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Veröffentlicht am 14.07.2022

Viel Lärm um nix

Zurück nach Übertreibling
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Die Vikki Viktoria, geboren als Junge im Bayerischen Wald, nun wohnhaft in München, ist erfolgreiche Künstlerin und startet gerade durch ihre jugendliche Influencer-Freundin Kathi in den sozialen Netzwerken ...

Die Vikki Viktoria, geboren als Junge im Bayerischen Wald, nun wohnhaft in München, ist erfolgreiche Künstlerin und startet gerade durch ihre jugendliche Influencer-Freundin Kathi in den sozialen Netzwerken voll durch, da erhält sie die Nachricht, dass der Besenwieslers Toni aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Seit Jahren schickt dieser der Vikki Drohbriefe, weil er sie dafür verantwortlich macht, dass er im Knast sitzt. Nun ist guter Rat teuer. Mit dem Wolfi, einem Freund und Mitglied der Motorrad-Gang Switch Blades, macht sich die Vikki vorerst aus dem Staub und flüchtet in die Heimat, zurück nach Übertreibling und hat bald noch ganz andere Probleme als die Rache vom Toni.

Das Cover und der Klappentext haben mich angesprochen, weil sie eine übertriebene, witzige und spannende Geschichte versprechen. Und der Beginn des Buches liest sich auch gut, der Schreibstil ist eher umgangssprachlich, so in etwa wie ein eingefleischter Bayer eben hochdeutsch reden würde und die Vikki ist eine Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt, sondern ziemlich direkt das sagt, was sie meint. Zudem gehören zu ihrem Umfeld und ihren Bekanntschaften ziemlich vielfältige Persönlichkeiten: eine jugendliche Influencerin, die Kathi, ein wichtiges Mitglied der Switch Blades, der Wolfi und dann noch der türkische Clan-Chef Achmet usw.

Gerade deshalb habe ich nach dem Anfang mit einem abwechslungsreichen und besonderen Plot gerechnet. Doch ich muss sagen spätestens ab der Hälfte wurde dieser einfach nur langweilig, vieles wiederholte sich ständig. Die Switch Bladesler sind hierhin gefahren, der eine Switch Bladesler hat das gemacht, dieses Handy wir da ausgeschaltet, das andere dort ... Durch eine durchaus unerwartete Wendung wird dem Krimi-Element jedwede Spannung genommen. Denn es gibt tatsächlich nur eine verdächtige Person und ich nehme glaub ich nichts voraus, wenn ich sage, die ist es dann auch gewesen.

Während der Fall also vor sich hin dümpelt und dauernd von München nach Übertreibling und zurück gefahren wird (was für eine Spritverschwendung), wird die Vikki selbst nicht müde nonstop zu plappern. Und ja, sie hat nun wirklich zu allem eine Meinung, seien es nun Elektroautos oder Polizeibeamte, Keime oder die heutige Generation von Heranwachsenden. Nicht dass sie da irgendwie sinnvolle Argumente anführen würde, es liest sich eher wie ein 8-köpfiger Dorfstammtisch mit Bildzeitungsniveau, und alles, was die da reden würden, kommt als unzusammenhängender verbaler Brechdurchfall aus Vikki heraus. Wenn es wenigstens irgendwie witzig ironisch oder sarkastisch rüberkommen würde, hätte ich damit kein Problem, aber so kam die Vikki leider bei mir nicht an.

Mir ist schon klar, dass die Vikki keine reale Person ist, auch wenn sie natürlich an die Autorin angelehnt ist, aber selbst für eine erfundene Frau ist sie mir höchst unsympathisch, weil sie an nichts und niemandem ein gutes Haar lässt. Dabei wurde sie in ihrer Jugend selbst fertiggemacht, weil sie kein normaler Junge war. Nun lästert sie fröhlich über alle möglichen Gruppierungen, Menschen und Dinge und das manchmal wirklich in sehr verletzenden Worten. Natürlich möchte sie damit provozieren, humorig sein, aber das kommt bei mir ebenfalls nicht an. Sprich: Nur weil man andere beleidigt und stereotype Witze über sie macht, ist das noch lange nicht lustig. Und dass das so ist, weiß die Autorin auch, denn mehr als einmal sagt die Vikki auch gleich: Da brauchst jetzt gar ned sauer sein, ist einfach so. Aha!

Nur wenn Spannung fehlt und der Humor auch nicht ankommt, was bleibt dann noch von dem Roman, außer die über allem thronende Vikki und ihre Selbstdarstellung. Ihre Rolle als Botschafterin für die LGBTQ-Community? Auch da gibt die Vikki uns den entscheidenden Hinweis, denn am Ende ist sie es, die uns mitteilt, dass dieses Thema eben gerade in ist und einfach gut verkauft wird. Da habe ich mich wirklich gefragt, ob die Autorin nur das Aushängeschild dieses Romans ist, was wirklich schade wäre.

Für mich war es definitiv der erste und gleichzeitig letzte Zwischenfall mit der Vikki, denn ich musste mich zwingen das Buch überhaupt fertig zu lesen anstatt durch die Seiten zu fliegen. Daher gibt es von mir auch nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Tolle und gesunde Backrezepte mit Gemüse

Die Gemüsebäckerei
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Jeder kennt die Empfehlung in den täglichen Speiseplan 5 Portionen Obst und Gemüse einzubauen. Das ist gar nicht so leicht. Die Gemüsebäckerei zeigt innovative Wege, wie man Gemüse in Gebäck nutzen kann. ...

Jeder kennt die Empfehlung in den täglichen Speiseplan 5 Portionen Obst und Gemüse einzubauen. Das ist gar nicht so leicht. Die Gemüsebäckerei zeigt innovative Wege, wie man Gemüse in Gebäck nutzen kann. So kommt nicht nur Farbe in die Backwaren, sondern auch Gesundes auf den Tisch, ohne dass es besonders auffällt. Das Gemüse steckt z. B. einfach gleich im Frühstücksbrötchen oder in einem Stück Kuchen mit drin. Zudem kann man durch die Gemüsebäckerei Reste im Teig verwerten. Geschmacklich und optisch bringen die verschiedenen Gemüsesorten richtig viel Abwechslung in die Ernährung.

Im Buch erläutert die Autorin genau diese Gründe für das Backen mit Gemüse, sie stellt geeignete Gemüsesorten (z. B. Zucchini, Möhren, Rote Beete, Kürbis uvm.) vor und nennt weitere häufig im Buch verwendete Zutaten. Auf die verschiedenen Mehlsorten hätte sie hier noch etwas genauer eingehen können, vor allem für Anfänger beim Backen wäre das eine große Hilfe gewesen. Die Rezepte die dann folgen werden in verschiedene Kategorien eingeteilt: Einfache Brötchen, Knäckebrot, Weichgebäck, Familienfavoriten, Sättigendes mit Gemüse und Süßes mit Gemüse.

Es war für mich sehr faszinierend, diese zu entdecken und schnell haben wir unsere eigenen Lieblingsrezepte gefunden. Vor allem die einfachen Brötchen-Rezepte, aber auch die süßen Gebäcke mit Gemüse haben es uns angetan. Die Kinder essen ein Stück Kuchen, merken aber gar nicht, dass sie gleichzeitig auch eine Portion Zucchini futtern. Auch die Burgerbuns aus weißen Bohnen sind für mich ein Familien-Hit. Durch die Erläuterungen zu den Gemüsesorten vorn im Buch, ist es auch mal möglich, ein Rezept nach Belieben zu verändern. Nicht selten sind auch schon im Rezept Varianten angegeben.

Ansonsten sind die Rezeptseiten klassisch aufgebaut. Neben der Angabe von Mengen bzw. Portionen sind sehr übersichtlich die Zutaten aufgelistet. Auch die Zubereitung ist immer in nummerierten Schritten gut verständlich abgedruckt. Tipps der Autorin so wie Varianten runden das Rezept ab. Zubereitungszeiten stehen leider nur im Text. Dafür gibt es zu jedem Rezept ein optisch sehr ansprechendes, ganzseitiges Foto des fertigen Gebäcks, was ich bei Kochbüchern unverzichtbar finde, um zu sehen, wie das Endprodukt in etwa aussehen soll und um sich eine Vorstellung davon machen zu können, was man da überhaupt zubereitet.

Am Ende des Buches werden alle Rezepte alphabetisch in einem Register aufgelistet. Genial finde ich auch die Möglichkeit in einem weiteren Register Rezepte zu bestimmten, im Haushalt schon vorhandenen Gemüsesorten zu finden. Dort findet man zum Beispiel unter dem Registerpunkt Möhren alles Rezepte, die man damit zubereiten kann. Vor allem für die Resteverwertung nutze ich dieses sehr gern.

Insgesamt bietet das Backbuch sehr leckere, aber gesunde Rezepte, die auch in der Familie ankommen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Glück im Unglück

Solange gehört das Leben noch uns
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Die junge Anwaltsgehilfin Ina pflegt neben ihrer Arbeit in einer Kanzlei und ihren Unterrichtsstunden in der Musikschule ihren sterbenskranken Großvater, bei dem sie nach dem Unfalltod der Eltern aufgewachsen ...

Die junge Anwaltsgehilfin Ina pflegt neben ihrer Arbeit in einer Kanzlei und ihren Unterrichtsstunden in der Musikschule ihren sterbenskranken Großvater, bei dem sie nach dem Unfalltod der Eltern aufgewachsen ist und zu dem sie ein inniges Verhältnis hat. Doch die Dreifachbelastung wächst ihr bald über den Kopf, ständig muss sie Verabredungen mit Fast-Freund Bastian absagen und auch ihrem Opa wird sie nicht mehr gerecht. Schweren Herzens bringt sie ihn in einem Hospiz unter. Im zugehörigen Garten trifft sie auf einen Mann, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt und der es schafft, ihre Angst zu mildern. Ina hält Richard für einen Besucher, doch auch er wartet im Hospiz auf das Unausweichliche. Wie soll Ina mit bereits entstandenen Zuneigung umgehen?

Ich habe mit einem sehr traurigen, vielleicht sogar rührseligen Roman gerechnet und bin sehr positiv überrascht, dass das Buch so viel mehr bietet, als auf die Tränendrüse zu drücken. Sehr authentisch sind die Beschreibungen der Ängste, der Nöte und der Gefühle der Protagonistin Ina, deren Gedanken hauptsächlich geschildert werden. Aber auch die Nachbarin und Freundin ihres Großvaters Ruth, die sie unterstützt und ihr Mut zuspricht, ist mir sehr sympathisch.

Wie Ina habe ich mir ein Hospiz anders vorgestellt und könnte mir vorstellen, dass hier alles etwas zu positiv dargestellt wird. Von Personalmangel oder Zeitdruck keine Spur. Aber darum geht es im Buch auch nicht. Vordergründig geht es um Glück im Unglück, um eine Liebe, die keine Zukunft haben wird und die widerstreitenden Gefühle und die Ängste, die damit einhergehen. Die Geschichte bringt mich aber auch dazu, über das Sterben, viel mehr aber noch über das Leben nachzudenken und mich auf das Wichtige zu konzentrieren, den Moment auszukosten.

Obwohl man weiß, dass es kein Happy End mit Ina und Richard geben kann, freut man sich doch über ihre schöne, aber begrenzte gemeinsame Zeit, die so kostbar ist. Die Protagonistin Ina wächst an ihr. Ein paar Tränen sollte man auf jeden Fall einkalkulieren und Taschentücher bereitlegen.

5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Leicht spannende Urlaubslektüre

Das Geheimnis hinter den Dünen
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Nachdem die Zwillinge Ruby und Elisa mit 14 Jahren beide Eltern verloren haben, leben sie bei ihrer Oma Gesa auf einer kleinen Nordseeinsel. Auch Krankenschwester Marie wird zu einer engen vertrauten. ...

Nachdem die Zwillinge Ruby und Elisa mit 14 Jahren beide Eltern verloren haben, leben sie bei ihrer Oma Gesa auf einer kleinen Nordseeinsel. Auch Krankenschwester Marie wird zu einer engen vertrauten. Die beiden Schwestern sind sehr verschieden: Ruby ist offen, studiert halbherzig und macht gern Party, Elisa hingegen ist zurückhaltend, in sich gekehrt, malt sehr talentiert und baut sich eine erfolgreiche kleine Galerie auf. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Künstler Conor, doch als sie ihm etwas näher kommt, wird in ihrer Galerie ein Feuer gelegt und sie verliert alles. Sie zieht notgedrungen bei Ruby ein und lernt zufällig den bodenständigen Malte kennen. Als die Zwillinge zum Geburtstag ihrer Oma fahren, ist Elisa erstaunt, dort auch Conor zu treffen, nur heißt er jetzt Patrick. Wo ist sie da bloß hineingeraten und warum möchte Gesa nicht, dass sie ihr altes Zimmer betritt?

Nach einem kurzen Prolog über die Kindheit der Mädchen, beginnt die Geschichte schon recht geheimnisvoll. Vor allem Conor, der sich merkwürdig benimmt, gibt dem Leser Rätsel auf. Und plötzlich ein Feuer und Elisa steht vor dem Nichts. Das hat mich neugierig gemacht, was es denn damit wohl auf sich hat und auch mit der Dame, die regelmäßig in die Galerie kommt, um Conors Bilder zu kaufen. Man merkt auch, wie die sehr zurückhaltende Elisa durch ihr Interesse an Conor etwas auftaut und kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Verluste damals wie heut nachempfinden. Dass Conor beim Brand plötzlich verschwindet, fördert nicht gerade das Vertrauen in ihn.

Besonders gern mochte ich Marie und Oma Gesa, die sich eigentlich recht ähnlich sind und nur das Beste für die Mädchen möchten. Ruby hingegen hat mich teilweise etwas genervt, weil sie eigentlich nichts auf die Reihe bringt, nur an Männer denkt und doch oft Elisas Art kritisiert. Malte ist eher der Normalo und bleibt ein bisschen blass.

Die Geschichte selbst verbindet die Entwicklung der beiden Schwestern (vor allem Elisas) mit einer Art Krimi und ein bisschen Liebesgeschichte zu einer interessanten, leicht lesbaren und manchmal spannenden Mischung, bei der man einiges vorhersehen kann, aber trotzdem unterhalten wird. Leider endet die Geschichte nach einem klitzekleinen Showdown recht schnell und unspektakulär. Die Beschreibung der Insel, ihrer Natur und der Menschen, die dort Leben hat mir sehr gut gefallen. Auch das Cover stimmt schon mal auf einen Urlaub am Meer ein. Als Sommerlektüre geeignet.

4 Sterne

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Gesellschaftskritik mit viel Unterhaltungswert

Bekenntnisse eines Betrügers
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Ramesh, der unter eher ungünstigen Bedingungen ohne Mutter, dafür aber mit einem gewalttätigen Vater in Alt-Delhi aufwächst, hat sich als sogenannter "Bildungsberater" eine Lebensgrundlage geschaffen. ...

Ramesh, der unter eher ungünstigen Bedingungen ohne Mutter, dafür aber mit einem gewalttätigen Vater in Alt-Delhi aufwächst, hat sich als sogenannter "Bildungsberater" eine Lebensgrundlage geschaffen. Gegen eine entsprechende Bezahlung legt der junge Inder für die Söhne reicher und einflussreicher Bürger Uni-Aufnahmeprüfungen ab, die diesen undankbaren Teenagern alle Möglichkeiten eröffnen. Doch dann belegt er für den trägen Rudraksh den ersten Platz beim All-India-Examen, was einem Sechser im Lotto gleichkommt. Nun wollen die Eltern Ramesh loswerden, doch der sieht endlich seine Zeit gekommen, nicht ahnend, dass die Sache bald aus dem Ruder läuft.

Schon das Cover, deutet an, dass hier kein normaler gesellschaftskritischer Indien-Roman vorliegt. Der Klappentext und die Lesprobe ließen sofort darauf schließen, dass es sich hier um ein besonderes, erfrischendes Erstlingswerk handelt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Während viele Romane, die die Zustände in Indien oder überhaupt in Schwellen- oder Entwicklungsländern zum Thema haben, häufig schockieren und etwas auf die Tränendrüse drücken, aber ziemlich seriös wirken, macht Rahul Raina in "Bekenntnisse eines Betrügers" genau das Gegenteil. Er erzählt eine irre Story und schreibt dabei so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Offen, ehrlich, witzig, triefend vor Ironie und scheut sich auch nicht, Wörter zu benutzen, die längst im normalen Sprachgebrauch, aber in der Literatur oft noch nicht angekommen sind. Diese vielen F- und Sch- Wörter könnten den ein oder anderen abschrecken, ich finde, dass die Geschichte dadurch an Authentizität gewonnen hat.

Die Geschichte Rameshs ist keine einfache, vor allem als er ausholt, um zu erzählen, wie er überhaupt in die Kidnapping-Sache geraten ist, mit der der Roman ganz abrupt beginnt. Er erzählt von der Kindheit ohne Mutter, stattdessen mit einem schlagkräftigen Vater, der das mühsam am Teestand verdiente Geld lieber versoffen hat, von den Arbeiten, die er für den Vater verrichten musste, von der netten, alten Französin, die ihn an Schulbildung heranführte, um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Wie leider alles ganz anders kam, über Schuldgefühle, ein gebrochenes Versprechen und allgemein die Wünsche und Träume, die man als junger Mann aus einer niederen Kaste im korrupten, von Traditionen bestimmten Indien hat.

Die Geschichte nimmt ziemlich an Fahrt auf, als Ramesh für seinen aktuellen Prüfungskandidaten den ersten (eigentlich zweiten) Platz im All-India-Examen ergattert. Die Verhältnisse ändern sich so schlagartig, dass man schon davon ausgeht, dass das nicht lange gut geht. Es war wahnsinnig interessant zu erfahren, wie wichtig diese Uni-Ausleseprüfungen sind, welche Konkurrenz hier zu einigen anderen Ländern wie z.B. China besteht, wie jeder danach strebt im reichen Ausland zu studieren und am besten dort zu bleiben, weil dies die einzige Chance ist, aus dem System auszubrechen. Auch Konflikte mit Muslimen und dem Nachbarland Pakistan werden am Rande angesprochen.

Die Eindrücke in diesem Roman sind so vielfältig, dabei ist er trotz der Thematik unterhaltsam, fast amüsant und herrlich ironisch verfasst und erinnert in weiten Teilen an einen Bollywood-Ganoven-Film, um dessen Drehbuch sich auch Hollywood reißen würde. Allen, die kein Problem mit dem Sprachniveau haben, empfehle ich das Buch gern.

4,5 Sterne

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