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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2024

Süß und sauer

Zitronen
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Der Roman ist keine leichte Kost. Fritsch spricht sehr viele schwierige Themen an. An manchen Stellen ist es kaum auszuhalten, was der arme Junge erlebt hat. Manche Episoden sind detailreich, die anderen ...

Der Roman ist keine leichte Kost. Fritsch spricht sehr viele schwierige Themen an. An manchen Stellen ist es kaum auszuhalten, was der arme Junge erlebt hat. Manche Episoden sind detailreich, die anderen aber lückenhaft, wie Augusts Erinnerungen. Der Schreibstil ist bildhaft, aber verwirrend. Manchmal hatte ich Schwierigkeiten, bestimmte Textstellen zu verstehen. Die Sprache an sich ist faszinierend und lobenswert, aber manchmal war es für mich zu viele Metaphern, wie am Ende des Romans zu viele kitschige Szenen. Die Thematik an sich ist nicht neu, nur anders verpackt. Zitronen, die wir bei der Erkältung verzehren, heilen uns. So wie der Titel besagt, gibt es eine Hoffnung auf Heilung für August. Das Ende ist erschütternd aber dadurch wird der Hauptfigur die Freiheit versprochen, bzw. er selber trifft die wichtigste Entscheidung in seinem Leben und befreit sich selber von den unsichtbaren Ketten, die Agusts Mutter vor Jahren angelegt hat.
Zu viel Schmerz und Schönheit der Sprache zugleich machen das Buch zu einem einzigartigen Werk, das über lange Zeit noch nachhallen wird.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Einfach wow

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Endlich habe ich ein der meistgelesenen Bücher 2023 geschafft. Und wow, ich bin sehr beeindruckt von der Geschichte, von der ganzen neuen Welt, die Autorin so prima dargestellt hat. Die Protagonistin Violet ...

Endlich habe ich ein der meistgelesenen Bücher 2023 geschafft. Und wow, ich bin sehr beeindruckt von der Geschichte, von der ganzen neuen Welt, die Autorin so prima dargestellt hat. Die Protagonistin Violet ist nicht wie die anderen. Sie will keine Drachenreiterin werden, muss es aber letztendlich doch tun. Körperlich ist sie schwach und zierlich, was ihr viele Schwierigkeiten bereitet. Aber die überwältigt sie ziemlich klug und nicht ohne Hilfe. Die anderen Nebencharaktere fand ich gut ausgearbeitet. Es gibt gute wie böse Figuren, und auch die, bei denen man nicht sofort weiß, ob man ihnen vertrauen kann. Und natürlich Drachen. Die komplexe Verbindungen zwischen Drachen und ihren Reitern, die Kräfte, die dadurch entstehen, haben mich fasziniert. Es gibt zahlreiche Intrigen, Geheimnisse, Kämpfe ums Leben nicht nur mit dem Feind, sondern auch innerhalb des Quadranten. So viele unterschiedliche Aspekte, die im Buch angesprochen werden, so viele Merkmale bezüglich dieser Welt haben mich gefesselt. Auch die dargestellte verbotene Liebe, die auf der einen Seite eher klischeehaft erscheint, kam mir passend und ungezwungen vor.
Es ist auf jeden Fall eine lesenswerte Story, die hoffentlich weiterhin so fesselnd und spannend bleibt.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Eine traurige Geschichte

Neunzehn Stufen
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Eine wahre Familiengeschichte von Millie Bobby Brown. Es fällt mir schwer, die passenden Worte zu finden, denn die Geschichte an sich ist traurig und herzzerreißend. Leider lässt mich die Umsetzung des ...

Eine wahre Familiengeschichte von Millie Bobby Brown. Es fällt mir schwer, die passenden Worte zu finden, denn die Geschichte an sich ist traurig und herzzerreißend. Leider lässt mich die Umsetzung des Romans gleichgültig zurück. Wahrscheinlich liegt es an der fehlenden Distanz zur Protagonistin. Im Krieg verliert man viele Menschen, die unser Leben erfüllen. So ist es auch bei Nellie. Man würde nicht mal dem Feind wünschen zu erleben, was Nellie erlebt hat. Aber aufgrund des trockenen und plumpen Schreibstils konnte ich leider mit der Story nicht warm werden. An manchen Stellen hat sich die Erzählung sehr gezogen und war langweilig, an den anderen kamen häufig unnötige Wiederholungen vor. Ich habe den Eindruck, dass es eine Rohfassung des Buches veröffentlicht wurde. Zu schade.
Nichtsdestotrotz hat mich das Ende doch emotional gemacht, was ich überhaupt nicht erwartet habe.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Selbstsuche

Paare
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Eine Mischung aus Lyrik und bildhafter Prosa wirkt wie Balsam für die Seele. Ich bin eigentlich kein Lyrikfan, aber dieses Werk habe ich wirklich genossen. Von mir ein großer Applaus für die Übersetzung, ...

Eine Mischung aus Lyrik und bildhafter Prosa wirkt wie Balsam für die Seele. Ich bin eigentlich kein Lyrikfan, aber dieses Werk habe ich wirklich genossen. Von mir ein großer Applaus für die Übersetzung, denn es war nicht immer leicht, einen passenden Reim zu finden, wie man es an manchen Stellen sehen kann. Die Thematik an sich ist zeitlos - eine Liebesbeziehung: Von einem Mann zu einer Frau. Jedes Mal hat die Protagonistin Probleme mit der Beziehung, sie unterscheiden sich von einem Partner zu dem anderen. Aber sie verschwinden nicht. Eine Beziehung ist nie perfekt, man muss hart zusammen mit dem Partner daran arbeiten. Man kann nicht einfach davon fliehen und sich etwas anderes suchen. Die Autorin zeigt uns beispielhaft dieses Dilemma. Sie schildert eine Antwort auf die Frage: Wer bin ich in einer Beziehung? Mit jedem Partner ist man anders, es war früher so, es ist heutzutage nicht anders.

Wenn ich eine Wahl hätte, würde ich dieses Buch im Original lesen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Originalwerk ein wenig besser in Bezug auf die lyrische Sprache ist. Trotzdem ist es ein gelungenes Debüt und ein empfehlenswertes Werk, das einem beim Lesen viel Vergnügen bereitet.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

zwischen zwei Welten

Das Jahr ohne Sommer
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Das kleine Mädchen und ihren Eltern müssen sich an das neue Leben, andere Aussprache und Feiertage gewöhnen. Obwohl die Familie in Westdeutschland das Leben aufbaut, hat sie seelische Schwierigkeiten, ...

Das kleine Mädchen und ihren Eltern müssen sich an das neue Leben, andere Aussprache und Feiertage gewöhnen. Obwohl die Familie in Westdeutschland das Leben aufbaut, hat sie seelische Schwierigkeiten, es zu akzeptieren. Der Vater kann nicht sehr schnell den neuen Arbeitsplatz finden, der Mutter geht es gesundheitlich nicht so gut. Und die Großmutter ist in Leipzig.

Die Autorin schildert uns meisterhaft die Unterschiede zwischen zwei Seiten der Mauer. Man konnte nicht so einfach über die Grenze fahren, in manchen Fällen war es sogar gefährlich. Aber das alles wissen wir bereits. Es ist ein Buch der vielen Bücher mit dieser Thematik. Neumann erzählt grundsätzlich nichts Neues darüber, was den Leser sprachlos machen würde. Trotzdem basiert die ganze Erzählung auf der eigenen Erfahrung der Autorin und ihrer Familie. Ziemlich sachlich und ohne Emotionen erzählte Geschichte kann man relativ leicht verarbeiten. Denn Neumann baut keine Nähe zum Leser auf. Das Geschehen wirkt distanziert.
Auch nach so vielen Jahren kann die Autorin nicht deutlich sagen, wo ihre Heimat ist. Mal da, mal da.

Es ist auf jeden Fall eine lesenswerte Lektüre über Heimat und Sehnsucht, Selbstsuche und Identität.

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