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Veröffentlicht am 30.05.2022

Familie und andere Problemchen

Liebesheirat
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Yasmin, Assistenzärztin in einem Londoner Krankenhaus, möchte ihren Freund Joe, mit dem sie seit 5 Monaten zusammen ist heiraten. Damit die Eltern sich kennen lernen, hat Joes Mutter die Ghoramis, welche ...

Yasmin, Assistenzärztin in einem Londoner Krankenhaus, möchte ihren Freund Joe, mit dem sie seit 5 Monaten zusammen ist heiraten. Damit die Eltern sich kennen lernen, hat Joes Mutter die Ghoramis, welche vor Jahrzehnten als bengalische Einwanderer nach England kamen, zu einem Abendessen geladen. Schon Tage vorher hat Yasmin Bedenken, dass das Treffen ihrer eher konservativen Eltern mit Joes unkonventioneller, feministischer Mutter ein totales Fiasko werden könnte. Und dann sind da noch die vielen Geheimnisse und unausgesprochenen Wahrheiten, die bei den Menschen in Yasmins Umfeld und in ihr selbst verborgen sind und nach und nach nach draußen dringen.

Der Klappentext erweckt den Eindruck es würde in dem Roman vorwiegend um einen "Clash of Cultures" gehen, dem Aufeinandertreffen der Feministin Harriet mit den kulturell sehr unterschiedlichen Ghoramis. Ich hatte erwartet, dass vor allem dieses Einfluss auf die Verlobung des jungen Paares nehmen und für ein Durcheinander sorgen könnte. Doch so einfach ist die Handlung nicht, denn das Treffen findet bereits sehr früh statt und es brauchte bei mir weitere hundert nicht so fesselnde Seiten, bis die Geschichte wieder interessant wurde. Wider Erwarten verstehen sich die Mütter nämlich sehr gut. Zwischendurch gab es aber dann auch immer wieder Abschnitte, die ich nicht nötig fand. Andere hingegen haben mich amüsiert und ich konnte so richtig ins Geschehen eintauchen.

Es sind wirklich viele Geheimnisse, die aus unterschiedlichen Perspektiven immer wieder erwähnt oder angedeutet werden. In weiten Teilen wird aus der Sicht Yasmins erzählt. Doch auch die Perspektive von Harriet und einem Therapeuten, zu dem Joe geht, kommen immer wieder vor. Sehr häufig geht es um nötige, aber nicht geführte Gespräche, um Ehrlichkeit in der Beziehung, Eltern-Kind-Beziehungen, Sucht, Erwartungshaltungen, Rassismus, richtige und falsche Entscheidungen. Auch der Krankenhausalltag spielt immer wieder eine Rolle.

Das alles verpackt Monica Ali in eine nicht allzu komplexe Sprache, die für diese Palette an Themen erstaunlich leicht und frisch wirkt. Zusätzlich lockern recht kurze Kapitel das Lesevergnügen zusätzlich auf. Mir gefällt der Schreibstil daher wirklich gut, er ist detailliert aber nicht zu ausschweifend. Zeitweise fand ich ihn sogar richtig amüsant, auch wenn die Thematik das wiederum nicht oft hergibt. An manchen Stellen hätte man den Roman etwas kürzen können, dann wären auch die wenigen Längen verschwunden.

Ab etwa der Hälfte des Buches hatte mich die Geschichte vollkommen gepackt, so dass ich ab da relativ schnell dem Ende entgegengelesen habe. Die Beziehungsgeflechte, Irrtümer und Geheimnisse waren bis auf wenige nicht vorhersehbar, aber von der Themenvielfalt her wird für manchen Leser vielleicht zu viel Verschiedenes zu kurz angesprochen. Mir fiel diese Vielfalt aber eher positiv auf und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin vor allem beim Thema Rassismus mit den unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten spielt. Hauptsächlich geht es aber um Beziehungen und hier hat die Autorin wie ich finde gut beobachtet.

4 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Jeder Weg ein fantastisches Abenteuer

Im Wald der wundersamen Wege
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Grete und Hannes sind übers Wochenende mit Papa zu Besuch bei Oma Elfie. Ihr Häuschen liegt direkt am Waldrand und so wandern die Vier eine Runde durch den Wald. Bei einer Picknick-Pause erzählt Oma den ...

Grete und Hannes sind übers Wochenende mit Papa zu Besuch bei Oma Elfie. Ihr Häuschen liegt direkt am Waldrand und so wandern die Vier eine Runde durch den Wald. Bei einer Picknick-Pause erzählt Oma den Kindern von unglaublichen Geheimnissen, die der Wald verbergen soll: magische Wesen, unerklärliche Vorkommnisse, besondere Tiere und sogar ein echter Räuberschatz. Neugierig geworden, machen sich die Kinder am nächsten Tag zu einer weiteren Wanderung auf, um die Geheimnisse zu entdecken. Dabei stehen sie immer wieder vor der Entscheidung, welchen Weg sie nehmen, welches Abenteuer sie als nächstes erleben wollen.

Schon das Format des Buches und das Cover erinnern mich sofort an ein großes Märchenbuch. Wer genau hinsieht kann schon erahnen, welche zahlreichen Abenteuer auf Grete und Hannes warten. Die Einführung in die Geschichte hat uns sehr gut gefallen, auch wenn der Papa die Erzählungen der Oma nicht sehr ernst nimmt. Meine Tochter war wie die Kinder im Buch sofort Feuer und Flamme, hier auf Erkundungstour zu gehen. Die einzelnen Orte/Entscheidungsmöglichkeiten tragen so tolle Namen und werden so geheimnisvoll beschrieben, dass es gar nicht so leicht ist, sich zu entscheiden. Sie klingen einfach alle aufregend und die Verläufe der Geschichte sind sehr vielfältig.

Zwar findet sich am Beginn des Buches ein Inhaltsverzeichnis, auf welcher Seite Orte zu finden sind, eine Karte, welche Wege man nehmen kann gibt aber nicht. Das finde ich sehr positiv, da es dafür sorgt, dass man immer wieder neue Wege und Orte finden möchte, um wirklich nichts zu verpassen. Dazu werden Kinder auch durch eine Übersicht aller Wesen, denen man begegnen kann, am Ende des Buches motiviert. Meine Tochter ist immer noch begeistert von den vielen magischen, fantastischen und lustigen Abenteuern, die man hier erleben kann. Das Entscheiden hat ihr wirklich Spaß gemacht. Ganz besonders märchenhaft sind die Illustrationen, die einfach farblich toll, mal witzig, mal niedlich und mal geheimnisvoll sind. Je nachdem welchen Weg man wählt, erreicht man natürlich auch verschiedene Abschlüsse der Geschichte.

Ein wunderbares Buch zum Vor- und Selberlesen mit einer tollen Mischung aus Abenteuer, Witz, Fantasie und Spannung, das wir gern weiterempfehlen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Mittelmäßiger Auftakt für das Team Helsinki

TEAM HELSINKI
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Vor dem Anwesen einer Stiftung die zur Unternehmensgruppe der Familie Lehmusoja gehört, wird ein Container abgestellt. Im Inneren befindet sich eine Tote. Sie wurde ertränkt. Kommissarin Paula Pihjala ...

Vor dem Anwesen einer Stiftung die zur Unternehmensgruppe der Familie Lehmusoja gehört, wird ein Container abgestellt. Im Inneren befindet sich eine Tote. Sie wurde ertränkt. Kommissarin Paula Pihjala und ihr Team übernehmen den Fall. Leider ist die Identität der Toten unbekannt und die anwesenden Zeugen der Firma können mit ihrer Aussage nicht weiterhelfen. Da das Opfer eine Afrikanerin ist und die Firma der Lehmusojas Verbindungen nach Namibia pflegt, vermutet Paula dennoch einen Zusammenhang. Als sie den Sohn der Familie kennenlernt, ist sie sich ganz sicher, dass die Tote nicht zufällig vor dem Anwesen platziert wurde.

Der Klappentext hat sich spannend angehört. Zudem mag ich Krimi-Reihen, so dass ich neugierig auf den ersten Fall dieses neuen Teams aus Helsinki war. Hinter dem Namen A. M. Ollikainen steht ein Schriftstellerehepaar, das nun zum ersten Mal zusammen einen Krimi geschrieben hat. Der Schreibstil ist von Anfang an etwas holprig und meiner Meinung nach fehlt die Konstanz, als hätten sich die beiden tatsächlich nicht gemeinsam an den Text gemacht, sondern abwechselnd. Schon den Prolog konnte ich schlecht einordnen und hatte Probleme ihn in Beziehung zur Geschichte zu setzen. Dennoch habe ich nicht aufgegeben. Mit Auffinden der Leiche wird es dann etwas besser.

Das Team Helsinki unter der Führung von Paula Pihjala besteht aus 4 Ermittlern, die ausführlich vorgestellt werden, allerdings nicht so wirklich teamfähig sind und wenig gemeinsam haben. Vor allem Hartikainen passte für mich nicht so ganz. Die Protagonistin Paula ist sehr verschlossen, man merkt auch sofort, dass es in ihrer Vergangenheit etwas gibt, das sie belastet. Manchmal war mir die Beschreibung ihrers Charakters aber auch nicht konstant genug, passte nicht immer zusammen.

Vom Fall her handelt es sich um eine typisch angelegte Ermittlung aus Spurensuche, Zeugenbefragungen und Recherche, ein klassischer Krimi, bei dem für meinen Geschmack aber etwas zu offensichtlich versucht wird, falsche Fährten für den Leser auszulegen. Vor allem die ab dem zweiten Drittel eingeflochtenen Erinnerungen/Ausschnitte aus Namibia sollen wohl dazu dienen, waren mir aber etwas zu langatmig. Erst im letzten Drittel spitzt sich die Lage etwas zu und es kommt richtige Spannung auf, weil das Team unter Zeitdruck steht. Die Auflösung ist überraschend, so ganz überzeugt hat sie mich allerdings auch nicht. Im Privaten bleibt einiges offen.

Ich hatte mir etwas mehr erhofft. Nur die Spannung am Ende, die mich dann doch fesseln konnte, rettet diesem ersten Band der Reihe Team Helsinki den dritten Stern.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Mit dem Maulwurf die Welt über und unter der Erde entdecken

Der kleine Maulwurf: Über und unter der Erde
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In diesem Buch vom kleinen Maulwurf können Kinder die Welt über, auf und unter der Erde mit allen Sinnen entdecken. Nach einem kurzen Vorwort geht es auch schon los. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt: ...

In diesem Buch vom kleinen Maulwurf können Kinder die Welt über, auf und unter der Erde mit allen Sinnen entdecken. Nach einem kurzen Vorwort geht es auch schon los. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt: Unter der Erde, auf der Erde und über der Erde. Jeder Abschnitt wird von einem ganzseitigen Szene des kleinen Maulwurfs eingeleitet und beinhaltet nicht nur Wissenswertes zum Thema mit tollen Naturfotografien sondern auch Möglichkeiten zum Forschen und Basteln, Anleitungen zum Gärtnern und Rezepte zum Kochen. Bei den Anleitungen werden alle benötigten Materialien aufgeführt und das Vorgehen erklärt, bei den Rezepten werden die Zutaten aufgelistet, die Anzahl der Portionen und die Zubereitung kindgerecht erklärt. Am Ende des Buches gibt es noch allgemeines Küchen- und Gärtnerwissen für Kinder, sowie ein Sach-, DIY- und Rezeptregister.

Wir haben sehr viel Spaß mit diesem Buch, weil es nicht nur einfach Wissen vermittelt, sondern auch verschiedene Sinne anspricht. Man kann viel selbst ausprobieren, experimentieren und als Gärtner die Ergebnisse seiner Arbeit zu leckeren Gerichten verarbeiten, die Kinder auch gern mögen. Zudem lernen sie dabei, wie Gemüse wächst, wie schön es ist, selbst etwas anzubauen und mit der Natur zu im Einklang zu leben. Dabei begleitet sie der allseits beliebte kleine Mauswurf. Die Illustrationen sind wunderbar und als Bewohner der Erde passt der Kleine einfach hervorragend zum Buch. Bei einigen Wissenseiten hätte ich mir etwas mehr Informationen gewünscht, z. B. bei der Spurensuche eine kleine Auswahl an Spuren verschiedener Tiere.

Alles in allem ein tolles und informatives Gesamtpaket zum Thema Erde.

4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Aufregendes Tierabenteuer

Das Buch der (un)heimlichen Wünsche 1: Auf Safari
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Noah ist nicht gerade der mutigste Junge an der Schule. Dann findet er eines Tages auch noch ein geheimnisvolles Buch voller Wünsche in seiner Tasche. Es besagt, dass das Buch ihm einen Wunsch erfüllt, ...

Noah ist nicht gerade der mutigste Junge an der Schule. Dann findet er eines Tages auch noch ein geheimnisvolles Buch voller Wünsche in seiner Tasche. Es besagt, dass das Buch ihm einen Wunsch erfüllt, wenn er dafür den Wunsch von Malee erfüllt. Das Problem ist, dass er Malee nicht kennt und die Unbekannte sich auch noch eine Safari wünscht. Die seltsame Hausmeisterin bringt ihn auf die richtige Spur, doch dann taucht immer wieder ein schwarz gekleideter Mann auf, der seinen Pläne durchkreuzt und zu allem Übel, lässt jemand die Tiere aus dem städtischen Zoo frei. Ein tierisches Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Das Coverbild ist total ansprechend gestaltet und zeigt schon, dass in diesem Buch Tiere für jede Menge Chaos und Action sorgen. Die Idee hinter der Geschichte gefiel uns sehr gut. Wer anderen ihren größten Wunsch erfüllt, bekommt dafür auch seinen erfüllt. Das lässt auch davon ausgehen, dass noch einige Bände der Reihe folgen werden. Ein etwas gruselig-gefährliches Moment in der Geschichte ist der Mann, der Noah ständig über den Weg läuft und seine Pläne durchkreuzt. Dabei ist Noah ein ganz normaler Junge, mit dem sich alles Kinder gut identifizieren können. Mal ist er mutiger, mal unsicher und ängstlich. Er erlebt aber auch jede Menge krasse Dinge.

Etwas chaotisch wird die Geschichte durch die vielen Tiere, die vielen Orte und die genau geschilderten Bewegungsabläufe, die nicht immer so ganz leicht nachvollziehbar und vorstellbar sind für Kinder. Man muss schon beim Lesen sehr gut mitdenken, doch dann steht einem tierischen Abenteuer nichts im Wege. Gleichzeitig geht es auch um den Umgang des Menschen mit exotischen Tieren, um Mut und um Freundschaft.

Sehr angenehm waren die relativ große Schrift und die Länge der Kapitel. Die tollen Illustrationen sorgen dafür, dass man in dem ganzen geschilderten Schlamassel die Übersicht behält. Die Tiere sind wirklich entzückend und witzig gezeichnet. Das Ende macht Lust auf weitere Abenteuer mit dem Buch der (un)heimlichen Wünsche. 4 Sterne

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