, arbeitet in einem Restaurant und führt ganz normales Leben.

Die Autorin zeigt uns immer wieder einen Tag - immer den 12. August, beginnend seit 1948, - abwechselnd aus Lillys oder Violas Leben. Man merkt, dass die beiden Freundinnen immer unterschiedlicher werden. Jedoch denken sie an ihre frühere Freundschaft. Erst 2019 treffen sie sich wieder, wobei einige Geheimnisse dabei gelüftet werden.

Ich mag den Schreibstil von Lundberg sowie ihre Art und Weise, wie sie die Schicksale verschiedener Figuren darstellt. Früher war es nie leicht, eine selbständige Frau zu sein. Irgendwo zwischen Heimweh, Scham und Idealisierung verbleibt die Freundschaft der beiden Protagonistinnen.

Dieses Buch konnte mich auf einer emotionalen Ebene leider nicht sehr berühren, wie die vorherigen Romane der Autorin. Ich habe das Gefühl, diesen Roman in einer Rohfassung gelesen zu haben. Mir fehlte an geschilderten Erlebnissen der Figuren, damit ich ein besseres Bild bekommen könnte, warum sie sich genau so entwickelt haben. Das Ende an sich war meiner Meinung nach wichtig und vernünftig, aber es war plump und irgendwie unvollständig. Aber es lag daran, dass die ganze Geschichte nicht intensiv ausgearbeitet wurde.

Ich fand die Story an sich interessant und lesenswert, jedoch ohne Tiefe, die ich mir gewünscht hätte.

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