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Veröffentlicht am 14.07.2022

Landärztin mit Kindheitstrauma

Ein Stern macht noch keinen Himmel
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Janne ist Landärztin aus Leidenschaft. In ihrer Praxis im schwäbischen Pfaffingen kümmert sie sich nicht nur um die körperliche Gesundheit der Patienten, sondern hat ein offenes Ohr für alle. Doch wenn ...

Janne ist Landärztin aus Leidenschaft. In ihrer Praxis im schwäbischen Pfaffingen kümmert sie sich nicht nur um die körperliche Gesundheit der Patienten, sondern hat ein offenes Ohr für alle. Doch wenn es um ihre eigenen Probleme geht, ist sie oft weniger geduldig und würde sie am liebsten verdrängen. Als Tochter einer psychisch kranken Mutter hat sie so einiges erlebt und seelische Verletztungen davon getragen. Da lernt sie den Psychologen Leon kennen, sie findet ihn anziehend, bis sie merkt, dass er derjenige ist, der ihr ein Stipendium verwehrte, weil er meinte, bei ihr eine posttraumatische Belastungsstörung zu erkennen. Die Begegnung mit ihm und seine Zuneigung zu ihr, bringen sie dazu, sich den Dämonen der Vergangenheit zu stellen.

Das fröhlich-bunte Cover, das der Verlag für diesen Roman gewählt hat, passt leider so gar nicht zu dem für mich als Leser leicht bedrückenden Inhalt des Buches. Eva Pantleon schildert in ihrem Roman die Bewältigung eines Kindheitstraumas, eines Ereignisses, welches die Protagonistin Janne seit damals verdrängt, was dazu führt, dass sie sich zwar um andere sorgt, aber mit sich selber alles andere als im Reinen ist. Ebenso wie mit ihren Großeltern, bei denen sie aufgewachsen ist, nachdem die Mutter sich nicht mehr um sie kümmern konnte.

Neben dem Groll auf ihren vermögenden Großvater und der Sorge um ihren jüngeren Bruder kommt bald auch noch die Begegnung mit dem Psychologen Leon, der nett und witzig ist, sie aber auch schon enttäuscht, in ihren Augen vielleicht sogar gedemütigt hat. Alle Probleme drehen sich aber um ein Ereignis, dem Janne auf die Spur kommen muss, um sich zu lösen und mit der Aufarbeitung zu beginnen. Dabei ist Janne mit sich immer strenger, als mit allen anderen. Der Psychologe Leon steht ihr zur Seite, allerdings konnte ich mit der Zeichnung seines Charakters nicht ganz so viel anfangen, weil mir bei ihm die Ernsthaftigkeit etwas fehlte. Auch die Gefühle zwischen den beiden konnte ich nicht wirklich spüren. Sehr gut hingegen gefällt mir das ländlich-schwäbische Flair, dass den Roman über weite Strecken erfüllt. Es ist ein schöner Ausgleich zu den doch eher schwermütigen Gedanken und negativen Gefühlen der Protagonistin.

Ein eindringlicher Roman, der sicher ein wichtiges Thema behandelt, in dem man sich jedoch lange mit der Protagonistin um sich selbst und im Kreis dreht, bevor sich endlich ein Hoffnungsschimmer abzeichnet.

3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Speedjunkies unterwegs mit dem Boot

Hasen rasen mit dem Boot
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Was für ein wunderschöner und entspannter Tag am Strand. Die Tiere relaxen, gehen baden oder tauchen, sonnen sich unter blauem Himmel oder essen gemütlich ein Eis. Was für eine traumhafte Idylle. Doch ...

Was für ein wunderschöner und entspannter Tag am Strand. Die Tiere relaxen, gehen baden oder tauchen, sonnen sich unter blauem Himmel oder essen gemütlich ein Eis. Was für eine traumhafte Idylle. Doch da platzen die Hasen mit ihrem Boot in die Strandszene und damit platzt der Traum vom ruhigen Urlaub. Zurück bleibt Chaos zu Land und zu Wasser. Rette sich, wer kann!

Wir haben schon "Hasen rasen mit dem Bus" geliebt und es wurde ein Vorlese-Dauerbrenner. Nun legen Autor Philip Ardagh und der geniale Illustrator Ben Mantle nach und bescheren uns ein weiteres total chaotisches, rücksichtsloses, aber nicht minder lustiges Bilderbuch. Schon das Cover strahlt aus, dass es hier keinesfalls ruhig zugeht, zumindest nicht nach den ersten Seiten. Stattdessen könnte man denken, man wird gleich vom Boot der Hasen erwischt, so actionreich ist das Titelbild.

Im Inneren können wir wie im ersten Band auf jeder Seite einen kurzen zum Teil gereimten Text lesen, der so geschrieben ist, dass er zwar eher weniger eine Geschichte erzählt, dafür umso mehr einen gewissen Warncharakter hat. Sprich: Aus dem Weg, die Hasen rasen mit dem Boot! Die Hasen rasen mit dem Boot!!! Achtung ist geboten und so sind in den Bildern die vielen verschiedenen Tiere in Aufruhr, der Strand samt Burgen zerpflügt und kein Stein und Sandkorn bleibt auf dem anderen.

Ben Mantles unnachahmliche Illustrationen sind einfach mehr als genial. Da ist der große Hase, der, während um das Boot das Chaos tobt, seelenruhig ein Buch liest, da ist der kleine Hamster, der verzweifelt versucht sein Eis vor einer gierigen Möwe zu schützen, beide sich ständig taxierend, da sind die beiden verbrecherischen Streifenhörnchen, die mit anderen um einen Schatz wetteifern. Die Bilder sind einfach herrlich wimmelig, so dass das Anschauen niemals langweilig wird, weil man immer Neues entdeckt. Allein die erschrockenen, entsetzten und ärgerlichen Gesichtsausdrücke, wenn das Boot vorbeirast, sind ein Hit. Zudem fliegen die Fetzen und spritzt das Wasser, dass man meint, man wäre mittendrin im Chaos. Und wenn man denkt, die Action ist vorbei und man kann auf dem Heimweg im Flieger entspannen... tja falsch gedacht!

Fazit: Ein rasantes und lustiges Bilderbuch zum immer wieder Anschauen und Entdecken mit genialen, lebendigen und kunterbunten Illustrationen

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Momentaufnahmen zweier Leben

Die hundert Jahre von Lenni und Margot
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Lenni ist 17 Jahre und liegt in einem Glasgower Krankenhaus in der Abteilung für Patienten mit lebensverkürzenden Krankheiten. Die Tage ziehen sich unendlich langsam dahin, bis Lenni auf die 83-jährige ...

Lenni ist 17 Jahre und liegt in einem Glasgower Krankenhaus in der Abteilung für Patienten mit lebensverkürzenden Krankheiten. Die Tage ziehen sich unendlich langsam dahin, bis Lenni auf die 83-jährige Margot trifft, mit der sie sich sofort gut versteht, und sie gemeinsam beschließen im krankenhauseigenen Kunstkurs ihre gemeinsamen hundert Lebensjahre als Momentaufnahmen in hundert Bildern festzuhalten, so dass etwas Dauerhaftes von ihnen zurückbleibt, wenn sie gehen.

Das bunt-fröhliche Cover, der Klappentext und auch die Kommentare auf dem Buch haben mich sehr stark angesprochen. Im Nachhinein könnte ich mir vorstellen, dass die farbigen Punkte natürlich für das Malen stehen, aber auch für die Lebenspunkte, die die beiden Frauen bildlich festhalten wollen, auch wenn die oft weniger fröhlich sind, als die Farben hier vermuten lassen.

Zunächst lernt man Lenni kennen, die an einer lebensverkürzenden Krankheit leidet und vermutlich sterben wird. Ihr Krankenhausalltag ist unendlich langweilig und die Stunden ziehen sich dahin, was ich, von der Autorin beabsichtigt oder nicht, leider beim Lesen auch so empfunden habe. Etliche Gespräche mit dem Krankenhauspfarrer später begegnet Lenni endlich Margot und die eigentliche Erzählung beginnt. Mit Lenni bin ich hier noch nicht so richtig warm geworden. Klar ist sie krank, doch gefiel mir nicht, wie sie sich manchmal sehr taktlos immer als wichtigste Person gibt. Das passte für mich nicht so gut.

In Verbindung mit Margot wird das aber etwas besser: Die Teile der Geschichte, in denen Lenni und Margot zusammen agieren sind recht kurz, was es wieder schwer gemacht hat zu Lenni eine Verbindung aufzubauen. Den Hauptanteil nehmen Margots Erzählungen über ihr Leben ein, welche interessant sind und mich sehr zum Nachdenken über das eigene Dasein angeregt haben. Vor allem die Frage, in wie weit wir unsere Lebenslinien selbst zeichnen können, beschäftigte mich immer wieder, denn ich hatte das Gefühl, dass das Leben über Margot bestimmt und nicht sie über ihr Leben. Und da lag für mich auch ein bisschen die Verbindung zu Lennis Krankheit.

Die Geschichte war verständlich aufgebaut und der Schreibstil war sehr eingängig durch kurze Kapitel und eine wenig komplizierte Sprachwahl. Obwohl es viele Zeitsprünge gibt, hatte ich keine Probleme, dem Lebensgeschichten der beiden Frauen zu folgen. Einige Handlungsstränge wurden für mich allerdings zwar angesprochen, dann aber nicht mehr konsequent weiterverfolgt, so dass sie eigentlich gar nicht notwendig gewesen wären. Das Ende ist berührend, allerdings hätte ich mir gewünscht, ich hätte vorher eine engere Verbindung zu den Protagonistinnen aufbauen können. Stellenweise waren für mich manche Entscheidungen, die die Autorin für ihre Protagonistinnen gefällt hat, nicht schlüssig, so dass mir das Lesen einiger Kapitel schwerer gefallen ist als das anderer.

Insgesamt hatte ich mir von der Geschichte etwas mehr Emotionen, vielleicht auch mehr gemeinsame fröhliche Momente erwartet. Die Beziehung zwischen Lenni und Margot blieb mir zu blass.

3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Wieder eine spannende und witzige Ninja-Geschichte

LEGO® NINJAGO® – Das Labyrinth der Sphinx
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Beim Besuch eines Restaurants begegnet den Ninjas ein Sphinx-Statue und Meister Wu fällt dazu eine spannende Geschichte ein, die er und sein Bruder Garmadon erlebt haben:

Immer noch sind Wu und Garmadon ...

Beim Besuch eines Restaurants begegnet den Ninjas ein Sphinx-Statue und Meister Wu fällt dazu eine spannende Geschichte ein, die er und sein Bruder Garmadon erlebt haben:

Immer noch sind Wu und Garmadon auf der Suche nach einer geheimnisvollen Teepflanze, die ihr Vater braucht, um Garmadon davor bewahren soll, dem Bösen zu verfallen. Dabei verlaufen sie sich und landen in der Pyramide der Sphinx. Diese erfüllt jedem einen Wunsch, der es schafft, sich einen Weg durch ihr gefährliches Labyrinth zu bahnen. Da es ohnehin keinen anderen Ausweg gibt, nehmen die Brüder die Herausforderung an. Doch die Sache ist trotz Spinjitzu kniffliger als gedacht.

Dies ist bereits der dritte Band der Reihe um die Spinjitzu Brothers Wu und Garmadon, von der wir mittlerweile richtige Fans sind. Jeder Band erzählt eine Episode von der geheimnisvollen Reise, auf die der erste Spinjitzu-Meister seine Söhne geschickt hat. Man kann den dritten Band auch unhabhängig lesen, jedoch entgeht einem dann jede Menge Spaß aus den ersten beiden Bänden.

Wie immer sind Wu und Garmadon eigentlich ein Herz und eine Seele, aber nur, wenn sie gerade keine Meinungsverschiedenheit haben oder beleidigt sind. Die beiden Charaktere ergänzen sich gut, Wu ist immer eher vorsichtig und vernünftig, Garmadon oft impulsiv und draufgängerisch, teilweise auch durch einen Schlangenbiss böser, als ihm lieb ist. Das Setting mit der Pyramide und dem Labyrinth ist diesmal wieder toll gelungen. Es gibt die hinterhältige Sphinx, Gegner, Fallen und Rätsel zu lösen. Noch dazu treffen Wu und Garmadon unverhofft auf eine weitere Person im Labyrinth, was bei den Brüdern zusätzlich Konkurrenz ins Spiel bringt.

Besonders witzig sind wie immer die Dialoge der beiden Brüder, die oft aneinander vorbeireden. So langsam kommt auch etwas Düsteres hinzu, da Garmadon sich tatsächlich immer ein bisschen verändert und dunklere Gedanken hat. Das sorgt zusätzlich für Spannung. Nicht fehlen dürfen bei Ninjago die actionreichen Spinjitzu-Moves. Auch die kommen in der Pyramide zum Einsatz. Ich habe das Buch meiner Tochter vorgelesen und wir waren beiden wieder begeistert. Die tollen, teilweise doppelseitigen Illustrationen, sind wieder sehr gelungen. Durch die kurzen Kapitel lässt sich das Lesen auch mal leicht unterbrechen. Für alle, die die Ninjas nicht so gut kennen, gibt es hinten im Buch ein Glossar, in dem auch unbekannte Begriffe erklärt werden wie z.B. Sphinx.

Wir haben wieder sehr gelacht und mitgefiebert, daher gibt es von uns 5 Sterne für "Das Labyrinth der Sphinx", die sowas von fies ist.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Raffinierter Plot

Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel.
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Als Kat, einst motivierte Journalistin, erfährt, dass Meg Williams wieder in der Stadt ist, bereitet sie sich auf eine langersehnte Rache vor. Sie möchte die Trickbetrügerin hochgehen lassen, die vor 10 ...

Als Kat, einst motivierte Journalistin, erfährt, dass Meg Williams wieder in der Stadt ist, bereitet sie sich auf eine langersehnte Rache vor. Sie möchte die Trickbetrügerin hochgehen lassen, die vor 10 Jahren nicht nur dafür sorgte, dass die Machenschaften eines angesehenen Schulleiters aufgedeckt wurden, sondern auch dafür, dass Kats Leben zerstört wurde. Schnell wird klar, dass es auch Meg um Rache geht, Rache an dem Mann, der ihr und ihrer Mutter vor Jahren alles genommen hat. Undercover schleust sich Kat in Megs Leben und es entsteht eine Verbindung, die keine von beiden so geplant hatte.

Das Cover ist eindeutig das eines Julie Clark-Thrillers, auch wenn man es mit der Geschichte nur schwer verbinden kann. Im Nachhinein kann ich die Welle allenfalls als Metapher sehen. Auch der Anfang des Buches war zunächst verwirrend, da man mitten ins Geschehen geworfen wird, ohne genau zu wissen, wer die beiden Frauen Kat und Meg sind, was sie verbindet und was sie planen. Dies zeigt sich erst nach und nach in wechselnden Perspektiven und Zeitebenen, die allerdings gut verständlich ineinander greifen, ja sogar dafür sorgen, dass es richtig spannend wird. Das hat mich dann doch sehr überrascht, da es in dem Thriller vollkommen unblutig zugeht. Natürlich kann man nicht alles für bare Münze nehmen, was Meg als Trickbetrügerin gelingt.

Trotzdem war ich gefesselt von der Geschichte der beiden Frauen in Vergangenheit und Gegenwart. Beide sind stärker, als man zunächst annimmt und ihre Entwicklung fand ich richtig gut und nachvollziehbar. Ständig stellt man sich die Frage, wer hier wen ausspioniert und zu Fall bringen möchte. Vergeltung an Männern, die sich etwas haben zu schulden kommen lassen, spielt eine ganz große Rolle für beide Frauen. Der Plot ist recht raffiniert aufgebaut und ich war so gefesselt, dass ich das Buch nahezu am Stück fertiggelesen habe. Auch das Ende überzeugt. Es war mein erstes Buch der Autorin und hat mich blendend unterhalten, so dass es sicher nicht das einzige bleiben wird.

4,5 Sterne

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