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Veröffentlicht am 02.07.2023

Tolles Cover, nette Geschichte, doofer Schreibstil

Im Bann der Elemente (Bd. 1)
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Durch eine Stimme in der Dusche seiner Oma wird Jacob eines Tages zu einem Treffen im Garten geladen. Als er sich mit seinen Freunden Taio und Lilli um Mitternacht dort einfindet, treffen die drei auf ...

Durch eine Stimme in der Dusche seiner Oma wird Jacob eines Tages zu einem Treffen im Garten geladen. Als er sich mit seinen Freunden Taio und Lilli um Mitternacht dort einfindet, treffen die drei auf Nereide, die Jacob darum bittet mit ihr durch ein Mauseloch unter die Erde zu kommen, wo er eine Mission zur Rettung der Erde erfüllen soll. Dummerweise gerät seine kleine, nervige Schwester Putt auch mit hinein und gemeinsam entdecken sie eine fantastische, aber auch gefährliche Reise ins Unterirdische.

Hach ja, um mal den Schreibstil im Buch gleich nachzuahmen, nur damit ihr wisst was auf Euch zukommt. Aber davon später mehr. Wow, das Cover hat mir so gut gefallen, sieht in echt mit seinen grünen Glitzersprenkeln noch viel schöner aus. Auch die Beschreibung der Geschichte ließ auf ein tolles Abenteuer unter der Erde schließen. Hallo? Da kommt auch schon die Nachricht durch die Dusche und los geht's. Zawusch! Ab ins Mauseloch. Die Idee ist gut, die Abenteuer, die Jakob mit seiner Schwester und seinen Freunden erlebt recht unterhaltsam, die Wesen manchmal echt fantasievoll, wenn auch manchmal nicht ganz rund. Trotzdem kam bei mir kein richtiger Lesefluss, Sog oder gar Spannung auf, was hauptsächlich am Schreibstil liegt, der mich nicht nur durch sehr oft gleiche Satzanfänge (mit er oder und), sondern auch durch seine gezwungen frisch gemeinte kindliche Art und mit Comiclauten aufgepeppten Ausrufe schon nach kurzer Zeit genervt hat. Zudem richtet der Protagonist sehr oft das Wort an die Leserschaft, um rhetorische Fragen zu stellen und darauf hinzuweisen, dass das später noch klarer wird, was die Handlung dauernd unterbricht.

Obwohl das Buch nur ca. 220 Seiten umfasst, habe ich dafür sehr lange gebraucht. Sicher können Kinder die Sprache auch ganz gut finden, weil sie noch nicht so darauf achten, doch ich finde sie mangelhaft, weil ich auch der Meinung bin, dass man sich nicht immer dem sprachlichen Niveau der Zielgruppe anschließen muss, damit ihr das Buch liegt. Es mutete für mich wirklich an, wie eine Geschichte, die ein Kind erzählen möchte und sich dann oft verzettelt. Und das, obwohl die Autorin mehrere Sprachen spricht. Daher habe ich oben auch erwähnt, dass das Sprachlevel wohl gewollt ist. Aber hier mal einige Beispiele: "Puh, dass ein dicker Quallenkörper an den Krakenarmen hing, puuuuh, dass der nicht durch das Loch passte ...!", "Und dann kam eine Stimme direkt neben mir...", "Gedanken verstrüppten sich" oder "Nun stand er ganz in der Höhle und nun wurde er ruhig.", "Es war nicht besonders laut, weil: Gras." usw.

Lobend erwähne ich aber gern noch die unterirdisch schönen Illustrationen, die das Dunkel unter der Erde toll widerspiegeln, und den Showdown, der auch eine sinnvolle Botschaft enthält, die man nicht oft genug übermitteln kann. Beides hat mich wieder etwas mit dem Buch versöhnt. Trotzdem reicht es nur für knappe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Kreativer und herzerwärmender Lesegenuss

Wiener Melange für zwei
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Lissy brennt für ihren kleinen Lieferservice, der kein Essen á la carte bietet, sondern spezielle Herz- und Seelemenüs für seine Kunden zaubert. Man braucht Lissy nur einige Anhaltspunkte liefern, schon ...

Lissy brennt für ihren kleinen Lieferservice, der kein Essen á la carte bietet, sondern spezielle Herz- und Seelemenüs für seine Kunden zaubert. Man braucht Lissy nur einige Anhaltspunkte liefern, schon kreiert sie Speisen, die Liebeskummer und Traurigkeit lindern, bei Fernweh und Einsamkeit helfen, Stress abbauen oder für ein gelungenes Date sorgen. Für jeden findet Lissy das passende Schmankerl. Doch dann beschwert sich ein Kunde darüber, dass er vollkommen falsch eingeschätzt wurde, seine schlechte Bewertung im Internet lässt nicht lange auf sich warten. Doch das will sich Lissy nicht gefallen lassen. Leicht widerwillig stellt sie ein Menü zusammen, dass einfach passen muss. Und diesmal liefert sie es persönlich aus nur, um dann festzustellen, dass Kunde Matthias gar nicht so unfreundlich ist, wie gedacht. Doch warum öffnet er nicht die Tür, obwohl die Gefühle sie längst überwunden haben?

Wien ist meine Lieblingsstadt in Europa und oft greife ich einfach zu Romanen, die dort spielen, um wenigstens gedanklich hinreisen zu können. Auch das Cover finde ich richtig schön und musste da gleich an die Beschreibung der unterschiedlichen Kundenwünsche in der Beschreibung denken. Tatsächlich kam bei mir sofort ein richtig schönes Feeling für Wien und für Lissys Idee auf, Menüs nach den Gefühlen und Sehnsüchten ihrer Kunden zu zaubern. Manch eine Köstlichkeit geht hier durchaus als therapeutisch durch. Ich konnte mir beim Lesen so gut vorstellen, wie die Menschen auf ihr jeweiliges Menü reagiert haben. Allein die Idee eines solchen Service finde ich toll.

Leckeres Essen zieht sich hier sowieso durch das ganze Buch, nicht nur das, das Lissy kredenzt. Auch sprachlich zieht Nadine Fauland dieses immer wieder heran um einfach wunderbare Vergleiche und Metaphern in den Text einzubauen, die kreativ, tiefgründig und oft auch einfach witzig sind, so dass man sie sich alle merken und in den eigenen Sprachgebrauch aufnehmen möchte. Die Protagonistin selbst ist einfach eine Seele von Mensch, die sich stets Gedanke um das Wohlergehen anderer macht, so dass sie sich selbst manchmal ein bisschen aus dem Blick verliert. Die Gespräche mit Matthias nehmen sie schon bald ein und man hofft so sehr mit ihr, dass zwischen den beiden nichts "anbrennt". Denn schnell ist klar, dass Matthias sein Menü nicht umsonst bestellt hat und genau wie Lissy möchte man eine Tür aufstoßen und wissen, was in ihm vorgeht und warum er eine Mauer um sich zieht. Das ist schon teilweise ärgerlich, frustrierend, herzzerreißend und dennoch wunderschön beschrieben.

Wichtig erscheint mir noch zu erwähnen, dass das Buch während eines Corona-Lockdowns spielt. Ich fand das sehr passend, schon allein, weil Lissy den Lieferservice betreibt, aber es gibt auch Menschen, die mit dem Thema nichts zu tun haben wollen. Allen anderen dürfen sich gern in Mozartknödel und Tafelspitz stürzen.

Nicht nur kulinarisch ist dieses Buch etwas Besonderes. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Sehr detailreich erzähltes Fantasyabenteuer

Keeper of the Lost Cities – Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2)
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Sophie hat mittlerweile ihren Platz in der Elfenwelt gefunden. Sie hat sehr viele außergewöhnliche Talente, die in der "Zauberschule" von Eternalia verbessert und unter Kontrolle gebracht werden sollen. ...

Sophie hat mittlerweile ihren Platz in der Elfenwelt gefunden. Sie hat sehr viele außergewöhnliche Talente, die in der "Zauberschule" von Eternalia verbessert und unter Kontrolle gebracht werden sollen. Zufällig entdeckt Sophie dann auch noch im Wald ein äußerst seltenes Alicorn, das auf magische Weise mit ihr verbunden zu sein scheint. Doch auch Unbekannte interessieren sich auffällig für dieses Tier, das die politische Ruhe im Land der Elfen sichern könnte. Sophie tut alles, um das Alicorn zu bändigen, ohne zu wissen, dass ihre Verbindung sie in große Gefahr bringt. Nach einem fatalen Fehler beim Besuch des Exils und weiteren mysteriösen Vorfällen ist klar, dass dunkle Mächte am Werk sind. Doch wem kann sie trauen?

Obwohl der erste Band mir stellenweise zu wenig Spannung enthielt und sehr lang erzählt wurde, wollte ich wissen, wie es Sophie im weiteren Verlauf der Geschichte ergeht. Vom Schreibstil her bleibt sich die Autorin treu. Sehr detailreich schildert sich die Elfenwelt, die Personen und ihre Beziehungen untereinander und macht neugierig auf die weiteren Zusammenhänge. Welche Verbindung hat Sophie zu dem Einhorn? Wie kann sie den Fehler des Exilbesuchs wieder rückgängig machen? Was planen ihre "Schöpfer"? Sind diese wirklich Feinde oder eher Beschützer? All diese Fragen kamen bei mir auf und wurden auch in diesem Band wieder nur teilweise beantwortet. Interessant ist es, Sophie beim Entdecken ihrer Kräfte zu begleiten und zu sehen, wie sie immer wieder brenzlige Situationen meistert. Manche Charaktere werden hier etwas besser dargestellt, manche von ihnen bleiben distanziert. Das Ratsmitglied Bronte wird für mich in seiner Ablehnung fast etwas zu sehr ausgereizt, erinnert dabei stark an Severus Snape. Ob Bronte auch ein Geheimnis hat?

Die Szenen mit dem Alicorn, das seinen eigenen Willen hat, sind der Autorin gut gelungen. Ebenso wie die verschiedenen Freundschaften, die Sophie pflegt. Das Buch ist durch die ganzen Details wieder um nicht wenige Seiten angewachsen, was Fans freuen, so manchen Leser aus der vorgesehenen Zielgruppe aber überfordern könnte. Man muss schon sehr gut sinnentnehmend lesen können, um nicht den Faden zu verlieren oder Details zu verpassen, die wichtig sind. Für Jugendliche und Erwachsene ist das Buch schon eher etwas. Trotz der Steigerung gegenüber dem letzten Band, hatte ich immer noch das Gefühl, dass sich hier die ein oder andere Länge eingeschlichen hat. Vom ein oder andern Charakter könnte man auch genervt sein. Trotzdem schafft es Shannon Messenger, dass ich neugierig bleibe. Und das obwohl die Cliffhanger eher human sind. Der nächste Band wartet. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Recht fesselnder erster Band

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Teenagerin Sophie ist anders als ihre Mitschüler, intelligenter und, was keiner wirklich weiß, sie hört die Gedanken der Menschen in ihrer Umgebung. Auch in ihrer Familie tut sie sich schwer mit ihrem ...

Teenagerin Sophie ist anders als ihre Mitschüler, intelligenter und, was keiner wirklich weiß, sie hört die Gedanken der Menschen in ihrer Umgebung. Auch in ihrer Familie tut sie sich schwer mit ihrem Dasein als Außenseiterin. Da begegnet sie bei einem Schulausflug einem Jungen, der mehr über sie zu wissen schein als sie selbst. Er behauptet, dass sie eine Elfe ist und nimmt sie mit in deren fantastisches Reich. Schon bald darauf verlässt Sophie ihre Menschenfamilie, um ein neues Leben zu beginnen. Nicht jeder in der Elfenwelt ist ihr wohlgesonnen. Trotzdem erhält sie nun Unterricht in verschiedenen Fertigkeiten. Und natürlich stellt sich die Frage, wer ihre wahren Eltern sind? Und warum hat man sie bei den Menschen versteckt? Welchen Nutzen hat ihr Dasein? Schnell wird klar, dass eine Art Geheimbund dahinter steckt, der einen Zweck verfolgt für den Sophie unverzichtbar ist.

Lange habe ich gebraucht, um mich endlich and den ersten Band der nun bald 9-teiligen Reihe der Keepers of the Lost Cities heranzuwagen, der anfangs öfter mal mit den Harry Potter Büchern verglichen wurde und ebenfalls sehr erfolgreich ist. Auf der einen Seite konnte ich das nach dem Lesen verstehen, denn die Geschichte wirft die Leser*innen ziemlich schnell in eine unbekannte Welt, die es bis ins Detail zu entdecken gilt. Manchmal wurde fast zu genau geschildert und es gab viele Infos, die man in diesem Band noch nicht unbedingt braucht. Dadurch zieht sich der Plot etwas in die Länge, ist aber dennoch noch fesselnd. Die Protagonistin Sophie mag ich einerseits, weil sie wissbegierig und mutig ist. Endlich scheint ihren Platz gefunden zu haben. Andererseits war sie manchmal auch anstrengend.

Natürlich lernt man in einem ersten Band auch immer jede Menge weitere Charaktere kennen. Das geschieht ganz behutsam, so dass das Namensgedächtnis nicht überfordert wird. Die Figuren sind abwechslungsreich ausgestaltet, ebenso wie die Schauplätze der magischen Welt. Die Zusammenhänge sind plausibel konstruiert und glaubwürdig. Es gibt durchaus auch einige spannende Szenen und die Schreibart der Autorin lässt sich gut lesen. Durch das ein oder andere Teenieproblem, dürfte sich auch die Zielgruppe hier wiederfinden. Ab und an ging mir die Geschichte dennoch zu langsam voran und ich hätte gern schneller mehr über Sophies Vergangenheit erfahren. Das Ende war relativ gut abgeschlossen, man wird also nicht wirklich durch einen Cliffhanger auf die Folter gespannt. Dennoch wollte ich mehr über Sophies Schicksal lesen und habe Band 2 gleich drangehängt. Fazit: Ein passables Abenteuer mit einigen Längen in einer detailreichen Fantasywelt.

4 Sterne

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Schöner Sommer-Liebesroman

Casco Bay Summer. Ich sehe dich am Meer
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Tamika ist ein Ass auf dem Surfbrett, doch was Beziehungen und ihren Job angeht ist sie vom Pech verfolgt. Nach der Trennung muss sie bei ihrer besten Freundin unterkommen und einen ihr verhassten Job ...

Tamika ist ein Ass auf dem Surfbrett, doch was Beziehungen und ihren Job angeht ist sie vom Pech verfolgt. Nach der Trennung muss sie bei ihrer besten Freundin unterkommen und einen ihr verhassten Job als Klatschreporterin annehmen. Ihr Ziel: Der weltberühmte Bassist Damian Adair, der sich in der Gegend aufhalten soll. Über ihn soll Tamika an Informationen über einen Unfall herankommen, bei dem vor einigen Monaten seine Ex, ein It-Girl umkam und ihr gemeinsamer Sohn schwer verletzt wurde. Doch Damian ist absolut pressescheu und gibt keine Interviews. Dafür fällt ihm die hübsche Café-Besitzerin sofort auf. Tamika hingegen ahnt nicht, dass sie auf dem besten Wege ist, einem Typen wiederzubegegnen, mit dem sie vor langer Zeit einen Abend am Strand verbrachte und den sie seither nicht aus dem Kopf bekam. Zufällig ist der auch ein Insider.

Das Cover ist einfach ein Sommertraum und verbreitet echtes Strandfeeling. Das passt super zu Tamikas liebstem Hobby, dem Surfen. Und auch sonst bilden das Meer und die Wellen an der Küste Maines immer wieder ein tolles Setting für zwei miteinander verwobene Liebesgeschichten, wovon eine die Vergangenheit aufleben lässt und die andere herrlich zart beginnt. Tamika als die wichtigste Protagonistin ist mir sofort sympathisch gewesen. Sie nimmt ihr Leben in die Hand, hat aber immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen. Trotzdem gibt sie nicht auf. Trotzdem setzt sie im Job wichtige Grenzen. Damian versteht man auch nur zu gut. Er möchte vor allem seinen Sohn beschützen, der Schreckliches erlebt hat. Immer wechselnde Perspektiven sorgen dafür, dass man nach und nach die Verbindungen ziehen kann. Der Schreibstil ist luftig-leicht, dennoch fehlt es der Geschichte nicht an Tiefgang.

Natürlich greifen die Ereignisse perfekt ineinander, wobei ich finde, das der Plot doch relativ realistisch bleibt. In viele der einfließenden Emotionen konnte ich mich gut hineinversetzen und zum Glück wurde manch schlimme Vorahnung nicht wahr. Leicht hätte man die Protagonisten mehr leiden lassen können. Für einen Sommer-Roman ist es so aber perfekt. Das einzige, was mir nicht so gefallen hat, ist, dass sämtliche Protagonisten einfach traumhaft gutaussehend, sportlich und in weiten Teilen gut situiert sind. Tamika bildet zumindest beim Finanziellen und durch ihre Misserfolge eine erfrischende Ausnahme. Das Buch habe ich ratzfatz weggelesen und mich dabei wunderbar an den Surfstrand oder in das kleine Café mit den leckeren Kuchen träumen können. Viel Gefühl und Herzschmerz inbegriffen. 4 Sterne

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