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Veröffentlicht am 03.10.2023

Lesen lernen im Flug

Bobby und Boss: Freunde im Anflug
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Bobby & Boss sind Nachbarn und heimlich beste Freunde, denn ihre Eltern können sich gegenseitig überhaupt nicht leiden. Umso besser, dass die beiden Kids Experten in Sachen Morsen sind. Diesmal teilt Bobby ...

Bobby & Boss sind Nachbarn und heimlich beste Freunde, denn ihre Eltern können sich gegenseitig überhaupt nicht leiden. Umso besser, dass die beiden Kids Experten in Sachen Morsen sind. Diesmal teilt Bobby seiner Freundin mit, dass sein Fahrrad verschwunden ist. Am geheimen Treffpunkt schmieden die beiden Pläne, wie sie dieses wieder aufspüren könnten. Ein Fluggerät muss her, doch das ist gar nicht so einfach. Nichts will klappen. Ob die beiden dennoch das Fahrrad finden können?

"Freunde im Anflug" ist der zweite Band über die Geheimfreunde Bobby & Boss, die zwar Nachbarskinder sind, jedoch ihre Freundschaft nicht offen ausleben können, da ihre verfeindeten Eltern wohl dagegen wären. Wie gut, dass die beiden Wand an Wand leben uns sich so über Morsezeichen unterhalten können. Diese pfiffige Idee hat uns schon im ersten Band sehr gut gefallen und auch hier gibt es wieder einige Nachrichten, die man mit Hilfe des Morsealphabets am Ende des Buches entschlüsseln kann. Gar nicht mal so leicht, aber zum Glück sind die Lösungen auch angegeben.

Nachdem Bobbys Fahrrad aus der Einfahrt verschwunden ist, wollen die beiden dieses natürlich so schnell wie möglich wiederfinden. Sehr lustig und ideenreich erzählt Autorin Vanessa Walder von den Versuchen, das Fahrrad aus der Luft aufzuspüren, was sich als sehr schwierig herausstellt, da physikalische Gesetze sämtlichen Versuchen einen Strich durch die Rechnung zu machen scheinen. Nebenbei erfährt man einiges übers Fliegen und es bieten sich tolle Anlässe auch mal zu diskutieren, warum zum Beispiel die Idee mit den Ballons in die Hose geht. Und das ist nicht die einzige.

Das Buch ist ein Band aus der Reihe "Einfach lesen lernen" aus dem Hause Carlsen und speziell für Leseanfänger in der ersten Klasse konzipiert. Große Fibelschrift, kurze Texte mit einfacheren Vokabeln und viele bunte Bilder sorgen für Motivation durch Erfolgserlebnisse. Die Illustrationen gefallen uns besonders gut, da sie äußerst witzig im Comicstil gezeichnet sind, es gibt einige Sprechblasen und selbst die Luftballongeräusche sind "lesbar". Das tollste ist aber, dass sie so ausdrucksstark sind, was sie unheimlich lebendig macht und den Spaßfaktor beim Lesen extrem erhöht. Zudem können die jungen Leser*innen Punkte auf der Plattform Antolin sammeln. Somit ein rundum gelungenes Lesevergnügen für Erstleser. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Wenig Dark Academia, süßes Paar

Brynmor University – Geheimnisse
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Samuels Einschreibung an der altehrwürdigen Brynmor University hat eigentlich nur einen Grund: Er möchte herausfinden, was seinem Bruder Philipp zugestoßen ist. Monate zuvor wurde er dort schwerstverletzt ...

Samuels Einschreibung an der altehrwürdigen Brynmor University hat eigentlich nur einen Grund: Er möchte herausfinden, was seinem Bruder Philipp zugestoßen ist. Monate zuvor wurde er dort schwerstverletzt im Wald gefunden und liegt seitdem im Wachkoma. Kaum an der Brynmor angekommen begegnet Sam jedoch Connor und sofort spürt er ein Kribbeln, das sich verstärkt, je besser sich die beiden kennen lernen. Er ist kurz davor die Vergangenheit ruhen zu lassen und seine eigene Zukunft in den Blick zu nehmen. Da hört Samuel Gerüchte über eine geheime Studentenverbindung, der auch Philipp angehörte. Ist er bei einem von deren zwielichtigen Aufnahmeritualen verletzt worden? Je mehr er in der Vergangenheit rührt, umso mehr Geheimnisse kommen ans Licht.

Fasziniert von der Inhaltsbeschreibung und dem geheimnisvollen Cover mit dem Leitspruch der Brynmor University, wollte ich den im Titel genannten Geheimnissen auf den Grund gehen. Die queere Liebesgeschichte schien mir ein zusätzliches Goodie zu sein. Relativ schnell war ich in der Geschichte drin, was an dem lockeren, natürlichen Schreibstil von Dominik Gaida lag. Fasziniert lernte ich die Brynmor und ihre Besonderheiten kennen und war gespannt auf das Auftauchen der Studentenverbindung, die natürlich nicht jeden in ihre Kreise aufnimmt. Leider gab es zu dieser und auch zum beworbenen Dark-Academia-Setting viel weniger zu lesen, als ich gehofft hatte. Dafür drängt sich nach und nach ein Verdacht auf.

Über die fehlenden Dark-Academia-Elemente tröstete mich aber auf jeden Fall die sehr sweete Liebesgeschichte zwischen Sam, den die Vergangenheit nicht loslässt, und Connor, der zwiespältige Gefühle hegt. Das macht die Beziehung zwischen den beiden nicht gerade leicht, trotzdem knistert es gewaltig und was sich zwischen den beiden abspielt ist wirklich herzerwärmend und total schön zu lesen. Ein bisschen Spice darf natürlich nicht fehlen. Ein paar mehr oder weniger unerwartete Wendungen sorgen dafür, dass man an der Geschichte dran bleibt und auf das Ende zufiebert. Insgesamt hatte ich mir etwas mehr düsteres Setting, Gefahr und tiefere Geheimnisse erhofft. Daher gibt es 3,5 Sterne für die emotionale Seite des Buches.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Aufregendes Abenteuer in der Minecraft-Welt

Tagebuch eines kleinen Noobs – Bd. 2 – Chaos im Nether
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Nachdem Minus nun weiß, dass Blurp ein freundlicher Zombie ist und ihm gar nicht so unähnlich, machen sich die beiden gemeinsam auf die Suche nach ihrem Wolf Monsterzahn, der zusammen mit einem Enderman ...

Nachdem Minus nun weiß, dass Blurp ein freundlicher Zombie ist und ihm gar nicht so unähnlich, machen sich die beiden gemeinsam auf die Suche nach ihrem Wolf Monsterzahn, der zusammen mit einem Enderman in eine Schlucht gestürzt war. Als die Nacht hereinbricht, bleibt Minus nichts anderes übrig, als sich als Monster zu verkleiden, was zunächst gut funktioniert. Nach turbulenten Ereignissen treffen sie dann auf eine mutige, doch leicht orientierungslose Kriegerin, die ihnen den Weg durch ein Portal ins Nether ermöglicht. Dort müssen die beiden unbedingt hin, wenn sie den Kampf gegen den Enderdrachen aufnehmen wollen.

Wie auch im ersten Band der Reihe werden hier die Ereignisse aus der Comic-Reihe in einer aufregenden und witzigen Geschichte erzählt. Die Seiten sind liebevoll in Minecraft-Optik umrahmt, der Text ist in kurze Kapitel unterteilt. Für ein Erstlesebuch ist die Schrift relativ klein und es gibt schon einiges zu lesen, so dass ich das Buch erst für etwas besser geübte Leser empfehle. Der Text ist nicht allzu schwierig zu verstehen, da die Sätze relativ kurz gehalten sind, was sich ein bisschen auf den Lesefluss auswirkt. Dennoch gibt es hier wieder viel Action und auch lustige Szenen, die keine Langeweile aufkommen lassen.

Besonders zu erwähnen ist, dass die Stellen mit wörtlicher Rede hier mit Gedankenstrichen gekennzeichnet sind und nicht mit Anführungsstrichen. So behalten die jungen Leser eine ganz gute Übersicht, wer gerade spricht. Manche Ausrufe, Fragen oder Actionlaute sind im Text größer gedruckt, was ihn ebenfalls prima auflockert, wenn man sich daran gewöhnt hat. Highlights sind auf jeden Fall die vielen Illustrationen, Ausschnitte mit Sprechblasen aus dem Comic, die das Herz eines jeden Minecraft-Fans höher schlagen lassen und einfach witzig anzuschauen sind und das Textverständnis verbessern können. Die Schrift in den Sprechblasen könnte allerdings etwas größer sein. Insgesamt ein sehr unterhaltsames Buch für geübte Leseanfänger, die Abenteuer oder gezielt Minecraft mögen. Den Comic mit diesem Abenteuer können wir ebenfalls empfehlen. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Rundum alltagstaugliches Familienkochbuch mit Praxistipps

Kochen mit Christina
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Von Christina Bauer kannte ich zuvor schon das Brotbackbuch, welches mich immer noch begeistert. So musste auch die Ofenküche der sympathischen Autorin getestet werden. Wieder gefällt mir der motivierende ...

Von Christina Bauer kannte ich zuvor schon das Brotbackbuch, welches mich immer noch begeistert. So musste auch die Ofenküche der sympathischen Autorin getestet werden. Wieder gefällt mir der motivierende Ton, den sie bei ihren Erklärungen und Tipps anstimmt. Das stimmt die Leser*innen gleich gut ein und man macht sich etwas leichter an das tägliche Kochen. Christina will uns hier unter die Arme greifen, denn der Ofen übernimmt einen Großteil der Arbeit, während wir Zeit für andere Dinge haben. Die Vorteile der Ofenküche sind überzeugend dargelegt. Es folgen wertvolle Tipps zu den Ofeneinstellungen, zu den richtigen Ofenformen, es gibt Wochenpläne und Hinweise zu Vorratshaltung und Haltbarkeit. Das Schöne ist, dass man z. B. von einigen Grundzutaten einfach mehr zubereiten kann und dann die Hälfte für die nächste Gelegenheit einfriert. Auch das spart wiederum Zeit und Energie. Ein ganz gutes Konzept finde ich, das sich auch für die Teige eignet, die für manche Gerichte benötigt werden. Deren Grundrezepte (für pikanten Hefeteig, süßen Hefeteig, Mürbteig und Strudelteig) werden vor dem Hauptteil vorgestellt.

Im Hauptteil gliedern sich die Rezepte in folgende Kategorien: Jetzt aber fix: Wenn es schnell gehen muss, So sweet: Wenn du Lust auf Süßes hast, Hereinspaziert: Wenn Besuch zum Essen kommt, Basics und Beilagen: Wenn es die Extraportion braucht, Spar dir die Herdzeit: Wenn wirklich jede Minute zählt, Aus eins mach zwei: Wenn du nicht von Null starten willst, Es grünt so grün: Wenn es vegetarisch sein soll.

Insgesamt enthält das Buch über 70 Rezepte von herzhaft bis süß und ich hätte am liebsten alle gleich ausprobiert. Selbst meine Kinder, die sonst eher schlecht von etwas Neuem zu überzeugen sind, haben sich gleich mehrere Gerichte gewünscht, vor allem bei den süßen Rezepten, aber auch die pikant gefüllten Palatschinken und die Spätzle und Nudeln aus dem Ofen haben sie angelacht. Auch wenn es eine Kategorie für vegetarische Gerichte gibt, wäre diese nicht wirklich notwendig gewesen, denn viele Fleisch/Fischgerichte gibt es nicht. Das finde ich aber recht positiv, weil wir eh nicht mehr so viel Fleisch essen.

Bei den Rezepten selbst ist mir sofort positiv aufgefallen, wie angenehm groß die Zubereitungstexte gedruckt sind. Oft bemängele ich die kleinen Schrift bei Kochbüchern. Hier wurde alles richtig gemacht. Die Zutaten stehen etwas kleiner daneben, aber immer noch gut lesbar und sehr übersichtlich. Ebenso angegeben sind Zubereitungszeiten inklusive Backzeit und ggf. Geh- oder Rastzeiten. Die Backtemperatur fehlt genauso wenig wie die Anzahl der Personen, für die das Rezept gedacht ist. Ab und an gibt es noch Tipps zu Alternativen, Variationen oder für die Weiterverarbeitung. Richtig Lust, die Rezepte auszuprobieren, machen die Fotos, auf denen die Speisen sehr appetitlich angerichtet wurden.

Notfallhilfen, falls mal etwas nicht so klappt und ein alphabetische Register runden dieses tolle Buch ab. Wie vom Löwenzahn-Verlag nicht anders erwartet ist das Buch zudem wieder sehr nachhaltig produziert und macht einen absolut hochwertigen Eindruck.

Fazit: Hier werden leckere Gerichte aus dem Ofen geboten, die einfach sind und jedem schmecken. Ein rundum alltagstaugliches, wertiges Familienkochbuch mit vielen Praxistipps. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Auch der dritte Band liest sich grandios

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Wien im Jahre 1895: In der Krypta unter dem Stephansdom finden gruselwillige Touristen bei einer nicht ganz legalen Führung in schaurigem Umfeld die Leiche eines Mannes. Das Gesicht ist verzerrt, als wäre ...

Wien im Jahre 1895: In der Krypta unter dem Stephansdom finden gruselwillige Touristen bei einer nicht ganz legalen Führung in schaurigem Umfeld die Leiche eines Mannes. Das Gesicht ist verzerrt, als wäre dem Armen der leibhaftige begegnet. Haben ihn Geister heimgesucht oder hatte er einfach nur einen Herzinfarkt? Leopold von Herzfeldt und Tatortfotografin Julia Wolf müssen ihren Opernbesuch abblasen und übernehmen den Fall. Wie sich herausstellt, ist der Tote kein Unbekannter, sondern ein Arzt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Betrüger bei spiritistischen Sitzungen zu entlarven, die behaupten mit Geistern kommunizieren zu können. Hat ihn ein solcher Geist in der Krypta heimgesucht? Hinweise auf den Fotos lassen kaum einen anderen Schluss zu. Zum Glück beschäftigt sich auch Totengräber Rothmayer für ein neues Buch mit dem Thema und steht Leo mit Rat und Tat zur Seite. Doch auch Rothmayers Mündel Anna ist einem gefährlichen Verbrecher auf der Spur und braucht dringend Unterstützung.

Schon allein der Titel des dritten Bandes um Leopold von Herzfeldt und Augustin Rothmayer klingt schaurig und macht neugierig. Das Cover fügt sich perfekt in die Reihe ein. Mir gefallen diese alten Stiche im Hintergrund immer sehr. Beim Thema Geistererscheinungen bin ich immer eher skeptisch, war mir aber ziemlich sicher, dass die Auflösung handfest sein wird und nicht aus der Luft gegriffen oder übernatürlich. Trotzdem gruselt es einen beim Lesen schon ein bisschen, denn der Tatort ist mehr als seltsam und tatsächlich begegnet man dem ein oder anderen Geist, für den es keine Erklärung zu geben scheint. Eingestreut werden wie immer interessante Facts aus dem neuen Buch von Augustin Rothmeyer, das ich mir daher auch sofort kaufen würde. Er beleuchtet darin Spuk und Geistererscheinungen.

Besonders gefallen mir an dem Buch wieder die unterschiedlichen Charaktere, die Pötzsch so gut zeichnet, dass ich sie mir bildlich und sogar lautlich vorstellen kann. Vor allem Rothmeyers Wiener Schmäh klingt mir in den Ohren. Hier darf auch mal gegrantelt und geflucht werden und ich liebe es. Auch die Beziehung zwischen Leo und Julia kommt noch einmal auf den Prüfstand und muss einiges aushalten, wobei mir Julia manchmal zu viel grübelt. Leo ist kein einfacher Typ, aber er gibt sich Mühe. Und als Inspektor macht ihm so schnell keiner etwas vor. Diesmal spielt auch Anna eine größere Rolle und gefällt mir gut, als mutige Freundin, die den Tod eines Bekannten aufklären will.

Schnell wird klar, dass es wieder mehrere Fälle sind, die gelöst werden müssen und jeder einzelne war spannend, unterhaltsam und in meinen Augen auch schlüssig. Es gefällt mir auch, dass der eine eher klassisch in der Manier von Sherlock Holmes gelöst wird, dessen Schöpfer zufällig auch in Wien weilt, während der andere einen filmreifen Showdown bereithält. Insgesamt ist auch dieser Band wieder atmorphärisch dicht und einfach gekonnt erzählt, bietet spannende wie humorvolle Momente und bietet so beste Unterhaltung für Liebhaber*innen historischer Krimis. Ich werde der Reihe auf jeden Fall treu bleiben. 5 Sterne

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