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Veröffentlicht am 30.09.2021

Paris der 20ern aus der Sicht von Hemingway

Paris, ein Fest fürs Leben
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Als Hemingway 1956 nach Paris zurückkehrte, ließ er sich aus dem Keller des Hotels Ritz seine alten Koffer bringen. Sie enthielten Tagebücher und Aufzeichnungen aus den Zwanzigern, seiner Zeit als Auslandskorrespondent.
Hemingway ...

Als Hemingway 1956 nach Paris zurückkehrte, ließ er sich aus dem Keller des Hotels Ritz seine alten Koffer bringen. Sie enthielten Tagebücher und Aufzeichnungen aus den Zwanzigern, seiner Zeit als Auslandskorrespondent.
Hemingway nahm sich diese frühen Notizen vor und formte daraus den Roman seiner Pariser Jahre. Für ihn war es eine glückliche, prägende Zeit, als er an der Seine angelte, bescheidene Gewinne beim Pferderennen in Champagner umsetze, mit Gertrude Stein, James Joyce, Ezra Pound und F. Scott Fitzgerald zusammentraf.
Hemingways letztes Buch führt zu seinen Anfängen zurück: Es ist eine Feier des Lebens und des Schreibens, ein Erinnerungsbuch voll jugendlicher Kraft und melancholischem Humor, das nun, neu übersetzt, erstmals in der vom Autor hinterlassenen Fassung vorliegt.

Das ist Paris der 20er aus der Sicht von Hemingway, die Stadt, in der man ohne Geld leben, arbeiten und glücklich sein kann.

„Paris hat nie ein Ende“
Ich habe das Buch gerne gelesen. Das Buch ist persönlich, der Autor schreibt über seine Erfahrungen, Erlebnisse, seine Gefühle. Er offenbart dem Leser seine Sorgen über sein Privatleben. Er war glücklich in dieser Zeit, obwohl er nicht viel verdient hatte. Manchmal hatte er kein Geld fürs Essen. Aber er hatte etwas anderes, was ihn glücklich gemacht und ihm geholfen hat zu schreiben. Er beschreibt seine Jugend, seine Reisen in Europa und Beziehungen mit seiner Frau. Man erfährt einiges über F. Scott Fitzgerald und Ezra Pound. Es war für mich sehr interessant, Paris so zu sehen, wie Hemingway Paris gesehen hat.
Paris ist ein Fest, dass immer mit dir bleibt.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Eine Lebensgeschichte von zwei Menschen, die einem realistisch erscheint.

Söhne des Glücks
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In diesem Roman erzählt Jeffrey Archer eine Geschichte über die Herausforderungen und Erfolge, die man erlebt. Hier haben wir zwei Protagonisten - zwei Brüder, zwei Perspektiven und zwei unterschiedlichen ...

In diesem Roman erzählt Jeffrey Archer eine Geschichte über die Herausforderungen und Erfolge, die man erlebt. Hier haben wir zwei Protagonisten - zwei Brüder, zwei Perspektiven und zwei unterschiedlichen Lebenswege, die sich ab und zu überschneiden. Es geht im Buch eher um die Karriere, als um die Liebesbeziehungen. Dazu muss man aber sagen, dass die beiden Ehefrauen der Hauptfiguren das Haus zu einer sicheren und friedlichen Oase machen. Man kann die Unterstützung und Weisheit der Ehefrauen nur bewundern. Beide Brüder sind hartnäckig, zielstrebig, sie gehen auf die Kompromisse ein, sie passen sich schnell an die neuen Bedingungen an. Man beobachtet, wie die Zwillinge in der verschiedenen Verhältnissen aufwachsen und wie ähnlich im Charakter sie sind.
Was mich beim Lesen gestört hat war der rasche Perspektivenwechsel innerhalb des Kapitels. Es war für mich jedoch alles nachvollziehbar, da der Autor die Parallele im Geschehen zeigen wollte. Merkwürdig fand ich aber die Zufälle, wenn die Brüder gleichzeitig ähnliche Herausforderungen hatten oder ähnliche Dinge getan haben.
Im Roman kann man einen Einblick in die Politik sowie in die Administration der großen Unternehmen gewinnen. Dabei wird es anschaulich, wie ungerecht manche Menschen behandelt werden.
Das offene Ende fand ich gut gelungen. Hier kann man seiner Imagination einen freien Lauf lassen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Großartiger Roman über die Liebe zur Literatur

Stoner
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„Stoner“ war einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. Er wurde bereits 1965 in Amerika veröffentlicht, aber nicht gut verkauft. Und am Anfang 2000 wurde er erneut in Europa veröffentlicht ...

„Stoner“ war einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. Er wurde bereits 1965 in Amerika veröffentlicht, aber nicht gut verkauft. Und am Anfang 2000 wurde er erneut in Europa veröffentlicht und landete auf der Bestseller-Liste.

Dieser Roman hat eine Melancholie in mir erweckt. Wahrscheinlich passt das Buch besser für die Herbstabende. Aber die Geschichte war so schön. Der Alltag ganz normaler Person kann anziehend sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die anderen Romane des Autors lesen werde.

Stoner ist ein Mann, der sich seiner Lieblingstätigkeit gewidmet hat. Und das konnte er sehr gut. Nicht mal die Familie oder Krieg, sondern englische Literatur. Es ist ein Roman über die Universität und Lehre. Stoner ist ruhig und dezent, manchmal auch phlegmatisch. Er ist nicht ein Versager. Er hat mich aber erobert. Ich habe alles gefühlt, was Stoner gefühlt hat. Er war einsam, überall allein, trotz seiner Familie. Nur Bücher und Stille. Das war die einzige Freude in seinem Leben. Und danach wurde mein Herz gebrochen.

Alle Charaktere im Roman wurden sehr gut dargestellt. Selbst seine Frau Edith mit ihren Spielchen! Obwohl das Buch relativ kurz ist, ist dem Autor sehr gut gelungen, das ganze Leben von Stoner zu zeigen.

Das ist das Buch, dass man erst nach der letzen gelesenen Seite versteht.

Es ist ein hervorragender, philologischer und auch phlegmatischer Roman. Solche Bücher braucht Mann im Leben. Ich habe jeden Satz genossen. Das Stil des Romans und die Beschreibungen haben meine Seele berührt. Und in so einer kaum bemerkbaren Schönheit findet man eine beeindruckende Tiefe, eine große Tragödie eines kleinen Menschen. Dieser Roman bleibt immer in meinem Herzen.

Warum ein 50-jähriges Buch wurde plötzlich so erfolgreich? Vielleicht deswegen, weil es ganz viele Menschen gibt, die ähnlich wie Stoner mit dem Strom schwimmen, ohne etwas verändern zu wollen, um glücklich zu sein.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

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Tagebuch eines Buchhändlers
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Es ist tatsächlich kein Buch mit einer Geschichte mit einem Anfang und Ende. Es ist ein Tagebuch. Von Februar bis Februar. Man beobachtet den Alltag und ein wenig vom Privatleben des Autors ein Jahr lang. ...

Es ist tatsächlich kein Buch mit einer Geschichte mit einem Anfang und Ende. Es ist ein Tagebuch. Von Februar bis Februar. Man beobachtet den Alltag und ein wenig vom Privatleben des Autors ein Jahr lang. Jeden Tag kommen Kunden in Buchladen und überraschen ihn mit ihrem Buchwahl, Aussehen, Bemerkungen über seine Buchhandlung und die Buchpreise.
Es ist eine eintönige Erzählung, in der keine Spannung oder Drama zu erwarten sind. Der Autor beschreibt manchmal seinen Tagesablauf so witzig und sarkastisch, dass ich ab und zu laut lachen musste (was ich normalerweise beim Lesen fast nie tue). Manchmal war es auch langweilig, aber nicht wegen der Geschichte selbst, sondern wegen der formalen Gestaltung. Shaun Bythell beschreibt fast jeden Tag aus seinem Leben und wir alle haben natürlich ganz normale Tage, wann nicht vieles geschieht. Im Buch steht außerdem eine wichtige Botschaft: Unterstützen Sie ihren Buchhändler vor Ort.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Liebe und Kunst

Try & Trust
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„Weil es okay ist, Angst zu haben, aber nicht, es nicht trotzdem zu versuchen“

Angst ist ein Schlüsselwort für die Protagonistin Matilda. Angst hat ihr Leben mitbestimmt. Mindestens hat Angst ihr Studiumswahl ...

„Weil es okay ist, Angst zu haben, aber nicht, es nicht trotzdem zu versuchen“

Angst ist ein Schlüsselwort für die Protagonistin Matilda. Angst hat ihr Leben mitbestimmt. Mindestens hat Angst ihr Studiumswahl - Psychologie - beeinflusst, obwohl sie wahrscheinlich etwas anderes studieren würde. Matilda malt gerne. Und sie ist sehr gut darin. Trotzdem ist das Malen für sie eine Vergangenheit, denn diese Tätigkeit erinnert sie an ihren Vater. Den Vater, mit dem sie nichts zu tun haben will. Die Erinnerungen an das frühere Leben, indem ihr Vater noch präsent war, tun ihr immer noch weh. Und mir ihrer Mutter kommuniziert sie noch selten. Für Matilda sind ihre WG Mitbewohner wie eine Familie, mit denen sie über alles reden kann. Und Briony kennt alle ihren Geheimnisse. Sie sind die beste Freundinnen. Und dann begeht Matilda einen Fehler...

Dieser Teil der Soho-Love-Reihe hat mir mehr gefallen als der erste. Hier werden die Gefühle, Sorgen und Ängste aus der Perspektive von Matilda und Anthony sehr gut gezeigt. Jedoch konnte ich Matilda nicht immer verstehen. Sie sieht alles in schwarz-weiß. Dieses Absolute in ihr mochte ich nicht so.

Bei Anthony war es mir nicht klar, welche Absichten er gegenüber Briony hatte. Die Situation zwischen ihm und Briony hat mich verwirrt, weil er ernst zur ihr war, und dann wiederum doch nicht.

Im Allgemeinen fand ich die Geschichte von Matilda und Anthony gut und außergewöhnlich, wobei Kunst eine wichtige Rolle darin gespielt hat. Das Setting fand ich echt gut gelungen. Ich selbst war nie in London, aber ich konnte mir das Stadtleben der Figuren deutlich vorstellen. Und solche Themen wie Freundschaft und Familie haben hier gut gepasst. Auch die Einblicke in der Beziehung von Liv und Noah in diesem Band fand ich toll.

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