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Veröffentlicht am 30.08.2023

Der zweite interessante Beutekunst-Fall für Lomberg

Die Akte Madrid
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Lennard Lomberg bekommt es mit einem neuen Fall zu tun. In einem Luxushotel nahe der Alhambra wird ein Gemälde gestohlen, doch das Verschwinden wird nicht zur Anzeige gebracht, denn es könnte einem deutschen ...

Lennard Lomberg bekommt es mit einem neuen Fall zu tun. In einem Luxushotel nahe der Alhambra wird ein Gemälde gestohlen, doch das Verschwinden wird nicht zur Anzeige gebracht, denn es könnte einem deutschen Politiker in Bedrängnis bringen. Im Stillen soll sich also Lomberg auf die Spur des Porträts setzen, das zu Beginn der Franco-Diktatur entstanden ist und seither als verschollen gilt. Doch auch der Chef von Art Claim, Deveraux, dem Lomberg schon im letzten Fall zuvorkam, will das Geheimnis um das Porträt lüften. Und nicht zuletzt scheint Lomberg auch ein persönliches Interesse daran zu haben, das Bild aufzuspüren.

Das Cover ist wieder ähnlich dem des ersten Bandes der Lennard-Lomberg-Reihe, so dass man es sofort zuordnen kann. Leider ist es deshalb noch nicht besser und dürfte so manchen vom Lesen des Buches abhalten. Leider, denn eigentlich ist die Reihe ganz gut. Anders als der erste Band ist der zweite nicht ganz so anspruchsvoll geschrieben, ich jedenfalls musste diesmal nicht so oft etwas nachschlagen oder Absätze mehrfach lesen. Vielleicht war ich diesmal auch einfach mit einer anderen Einstellung bei der Sache. Was die Handlung betrifft, so ist sie wieder ziemlich verschachtelt. Es gibt zahlreiche Sprünge und Rückblicke, durch die man nur langsam Einblick in das Geschehen und die Hintergründe des gesuchten Porträts erhält. Hilfreich ist dabei aber, dass jeder Sprung mit Angabe von Ort, Datum und Uhrzeit gekennzeichnet ist. So findet man sich leichter zurecht und kann die einzelnen Zeitstränge eher zueinander in Beziehung setzen. Ich fand diese Erzählweise schon beim letzten Mal sehr geschickt gemacht und die Suche nach den richtigen Puzzleteilchen aufregend. Richtig spannend im Sinne von Gefahr ist das aktuelle Geschehen nur selten.

Was mir an diesem Buch wieder sehr gut gefällt, ist die Einbettung des ganzen Falles um das Bild in einen zeitgenössischen geschichtlichen Kontext, der sehr gut recherchiert wurde. Dass man als Leser altbekannte Protagonist*innen wiedertrifft und besser kennenlernt, machte für mich auch mit den Reiz an dem neuen Fall aus. Zudem wartet der Autor mit einigen kleinen Überraschungen auf, die ich so überhaupt nicht erwartet hatte. Als klaren Krimi würde ich das Buch jedoch nicht bezeichnen, eher als eine Art Detektivgeschichte gepaart mit historischem Roman. Eine durchaus lesenswerte Spurensuche, auch wenn es zwischendurch mal Längen gibt. Am Ende des Buches gibt es als kleine Hilfe bei den vielen Personen ein Figurenverzeichnis mit Haupt-, Neben- und historischen Figuren, sowie interessante Anmerkungen des Verfassers. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Tolles Körperbuch mit Gucklöchern, Folien, Schieber und Mitmachaufgaben

Mein Mitmach-Körperbuch
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Schon das Cover zeigt, was unter anderem an diesem Körperbuch so besonders ist. Durch Gucklöcher und eingearbeitete Folien zum Knochenbau und den Muskeln kann man ins Innere des Körpers schauen und so ...

Schon das Cover zeigt, was unter anderem an diesem Körperbuch so besonders ist. Durch Gucklöcher und eingearbeitete Folien zum Knochenbau und den Muskeln kann man ins Innere des Körpers schauen und so seinen Aufbau und seine Funktionsweise besser verstehen. Auf der ersten Seite erhält man einen Überblick über die verschiedenen Themen wie Knochen, Muskeln, Bewegung, Gesundheit, Essen, Lunge, Herz, Atmung, Blutkreislauf, Sinne, Gehirn und Gefühle. Damit sind alle grundlegenden Bereiche des Körpers abgedeckt. Sehr schön ist zu sehen, dass Menschen unterschiedlich aussehen, im Inneren aber alle gleich funktionieren. Durch große bunte Bilder und Illustrationen kann man alles gut erkennen. Auch der Text ist angenehm groß, manchmal sind einzelne Körperbauteile mit Zahlen und Farben markiert, ebenso die passenden Erklärungen. Besonders die Folien gefallen meinen Kindern sehr, da sie so genau sehen, wo genau sich Organe, Knochen und Muskeln im Körper befinden. Richtig super ist auch eine riesige Abbildung über zwei Seiten, die den Weg des Essens durch den Körper zeigt.

Zurecht trägt das Buch den Titel "Mein Mitmach-Körperbuch", denn es gibt neben Folien und einer Seite mit einem Schieber auch noch kleine Anregungen zum Ausprobieren und Seiten, auf denen man etwas suchen kann, z.B. Gesichtsausdrücke zu verschiedenen Gefühlen in der Illustration. Die Bilder und Illustrationen sind wie schon beim ersten Mitmach-Buch zum Kennenlernen der Uhr sehr bunt, vielfältig und gehen gerade für die Kleinen nicht zu sehr ins Detail. Trotzdem ist alles Wichtige sehr gut zu erkennen und das Ansehen macht vor allem meiner Kleinen total viel Spaß, so dass wir das Buch immer wieder zur Hand nehmen. So erweitert sich spielerisch der kindliche Wortschatz und das Wissen über den Körper. Ein rundherum gelungenes Sach-Bilderbuch zum Mitmachen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Witzige Schulschlacht

Battle of Schools - Angriff der Molchgehirne
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Jo ist eigentlich ein Musiktalent und begnadeter junger Sänger, doch seit er in seiner alten Schule deswegen ausgelacht wurde, versucht er diese Tatsache zu verheimlichen. Daher sucht er sich nach einem ...

Jo ist eigentlich ein Musiktalent und begnadeter junger Sänger, doch seit er in seiner alten Schule deswegen ausgelacht wurde, versucht er diese Tatsache zu verheimlichen. Daher sucht er sich nach einem Umzug als neue Schule auch die Emmy-Noether-Gesamtschule aus, wo Naturwissenschaft und Technik Schwerpunkte sind. So gerät er unversehens in einen Schulkrieg zwischen den Emmys und den Schülern des benachbarten, musischen Willbald-Gluck-Gymnasiums. Zu allem Übel sollen die beiden dann auch noch gegeneinander in einem Musical-Wettbewerb um ein neues Schulschwimmbad antreten. Blöd nur, dass Jo ausgerechnet ein Mädchen aus der verfeindeten Schule nett findet. Ärger vorprogrammiert!

Die Grundidee von "Battle of Schools - Angriff der Molchgehirne" finden wir genauso witzig, wie den Titel. Auch das Cover mit den vielen kleinen Details passt super dazu und wer sich dieses etwas näher anschaut, bemerkt die beiden kontrastierenden Seiten, die die Schulen repräsentieren. Rot und musikalisch die eine, grün und naturwissenschaftlich die andere. Vor allem die Emmys nutzen gern ihre technischen Spielereien, um die Willis in die Pfanne zu hauen. Doch die stehen ihnen in nichts nach und haben natürlich bei einem Musical-Wettbewerb zunächst eindeutig Vorteile. Der Protagonist Jo gehört zu den Emmys, soll aber gleichzeitig die Willis ausspionieren, da man ihn dort für einen neuen Schüler hält. Die ganze Story ist richtig fetzig, lustig, regt aber auch zum Nachdenken an. Ist ein Ereignis, das Jahre zurückliegt, wirklich Grund genug, dass sich zwei Schule bekriegen?

Nicole Röndigs schreibt hier in flottem, modernem Stil eine witzige Geschichte für Kinder ab etwa 9 Jahren, die vor Ideen nur so sprüht und mitunter auch mal sehr actionreich ist. Die angenehme Länge der Kapitel und deren tolle Überschriften sorgen dafür, dass junge Leser auch mal Lesepausen einlegen können. Die total schrägen Aktionen haben uns zum Lachen, aber auch zum Nachdenken gebracht. Es geht nicht nur um lustige Streiche, manche sind tatsächlich ziemlich krass oder fies, sondern auch um die Erkenntnis, dass Zusammenarbeit manchmal sinnvoller ist, als Konkurrenz. Super gefallen haben uns auch die großartigen Schwarz-weiß-Illustrationen von Tine Schulz, die den Text auflockern und noch mehr Witz in die Geschichte bringen. Der "erste Fall" des Battle of Schools wird in diesem Band abgeschlossen, jedoch wird am Ende gleich zu einem zweiten übergeleitet, der auch wieder für Unfrieden zu sorgen scheint. Wir sind schon sehr gespannt, wie Emmys und Willis diese prekäre Situation lösen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Würdiger Abschluss mit spannendem Finale

Seahorse - Die Hoffnung der Wasserpferde
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Durch Cuans Rückzug stellt Shona eher zufällig fest, dass auch sie durch die Nebel treten kann, obwohl dies noch nie ein Mensch geschafft hat. Was hat das zu bedeuten? Wer ist Shona wirklich? Als Freunde ...

Durch Cuans Rückzug stellt Shona eher zufällig fest, dass auch sie durch die Nebel treten kann, obwohl dies noch nie ein Mensch geschafft hat. Was hat das zu bedeuten? Wer ist Shona wirklich? Als Freunde machen sich die beiden auf die Suche nach den fehlenden Seiten im Buch der Mythen, von dem sie sich Antworten erhoffen. Doch sie sind nicht die einzigen, die diese Entschlüsseln wollen. Der geheimnisvolle Peabody versucht ebenfalls sie in seinen Besitz zu bekommen und scheut dabei nicht vor gemeiner Manipulation zurück. Was verbindet ihn mit den Wasserpferden?

Auf den letzten Band der Seahorse-Trilogie habe ich schon hingefiebert. Sofort kann man hier wieder in die mystische Atmosphäre der schottischen Lochs und Highlands mit ihren Legenden über Wasserpferde und Kelpies eintauchen und die Geschichte von Cuan und Shona weiterverfolgen. Die vielen Fragen, die sich in den beiden Vorgängerbänden aufgetan haben, sollen nun endlich gelöst werden. Die beiden, deren Beziehung gerade auf Eis liegt, sind dem Geheimnis um ihre Herkunft und den fehlenden Seiten aus dem Buch der Mythen auf der Spur. Daraus baut die Autorin die spannende Grundhandlung. Durch verschiedene Rückblenden in unterschiedliche Zeitebenen erfahren die Leser*innen Stück für Stück und Puzzleteil für Puzzleteil, wie alles zusammenhängt. Was passierte in der Familie, was ist Shonas Mutter widerfahren? Lebt sie noch? Sind Cuan und Shona Geschwister? Man möchte unbedingt wissen, wie alles miteinander verwoben ist. So bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten und gipfelt in einem starken Finale, das actionreicher ist, als ich es erwartet habe.

Die meisten Fragen werden abschließend beantwortet, einige bleiben jedoch recht vage, so dass es sich anfühlt, als ob es noch eine Fortsetzung geben könnte. Insgesamt hat mir die Trilogie sehr gefallen, obwohl ich mich nicht als absoluten Pferdefan sehe. Für Pferdeliebhaber bietet die Geschichte aber auch einiges. Ab und an wurden mir manche Sachverhalte zu oft wiederholt und manche Antworten waren auch sehr kryptisch ausgedrückt, so dass ich immer Angst hatte, die wichtigen zu verpassen. Dadurch habe ich mich allerdings auch noch mehr in die Geschichte vertieft, die vor allem zwischen Mensch und Wasserpferd sehr gefühlvoll ist. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Eine Bereicherung in jedem Kinderbuchregal

Es war einmal – Die schönsten Märchen der Brüder Grimm
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Die Märchen der Gebrüder Grimm sind immer noch die bekannteste Sammlung überlieferter Geschichten und bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt. "Es war einmal" enthält 33 bekannte und weniger ...

Die Märchen der Gebrüder Grimm sind immer noch die bekannteste Sammlung überlieferter Geschichten und bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt. "Es war einmal" enthält 33 bekannte und weniger bekannte Märchen aus deren Feder als kindgerechte Nacherzählungen von Rolf Toman. Neben den berühmten Erzählungen um Rotkäppchen, Schneewittchen und den Froschkönig, lernten meine Kinder hier auch noch weitere "neue" Märchen kennen, die in manch anderen Kinderbüchern oftmals fehlen: Der süße Brei, Der goldene Schlüssel und Der arme Müllersbursch und das Kätzchen sind nur einige davon, die ich mit meinen Kindern entdecken konnte.

Das Buch selbst ist in einem schönen großen Format gedruckt. Es hat zu Beginn eine Übersicht mit allen enthaltenen Märchen und der Seitenangabe, so dass man jederzeit leicht auf die Lieblingsmärchen zugreifen kann. Die 33 Märchen sind mal kürzer und mal länger, so dass man immer eines in der passenden Länge findet. Die Aufteilung der Textblöcke ist gut gelungen. Durch Absätze werden die Texte übersichtlich. Die farbigen, künstlerischen Illustrationen sind wunderschön, passen sehr gut zum kindgerechten, aber doch authentischen Stil des Textes und helfen beim Verständnis. Ob beim Selberlesen oder beim Vorlesen, werden sich Kinder über jede einzelne freuen. Die Einbindung in den Text ist abwechslungreich, mal mittig, mal ganzseitig, mal als kleinere Illustration zwischen den Zeilen. Man merkt, wie viel Herzblut in dieser Gestaltung liegt. Das Buch weckt die Neugier der Kids an diesen alten Überlieferungen. Vom Stil her sind die Märchen nicht zu weit ab vom Original, die "Bösen" werden am Ende bestraft (z.B. der Wolf), daher muss man als Eltern schon auch für Gespräche beim gemeinsamen Lesen zur Verfügung stehen.

Fazit: Eine tolle Märchensammlung, die in keinem Kinderbuchregal fehlen sollte und ein großartiges Buch für die ganze Familie, das auch Gesprächsanlässe bietet. Unser Favorit war auf jeden Fall "Schneeweißchen und Rosenrot".

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