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Veröffentlicht am 15.05.2024

Diverser Wimmelspaß

tiptoi® Mein Wimmelbuch
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Der erste Eindruck des neuen tiptoi Wimmelbuchs? Matt! Das liegt aber zum Glück nur an der neuen Haptik, die Seiten sind nicht mehr glänzend, sondern eben mattiert beschichtet und nach einem kurzen Moment ...

Der erste Eindruck des neuen tiptoi Wimmelbuchs? Matt! Das liegt aber zum Glück nur an der neuen Haptik, die Seiten sind nicht mehr glänzend, sondern eben mattiert beschichtet und nach einem kurzen Moment der Überraschung gefällt das ganz gut. Der zweite Eindruck ist aber noch viel wichtiger und passt zur Entwicklung der Ravensburger Bücher: Es ist erfreulich divers und so ein viel besseres Abbild unserer Gesellschaft als noch das erste tiptoi Wimmelbuch.

Ein kurzer Blick zurück: „Mein großes Wimmelbuch“ von Inka Friese war 2013 eines der ersten tiptoi-Bücher. Das Problem: Es gibt in diesem Buch gerade einmal drei Figuren, die keine weiße Hautfarbe haben, und die spielen ganz klischeebeladen in traditionellen Gewändern ein Lied über „Trommeln aus Afrika“. Ein Abbild der Gesellschaft war das nicht und der Funke ist bei uns auch nie so richtig übergesprungen. Liegt sicher auch daran, dass es für uns das zweite tiptoi-Wimmelbuch nach „Mein Wörterbuch XXL“ war, das mit umfangreicheren Dialogen deutlich mehr Spaß macht, viel diverser ist und so noch immer das liebste und meist bespielte tiptoi-Buch im Haus. Umso größer die Vorfreude auf „Mein Wimmelbuch“. Und das hat tatsächlich das Potenzial, am orange-goldenen tiptoi-Thron zu kratzen.

Das Buch begleitet Sami und Carlotta durch die morgendliche Stadt zum Kindergarten, bei einem Spaziergang durch den Wald und ins Schwimmbad, in den Park, zum Bahnhof und auf das abendliche Stadtfest. Aber auch andere Figuren tauchen auf allen Seiten auf. Oma Luise liest im Kindergarten und geht danach zur Aqua-Gymnastik. Jonas macht Sport mit den Kindern und hält sich im Wald und Schwimmbad fit, bis seine Freundin mit dem ICE zurückkommt. Und dann sind da noch ein kleiner Spielzeug Bagger und der rote Kater Kilian, die immer wieder im Getümmel auftauchen.

Ergänzt wird all das durch drei entspannte Lieder mit einem gewissen Ohrwurmpotenzial – ob das so gut ist, wird sich zumindest für die Eltern noch zeigen. Kleiner Scherz. Gerade ältere Kinder – das Buch ist von 3 bis 5 Jahren ausgelegt – werden auch Spaß an den kleinen Spielen haben. Mal müssen richtige oder falsche Aussagen gefunden, mal Geräusche zugeordnet und manchmal ganz klassisch Dinge entdeckt werden. Das ist schön vielseitig und sorgt fast für mehr Spaß als das reine Klicken auf Figuren oder Gegenstände.

Wirklich schön ist, dass das Buch Menschen zeigt, die man so auch in der Stadt beobachten kann. Junge und alte Männer und Frauen, verschiedene Hautfarben, Menschen mit Behinderungen. Und alle sind dabei gleich in die Szenen eingebunden. So wachsen keine Vorteile, sondern das Verständnis für ein tolles, normales Miteinander, ganz gleich, wer wir sind.

„Mein Wimmelbuch“ ist so ein richtig schönes tiptoi Wimmelbuch. Perfekt für Einsteiger in das Leben mit dem orange-weißen Stift, aber auch für alte Tipp-Hasen. Und sicher macht es auch Kindern Freude, die etwas jünger oder auch älter als die angegebene Altersrange sind. Denn mal ganz ehrlich: Selbst ich sitze abends gerne mit dem Stift auf dem Sofa und schaue mir an, was in der Stadt so passiert. Tagsüber darf ich ja nicht. So beliebt ist das Ding. Und irgendwie ist das ja auch gut so.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Achtung, Popel!

Die allerkürzeste Gutenachtgeschichte der Welt
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Viermal am Stück. Siebenmal am ersten Abend. Und seither jedes Mal vor dem Schlafengehen. „Die allerkürzeste Gutenachtgeschichte der Welt“ wurde sofort der neue Renner im Bücherregal. Unter großem Gekicher, ...

Viermal am Stück. Siebenmal am ersten Abend. Und seither jedes Mal vor dem Schlafengehen. „Die allerkürzeste Gutenachtgeschichte der Welt“ wurde sofort der neue Renner im Bücherregal. Unter großem Gekicher, mit lautem Aufsagen von Versprechen – und mit seligem Einschlafen am Ende. Okay, der letzte Punkt ist vielleicht etwas übertrieben, aber ihr wisst ja, wie Kinder so sind. Das Buch jedenfalls macht großen Spaß. Auch den Eltern.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Eigentlich. Denn sie hat nur zehn Wörter. Bis es dazu kommt, müssen aber erst Kind und Elternteil Versprechen abgerungen („Ja, ich werde danach schlafen.“ // „Ja, ich werde mit meiner besten Lesestimme vorlesen.“), Kuscheltiere an den Start gebracht und natürlich die Stimme geölt werden (mit Applaus).

Triggerwarnung: Bei der Kuscheltiersuche wird auch zwischen den Zehen und in der Nase gesucht – bis zum lautvergnügten „Achtung, Popel!“. In wessen Erziehungsbild das warum auch immer nicht passt: drüber stehen. Denn Louise Fitzgeralds Buch macht furchtbar viel Freude und nicht selten ertappt man sich selbst (oder wenigstens andere Eltern) mit den kleinen Themen, die zwischendurch angesprochen werden, sei es die vielleicht mal lustlose Vorlesestimme oder auch das heimliche Überblättern von ein oder zwei Seiten. Kommt hier natürlich nicht vor. Niemals nicht.

Sehr viel Laune machen auch die schönen Illustrationen von Kate Hindley. Die tierischen Figuren wuseln durchs Schlafzimmer, kommen natürlich überhaupt nicht zur Ruhe, bis auf das selig schlummernde Eichhörnchen, das erst piepswach ist, wenn alle anderen am Ende gar nicht mehr so munter in den Federn liegen und schnarchen.

„Die allerkürzeste Gutenachtgeschichte“ ist direkt ein Favorit im Kinderbuchregal geworden. Oder besser: auf dem Nachttisch, denn bis zum Regal schafft es das Buch bislang noch nicht. Dass am Ende die 10-Wörter-Geschichte ein bisschen, joa, simpel ist, geschenkt. Denn manchmal ist ja der Weg das Ziel und die Erzählung spannender als die Geschichte. Das zeigt auch nach dem zwanzigsten Vorlesen das selige Kichern, das Rufen, Klatschen und Tröten, zu dem aufgerufen wird. Und das macht trotz anstehender Schlafenszeit wirklich alle glücklich.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Folgt Nilz!

Tristesse Renesse
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Nilz Bokelberg auf sozialen Netzwerken, in Podcasts oder auch in Dokumentationen durch seine VIVA-Zeit zu folgen, ist ein großes Vergnügen.

Ihm zu den Urlaubsorten seiner Vergangenheit von Renesse bis ...

Nilz Bokelberg auf sozialen Netzwerken, in Podcasts oder auch in Dokumentationen durch seine VIVA-Zeit zu folgen, ist ein großes Vergnügen.

Ihm zu den Urlaubsorten seiner Vergangenheit von Renesse bis Rom zu folgen, aber ein noch größeres. Und dabei war ich bislang weder im niederländischen Seebad noch in der ewigen Stadt im Herzen Italiens. Und noch verrückter: Auch wenn längst nicht alles pracht- und wundervoll ist, möchte ich die Orte abklappern. Am liebsten natürlich mit Nilz, aber gut, das wird wohl nix. Su ne driss!

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Zu viel Venedig, zu wenig Daniel Schreiber

Die Zeit der Verluste
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Ach Mensch. Eigentlich ist mir Daniel Schreiber ja recht sympathisch, ohne genau zu wissen warum. Ich mag auch seine Schreibe, wobei Schreibe eigentlich ein merkwürdiges Wort ist, gar nicht so positiv ...

Ach Mensch. Eigentlich ist mir Daniel Schreiber ja recht sympathisch, ohne genau zu wissen warum. Ich mag auch seine Schreibe, wobei Schreibe eigentlich ein merkwürdiges Wort ist, gar nicht so positiv besetzt in meinem Hinterkopf, aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Und ich mag auch, wie er sich dem Kontext des Buchs nähert, der Trauer. Vor allem, da ich "Die Zeit der Verluste" selbst in einer Annährung an eine Trauerzeit gelesen habe. In vielen Teilen hat mich Daniel da auch erreicht, ich habe beim Lesen genickt und ich habe mit seiner Trauer mitgefühlt. Aber ... ja, es muss ja nun ein Aber kommen.

Aber ich habe mich über weite Strecken gelangweilt. Und das liegt nicht an der Trauer und das liegt auch nicht an Daniel Schreiber, sondern an Venedig. Vielleicht muss man da gewesen sein, um das Buch mehr zu fühlen. Vielleicht muss man ein bessere Gefühl für die Stadt haben, als ein ewiges "Du warst nie da? Du hast was verpasst!"-Dröhnen gleich hinter dem Mittelohr zu spüren. Vielleicht muss man auch die ewige Metapher zwischen dem Tod und dieser verwesenden Stadt mehr fühlen, aber ganz ehrlich - ich fand schon "Tod in Venedig" furchtbar zäh.

Und Venedig ist mir in diesem Buch eindeutig zu präsent, Schreibers Zeit in der Schreibstube, die Wanderungen durch die mir unbekannten Straßen, ... ich hab die später nur noch überflogen, geguckt, ob hier irgendwas ist, das ich mitnehmen möchte, aber da war wenig.

Daher eher so ein 2,5er-Buch, aufgerundet auf eine 3. Wer trauert und Venedig liebt, landet hier einen Volltreffer, wer nur trauert, naja, vielleicht gefällt's ihm oder ihr ja trotzdem besser als mir.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Klassiker, halbgut gealtert

Per Anhalter durch die Galaxis
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Auch wenn ich Bücher in meinem Regal sammele, lese ich doch die wenigsten ein zweites Mal. Vermutlich ein Fehler, aber es gibt einfach so, so viele Bücher. Nach gut zwanzig Jahren habe ich trotzdem mal ...

Auch wenn ich Bücher in meinem Regal sammele, lese ich doch die wenigsten ein zweites Mal. Vermutlich ein Fehler, aber es gibt einfach so, so viele Bücher. Nach gut zwanzig Jahren habe ich trotzdem mal wieder einen Klassiker aus dem Regal gezogen - Per Anhalter durch die Galaxis.

Zum ersten Mal gelesen habe ich die Reihe um Arthur Dent 2001. Douglas Adams war gerade gestorben, mein Abi lag wenige Wochen hinter mir und ich im Garten nach einem weiteren Zivi-Tag im Krankenhaus. Und kicherte direkt vor mich hin.

Ähnlich war es kürzlich. Auch wenn der Plot noch in meinem Kopf war, zumindest so halbwegs, fand ich vieles amüsant, über das ich schon vor Jahren gelacht habe. Manches war vielleicht sogar klarer als damals, als ich noch nicht viele Behördengänge hinter mir hatte. Und ich sag's mal so - manches war in den letzten Jahren wirklich vogonesk.

Trotzdem gab's auch ein paar Stellen, die etwas aus der Zeit gefallen scheinen. Es ist doch ein sehr männlich geschriebenes Buch. Es gibt nur eine richtige Frauenfigur und die ist mehr love interest und sidekick als ein richtig starker Charakter, wie sie heute existieren würde.

Und: Ich hatte nicht auf dem Schirm, wie kurz das Buch doch ist. Auf der anderen Seite: perfekte Lektüre für ein Wochenende. Oder eben einen Nachmittag in der Sonne. Davon soll's ja bald wieder mehr geben. Und vier weitere Bücher gibt es ja sowieso noch zum erneut lesen.

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