Schönheit als Anker - in Zeiten der Dunkelheit, der Vergänglichkeit; in einer rasenden Welt
Der Trost der Schönheit"Ich werde hier gewiss nicht versuchen, eine Kulturgeschichte der Schönheit zu schreiben. Das haben berufenere Geister längst getan. Ich will den Weg gehen von >Bloß nichts fühlen< zum lebendigen, couragierten ...
"Ich werde hier gewiss nicht versuchen, eine Kulturgeschichte der Schönheit zu schreiben. Das haben berufenere Geister längst getan. Ich will den Weg gehen von >Bloß nichts fühlen< zum lebendigen, couragierten Empfinden von Schönheit. Den Weg vom Eiskeller in den Trost..." und damit zur "inneren Sicherheit", die Schönheit überall zu sehen, egal wie verzwickt alles scheinen mag, finden. Und ich denke, das ist Garbiele von Arnim mit diesem Buch wirklich gut gelungen. Viele, fast schon altbekannte/-bewährte Gedanken, Anekdoten und Beobachtungen reihen sich hier an Arnims Geschichte und ihr Empfinden. Teilweise fühlt sich das 'Gesagte' wie ein umhüllender Mantel an, liebgemeinte Worte, die Trost spenden und eine Hilfe sein können. Für mich ist dieses Buch auch so eine Art kluges Beispiel, dass Schönheit auch in der vermeintlichen Dunkelheit zu finden ist, sofern wir uns Zeit nehmen, die Augen öffnen und (kleineren) Dingen wieder einen größeren Wert geben. Und so gern ich nun dieses Buch dafür loben mag, so muss ich doch gestehen, dass diese Art der Erzählung recht wenig in mir ausgelöst hat, sei es durch die fast schon allgemeingültigen Gedanken oder die für mich fehlende Entwicklung und Reifung. Generell habe ich bei deutscher Literatur hier häufig ein Problem, denn oftmals wird nur das Ergebnis der Suche nach dem Sinn präsentiert, teilweise gar belehrend runtergebetet, während englischsprachige Romane hier viel weitreichender und nahbarer sind, sowie viel mehr Raum für das Vorher, die Dunkelheit und die Suche selbst lassen. Allerdings, und vielleicht ist das sogar der Grund für meine nur semi-Begeisterung, habe ich den Vorgänger "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand" bis dato noch nicht gelesen und vielleicht würden beide Bücher, zusammen betrachtet, jedes einzelne für sich noch viel größer wirken lassen. Meine Neugier, mehr von Gabriele von Arnim lesen zu wollen, hat dieses Buch jedenfalls nicht geschmälert, nur den Trost in der Schönheit... ich suche mal nach meinen eigenen Weg.
"Dinge können uns Halt geben und AtemMut, weil das, was wir schön finden, eine kleine Schneise mäht in die große Kummerwiese, uns für Momente tief und froh Luft holen lässt. Schöne Dinge können uns daran erinnern, dass wir sind."