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Veröffentlicht am 24.04.2023

gelungener Auftakt, spannend, turbulent, einige offene Fragen

Warrior of Light 1: Gesandte des Lichts
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Die Geschichte geht mit einem ziemlich mysteriösen Prolog los, der neugierig darauf macht, was da in der Geschichte dann passiert. Komplett einordnen konnte ich die Dinge dann bis zum Ende nicht, man bekommt ...

Die Geschichte geht mit einem ziemlich mysteriösen Prolog los, der neugierig darauf macht, was da in der Geschichte dann passiert. Komplett einordnen konnte ich die Dinge dann bis zum Ende nicht, man bekommt aber das Gefühl, dass da eben noch mehr ist, als man bisher so weiß. Dazu passt dann auch der Epilog, der einen, zusätzlich zu den vorherigen Ereignissen, ziemlich gespannt auf die Fortsetzung aus dem Band gehen lässt. Ich werde also auf jeden Fall weiterlesen, um zu erfahren, wie es mit Miko und den anderen weitergeht.

Im Buch begleitet man Protagonistin Miko aus der Ich-Perspektive, wodurch man sehr detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt, die immer wieder kräftig durcheinandergewirbelt und aufgerüttelt werden. Miko ist eher klein und zierlich, hält sich gern im Hintergrund, sucht nicht die Aufmerksamkeit von anderen und hat eine klare Vorstellung von ihrer Zukunft: sie möchte in den Innendienst, in einen schön ruhigen Bürojob. An der Front kämpfen ist eben einfach nicht ihrs. Obwohl sie keine schlechte Schülerin im Allgemeinen ist, gibt es so einige Fächer, in denen sie einfach so gar nicht aufgepasst hat, weil es sie nicht besonders interessiert oder für ihren selbstgewählten Weg nicht wichtig erschien. Das fällt ihr im Verlauf der Handlung ab und an auf die Füße, aber sie kann mit anderen Dingen punkten, die sie im Gegensatz zu anderen dann weiß. Und sie punktet besonders auch mit ihrem Köpfen, das sie für strategisches Denken einsetzt, immer wieder hinterfragt, beobachtet, kombiniert und Pläne schmiedet, die die anderen ungewöhnlich finden, die aber Sinn ergeben und ihre Schule weiterbringen. Wenn man nicht gnadenlos aufs Gewinnen fokussiert ist, kann man eben ganz anders an Herausforderungen herangehen.
Dass Miko eher eine Außenseiterin war, kam nicht von ungefähr, sie wollte unter dem Radar bleiben und sich lieber von allen fernhalten, als aufzufallen, auch um ihr Geheimnis besser wahren zu können. Einige Monate vor der Abschlussprüfung haben sich dann aber drei ihrer Mitschüler zu ihr gesellt und sind ihr seitdem auch nicht mehr von der Seite gewichen. Ich mochte sie als Truppe echt gern zusammen.
Miko muss entgegen ihrer eigentlichen Art ziemlich über sich hinauswachsen und viel Verantwortung übernehmen. In den Abschlussprüfungen braucht jede Schule eine Anführerin oder einen Anführer, unter anderem für das entgegennehmen und verteilen von Aufgaben. Sie stellt sich der Herausforderung, da ihre Schule sie auswählt – aus gutem Grund, wenn man die Handlung verfolgt. Mutig und aufmerksam geht sie an die neuen Situationen heran, sie nimmt nicht alles hin, sie versucht den Sinn hinter allem zu erfassen und für die, die sie schützen will, die richtigen Entscheidungen zu treffen, möglichst ohne dabei diktatorisch vorzugehen. Miko eckt an verschiedenen Stellen an, auch in Bezug auf die anderen Schulen. Aber nach und nach spürt man dann, dass ein Umdenken einsetzt und die gesamte Dynamik unter den Schülern sich ändert. Dabei schwingen auch immer wieder wirklich tolle Botschaften mit, die manchmal auch nachdenklich machen.
Gut gefallen hat mir auch, dass Miko durchaus auch ihre Schwächen hat und diese auch zeigt, nicht allen, aber eben denen, die ihr nahestehen. Innerlich zerbricht sie teilweise an den Herausforderungen und Ereignissen und es gelingt ihren Freunden nur mit einiger Mühe, sie soweit zusammenzuflicken, dass sie auch am nächsten Tag wieder nach außen hin stark in die Aufgaben geht. Sie ist insgesamt schon eine starke Protagonistin, aber sie ist eben auch erst Siebzehn und hat ihre Eigenarten, Zweifel und Ängste. Zwischendurch brechen ihre Zweifel auch auf eine ziemlich zickig-bockige Art aus ihr heraus. Auch wenn ich sie da als etwas nervig empfand, konnte ich sie trotzdem auch verstehen, weil man in dem Zusammenhang etwas mehr von ihrer Kindheit erfährt und den Dingen, die sie geprägt haben. Miko ist eben nicht die fehlerlose Überfliegerin, das und wie sie es schafft, ihre guten Gedanken auf andere zu übertragen und festgefahrene „Regeln“ aufzubrechen, machte sie mir sympathisch.

Der Einstieg ins Buch war ziemlich turbulent und es schwang gleich eine gewisse Dramatik mit, die wirkte, obwohl man eigentlich noch gar nicht so richtig wusste, wo man ist, was es mit dem Camp und der Abschlussprüfung auf sich hat und wie die Welt funktioniert. Nach und nach bekommt man dann mehr Einblicke zu den verschiedenen Fähigkeiten der Charakteren, zu den Strukturen und dem Grund, wieso sie sich an diesem abgelegenen Ort befinden. Alle Dinge wurden aber noch nicht aufgelöst, vielleicht auch, weil Miko nicht alles weiß, manche Fragezeichen sind für mich daher übrig geblieben. Da es sich um einen Auftakt handelt, finde ich das aber nicht ganz so schlimm, auch wenn man sich beim Lesen halt teilweise fragt, wieso das eine oder andere jetzt so und so ist oder was da noch hinterstehen könnte. Bei manchen Aspekten war ich aber schon etwas irritiert, wieso man es auf diese, teilweise sehr extreme, Weise angeht, also ausgehend von den Charakteren im Buch. Es hätte da sicher andere, einfachere Wege gegeben, die dann aber vermutlich nicht so spannend zu lesen gewesen wären. Und es vermittelte mir zusätzlich den Eindruck, dass es da vielleicht einfach noch deutlich mehr gibt, als man bisher weiß oder ahnt. Dass manches doch anders ist bzw. es mehr gibt, erfährt man am Ende des Buches ja auch in Ansätzen dann schon. Alles jetzt hier etwas kryptisch formuliert, aber ich will nicht spoilern, nur meine Eindrücke beim Lesen etwas offenlegen.
Den Schreibstil der Autorin mag ich, das Buch hat sich zügig und flüssig lesen lassen, es war spannend und immer wieder werden kleine Dinge aufgelöst und offenbart, auch wenn die gesamte Zeit so einige Fragezeichen bleiben. Es wird immer wieder turbulenter und durch die Kämpfe im Rahmen der Abschlussprüfungen teilweise auch ziemlich blutig und aufwühlend. Mir hat die Mischung aus emotionalen Passagen und den actionreicheren gut gefallen. Richtig genial fand ich auch die Aktionen, die Miko und ihre Mitschüler sich dann überlegen, um auf ihre Weise die Abschlussprüfung zu begehen. Innerhalb der Geschichte spielt auch Liebe eine Rolle, die für mich aber nicht so sehr ins Zentrum des Geschehens gerückt ist. Zusammenhalt, und Freundschaft waren für mich da fast präsenter, auch wenn es für Miko schon eine größere Rolle spielt, für wen ihr Herz schlägt, weil die gesamte Lage eben gefährlich ist und keiner so recht weiß, wohin ihr Weg dort führen wird. Sehr faszinierend finde ich die facettenreichen Fähigkeiten (z.B. besondere Stärke, Gestaltwandeln, Illusionen erschaffen), die die Charaktere haben. Das macht es sehr abwechslungsreich und bringt immer wieder neue Hürden mit sich, weil zusätzlich zu den antrainierten Fähigkeiten eben teilweise noch die angeborenen bei der Strategie mit beachtet werden müssen.
Fazit

Ein spannender Auftakt, der neugierig auf den Fortgang der Urban-Fantasy-Geschichte macht. Manches hat mich beim Lesen ein wenig irritiert, weil ich die Aktionen und Aufgaben doch sehr drastisch angelegt fand für die Schüler und man überlegt, wieso das so ist. Es offenbart aber auch, wie kopflos manchmal den gestellten Aufgaben nachgegangen wird, ohne Rücksicht auf Verluste. Außerdem machte es die gesamte Geschichte schon sehr spannend zu lesen und das Umdenken, was zwischendurch einsetzt umso eindrücklicher und intensiver. Eine gelungene Mischung aus übernatürlichen Fähigkeiten, abwechslungsreichen Charakteren, tollen Botschaften, Emotionen und verschiedenen Kämpfen. Ein bisschen Cliffhanger gibt es am Ende dann auch, was meine Neugier auf den nächsten Band noch steigert.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

gutes Kindersachbuch, kompliziertes Thema

Wie wir Energie erzeugen
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Wo kommt unser Strom eigentlich her, bevor wir ihn aus der Steckdose bekommen? Wie können wir Energie erzeugen und welche Unterschiede gibt es dabei? Was ist Elektrizität? Mit diesen Fragen beschäftigt ...

Wo kommt unser Strom eigentlich her, bevor wir ihn aus der Steckdose bekommen? Wie können wir Energie erzeugen und welche Unterschiede gibt es dabei? Was ist Elektrizität? Mit diesen Fragen beschäftigt sich dieses Kindersachbuch und versucht dabei auf einfache Weise und mit vielen bunten Illustrationen die Aspekte zu erklären.

Man bekommt in dem Sachbuch einen guten Überblick über die erneuerbaren und nicht erneuerbaren Energiequellen, was sie für Vor- und Nachteile haben, wie die Stromgewinnung funktioniert, was wir tun können, um Strom zu sparen, wie früher Energie gewonnen wurde und solche Dinge.

Ausgeschrieben ist das Sachbuch ab 6 Jahren. Für Sechsjährige finde ich das Buch an einigen Stellen noch etwas kompliziert. Es sind zwar soweit möglich einfache Worte und kurze Sätze genutzt worden, durch die Verwendung von Fachbegriffen und die Komplexität der Vorgänge an sich, bleibt es aber teilweise eben trotzdem kompliziert. Manche Begriffe, wie Vakuum und Helium sind jetzt vermutlich auch nicht gerade im täglichen Gebrauch für Sechsjährige.
Der Zeitstrahl zu Beginn des Buches gibt eine Übersicht, wie sich die Energienutzung entwickelt hat, wann daraus technische Fortschritte resultierten und so weiter, dabei passten manche der Formulierungen nicht so recht bzw. waren etwas unglücklich gewählt.

Die Seiten sind schön und übersichtlich aufgebaut. Sehr farbenfroh, es gibt zahlreiche Schaubilder und Illustrationen, die die schwierigen Vorgänge etwas besser verständlich machen sollen und als Ergänzung zum Text dienen. Wie man auf dem Cover schon sehen kann, bekommt jede Energiequelle Augen, das hätte ich nicht gebraucht, da man in Sachbüchern aus meiner Sicht nicht alles künstlich auf niedlich trimmen muss, ist aber sicher Geschmackssache. Auch hätte man von mir aus gern auf die Portion Humor verzichten können, die scheinbar unbedingt ins Buch musste und bei mir so gar nicht ankam. Es wirkte sehr erzwungen, flach und teilweise auch einfach unpassend.

Fazit
Alles in allem, trotz kleiner Kritikpunkte, ein schön gestaltetes Kindersachbuch, das mit den vielfältigen Schaubildern und möglichst einfacher Sprache die unterschiedlichen Energiequellen erklärt. Kompliziert und komplex ist das Thema aber trotzdem, auch wenn das Erdöl (und alles andere) im Buch Augen bekommen hat, um niedlicher zu wirken.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

wunderschön gestaltetes Kinderbuch

Der Wunschling – Wünsche schmecken nach Brausepulver
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Theo ist mit seiner Familie umgezogen und ganz schon aufgeregt vor dem ersten Tag in der neuen Schule. Wird er schnell Freunde finden? Während er grübelnd wachliegt, schleicht sich ein kleines, flauschiges ...

Theo ist mit seiner Familie umgezogen und ganz schon aufgeregt vor dem ersten Tag in der neuen Schule. Wird er schnell Freunde finden? Während er grübelnd wachliegt, schleicht sich ein kleines, flauschiges Wesen in sein Zimmer, angelockt von einer wunderbar duftenden Wunschspur. Zurecht ist Theo überrascht, dass da nun ein Wunschling vor ihm steht, der ihn auffordert, sich diesen lecker duftenden Wunsch zu wünschen. Der Schüler gibt alles und wünscht was das Zeug hält, aber der Leckerwunsch lässt ein wenig auf sich warten.

Das Buch ist wirklich super schön gestaltet. Jede Seite ist sehr liebevoll und farbenfroh illustriert. Die Abbildungen zeigen entweder direkt die Handlung oder Teile, die mit zur Geschichte gehören und unterstützen diese damit total schön. Mir gefällt der Stil der Zeichnungen auch richtig gut, ich habe den Wunschling direkt ins Herz geschlossen. Aber auch von Theo, seiner Familie und seiner neuen Schule bekommt man direkt einen Eindruck. Durch die große Schrift und den einfach gehaltenen Schreibstil wird es auch für Leseanfänger gut möglich sein, der Geschichte zu folgen. Die Seiten sind mit Text nicht überladen und durch die Illustrationen hat man gleichzeitig auch immer noch was zu gucken. Als Vorlesegeschichte für jüngere Kinder kann ich mir dieses Buch aber auch gut vorstellen. So ein Wunschling spricht sicher viele an.

Der Wunschling ist niedlich und gleichzeitig auch ein bisschen frech und ungeduldig. Und so toll es auch klingt, sich Sachen wünschen zu dürfen, so ist das für Theo gar nicht die gesamte Zeit eine Wohltat. Manchmal weiß er schon gar nicht mehr, was er sich wünschen soll. Beim Wünschen und Wunscherfüllen schleicht sich dann auch mal die eine oder andere Panne ein, mit unterschiedlichen Auswirkungen. Besonders bei Wünschen, die gar nicht so lecker sind, wie der Wunschling sie gern hätte, ist er unkonzentriert oder auch mal etwas tollpatschig. Dadurch entstehen dann auch mal Situationen zum Schmunzeln und es wird deutlich, dass so ein Wunscherfüller gar nicht immer ein Segen ist. Manchmal entsteht durch die fehlgeleiteten Wünsche aber auch noch etwas viel besseres, als man eigentlich vorher wollte.
Es geht aber nicht nur um das Herausfinden dieses nach Brausepulver schmeckenden Wunsches, es geht in der Geschichte auch um Freundschaft und auch ein wenig darum, die Dinge zu machen, auf die man selbst Lust hat und sich nicht in der Klasse unterzuordnen, damit man dazu gehört.

Die Dynamik in der Geschichte hat mir gut gefallen, nur das Ende war mir insgesamt doch irgendwie etwas schnell und plötzlich, da hätten gern noch ein paar mehr Seiten dran sein können. Dann hätte man auch über die Charaktere vielleicht noch ein bisschen mehr erfahren können. Ich kann mir aber gut vorstellen, Theo und den Wunschling auch bei weiteren Erlebnissen zu begleiten.
Fazit

Eine sehr schön gestaltetes, liebevoll und ansprechend illustriertes Kinderbuch, in dem es um Wünsche und Freundschaft geht. Und manchmal sind es gar nicht die Wünsche, von denen man dachte, dass sie einen glücklich machen, die einen dann wirklich so richtig glücklich machen…

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Veröffentlicht am 27.03.2023

fantasievolle Geschichte, besondere Stimmung

Waraka
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In Waraka ist der Schlüssel der Herrschaft die Angst. Die Bevölkerung lebt in ständiger Furcht vor der Großen Schlange, einer Gottheit, die die Stadt in Schutt und Asche legen könnte. Ihren Hüter Skarf ...

In Waraka ist der Schlüssel der Herrschaft die Angst. Die Bevölkerung lebt in ständiger Furcht vor der Großen Schlange, einer Gottheit, die die Stadt in Schutt und Asche legen könnte. Ihren Hüter Skarf fürchten sie ebenfalls, schließlich hat auch er Einfluss darauf, ob sie alle in Sicherheit sind. Außerhalb der sicheren Stadtmauern lauern weitere Gefahren und Bestien, eine angsteinflößender als die andere. Auch Prinz Arkyn soll lernen, sich die Angst der Menschen zu nutze zu machen. Solange sie ihn fürchten, werden sie sich nicht gegen ihn auflehnen. Eine wichtige Tat auf seinem Weg zum König ist es, sein Seelentier zu töten, während die Einwohner seiner Stadt ihm dabei zuschauen. Doch der Prinz rebelliert, obwohl er sich der möglichen Konsequenzen bewusst ist. Mit Glück gelingt es dem Jugendlichen mit seinem Seelentier, einem Smilo, zu fliehen, nur um sich außerhalb der Mauern weiteren Gefahren ausgesetzt zu sehen und in eine Welt einzutauchen, die ihm fremd ist und in der er sich allein niemals durchschlagen können wird. Gemeinsam mit Saga, auf die er am Meer zufällig stößt, und dem Smilo beginnt für Arkyn eine aufregende Zeit voller Fragen, Gedanken und einer ungewissen Zukunft.

Die Geschichte rund um Prinz Arkyn geht direkt spannend los. Man erlebt den Jugendlichen kurz vor dem „Hier und Jetzt“ einer Art Prüfung, in der er sich als zukünftiger König als würdig erweisen muss, indem er sein Seelentier, einen Säbelzahnjagur (Smilo), umbringt. Arkyn will das allerdings auf keinen Fall tun, obwohl er die Konsequenzen auf verschiedene Weise durchgespielt hat. In dieser ersten Phase erlebt man auch den Hüter der Schlange, Skarf, und bekommt einen Eindruck davon, mit welch harter Hand er die Menschen führt und wie unerbittlich er ist, aber eher auf eine unterschwellige Art. Für Arkyn gab es bisher nichts anderes, als das Leben in seinem goldenen, privilegierten Käfig und doch steht seine Entscheidung fest. So wird es gleich zu Beginn des Buches recht turbulent mit der Flucht des Prinzen und den Gefahren, die direkt danach im Wald rund um die Stadtmauern auf ihn warten. Schließlich kennt Arkyn die Welt „draußen“ höchstens aus Erzählungen, wenn überhaupt. Für ihn gibt es viel zu entdecken, zu hinterfragen und zu lernen.
Im Verlauf bleibt das Tempo innerhalb der Geschichte nicht dauerhaft so hoch. Es gibt immer wieder Passagen, in denen es etwas ruhiger ist, in denen die Charaktere sich viele Gedanken machen, Lösungen suchen oder auf der Reise von einem Ort zum nächsten sind. Auf sie lauern unterwegs weitere Gefahren, Turbulenzen und Auseinandersetzungen, aber auch sehr schöne, fast magische Momente. Die Mischung hat mir insgesamt gut gefallen, der Schreibstil ist mitnehmend, bildgewaltig und zwischendurch auch ein wenig philosophisch. Nach und nach lernt man mehr über die Welt kennen, mit all den besonderen, vielseitigen Kreaturen und den facettenreichen Gegenden. All die kreativen Ideen, die in diesem Buch stecken, haben mich sehr fasziniert und angesprochen. Waraka hat einiges zu bieten und durch den bildhaften Stil und die detaillierten Formulierungen ist es gut möglich, sich die Wesen und Orte gut vorzustellen und sich einen Eindruck von all dem zu verschaffen, was da auf Arkyn und Saga zukommt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Arkyn, so erlebt man ihn intensiver als Saga, die in manchen Situationen eher etwas rätselhaft bleibt, auch weil sie sich nicht so sehr offenbart, teilweise recht schweigsam und nachdenklich ist. Mit der Zeit erfährt man aber auch über sie und ihre Herkunft etwas mehr. Die Art, wie das in die Handlung eingeflochten ist, hat mir gut gefallen, weil es sich nicht nur auf die Dialoge beschränkt. Bei den Gesprächen hätte ich mir manchmal noch etwas mehr gewünscht, auch wenn nachvollziehbar ist, dass die Jugendlichen teilweise überfordert und ratlos sind, weil sie Entscheidungen treffen müssen, die weitreichende Folgen haben können und teilweise nicht klar ist, ob es erfolgreich sein kann, was sie sich vorgenommen haben. Trotzdem war es mir manchmal einfach etwas zu wenig, was dabei bei mir ankam. Auch war die freundschaftliche Verbindung zwischen Saga und Arkyn für mich nicht immer so klar greifbar. Schöner zu verfolgen war da für mich die Bindung, die nach und nach zwischen dem Prinzen und seinem Smilo entstanden ist. Geholfen hat dabei auch die Gabe, die Arkyn in sich trägt.

Die Entwicklungen in der Handlung sind relativ klar ersichtlich und waren größtenteils für mich nicht besonders überraschend. Dennoch hat es Spaß gemacht, die Geschichte zu verfolgen und für jüngere Lesende sind manche Sachen vielleicht auch nicht ganz so offensichtlich, wie sie für mich waren. Für mich war die Handlung eher geprägt durch die besondere Stimmung, die teilweise herrschte, die facettenreichen Wesen, die vielen wundervollen Ideen und den Mut des Protagonisten, sich gegen das System aufzulehnen und dabei seinen ganz eigenen Weg zu finden, mit dem er hofft zu verhindern, dass zu viel Schaden angerichtet wird. Immer wieder fließt auch das Thema Angst in die Handlung mit ein, denn das ist ja etwas, worauf die Herrschaft in Waraka bisher basierte.

Fazit

Ein schönes Jugendbuch, in dem facettenreiche Ideen stecken, die durch den bildgewaltigen Stil gut vorstellbar rübergebracht werden. Die Stimmung innerhalb der Geschichte habe ich als besonders empfunden. Zeitweise ist es eher ruhiger, nachdenklicher und durch die Art, wie die Dinge offenbart werden fast etwas philosophisch, ohne dabei unverständlich zu werden. Dann gibt es aber auch wieder turbulentere Momente, schwerwiegende Entscheidungen, bei denen die Unsicherheit bleibt, ob das Vorhaben von Erfolg gekrönt sein kann. Das Buch lebt durch die starke Bindung zwischen den Protagonisten, die für mich aber nicht in jeder Facette greifbar war, dem Mut des Prinzen und dem Wunsch, etwas zu verändern und nicht weiter mit der Macht der Angst zu herrschen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

gelungener Auftakt- magische Abenteuer auf dem Meer

Das magische Schulschiff (Band 1) - Verbündete des Meeres
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Seit einem ziemlich angsteinflößendem Ereignis hat Marie Seen und Meere nur noch aus der Ferne beobachtet. Betreten hat sie das Wasser nicht mehr, außer es ließ sich gar nicht vermeiden, dann aber auch ...

Seit einem ziemlich angsteinflößendem Ereignis hat Marie Seen und Meere nur noch aus der Ferne beobachtet. Betreten hat sie das Wasser nicht mehr, außer es ließ sich gar nicht vermeiden, dann aber auch nur ein kleines Stück, keinesfalls so weit, dass es zu gefährlich werden könnte. Als sie dann eine Einladung für das magische Schulschiff bekommt, kann sie es kaum glauben. Die Reaktion des Wassers auf sie ist kein Fluch oder böses Omen, Marie trägt Wassermagie in sich! Kaum zu glauben für das Mädchen. Und nun gehört sie zu den Auserwählten, die auf dem Schiff den Umgang mit ihrer Wassermagie lernen soll. Und nicht nur das, auch um die Lebewesen des Meeres wird es gehen, sowie die Dinge, die man auf einem Schiff beachten muss und noch so einiges mehr. Langweilig wird es auf dem Wasser ganz sicher nicht, schon allein weil eine ungeahnte Gefahr lauert und die Kinder bald zeigen müssen, was sie schon alles gelernt haben.

Der Reihenauftakt hat mir insgesamt gut gefallen. Es ist eine Geschichte, die im Verlauf immer abenteuerlicher wird und erste Einblicke in die Magie gibt. An vielen Stellen bleiben hier noch Dinge offen und ich bin neugierig, was es dazu noch alles zu erfahren geben wird. Manche Aspekte sind noch nicht ganz so greifbar und einige Zusammenhänge ergeben sich bisher noch nicht komplett, aber in einem Auftaktband verrät man natürlich auch noch nicht alles. Vor allem bei den magischen Komponenten gibt es da noch zahlreiche unbeantwortete Fragen, die sich sicher dann im Verlauf ergeben werden, wenn die Kinder den Umgang mit ihrer Magie und ihren magischen Kompassen besser beherrschen. Die Ideen, die im Buch stecken, haben mir gut gefallen. Die verschiedenen Dinge, die die Figuren mit ihrer Wassermagie machen können, sind auf vielfältige Weise nützlich und gehen in ganz unterschiedliche Richtungen. Die Themen, mit denen sich die Schüler auf dem Schiff auseinandersetzen sind abwechslungsreich und man hat ganz nebenbei beim Lesen noch kleine Lerneffekte, zum Beispiel was die Pflege von Korallen angeht. Es gibt witzige Momente, aber auch turbulentere Szenen und kleine Auseinandersetzungen zwischen den sehr verschiedenen Schülern. Hauptsächlich stehen die neuen Schüler der Wellenkorn im Fokus des Geschehens, aber auch die älteren Schüler, die noch mit an Bord sind, tauchen immer mal wieder auf und unterstützen die Neulinge. Ebenso mit von der Partie sind natürlich die Lehrer, die für verschiedene Bereiche spezialisiert sind.

Sprachlich ist das Buch einfach gehalten, so dass es auch für junge Lesende gut zu verstehen sein sollte. Schwierigere Begriffe, die die neuen Schüler zum Teil ja auch noch nicht kennen, werden im Zusammenhang dann gut erklärt. An sich ist der Schreibstil sehr leichtgängig und mitnehmend, als etwas störend habe ich es empfunden, dass über weite Strecken des Buches die Namen der Erwachsenen immer voll ausgeschrieben werden. Die Schulleiterin Ava Krull kommt zum Beispiel sehr oft vor, aber auch die anderen Lehrenden. Meinen Lesefluss hat das immer wieder gestört, weil es sich nicht so schön einfügt, als wenn man etwas häufiger dann mal Lehrer, Lehrerin, Schulleiterin oder einfach Frau oder Herr genutzt hätte. Auch fand ich es eher unwahrscheinlich, dass die Kinder, wenn sie untereinander reden, den vollständigen Namen der Erwachsenen sagen würden. Mit Voranschreiten des Buches wurde es etwas weniger.
Richtig toll sind die schwarz-weißen Illustrationen innerhalb des Buches. Mir gefällt der Stil und ich fand die Bilder auch gut platziert. Zwischendurch befinden sich am Rand kleine Zeichnungen, die ich eher als Dekoration einordnen würde, die aber auch einen Bezug zum Meer und der Handlung haben. Ab und an gibt es dann aber auch größere Abbildungen, die sich direkt auf die Ereignisse beziehen bzw. das aktuelle Geschehen zeigen und damit die Handlung zusätzlich lebendig machen und unterstützen. Auch die Charaktere kann man sich damit noch etwas besser vorstellen.

Marie, Ilvy, Theo, Kira und Adrian sind die Neuen auf der Wellenkorn. Von den meisten von ihnen erfährt man zunächst eher wenig. Nur Marie steht zu Beginn des Buches ein wenig mehr im Fokus. Allerdings habe ich mich hier gewundert, wieso sie Wassermagie nicht in Betracht gezogen hat, bei der seltsamen Reaktion des Wassers auf sie, wenn die Magie an sich allgemein bekannt zu sein scheint. Zumindest wunderte sich niemand übermäßig über die Einladung bzw. wurde das nicht in Frage gestellt. An der Stelle muss man dann einfach hinnehmen, wie es ist. Viele Informationen dazu erhält man nämlich nicht.
Zwischendurch gibt es dann im Verlauf auch zu den anderen noch kleine Einblicke. Auch hier erhoffe ich mir in den Fortsetzungen dann noch etwas mehr. Man bekommt mit der Zeit aber trotzdem einen Eindruck von ihnen, so dass man sie recht gut einschätzen kann. Vor allem Adrian ist zunächst gar kein Teamplayer. Er spielt sich gern in den Vordergrund, tut sich wichtig, will überall ganz vorn dabei sein, belächelt teilweise auch die anderen. Also eher ein unangenehmer Mitschüler, der sich nicht beliebt macht. Den anderen fällt Zusammenhalt und sich gegenseitig zu unterstützen wesentlich leichter. Diese Herausforderung kommt dann aber auf alle zu. Sie müssen ihre Schwächen ausgleichen, Stärken nutzen, wachsen im Verlauf mehr zusammen und gehen Aufgaben gemeinsam an. Es war schön zu sehen, wie zwischen ihnen langsam eine Verbindung entsteht. Dass sie manches noch nicht so gut einschätzen können oder auch mal naive Entscheidungen treffen und ihrer Abenteuerlust nachgeben, empfand ich hier als passend für das Alter und die Situation, in der sie stecken.

Umso weiter das Buch voranschreitet, umso spannender und turbulenter wird die Handlung. Es tut sich eine Gefahr auf, mit der vorher in der Form keiner gerechnet hat. Für die Kinder ist nur schwer greifbar, wie mächtig die Gegner wirklich sind, aber die Zeit drängt. So entsteht ein wassermagisches Abenteuer, in dem die Schüler zeigen können, was sie schon gelernt haben und dass sie eben doch zusammenhalten können, wenn es darauf ankommt. Diese turbulenten Ereignisse machen auch sehr neugierig auf die Fortsetzung.
Fazit

Ein Auftakt, der neugierig macht und erste Einblicke in die Welt voller Wassermagie bietet. Hier und da würde ich mir noch etwas mehr Informationen wünschen, damit die Magie, die Fähigkeiten und Möglichkeiten noch greifbarer werden und man auch die Charaktere noch besser kennenlernen kann, aber da wir noch ganz am Anfang der Reihe sind, kann das ja noch kommen. Ich mochte die Dynamik in der Geschichte und besonders die magischen Elemente.

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