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Veröffentlicht am 17.09.2022

Neuartiges Suchbuch

Wo ist bloß...? Mein Zoo-Buch zum Sachen suchen
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Bisher kannten wir Suchbücher, bei denen die zu suchenden Dinge an einem Seitenrand abgedruckt waren. Mit der neuen "Wo ist bloß...?" Reihe ab 18 Monaten bringt Ravensburger Bewegung ins Spiel. Es gibt ...

Bisher kannten wir Suchbücher, bei denen die zu suchenden Dinge an einem Seitenrand abgedruckt waren. Mit der neuen "Wo ist bloß...?" Reihe ab 18 Monaten bringt Ravensburger Bewegung ins Spiel. Es gibt bereits einige Bände zu verschiedenen Themen. Wir haben uns den Zoo ausgesucht, weil Tiere bei unserer Kleinen sehr hoch im Kurs stehen.

Der Clou an dem Suchbuch ist sind die Gucklöcher, in denen ein zu suchender Gegenstand abgebildet ist. Ist dieser gefunden, kann das Kind durch drehen an einem stabilen Drehrädchen den nächsten Gegenstand einstellen. Es werden also nicht wie sonst alle Suchbilder gleichzeitig präsentiert, sondern nacheinander. Das hat uns gut gefallen, denn so können wir uns auf eine Suche konzentrieren und werden nicht abgelenkt. Zudem fördert das Drehen am Rad die Motorik.

Das Buch aus dicker Pappe macht einen sehr stabilen Eindruck, auch die Stanzungen und die Drehräder sind qualitativ hochwertig. Das Drehen geht gut, ohne dass es mal klemmt oder sich verhakt. Die Geschichte um Tierpflegerin Kim ist gereimt. Auf jeder Doppelseite gibt es einen Vierzeiler, der beschreibt, was die Pflegerin bei den Tieren macht. Meist geht es ums Füttern. Nur, dass am Ende Kim bei den Tieren schläft ist nicht ganz so realistisch, aber meine Tochter findet die Vorstellung sehr spaßig.

Die Illustrationen im Innern sind wie die auf dem Cover sehr bunt und - zum Suchen perfekt - etwas wimmelig gestaltet. Sie zeigen sowohl Tiere, als auch Besucher des Zoos. Alles ist sehr positiv und fröhlich dargestellt, was nicht jedem gefallen dürfte, doch für die Kleinen, die dabei sind einen Wortschatz aufzubauen, finde ich es vollkommen in Ordnung. Es gibt viel zu zeigen und die Kinder können Neues lernen. Ein sehr schönes, langlebiges Suchbuch. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Angriff auf die Burg

Andor Junior, 2, Der Sturm auf die Rietburg
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Die vier Freunde Thorn, Kram, Eara und Chada sind nach ihrer letzten Rettungsaktion etwas zur Ruhe gekommen und üben sich auf der Rietburg im Kämpfen, Lesen und Rechnen. Spannend wird es, als eine Abgesandte ...

Die vier Freunde Thorn, Kram, Eara und Chada sind nach ihrer letzten Rettungsaktion etwas zur Ruhe gekommen und üben sich auf der Rietburg im Kämpfen, Lesen und Rechnen. Spannend wird es, als eine Abgesandte aus dem fremden Land Tulgor mit ihrer Tochter Ách anreist. Beim Empfang für die beiden verkündet der König, dass der Burg erneut Gefahr droht. Mit der Mehrheit der Streitmacht rückt er aus, um die Brücken ins Land zu sichern, bevor ein Heer von bösen Skralen eindringt. Prinz Thorald übernimmt solange das Kommando in der Burg und lässt die vier Freunde für sich schuften. Beim Keller aufräumen machen sie jedoch eine Entdeckung, die den Überfall in einem anderen Licht dastehen lässt. Und auch Ách scheint ein Geheimnis zu haben.

Wir waren sofort wieder zurück in der Welt von Andor und bei unseren vier kleinen Helden auf der Rietburg. Für alle, die den ersten Band nicht gelesen haben, werden sie am Anfang kurz vorgestellt und es gibt kurze Rückblicke auf das letzte Abenteuer. Schon der Anfang dieser Geschichte war sehr spannend und lustig. Die vier Freunde verstehen es immer noch mit flotten Sprüchen und ihren Fähigkeiten zu begeistern. Natürlich spielt auch wieder der machthungrige und überhebliche Königssohn Thorald eine unrühmliche Rolle. Er hat seit dem letzten Mal wirklich nichts dazugelernt.

Einige neue Charaktere, bei denen man nicht weiß, ob man ihnen trauen kann, bringen Bewegung in die Geschichte. Es geht um den Umgang mit fremden "Kulturen", um Vertrauen, Freundschaft und darum, dass Kämpfen, um mehr Macht zu haben, niemals richtig sein kann. Wir finden, dass vor allem dieser Aspekt gerade sehr aktuell war. Ob nun Skrale oder der böse Zauberer Varkur, es gibt immer jemanden, der den Frieden stört und die beste Möglichkeit, dagegen etwas zu tun, ist das Zusammenhalten.

Zwar war die Geschichte nicht ganz so geheimnisvoll und ausgefeilt, wie der erste Band, doch uns haben die hervorragenden Illustrationen, Krams Namensspielereien, die vielen fantastischen Wesen und Elemente, u.a. natürlich die drei Wolfwelpen, wieder sehr begeistert, so dass wir fast ein bisschen traurig darüber waren, dass das Abenteuer so schnell vorbei war. Daher gibt es 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Viel Japan-Flair und mehr Tiefgang als erwartet

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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Izumi ist ein amerikanischer Teenager, deren Großeltern aus Japan eingewandert sind. Sie lebt mit ihrer Mutter in einer Kleinstadt, wo sie eher eine Exotin ist. Daher hat sie sich mit anderen Mädchen zusammengetan, ...

Izumi ist ein amerikanischer Teenager, deren Großeltern aus Japan eingewandert sind. Sie lebt mit ihrer Mutter in einer Kleinstadt, wo sie eher eine Exotin ist. Daher hat sie sich mit anderen Mädchen zusammengetan, denen es ähnlich geht. Durch Zufall entdecken sie einen Hinweis auf Izumis Vater, der sich als Kronprinz der japanischen Kaiserfamilie entpuppt. Izzy nimmt Kontakt auf und reist in das Land ihrer Vorfahren. Doch dort, wo sie glaubt, endlich ihre wahre Herkunft zu finden, steht man ihr skeptisch gegenüber. Prinzessin-Sein von heute auf morgen ist alles andere als einfach, selbst wenn der Leibwächter ganz süß ist. Zwischen Unterricht und Terminen schlittert Izzy von einer Katastrophe in die nächste.

Ich habe hier ehrlich gesagt einen etwas kitschigen, liebeslastigen Jugendroman erwartet und war dann sehr überrascht, dass das allenfalls am Anfang so wirkt. Es macht viel Spaß, Izzys Freundinnen und ihr Leben in der amerikanischen Kleinstadt kennenzulernen. Es ist interressant zu erfahren, wie sie sich als asiatisch aussehende Person unter nahezu lauter Weißen fühlt und als Leser spürt man eine gewisse Leere in ihr.

Der Wechsel zum Besuch in Japan könnte gravierender nicht sein. Endlich fühlt Izzy sich dazugehörig. Das das aber nicht allein vom Aussehen abhängig ist, stellt sie sehr bald fest. Die japanischen Traditionen, Gerichte und Orte, die man hier kennenlernen darf, sind einfach toll beschrieben. Es tauchen natürlich diverse Probleme auf. Und das nicht nur, weil der Leibwächter Akio in Wirklichkeit doch netter ist, als er auf den ersten Blick scheint. Man empfindet und fiebert sehr stark mit Izzy mit, die sich immer wie zwischen den Stühlen fühlt. Überhaupt spricht der Roman mehr Probleme an und geht ihnen auf den Grund, als man durch die Beschreibung vielleicht erwartet.

Natürlich muss sich Izzy in ihrer neuen Familie und Umgebung erst zurechtfinden und erlebt so freudige Momente, aber auch viele peinliche Augenblicke. Ständig fragt man sich, ob sie in dieser rauhen Welt der Kaiserfamilie überhaupt überleben kann. Auch die Nebencharaktere sind interessant ausgestaltet und geben der Geschichte den letzten Schliff. Wer sich für Japan interessiert, für innere Konflikte um Zugehörigkeit oder einfach eine nicht kitschige Liebesgeschichte lesen möchte, dem empfehle ich das Buch auf jeden Fall. Von mir bekommt es für die gute Mischung aus Humor, Tiefgang, Landeskunde und Kultur Japans 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Spannend mit vielen sich wiederholenden Erklärungen

Acht perfekte Morde
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Buchhändler Malcom Kershaw wird von einer FBI-Agentin in seinem Laden aufgesucht. Sie meint eine Verbindung zwischen einigen kürzlich geschehenen Tötungsdelikten und einer Liste von Büchern hergestellt ...

Buchhändler Malcom Kershaw wird von einer FBI-Agentin in seinem Laden aufgesucht. Sie meint eine Verbindung zwischen einigen kürzlich geschehenen Tötungsdelikten und einer Liste von Büchern hergestellt zu haben, die Malcolm vor Jahren im Blog der Buchhandlung gepostet hatte: Acht perfekte Morde. Darin beschreibt Malcolm die Inhalte der Krimis recht genau. Zunächst glaubt er verdächtig zu sein, doch die Agentin bittet ihn um Hilfe und bald vermuten sie den Täter sogar in Malcolms Umfeld. Wer könnte seine Liste für eigene Mordpläne missbrauchen? Und was verschweigt Malcolm?

Das Cover war nichts Besonderes, aber die Inhaltbeschreibung hat mich sofort angesprochen. Was für eine tolle Idee, einen Mörder eine vollkommen harmlose Blogliste von Kriminalromanen als Vorlage für echte Morde nutzen zu lassen. Man fragt sich sofort, was das für Bücher sind, was für perfekte Taten und wer so dreist sein könnte, sie zu nutzen. Die Liste wird sehr früh präsentiert, leider musste ich feststellen, dass ich als Krimifan die wenigsten kannte, da sie sehr weit in die Vergangenheit reichen. Wenigstens steht einer von Agatha Christies Roman darauf, den ich gelesen habe. Der Autor lässt Malcolm die Fälle aber im Blog vorstellen (Achtung Spoiler!). Die Verbindung, die die Agentin sieht, ist für mich nicht ganz eindeutig, aber gut, Malcolm ist sehr hilfbereit. Allerdings macht er den Leser auch darauf aufmerksam, dass man ihm wohl auch nicht trauen kann. Ansonsten lebt der Buchhändler sehr in sich gekehrt mit wenigen Freunden und Bekannten und man wird nicht so recht warm mit ihm. Seine positivste Eigenschaft ist seine freundliche Art.

Im Laufe des Falles lernen wir Malcolm aber immer besser kennen, erfahren Geheimnisse und sind vollauf damit Beschäftigt im Trüben zu fischen. Dabei werden leider die begangenen Verbrechen samt Inhalten der Liste etwas häufig wiederholt. Diese Stellen sind dann ein bisschen langatmig, da sich kaum Neues ergibt. Dafür ist der Schreibstil ansonsten doch recht spannend und fesselnd. Man könnte sich jeden in Malcolms Umkreis als Täter vorstellen und sucht hinter jeder Geste und jedem Wort etwas Auffälliges. Das macht den Thriller auf der anderen Seite wieder recht kurzweilig.

Die Lösung präsentiert sich in einem Showdown, der wieder ähnlich war, wieder Rest des Buches, mal Neues, mal Wiederholung. Auf die Auflösung und die Wendungen wäre ich nicht gekommen. Von daher hat das Buch auf jeden Fall 4 Sterne verdient.

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Unterhaltsames Abenteuer mit Tiefgang

Zehn Wünsche, sieben Abenteuer und eine sprechende Katze
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Weil das Haus rollstuhlgerecht umgebaut werden soll, müssen Ed und Roo ihre Nachmittage eine Woche lang bei der alten Nachbarin Miss Finley verbringen. Vor allem Ed, der das für eine gähnend langweilige ...

Weil das Haus rollstuhlgerecht umgebaut werden soll, müssen Ed und Roo ihre Nachmittage eine Woche lang bei der alten Nachbarin Miss Finley verbringen. Vor allem Ed, der das für eine gähnend langweilige Angelegenheit und Miss Finley für komisch hält, ist wenig begeistert. Tatsächlich eröffnen das altertümliche Haus und der stinkende Kater Attlee keine besonders aufregende Perspektive. Als dann auch noch der neu in die Gegend gezogene, selbsternannte Willard hereinschneit kann es eigentlich nicht mehr schlimmer werden. Doch dann entdecken die Kinder in einer Schublade uralte Geburtstagskerzen, die sie in ungeahnte Abenteuer stürzen.

Das Cover, das so gut zum Titel passt, fanden wir sehr ansprechend und die Idee des Buches hat sich nach Spaß und Abenteuer angehört. Und tatsächlich haben wir sofort Zugang zu dieser Geschichte gefunden, die mit einem kurzen Rückblick in die Vergangenheit beginnt. Vor allem Ed ist anfangs nicht besonders nett ist, was sich aber nach und nach durch seine Lebensumstände erklärt. Roo, seine jüngere Schwester fühlt sich immer verpflichtet, ein Auge auf ihn zu haben und vernachlässigt ihre eigenen Bedürfnisse auf diese Weise etwas. Die Beschreibung von Miss Finley Haus wirft den Leser durch die altmodische Einrichtung weit in der Zeit zurück und das ein oder andere Mal muss man schon lachen, weil auch die Eigentümerin irgendwo in der Zeit steckengeblieben ist. Willard ist neu in der Gegend und schon mehrmals umgezogen. Er reißt gern Witze und ist manchmal etwas nervig, vor allem für Ed, der eher einen sarkastischen Humor pflegt.

Richtig magisch und spannend wird die Geschichte durch die Idee mit den Kerzen und man schlittert von einem atemberaubenden und teilweise gefährlichen Abenteuer in das nächste. Es geht um die Wünsche eines jungen Mädchens und im Laufe der Abenteuer entwickelt sich jeder der Charaktere durch Erkenntnisse, die sie ohne die Kerzen wohl nie erlangt hätten. Am liebsten wäre man manchmal selbst in den gewünschten Erlebnissen dabei gewesen. Sehr lustig ist auch die typisch hochtrabende Art des Katers, der ständig vernachlässigt wir (in seinen Augen).

Der Schreibstil ist mitreißend, spannend, witzig und regt mehr als einmal zum Nachdenken und Umdenken an. Es geht um Mut, Vorurteile, Umgang mit Krankheit, Freundschaft und das Erfüllen von Lebensträumen, solange man noch kann. Für uns war das eine tolle, unterhaltsame Mischung und die Seiten flogen nur so dahin. Vor allem das Ende hatten wir uns so gewünscht und waren dennoch berührt. Ein wunderbares Kinderbuch.

5 Sterne

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