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Veröffentlicht am 30.03.2023

Umsetzung hat mich nicht überzeugt

City of Burning Wings. Die Aschekriegerin
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„Brich den Fluch einer magischen Stadt, lüfte das Geheimnis einer verborgenen Geschichte und finde die Liebe in deinem größten Rivalen“, lockt die Rückseite von City of Burning Wings – und verrät damit ...

„Brich den Fluch einer magischen Stadt, lüfte das Geheimnis einer verborgenen Geschichte und finde die Liebe in deinem größten Rivalen“, lockt die Rückseite von City of Burning Wings – und verrät damit erstaunlich viel.

Das Konzept der Geschichte und den Einbezug verschiedener Vogelarten fand ich sehr interessant. Gegen ein paar Flügel und die ein oder andere Fähigkeit hätte ich nichts einzuwenden. Auch dass die Liebesgeschichte eher dezent gehalten wurde, hat mir zugesagt. Nur fesseln konnte mich die Geschichte leider nicht.

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass Informationen/Gedanken nicht mit den Leser:innen geteilt werden, obwohl ich mir sicher bin, dass viel mehr hinter der Welt und in den Charakteren steckt. So blieb es für mich eher oberflächlich und austauschbar.

Außerdem habe ich keine richtige Spannungskurve wahrgenommen – die Geschichte plätscherte eher vor sich hin. Das könnte aber daran liegen, dass ich mit den Hauptcharakteren nicht warm wurde und es zum Ausweichen keine düsteren Gegenspieler:innen gab.
May hat mir die Power gefehlt. Ich hätte anhand des Klappentextes und ihrer Rolle erwartet, dass sie mehr Biss hat. Dafür wird sie jedoch zu oft überrumpelt und wirkt ein bisschen zu gutgläubig. Luan war mir hingegen leider einfach unsympathisch, obwohl ich sonst eine Schwäche für die rebellischen Charaktere habe.

Bei einigen Passagen war ich mir außerdem unschlüssig, was mir vermittelt werden soll, z. B. während einer Krisensitzung: „Sie trug ein eng anliegendes Gewand aus fließender Seide, das ihre weiblichen Rundungen betonte. ‚Es gibt besorgniserregende Neuigkeiten, von denen wir Euch erzählen müssen.‘“

Ich glaube, dass meine Bewertung anders ausgefallen wäre, wenn ich bisher weniger Fantasy gelesen hätte. So konnte es leider nicht so recht mit vielen anderen Titeln mithalten, die meinem Geschmack deutlich stärker entsprochen haben.

Lasst euch von meiner Einschätzung bitte nicht abschrecken. Wenn euch die Charaktere einfangen können, fällt euer Eindruck vielleicht ganz anders aus!

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Vielversprechend & mal etwas anderes!

Die Kane-Chroniken 1: Die rote Pyramide
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Wie wäre es zur Abwechslung mit ägyptischer Mythologie? In dem ersten Band der Kane-Chroniken lernen wir die Geschwister Sadie & Carter Kane kennen. An einem der wenigen gemeinsamen Tage bringt sie ihr ...

Wie wäre es zur Abwechslung mit ägyptischer Mythologie? In dem ersten Band der Kane-Chroniken lernen wir die Geschwister Sadie & Carter Kane kennen. An einem der wenigen gemeinsamen Tage bringt sie ihr Vater ins Museum – klingt langweilig? Wohl nur bis bei seiner (für die Geschwister unerwarteten) Beschwörung von Osiris etwas schiefgeht und Dr. Kane entführt wird. Nun liegt es an ihnen, ihren Vater zu befreien und sich dafür der Götterwelt zu stellen.

Die Geschichte wird über Tonaufnahmen erzählt, was mir – vor allem in Hinblick auf das Ende – gut gefallen hat. Außerdem hat es zu einigen witzigen Momenten bei den Erzählwechseln geführt, insbesondere wenn Geschehnisse nachträglich ins rechte Licht gerückt wurden. So wurde auch gezeigt, dass beide durchaus Angst haben, sich aber dennoch für das entscheiden, was sie für richtig erachten.

Grundsätzlich waren die verschiedenen Artefakte, Gruppierungen und Möglichkeiten der Talente sehr interessant. Besonders gut hat mir der „Test“ gefallen. Bei Geheimnissen hätten die Geschwister aber hartnäckiger sein können.

Auffällig war für mich, dass sie etwas stärker mit der Kontrolle ihrer Fähigkeiten zu kämpfen haben. Dies lässt sich sicher unterschiedlich bewerten, ich fand es erfrischend. (Wobei natürlich dennoch eine Herausforderung die nächste jagt.) Außerdem sind ihre Begabungen gleichwertig, was mir gut gefallen hat.

Warum Sadie & Carter so besonders sind, möchte ich nicht spoilern, allerdings so viel: Die Idee war ziemlich cool, mir hat aber mehr Tiefe gefehlt. Vielleicht im nächsten Band?

Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Wenn einem die ägyptische Mythologie neu ist, könnte es an einigen Stellen vlt. etwas zu zügig vorangehen. Luft nach oben ist aus meiner Perspektive vorhanden. Eine Sache hat sich auf jeden Fall geändert: Meine Katzen sehe ich nun mit ganz anderen Augen. Ich kann euch nur nicht verraten, wieso.

Percy Jackson Fans aufgepasst, es gibt auch einen Sonderband, der beide Reihen verbindet!

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Gewöhnungsbedürftige Sprache mit vielseitiger Welt

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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Die Welt mit Kobolden, magischen Tätowierungen (melde mich freiwillig), Riesen, Hexen, Kraken und Kriegsraben (wie cool ist das?) ist spannend und durchaus komplex, wenn auch an einigen Stellen etwas ausufernd. ...

Die Welt mit Kobolden, magischen Tätowierungen (melde mich freiwillig), Riesen, Hexen, Kraken und Kriegsraben (wie cool ist das?) ist spannend und durchaus komplex, wenn auch an einigen Stellen etwas ausufernd. Da ich aber ohnehin neugierig bin, hat es mich nicht weiter gestört. Wer lieber den roten Faden verfolgt, könnte hiermit aber zu kämpfen haben – es ist oft eher eine ungestüme Nebenquestjagd.

Mein größter Stolperstein waren nicht die ausschweifenden Szenen, sondern die gewählte Sprache, die mir häufiger unnötig derb vorkam, was in meinem Empfinden schnell mit plump einhergeht. Entsprechend ist mir unser Dieb eingeschränkt sympathisch. Dennoch finde ich, dass es den Charakter auf eine verdrehte Art runder macht, weil es zu der gezeichneten Welt und seinem Umfeld passt. Obwohl es mir manchmal zu viel war, muss ich zugeben, dass Kinsch die ein oder andere Szene auflockert und ich durchaus stellenweise lachen musste.

Dass ich die Hauptfigur nicht ins Herz schließen konnte, haben andere Teile der Geschichte wettgemacht. Ein Highlight war der Kater – verdrehte Sidekicks retten alles. Außerdem bin ich ein Galva-Fangirl geworden.

Insgesamt merkt man, dass es sich bei dem Buch um einen Auftakt handelt, denn viele Stellen widmen sich detaillierten Beschreibungen und Ausschweifungen in die Vergangenheit. Mir hat‘s zum Hören richtig gut gefallen! Nur die direkte Ansprache der Leser:innen hat mich häufiger irritiert und sprachlich wäre für mich manchmal weniger mehr gewesen. Andere Leser:innen waren davon wiederum begeistert, also lasst euch von mir nicht abschrecken – wir sind eben nicht bei den Elben gelandet!

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Hält für mich nicht, was es verspricht.

SORRY. Ich habe es nur für dich getan
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Während Robyn versucht ihre Trennung zu verarbeiten, taucht die Polizei an ihrer Arbeitsstelle auf: Ihr Ex-Freund Julian gilt als vermisst. Nicht nur sie wird näher befragt, auch ihr bester Freund wird ...

Während Robyn versucht ihre Trennung zu verarbeiten, taucht die Polizei an ihrer Arbeitsstelle auf: Ihr Ex-Freund Julian gilt als vermisst. Nicht nur sie wird näher befragt, auch ihr bester Freund wird als möglicher Täter in Betracht gezogen. Als sich die Lage zuspitzt, stellt sich die Frage, wem Robyn noch vertrauen kann – und ob sie selbst dazugehört.

Bei mir ist beim Lesen leider etwas passiert, was einigen vielleicht bekannt vorkommt: Ich hatte (zu) hohe Erwartungen. „Starke Gefühle. Psychologische Spannung. Süchtig machende Twists. Ein unwiderstehlicher Mix!“ – wer wird da nicht neugierig?

Für mich war sehr schnell klar, welchen Verlauf die Geschichte nehmen wird und warum Robyn vergessen möchte. Daher hätte ich mir gewünscht, dass die Dynamiken der im Fokus stehenden Beziehungen weniger eindeutig gewesen wären. Dies betrifft leider auch das Verschwinden von Julian. Ich hatte relativ früh eine Theorie, wie der Fall verlaufen wird & tatsächlich hat sich mein Bauchgefühl bewahrheitet – trotz schiefer Seitenblicke meines partner in crime.

Dafür fand ich die Emotionen und Gedanken von Robyn zumeist sehr glaubwürdig verpackt. An einigen Stellen hat sie mich zwar zum Verzweifeln gebracht, doch von Außen lässt sich auch viel einfacher sagen, was verdächtig ist oder schief läuft. Wäre ich etwas weniger sicher gewesen, was es mit dem Verschwinden auf sich hat, hätte ich viele Situationen sicher intensiver erlebt und mich stärker auf die Atmosphäre einlassen können.

Insgesamt glaube ich, dass das Buch vielen sehr gut gefallen wird! Für mich hat leider das Überraschungsmoment gefehlt – ich habe es trotzdem innerhalb eines Tages beendet. Ich denke jedoch, dass die Geschichte vielen sehr gut gefallen wird – zumindest hat mich das Lesegefühl an Verity erinnert & das wird oft sehr gelobt!

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Reizvolles Thema mit Schwächen

Die versteckte Apotheke
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Wer rettet die, die keine oder kaum Möglichkeiten haben Unrecht zu entgehen?

Gift, Rache und ein geheimer Frauenbund. London, 18. Jahrhundert: Eine Apothekerin bietet Frauen eine todsichere Lösung ihrer ...

Wer rettet die, die keine oder kaum Möglichkeiten haben Unrecht zu entgehen?

Gift, Rache und ein geheimer Frauenbund. London, 18. Jahrhundert: Eine Apothekerin bietet Frauen eine todsichere Lösung ihrer ausweglos erscheinenden Probleme. Doch wie lange lässt sich unentdeckt agieren, wenn Verzweiflung, Betrug und Rache der Antrieb sind? Rund 200 Jahre später stößt die Historikerin Caroline auf Spuren jener Apothekerin und versucht ihr Geheimnis und Schicksal zu lüften.

Die Idee verschiedener verwobener Perspektiven von Frauen, die sich unterschiedlicher Herausforderungen konfrontiert sehen und daran wachsen, hat mir grundsätzlich gut gefallen. Es gab jedoch zwei Einschränkungen:

Zum einen waren die Ereignisse aus der Vergangenheit für mich deutlich interessanter als die der Gegenwart, da mir die Eheprobleme von Caroline sowie ihre (theatralische) Identitätskrise bzw. -suche etwas zu zentral waren. Ihr Ehemann hätte für mich keinen größeren Platz in der Geschichte einnehmen müssen, dafür hätte mir der Fokus auf die anbahnende unterstützende Freundschaft und die daraus resultierenden Veränderungen besser gefallen.

Zum anderen war ich etwas enttäuscht, dass die Protagonistinnen zum Teil (Fehl-)Entscheidungen treffen, die nach meinem Bauchgefühl lediglich der Spannung dienen sollen, sich aber nicht mit dem vorherigen Eindruck ihrer Charaktere decken. Auch einige Zufälle waren in der Menge für mich zu unglaubwürdig. Die gewissen Parallelen zwischen den Erlebnissen der Charakter haben mir wiederum gut gefallen.

Vor allem der Einblick in die Herstellung von Tinkturen, Cremes und Pulvern war sehr interessant – sowohl von denen, die heilen, als auch von denen, die „größere Probleme“ lösen sollen. Auch der sanfte Einbezug von mystischen Elementen hat mir gut gefallen.

Insgesamt habe ich die Geschichte eher als ruhiger, dafür aber atmosphärisch und von emotionalen Themen durchzogen, erlebt. Nur das Ende hätte etwas mehr Raum benötigt.

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