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Veröffentlicht am 25.06.2023

Liebenswertes Örtchen

Der Mordclub von Shaftesbury – Ein Herz und eine tote Seele
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In Shaftesbury gibt es seit Neuestem einen diebischen Raben, wenn man dem Klatsch und Tratsch glauben schenkt. Immer wieder werden silberne oder glänzende Gegenstände vermisst. Andere finden plötzlich ...

In Shaftesbury gibt es seit Neuestem einen diebischen Raben, wenn man dem Klatsch und Tratsch glauben schenkt. Immer wieder werden silberne oder glänzende Gegenstände vermisst. Andere finden plötzlich Geld, das sie dringend brauchen können. Und auch ein neuer Pfarrer ist im Ort angekommen. Dieser nötigt den Einwohnern gern Lektionen in den 10 Geboten und über Tugenden auf. Eines seiner Opfer ist ausgerechnet die Inhaberin des Partnerinstituts und Mädchen für Ermittlungen aller Art, Penelope St. James, die mittlerweile auch ein fester Bestandteil von Shaftesbury und Schwarm des Tierarztes geworden ist. Als sie die Hochzeit einer Freundin besprechen will, findet sie den unsympathischen neuen Geistlichen tot in der Kirche auf. Doch der Täter kann auf keinen Fall der Rabe gewesen sein. So macht sich Penelope auf die Suche nach dem/den Tätern, neue Gesichter gibt es genug, und entwickelt gleichzeitig ein neues Konzept der Partnervermittlung.

Ich fand schon den ersten Band des Mordclubs von Shaftesbury richtig unterhaltsam und hab mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Es ist so schön die bekannten Dorfbewohner wiederzutreffen u.a. den Postboten Dorian Grey, Pubbesitzer Luke, die Damen aus dem Buchclub und die altkluge Tochter des Tierarztes. Diese habe ich im ersten Band ins Herz geschlossen und auch im zweiten finde ich sie wieder sehr sympathisch. Es kommen allerdings auch ein paar neue Charaktere hinzu, die sich nicht gleich einschätzen lassen, was das Ganze wieder sehr interessant macht. Der Schreibstil, der manchmal ziemlich witzig ist, kommt manchmal etwas einfach gestrickt rüber. Ich finde das passt hervorragend zu den Strukturen im Ort.

Der neue Fall ist recht außergewöhnlich, weil einer der Verdächtigen ein Rabe ist. Täter könnten auch die wie man im Ort vermutet, die neuen, kriminellen Bewohner eines Herrenhauses sein oder die Schwester des Pfarrers, die nach dem Tod ihres Bruders von Penelope ins Dorf geladen wird. Eigentlich könnte es so ziemlich jeder sein. Penelope findet in ihrer unnachahmlichen Art nicht nur passende Partner sondern auch den ein oder anderen Hinweis. Und nebenbei werden sie und ihr Love Interest zum Dorfgespräch. Es gibt auch ein paar spannende Stellen, potentielle Leser*innen sollten allerdings keinen total actiongeladenen Krimi erwarten. Es handelt sich hier um eher ruhige Cosy Crime mit viel dörflichem Flair, die mich jedoch wieder ganz toll unterhalten hat und das obwohl ich zumindest in einer Richtung früh den richtigen Verdacht hatte. Würde mich über einen dritten Band riesig freuen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Nicht die erwartete Beziehungskomödie

Happy Place
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Wie jedes Jahr treffen sich die angehende Ärztin Harriet und ihre ehemalige Collegeclique für eine Woche Urlaub in einem Cottage in Maine. Nur einer wird nicht dabei sein, Wyn. Denn vor einigen Monaten ...

Wie jedes Jahr treffen sich die angehende Ärztin Harriet und ihre ehemalige Collegeclique für eine Woche Urlaub in einem Cottage in Maine. Nur einer wird nicht dabei sein, Wyn. Denn vor einigen Monaten haben er und Harriet, das Traumpaar unter den Collegefreunden, nach einer kurzen Zeit der Fernbeziehung getrennt. Leider wissen die anderen nichts davon und haben Wyn als Überraschungsgast geladen. Zudem soll das Cottage verkauft werden und damit ist es der letzte Sommer in ihrem Happy Place. So kommt es, dass Harriet und Wyn im dort erstmals nach der Trennung wieder aufeinandertreffen und um die heitere Urlaubsstimmung nicht zu zerstören so tun, als ob alles in Ordnung wäre und versuchen, das glückliche Paar zu mimen, was ihnen zunehmend schwerer fällt. Denn da ist so viel Ungesagtes zwischen ihnen.

"Eine zweite Chance für die Liebe. Die neue große RomCom von Bestsellerautorin Emily Henry - voller Charme, Witz und großen Gefühlen", so steht es in der Produktbeschreibung des Buches. Auch das Cover ließ mich vermuten, dass es hier um eine witzige Geschichte voller Fettnäpfchen und Fauxpas gehen würde. Doch tatsächlich würde ich das Buch wirklich gar nicht zum Genre RomCom zählen. Der Schreibstil ist zwar teilweise bissig bis ironisch, doch der Inhalt ist nicht wirklich "witzig". Vor allem für Harriet wird die Woche zu einem echten Gefühlschaos, das nur sehr sehr zögerlich aufgelöst zu werden scheint. Immer wieder erinnert sie sich an ihre Happy Places mit Wyn in einer Art Rückblenden aus besseren Tagen, in denen sie unzertrennlich schienen. Nur sehr langsam beginnt man auch als Leser zu verstehen, wo eigentlich das Problem in der Beziehung bestand. Wie immer gibt und gab es riesige Kommunikationsprobleme, falsche Annahmen und Dinge, über die sich die Beteiligten erst spät klar werden.

Ein weiteres Problem sind die Freundschaften unter den Protagonisten, die in Gefahr scheinen. Hier will ich nicht zu viel verraten, doch es sind schon ziemlich viele Baustellen, die die Beteiligten teilweise schon aus ihren Familien mitbringen und die ihr Handeln beeinflussen. Mit dem Verkauf des Cottages scheint auch das Gerüst der Freundschaft zu bröckeln und es ist teilweise bitter dies mitzuerleben. Ebenso wie die teilweise schwierigen Familienverhältnisse. Doch im Endeffekt steckt ganz viel Wahrheit in Emily Henrys Geschichte, so dass der/die ein oder andere Leserin vielleicht in kleinen Teilen wiederfinden kann. Anstatt mich zu erheitern, hat mich das Buch sehr zum Nachdenken angeregt: über Pläne im Leben, über verlorene Freundschaften, Missverständnisse und Dinge, die man im Leben einfach nicht vorhersehen kann. Und im Großen und Ganzen sind es die schönen Momente, die man aus dem Buch und in der Realität festhalten möchte. Nicht ganz verschweigen möchte ich, dass es natürlich auch ziemlich knistert. Das war allerdings eine Sache, die für mich in manchen Momenten nicht ganz so passend war und für einige Leserinnen die beiden Protagonist*innen vielleicht oberflächlich erscheinen lässt. Für mich jedoch ein lesenswertes Buch, das 4 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Überwiegend sogartige Spannung

Tristan Mortalis
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Die Freunde Tristan (Michael), Claire, Alice, Bene und Damian freundeten sich während der Schulzeit an. Vor allem durch die Theater-AG sind sie ein eng miteinander verbunden. Am Tag ihres Abschlusses feiern ...

Die Freunde Tristan (Michael), Claire, Alice, Bene und Damian freundeten sich während der Schulzeit an. Vor allem durch die Theater-AG sind sie ein eng miteinander verbunden. Am Tag ihres Abschlusses feiern sie gemeinsam in ihren Kostümen aus dem Stück Tristan und Isolde den Schulabschluss am Bootshaus. Danach beginnt für alle ein neuer Lebensabschnitt, der kaum Zeit für die Pflege ihrer Freundschaft lässt. Claire studiert Jura, Bene fährt auf eine Kreuzfahrtschiff um die halbe Welt, Alice macht eine Ausbildung zur Malerin und Damian kümmert sich vorwiegend um seine Band. Doch alle vier horchen auf, als im Moor nahe dem Bootshaus eine Leiche mit Tristans Kostüm gefunden wird. Doch wollte dieser nicht ebenfalls reisen. Sofort kehren die Freunde in die Heimat zurück, um zwischen Hoffen und Bangen gemeinsam herauszufinden, was am Abend der Feier passiert sein könnte, mit ungeahnten Folgen.

Den ersten Jugendthriller des Autorenduos Hill und Stapor "Lupus Noctis" habe ich im letzten Jahr verschlungen und war sehr gespannt auf das neue Werk der beiden. Der Klappentext las sich wieder sehr spannend. Das Cover ist ähnlich gestaltet, wie das vorherige. Während der Beginn der Geschichte in meinen Augen dem letzten Buch ziemlich nahe kommt - Jugendliche, die gerade den Abschluss gemacht haben und dann in alle Winde verstreut sind, um noch einmal in ihrem Heimatort zusammenzukommen - änderte sich der Verlauf dann jedoch grundlegend, da schnell feststeht, dass sich bei der Abschlussfeier etwas Furchtbares zugetragen haben muss. Ausgehend von diesem Ereignis versuchen Bene, Claire, Alice und Damian dem Rätsel das Schicksal von Tristan auf den Grund zu gehen.

Sehr geschickt wechseln die beiden Autorin dabei immer wieder den Blickwinkel zwischen den vier Protagonistinnen. Man erfährt dabei sowohl einiges über ihre gegenwärtige Situation, als auch nach und nach über den Abend der Feier am Bootshaus. Natürlich ermittelt auch die Polizei in dem Fall und weitere Personen scheinen in den Fall verwickelt zu sein. Jeder Perspektivwechsel ist durch Angabe des Namens, des Datums und sogar der Uhrzeit gekennzeichnet. Letzteres wäre meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig, da die Rückblicke und Erinnerungen innerhalb der Gegenwart erzählt werden. Es gibt also nur eine Zeitebene. Die Charaktere von Claire, Bene, Alice und Damian werden - damals wie heute - nachvollziehbar offenbart. Trotzdem lassen sich die vier jungen Leute nur wenig hinter die Fassade blicken. Dauernd hat man das Gefühl, dass jeder von ihnen etwas zurückhält. Recht schnell kristalisiert sich jedoch ein Hinweis auf einen möglichen Täter heraus, den auch unerfahrene Thrillerleserinnen sofort bemerken. Dennoch kann die Geschichte noch mit einigen Twists aufwarten, die tragisch sind und mich überrascht haben.

Obwohl das Puzzle einer tragischen Nacht mich gefesselt hat und ich auch das Setting - diesmal im Norden mit viel Meeresbrise und Moorstimmung - toll fand, blieb ich am Ende etwas unzufrieden zurück, was die Schuldfrage betrifft und die Gefühle der einzelnen Beteiligten. Diese fand ich im Gegensatz zum Rest des Buches etwas unglaubwürdig und sehr einfach gewählt. Manche Folgen, die es geben müsste, wurden am Schluss ganz ausgeklammert, z.B. die Frage, wie eine Klassenkameradin Privates ungestraft im Netz veröffentlichen kann usw. Trotz der kleinen Mängel hat mir das Buch vom Spannungsgrad her aber wieder gut gefallen und mich sehr zum Nachdenken über die Freundschaften im Buch angeregt. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Amüsantes Hörvergnügen

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Joyce als Liebhaberin von Fernsehshows ist begeistert, denn der Donnerstagsmordclub ermittelt im Fall einer vor Jahren ermordeten Reporterin, die einem Mehrwertsteuerbetrug auf der Spur war. Ihr Auto war ...

Joyce als Liebhaberin von Fernsehshows ist begeistert, denn der Donnerstagsmordclub ermittelt im Fall einer vor Jahren ermordeten Reporterin, die einem Mehrwertsteuerbetrug auf der Spur war. Ihr Auto war damals am Fuße einer Klippe gefunden worden, die Leiche wurde ins Meer gespült. So zumindest das offizielle Ermittlungsergebnis der Polizei. Der Täter wurde nie gefasst. So stürzen sich die pfiffigen Senioren nicht nur ins Show-Getümmel, sondern befragen auch die Frau, die für den Betrug ins Gefängnis gegangen ist. Doch auch von anderer Seite prasseln die Probleme auf den Mordclub ein, als eine von ihnen von einem Unbekannten entführt und bedroht wird. Die vier Rentner müssen all ihre Connections und ihre Kombinationsgabe nutzen, um hier Licht ins Dunkel zu bringen.

Die ersten beiden Fälle des Donnerstagsmordclub hatten mir schon wirklich gut gefallen. Diesmal muss ich sagen habe ich mich besonders köstlich amüsiert. Während das Cover im Stile der anderen beiden Bände gestaltet ist, hat der Autor meiner Meinung nach inhaltlich noch eine Schippe drauf gelegt. Um die ganzen Verwicklungen und Entwicklungen aber richtig genießen zu können, sollte man doch die Vorgänger kennen. Vom Aufbau her ist dieser dritte Band diesen sehr ähnlich. Die Geschichte wird von einem Erzähler in der dritten Person geschildert, zwischendurch bekommen wir die persönliche Sicht von Joyce in Form von Tagebucheinträgen zu lesen. Joyce ist einfach eine liebenswerte alte Dame, deren Ton zwar schon ein bisschen naiv klingt, das ist sie aber mitnichten. Das Buch hört sich angenehm, hat sowohl spannende Höhepunkte als auch viele Momente zum Schmunzeln. Ich finde es einfach herrlich, wie die Charaktere dargestellt sind. Der mufflige Ron, der analytische Ibrahim, die eiskalte, gut vernetzte Elizabeth und die liebe Joyce. Jeder von ihnen ist an irgendeiner Stelle im Gesamtgefüge für die Aufklärung des Falles unverzichtbar und manch einer von ihnen überrascht uns noch mit unerwartet guten Hinweisen.

Auch die Nebencharaktere, die nun schon öfter eine Rolle spielten, werden immer mehr mit eingebunden. Allem voran Bogdan, der langsam zu meinem Liebling avanciert, aber auch die beiden Polizisten und selbst die Drogenbaronin aus Band zwei hat einen Charme, dem man sich nicht entziehen kann, auch wenn sie immer noch plant, einen der Senioren umzubringen. Zudem gefällt mir der Einblick ins Showbusiness, in dem zeitweise ermittelt werden muss. Oft ist da ein leicht kritischer Unterton, vor allem was den Aufstieg und Fall von Fernsehberühmtheiten anbelangt. Besonders gefallen hat mir auch Joyces Umgang mit dem eiskalten Killer, die Stellen, an denen Elizabeths dementer Mann im Mittelpunkt steht und natürlich der Showdown, der wie immer geschickt eingefädelt ist. Die ganze Geschichte besteht aus vielen einzelnen Fäden, die der Autor geschickt und glaubwürdig zusammenführt. Ein großes Lob gebührt den Sprecher*innen, die die Protagonisten genau so interpretieren, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt habe. Vor allem Joyce wird hier grandios verkörpert, wenn sie ihre Tagebucheinträge zum Besten gibt. Vorgelesen kommt noch einmal viel mehr Dynamik in die Story, als wenn man sie selbst liest. Daher muss man auch gut aufpassen, dass man keine Anhaltpunkte versäumt. Hier passt sowohl der Fall, als auch das Außenherum. Der perfekte Wohlfühl-Krimi für ein kuscheliges Wochenende auf dem Sofa.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Zum Mitfühlen und Genießen

Die verlorene Tochter
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Die junge Kellermeisterin Lily ist nach einem längeren Aufenthalt in Neuseeland gerade erst zurück in London. Ihre nächste Station soll das Familienweingut der Rossis in Italien sein, wo sie sich fortbilden ...

Die junge Kellermeisterin Lily ist nach einem längeren Aufenthalt in Neuseeland gerade erst zurück in London. Ihre nächste Station soll das Familienweingut der Rossis in Italien sein, wo sie sich fortbilden möchte. Ihre Leidenschaft für Wein hat sie von ihrem bereits verstorbenen Vater übernommen. Da erreicht sie ein Brief einer Anwaltskanzlei, die die Erbschaft der Leiterin eines Londoner Frauenhauses regelt. Lily erhält eine Schachtel, die eigentlich für ihre Großmutter bestimmt gewesen war. Darin befindet sich ein italienisch verfasstes Rezept und ein Abschnitt eines Opernprogramms der Mailänder Scala von 1946. Doch was soll Lily damit nur anfangen? Sie reist früher nach Italien und macht sich auf die Suche, wobei sie unverhofft vom attraktiven Sohn der Rossis unterstützt wird. Kann Lily die Geheimnisse der Vergangenheit klären und ihr eigenes Glück finden?

Ich hatte mal wieder Lust, ein Buch zu lesen, in dem es um ein Familiengeheimnis geht. Die Beschreibung und die Leseprobe haben mir gut gefallen. Zunächst lernt man Lily mit ihrer Leidenschaft für Wein und ihrer tiefen Verbundenheit mit ihrem verstorbenen Vater kennen. Dessen Tod hat sie ziemlich mitgenommen. Sie möchte sich und ihm unbedingt noch den Traum vom eigenen Wein erfüllen. Darüber vergisst sie leider manchmal in sich hineinzuhorchen. Der Brief der Anwaltskanzlei lässt sie nicht nur eine Suche starten, es ist auch eine Reise der Protagonistin zu sich selbst. Die Autorin schildert auf zwei verschiedenen Zeitebenen, was sich in Gegenwart und Vergangenheit ereignet (hat). Von der Vergangenheit erhält man als Leser*in immer nur kürzere Einblicke, so dass sich das Gesamtbild erst nach und nach zusammensetzt und die gesamte Tragik der damaligen Vorkommnisse offenbart. Sehr gefühlvoll wird hier ein Geheimnis im Leben der Großmutter offenbart, das auch mal zu Tränen rühren kann.

In der Gegenwart trifft Lily auf den Sohn der Rossis und auch hier entwickeln sich Gefühle, die aber auch nicht unbedingt leicht sind. Besonders gut gefallen hat mir bei der Spurensuche das abwechslungsreiche italienische Setting. Von der beeindruckenden Mailänder Scala bis zu Weinbergen wohin das Auge blickt, entführt uns die Autorin an wunderbare Orte und lässt auch durch die ein oder andere Köstlichkeit das Lesen zum Genuss werden. Insgesamt haben mir der Schreibstil, der Aufbau und das italienische Flair der Geschichte sehr gut gefallen, Kenner des Genres dürften allerdings recht bald das Familiengeheimnis, das Lily zu ergründen versucht, erahnen. Da hätte ich mir etwas mehr Rätsel erwartet, auch wenn die vergangenen Ereignisse hier wirklich herzergreifend sind. 4 Sterne

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