Wunderschöne Wohlfühl-Liebesgeschichte im Verlagswesen
Literally Love 1. Paperthin TouchClio hat ihren Traumjob als Lektorin beim Imprint eines großen Verlages. Sie kommt auch super mit ihren Kolleginnen aus. Doch nun soll sie das neue Buch von Bryn Spurling betreuen, eines Autors, dessen ...
Clio hat ihren Traumjob als Lektorin beim Imprint eines großen Verlages. Sie kommt auch super mit ihren Kolleginnen aus. Doch nun soll sie das neue Buch von Bryn Spurling betreuen, eines Autors, dessen erstes Buch ein Riesenerfolg war und von allen gefeiert wurde. Nur Spurling selbst, der niemals in der Öffentlichkeit auftritt, soll eher der mürrische Typ sein und eher schwierig, wenn es um sein Werk geht. Gleich bei den ersten Email-Kontakten bringt er Clio zu einer unbedachten Reaktion. Anders als erwartet entsteht daraus aber nicht nur eine gute, anspornende Basis für die Zusammenarbeit, sondern auch Neugier auf diesen unverschämten Typen, dessen Wort sie so berühren. Immer öfter enthalten die Korrekturen an seinem Buch auch persönliche Dinge und plötzlich verlangt der Starautor ein Treffen mit Clio...
Paperthin Touch fällt schon durch das grelle Cover ziemlich auf. Darauf sind einige korrigierte Manuskriptseiten zu sehen und im Hintergrund ebenfalls Bücher. Tatsächlich geht es in dem Roman auch ziemich viel um dieses wunderschöne Medium und allein deswegen mochte ich das ganze Drumherum schon sehr, sei es die Verlagsszene, die hier dargestellt wird, das Arbeiten am konkreten Roman oder auch die vielen Erwähnungen von Büchern im Text. Clio finde ich als Protagonistin ganz erfrischend. Sie ist mit sich und ihrer Arbeit zufrieden, wohnt in einer WG und ist selbstbewusst. Nur die Beziehung zu ihrem Vater, die seit dessen Verlassen der Familie eigentlich keine mehr ist, macht ihr dann und wann zu schaffen. Vor allem, als ihre Mutter ihr offenbart, dass sie sich wieder mit diesem Mann trifft. Über Bryn hingegen weiß man genauso wenig wie Clio. Allerdings entwickeln sich die Mails der beiden schnell zu einem lustigen Schlagabtausch. Die freche Art der beiden finde ich toll und auch sehr nah an der Realität. Da fliegen nicht nur die Fetzen sondern auch die Funken und die haben bei mir auch gezündet.
Sehr besonders ist das Buch, weil man viel von dem Schriftverkehr als abgedruckte und korrigierte Buchseiten präsentiert bekommt, in denen man die Randnotizen lesen muss. Das klappt nach etwas Gewöhnung wunderbar und man glaubt fast, der Roman handelt von Clio und Bryn, weil es einige Parallelen gibt. Nach und nach hat man den Eindruck, dass hinter dem Buch noch mehr steckt und dass es Gründe dafür gibt, warum Bryn Spurling keine Figur der Öffentlichkeit ist. Bis zur Auflösung gibt es einiges an Drama, aber auch an schönen Momenten, die dafür gesorgt haben, dass ich das Buch sehr gern gelesen habe. Ein wunderschöner Wohlfühl-Liebesroman inklusive einiger Probleme und toller Einblicke in die Arbeit als Lektorin. 5 Sterne