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Veröffentlicht am 16.11.2022

Dachs und Rakete in Hochform

Dachs und Rakete. Ein Haus voller Freunde
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Dachs und Rakete haben sich mittlerweile im Mietshaus in der Stadt eingelebt. Herr Dachs ist als Hausmeister sehr gefragt und hilft, wo er kann. Zum Beispiel, als durch die Wohnung der Eichhörnchen der ...

Dachs und Rakete haben sich mittlerweile im Mietshaus in der Stadt eingelebt. Herr Dachs ist als Hausmeister sehr gefragt und hilft, wo er kann. Zum Beispiel, als durch die Wohnung der Eichhörnchen der Wind pfeift. Dabei entdeckt er, dass eine Kugelbahn durchs Haus doch ganz schön wäre. Auch als Babysitter für die 8 kleinen Meerschweinchen muss er sich beweisen. Zudem lernen die beiden Freunde immer neue Sachen in der Stadt kennen. Den Jahrmarkt, das Verschicken von Post und dann bekommen sie sogar selbst einen Brief mit einer tollen Überraschung.

Während uns der erste Band von Dachs und Rakete ein allzu großes Loblied auf das Stadtleben war, gefiel uns dieser Band wesentlich besser. Tatsächlich passt der Untertitel "Ein Haus voller Freunde" wunderbar zu den 14 Kapiteln zum Vorlesen, in denen es vorwiegend darum geht, wie Dachs und Rakete allen Hausbewohnern helfen, beistehen und mit ihnen Spaß haben und dafür auch ganz viel zurückbekommen. Dachs und Rakete sind in Hochform und oft mussten wir über ihre Alltagsabenteuer schmunzeln. Vor allem die Episode, in der sie bei den frechen Meerschweinchen als Babysitter arbeiten war zu köstlich.

Aber vereinzelt treffen die Geschichten auch den Nerv der Zeit, sind lehrreich ohne Zeigefinger und helfen Kindern, Dinge besser zu verstehen. Beim Kapitel mit der alten Schildkröte, die Angst davor hat, ins Heim zu müssen, musste ich erstmal schlucken. Dachs und Rakete erinnern uns aber auch hier, was alles möglich ist, wenn Freunde und Nachbarn zusammenhalten. Das hat mich als Vorleser sehr berührt und regt zu Gesprächen mit den kleinen Zuhörern an. Es ist toll, dass das Thema "Alter" hier nicht ausgeklammert wurde.

Ein Highlight sind auch in diesem Band wieder die vielen bunten, lustigen und manchmal zuckersüßen Illustrationen, die den Text begleiten. Wir hatten das Gefühl, dass die Bilder im zweiten Band etwas mehr Anteil vom Buch eingenommen haben, so wurde das Vorleseerlebnis perfekt und daher gibt es 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Adventsthriller für Rätselfans

Escape Room. Das Hotel der tausend Augen
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Tommy nimmt an der Fernsehshow "Hotel Extreme" teil, um eine Chance auf 10 Millionen Euro Preisgeld zu haben. Das Geld könnte er, genau wie die anderen Teilnehmer gut gebrauchen. Gedreht wird in einem ...

Tommy nimmt an der Fernsehshow "Hotel Extreme" teil, um eine Chance auf 10 Millionen Euro Preisgeld zu haben. Das Geld könnte er, genau wie die anderen Teilnehmer gut gebrauchen. Gedreht wird in einem verlassenen und abgelegenen alten Hotel in den verschneiten Bergen. 24 Tage lang sollen sie gefilmt werden, wie sie Rätsel lösen, Essen erspielen und miteinander auskommen. Es gibt keinen Kontakt zur Außenwelt. Doch dann finden sie im Schnee die Leiche eines Kandidaten und Tommy erhält geheimnisvolle Botschaften. Was steckt dahinter?

Einen Rätseladventskalender für die Kinder hatte ich schon mal, dieser war mein erster für Erwachsene. Die Story hat mir hier echt gut gefallen, sämtliche Kandidaten brauchen Geld, jedem ist alles zuzutrauen und Protagonist Tommy muss zusätzlich zu den Rätseln für die Verpflegung noch geheimnisvolle Botschaften entschlüsseln, ohne zu wissen, wer dahinter steckt. Die Spannung steigt, nachdem ein Kandidat das Zeitliche segnet und ein weiterer spurlos verschwindet.

Das Setting in einem verlassenen, teils baufälligen Berghotel hat mir gut gefallen. Es bietet vielfältige Möglichkeiten und Räume für Rätsel und Geheimnisse. Zunächst erhält man als Leser eine kurze Anleitung, wie der Adventskalender funktioniert. Zu jeder Frage gibt es drei Auswahlmöglichkeiten. Die Lösung des Rätsels deutet immer auf die richtige hin. Durch einen Bildausschnitt wird man auf die nächste Seite, die aufgeschnitten werden darf, weitergeleitet. So kommt man Tag für Tag der Auflösung des Falles näher. Größtenteils handelt es sich in diesem Band um Buchstaben- und Zahlenrätsel, seltener muss etwas im Bild gesucht werden. Teilweise hilft es, wenn man einen Stift zur Hand hat. Man muss aber nichts ausfüllen. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel variiert mir etwas stark. Ein paar waren für mich nicht wirklich anspruchsvoll und gleich gelöst. Für andere brauchte ich länger, um auf die Lösung zu kommen. Ein oder zwei waren richtig harte Nüsse.

Insgesamt ergibt sich aber eine gute Mischung aus Story und Rätseln, die einem die Tage bis Weihnachten versüßt. Eine perfekte Alternative zum Schoko-Adventskalender. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Gefährliches Spiel

Lupus Noctis
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Diesmal hat Theo den perfekten Platz gefunden, an dem er mit seinen Freunden Jakob, Eileen, Lena, Marcel und Nachhilfeschülerin Josefine Lupus Noctis, eine eigene Abwandlung von "Werwolf" spielen möchte. ...

Diesmal hat Theo den perfekten Platz gefunden, an dem er mit seinen Freunden Jakob, Eileen, Lena, Marcel und Nachhilfeschülerin Josefine Lupus Noctis, eine eigene Abwandlung von "Werwolf" spielen möchte. Das alte, unterirdische Bunkerkrankenhaus in Gunzenhausen bietet dafür genau das richtige Umfeld und sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel. Anfangs klappt das auch recht gut, doch dann ist plötzlich der Schlüssel verschwunden und die Jugendlichen müssen befürchten, dass noch jemand mit ihnen dort unten ist und im Dunkeln lauert. Oder befindet sich der Täter unter den Freunden? Wem kann man noch trauen?

Die Inhaltsbeschreibung fand ich schon so unheimlich und spannend, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste, auch wenn ich das Werwolfspiel nur in groben Zügen kenne. Optisch sieht das Buch mit der Goldprägung wirklich toll aus, hat aber durch den Treppenabgang auch den richtigen gruseligen Touch. Der Anfang der Geschichte war nicht ganz einfach. In wechselnden Perspektiven lernt man die 6 teilnehmenden Jugendlichen und eine weitere, die keine Zeit zum Mitspielen hat, kennen. Das ist zunächst ein bisschen viel auf einmal, doch die ersten Begegnungen sind auch interessant. Es wird sofort klar, dass die Protagonistinnen Geheimnisse und Probleme haben und man ist neugierig, wie diese sich wohl auf das Spiel auswirken. Lupus Noctis wird auch in die Geschichte eingebunden erklärt.

Die Autorinnen schreiben die Geschehnisse im Bunker in kurzen Kapiteln. Durch den Namen und eine Zeitangabe weiß man immer, aus welcher Perspektive gerade erzählt wird. Nur nach und nach erfährt man durch die Gedanken und Reaktionen der sechs Jugendlichen mehr über die Zusammenhänge zwischen ihnen und durch geschickt platzierte Ereignisse schaukelt sich die Situation langsam hoch. Die Dunkelheit und die Enge des Bunkers, das Gefühl unter der Erde festzusitzen ist dabei greifbar. Es fiel mir manchmal wirklich schwer, beim Lesen allein zu sein. Die Geschichte entwickelt ihren ganz eigenen Sog. Neben den spannenden Ereignissen macht es aber auch Spaß, mitzurätseln, wer für die missliche Lage der Freunde verantwortlich ist.

Gegen Ende spitzt sich die Situation zu. Auch, wenn man vielleicht ahnt, wie alles zusammenhängt, will man unbedingt das Ende erfahren. Hier bleibt einem im wahrsten Sinne des Wortes die Luft weg. Ein wirklich toller Jugendthriller, der es schafft des Lesers Sympathie und Antipathie gegenüber den Protagonist
innen zu manipulieren und so einige Abgründe menschlichen Verhaltens aufzudecken. Wer von Natur aus ängstlich ist, sollte ihn nicht allein im Dunkeln lesen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Fesselnd, aber recht vorhersehbar

Das siebte Mädchen
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Vor 20 Jahren verschwanden in Breaux Bridge, einer Kleinstadt in Louisiana, sechs Mädchen spurlos und versetzten das ruhige Örtchen in Angst und Schrecken. Vollkommen überraschend findet Chloe im Kleiderschrank ...

Vor 20 Jahren verschwanden in Breaux Bridge, einer Kleinstadt in Louisiana, sechs Mädchen spurlos und versetzten das ruhige Örtchen in Angst und Schrecken. Vollkommen überraschend findet Chloe im Kleiderschrank ihrer Eltern eine Schatulle mit Schmuckstücken der Opfer. Ihr bis dahin unauffälliger, liebevoller Vater gesteht, die Mädchen ermordet zu haben. Dies geht alles andere an Chloe, ihrer Mutter und ihrem Bruder Cooper vorbei.

Nun ist Chloe Psychologin, lebt mit ihrem Partner Daniel in einem Haus und demnächst steht ihre Hochzeit an. Doch da verschwinden erneut junge Mädchen. Seltsamerweise stehen alle in Verbindung zu Chloe. Handelt es sich um einen Nachahmungstäter? Das möchte auch ein Reporter der New York Times herausfinden, der zu Chloe Kontakt aufnimmt. Die Zeit drängt, denn bald jähren sich die Verbrechen des Vaters zum 20. Mal.

Für Krimis und Thriller, in denen es um alte Fälle aus der Vergangenheit geht, bin ich immer zu haben. So war "Das siebte Mädchen" für mich eine Pflichtlektüre. Das Cover mutet wunderbar düster an und passt einigermaßen zu der von der Autorin beschriebenen Landschaft Louisianas. Oft sind es jedoch eher typische Sumpflandschaften und Louisiana-Moos, die die ländliche Szenerie in der Vergangenheit prägen. In der Gegenwart lebt Chloe in der Stadt. Der Unterschied wird gut deutlich und die Flucht aus dem Heimatstädtchen ist nur zu verständlich.

Obwohl Chloe Psychologin ist, merkt man schon sehr bald, dass die Dämonen der Vergangenheit ihr auch nach 20 Jahren noch Probleme bereiten. Nicht selten greift sie zu Beruhigungsmitteln und Antidepressiva, um sich über Wasser zu halten, so dass man eigentlich nicht weiß, ob man ihrer Wahrnehmung überhaupt trauen kann. Sehr viel von der Handlung spielt sich in Chloes teils ausschweifenden Gedanken ab. Schnelle, oft nicht sofort erkennbare Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen, geben ein gutes Bild davon ab, was früher passiert ist, aber auch die Gegenwart wird in verschiedenen Stadien beleuchtet. Das Geschehen fesselt durchaus, vor allem mit Beginn der neuen Mordserie.

Durch ihre Einmischung in dem Fall, wird auch die Polizei auf Chloe und ihre Vergangenheit aufmerksam. Allzu oft handelt sie wider besseren Wissens auf eigene Faust und begeht so kapitale Fehler, die sie nicht sehr glaubwürdig erscheinen lassen. Ab einem gewissen Zeitpunkt, der etwa in der Mitte der Geschichte lag, war mir allerdings sonnenklar, wie hier alles zusammenhängt und ich sah meinen Anfangsverdacht bestätigt, so dass der Rest der Geschichte zwar immer noch interessant war, aber teilweise auch ein Warten auf die Auflösung. Von der Autorin ab da gestreute Finten hatten keinen Einfluss mehr. Das Ende lief eher ruhig ab. Gern hätte ich noch erfahren, wie die Familienmitglieder auf die Sache reagiert haben.

Die angenehm tiefere Stimme der Sprecherin passte für mich perfekt zur Geschichte und vor allem zur etwas destruktiven, psychisch belasteten Protagonistin.

Insgesamt hat Stacy Willingham einen fesselnden, gut geschriebenen Thriller vorgelegt, der gut konstruiert ist, dessen Geheimnisse jedoch für passionierte Leser des Genres allzu leicht zu durchschauen sind.

Daher leider nur 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Pingu-Gei und Müll hoch zwei

Doppel-Galoppel 3. Zwei und der Pingu-Gei
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In ein paar Tagen fliegen Fanndis und Jon wieder zu ihren Großeltern nach Island. Diesmal sollen sie endlich die Island-Pferde Kappi und Skoppa kennenlernen, von denen ihr Opa Valdi ihnen schon so viel ...

In ein paar Tagen fliegen Fanndis und Jon wieder zu ihren Großeltern nach Island. Diesmal sollen sie endlich die Island-Pferde Kappi und Skoppa kennenlernen, von denen ihr Opa Valdi ihnen schon so viel erzählt hat. Bis dahin ist es noch lang und so hören sie Opas neueste Geschichte per Videokonferenz. In dieser geht Skoppa einem geheimnisvollen Licht auf den Grund, Kappi hat eine gefährliche Begegnung mit einer Rollkiste und die Fohlen lernen durch das neue Huf-Zack-Spiel mit einer Plastikflasche Papageientaucher Lundi kennen. Können sie ihm bei seinem Problem helfen?

Ein dritter Band von Doppel-Galoppel? Das sorgte hier sogleich für Jubel. Das wunderschöne Cover zeigt diesmal einen kleinen Papageientaucher, im Titel und von den Geschwistern Fanndis und Jon liebevoll Pingu-Gei genannt. Schon am Anfang hat man das Gefühl, wieder mit Kappi und Skoppa auf den saftig-grünen Wiesen und am dunklen Strand von Island zu stehen. Und auch die beiden Streit-Möwen Fanndis und Jon lassen sich nicht lange bitten.

Tatsächlich ist Opa Valdis Geschichte diesmal besonders lehrreich, denn neben Freundschaft und Abenteuern geht es diesmal auch um ein großes, vom Menschen verursachtes Problem, nämlich den Plastikmüll im Meer und an den Stränden. Warum verlieren wir Menschen auch so viele Dinge? Ist doch klar, was man mit verlorenen Sachen macht... Ganz ohne Zeigefinger und Angst, aber mit jede Menge muh-grunzenden Pingu-Geien lernen so schon die kleinen Zuhörer, wie wichtig es ist, Müll zu vermeiden und richtig zu entsorgen. Am Ende dürfen wir einem magischen Moment beiwohnen, auf den alle Doppel-Galoppel-Fans schon gewartet haben. Fanndis und Jon treffen auf Kappi und Skoppa. Wunderschön! Ganz besonders gefällt uns auch diesmal wieder die besonders herzliche Art von Opa Valdi, der nicht nur toll erzählen, sondern auch die kleinen Streitmöwen bändigen und lecker kochen kann.

Selbst übertroffen hat sich in diesem Band nicht nur die Autorin sondern auch die Illustratorin Iris Hardt. Ihre Bilder machen aus der wunderbaren Geschichte etwas ganz Besonderes und bringt Kinderaugen zum Strahlen. Die Farben und die Landschaften Islands sind einfach traumhaft. Leider war das Buch wieder viel zu schnell gelesen. Und so lange kein weiterer Band in Sicht ist, fangen wir einfach wieder bei Band 1 an. Auf jeden Fall schicken wir 5 Sterne zu unseren Lieblingsfohlen.

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