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Veröffentlicht am 26.10.2021

Erstlesegeschichten für Lego- und Dinofans

LEGO® Jurassic World™ – Gefahr in Jurassic World™
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In diesem Band von Lego Jurassic World gibt es drei Geschichten für Erstleser: In einer kleinen Einleitung werden zunächst die Insel und die wichtigsten Personen in Jurassic World vorgestellt. In der ersten ...

In diesem Band von Lego Jurassic World gibt es drei Geschichten für Erstleser: In einer kleinen Einleitung werden zunächst die Insel und die wichtigsten Personen in Jurassic World vorgestellt. In der ersten Geschichte zeigt die Truppe um Sicherheitschef Vic Hoskins bei einem Pteranodon-Einsatz, was in ihr steckt. In der zweiten Geschicht führen Owen und Claire eine Schauspielerin durch den Park, die für ihre Rolle als Dinosaurier üben möchte. Zum Schluss findet Owen einen Schatz, den der Schatzsucher Sinjin Prescott sogleich an sich bringen will.

Die Geschichten sind genau richtig für Fans von Lego und im Speziellen von Jurassic World. Alle bekannten Figuren aus der Serie kommen vor und sind genauso witzig, schlagfertig oder tollpatschig, wie man sie kennt. Natürlich hat Owen auch seine dressierten Raptoren dabei. Meine Tochter liebt sie und könnte sich auch beim Parkbesitzer Mr. Masrani und seinen Ideen immer kaputtlachen. Die Geschichten sind von der Länge her gut geeignet für geübte Erstleser oder zum Vorlesen für jüngere Kinder. Natürlich werden ganz besonders Dino-Fans ihre Freude daran haben, da viele Arten mitspielen. Die Illustrationen sind wieder ein Highlight, lustig, lebendig und einfach toll.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Fantasievolles Abenteuer im alten Venedig

Aribella und die Feuermaske
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Aribellas Mutter starb, als das Mädchen 3 Jahre alt war. Seither lebt sie mit ihrem Vater in ärmlichen Verhältnissen auf der Insel Burano. Ihre Zeit verbringt sie am liebsten mit ihrem Freund Theo, einem ...

Aribellas Mutter starb, als das Mädchen 3 Jahre alt war. Seither lebt sie mit ihrem Vater in ärmlichen Verhältnissen auf der Insel Burano. Ihre Zeit verbringt sie am liebsten mit ihrem Freund Theo, einem Fischerjungen. Doch seit geraumer Zeit gibt es immer weniger Fische. Als der Unruhestifter Gian Aribella und Theo belästigt, geschieht etwas Seltsames: Aus Aribellas Fingern schießt Feuer. Ist sie etwa eine Hexe? Weil Gian ihren Namen in das Löwenmaul am Dogenpalast steckt und ihr Vater verhaftet wird, flüchtet sie in Theos Boot. Schnell merkt sie, dass etwas in Venedig ganz und gar nicht stimmt. Geister greifen an. Ob der Fremde in der Gondel, der ihnen zu Hilfe eilt, mehr weiß?

Die Geschichte von Aribella hat mich sofort gefesselt und mich ins Venedig zur Zeit der Dogen gezogen. Der flüssige Schreibstil und die Beschreibungen der Kanäle, Inseln, Brücken und Gebäude sind wirklich toll und lassen den Leser tief in das Geschehen eintauchen. Das ganze Setting ist wirklich gut gewählt, etwas Neues und lässt alles noch magischer wirken. Aribella ist ein Mädchen, das sehr sympathisch ist, weil sie mitfühlend und freundlich auf andere eingeht, obwohl sie es selbst nicht immer leicht hat. Im Laufe der Geschichte gibt es viele magische Orte, fantastische Fähigkeiten und Wesen, herrliche Masken, böse Gegenspieler und überaschende Wendungen. Die Ideen der Autorin kennen kaum Grenzen. Dazu ist das Geschehen mal lustig, mal düster und man fiebert mit, ob es Aribella und ihren neuen Bekannten gelingt, Venedig und seine Bewohner vor noch unbekannten Mächten zu beschützen. Nicht nur für Kinder ein tolles Buch, sondern auch für alle Erwachsenen die fantastische Erzählungen mögen.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Mäßig interessant bis nervig

Auszeit
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Henriette, Anfang 30 und seit langem mit ihrer Dissertation beschäftigt, ist schwanger von einem verheirateten Mann. Doch obwohl sie sich über die Schwangerschaft zunächst freut, lässt sie das Kind abtreiben ...

Henriette, Anfang 30 und seit langem mit ihrer Dissertation beschäftigt, ist schwanger von einem verheirateten Mann. Doch obwohl sie sich über die Schwangerschaft zunächst freut, lässt sie das Kind abtreiben und fällt anschließend in ein tiefes Loch. Um der Freundin eine Auszeit zu ermöglichen, nimmt Paula sie mit in eine einsam gelegene Hütte im Bayerischen Wald. Hier kann Henriette abschalten und gleichzeitig Ruhe für ihre Dissertation über Werwölfe finden. Und sich vielleicht darüber klar werden, was sie überhaupt möchte.

Die Thematik, welcher sich Hannah Lühmann widmet, fand ich ganz interessant. Was fühlt man so, nachdem man sich gegen ein Kind entschieden hat? Wie wird man damit fertig? Doch leider geht es darum nur begrenzt. Der Roman hat ohnehin nicht viele Seiten, doch in diesen geht es ausschließlich und andauernd nur darum, was Henriette will oder nicht will und dann doch wieder. Die Protagonistin ist sich eigentlich nie sicher, entscheidet nie richtig, ist nie zufrieden. Das Ganze trieft dann auch noch von Selbstmitleid und Neid auf andere, die sie nur oberflächlich betrachtet und gar nicht merkt, dass diese vielleicht auch mal einen Tiefpunkt haben könnten. Ohne ihre Freundin Paula, so hat man den Eindruck, wäre Henriette längst eingegangen oder auch mal aus sich herausgegangen.

Hannah Lühmann seziere "die Träume und Ängste einer Generation, die alles zu haben scheint, aber der sich das Glück doch immer entzieht" heißt es auf dem Umschlag. An manchen Stellen des Buches hat mich die Passivität und das "Kopf-in-den-Sand-Stecken" einfach nur genervt, fast wütend gemacht. Wie will eine Protagonistin, die nichts tun will, nichts wirklich kann und zu nichts wirklich Lust hat, an nichts Freude findet, aber anderen das Glück neidet bitte glücklich werden? Natürlich entdeckt sie zufällig einen Weg und dieser lässt meine Abneigung gegen die Protagonistin nur noch wachsen. Zu viel möchte ich nicht verraten, doch ist es nie gut, zu hoffen, dass ein anderer Mensch dafür sorgt, dass wir glücklich sind. Diese Verantwortung liegt in einem selbst. Daher kann ich mit dem Ende nichts anfangen und bleibe fassungslos zurück.

Der Schreibstil von Lühmann lässt sich ganz gut lesen, auch wenn die gewählte Art der Wiedergabe der wörtlichen Rede manchmal etwas störend war. Insgesamt trifft die Sprache aber die Stimmung recht gut.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Überzeugendes, spannendes Fantasy-Debüt

Pantarch
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Aurora ist mit Leib und Seele Ärztin, jedoch auch hoffnungslos überarbeitet. Als sie wiedermal nach einer Doppelschicht übermüdet ins Auto steigt, verursacht sie einen schweren Autounfall, den niemand ...

Aurora ist mit Leib und Seele Ärztin, jedoch auch hoffnungslos überarbeitet. Als sie wiedermal nach einer Doppelschicht übermüdet ins Auto steigt, verursacht sie einen schweren Autounfall, den niemand überleben könnte. Trotzdem wacht sie in ihrem vollkommen zerstörten Auto unverletzt auf. Wie ist das möglich? Evan, der Mann aus dem anderen Unfallwagen, deutet an, dass Aurora gestorben und nun ein unsterblicher Pantarch sein soll. Doch Aurora ist sich sicher, dass sie das Geschenk der Unsterblichkeit nicht annehmen möchte und sucht nach einem Weg zurück, nicht ahnend, dass sie in einen jahrhundertealten Konflikt hineingezogen wird.

Ich gestehe, dass ich nur sehr selten Fantasy-Romane lese. Dieser hier hat mich aber wegen der Thematik so sehr angesprochen, dass ich nicht widerstehen konnte. Unsterblichkeit ist schließlich etwas, wonach die Menschheit seit jeher strebt. Für mich war es ein Glücksgriff, denn die Geschichte konnte mich von Anfang an fesseln. Die Welt der Pantarche ist gut durchdacht, die Charaktere in der Geschichte sehr abwechslungsreich und vielfältig. Mit den einen fiebert man mit, die anderen verabscheut man, so dass man tief in das Geschehen eintaucht.

Auch vermochte mich der Plot mit ein paar unerwarteten Wendungen zu überraschen. Erfrischend war, dass es keine unnötigen romantischen Verstrickungen gab, sondern allenfalls angedeutetes Knistern, das mir viel reizvoller erschien und mehr Spielraum für die Fortsetzung lässt. Zudem gab es einige Rätsel, die nach und nach gelüftet werden und damit die Spannung erhöht haben. Andere wiederum haben mich berührt. Der Schreibstil war sehr flüssig und fesselnd, auch wenn gelegentlich mal eine Wendung häufiger vorkam. Meiner Freude am Lesen des Buchs tat es keinen Abbruch. Ein Stoff, den ich mir auch als Film sehr gut vorstellen kann. Meiner Meinung nach ein tolles Fantasy-Debüt, auf dessen zweiten Band ich jetzt mehr als gespannt bin.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Liebe in Zeiten des Krieges

Die Übersetzerin
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Aus Angst vor den Nazis wanderte die österreichische Jüdin Hedy aus und lebt seitdem auf der Kanalinsel Jersey. Doch als die Deutschen auch diese in Beschlag nehmen sitzt Hedy in der Falle. Um sich ihren ...

Aus Angst vor den Nazis wanderte die österreichische Jüdin Hedy aus und lebt seitdem auf der Kanalinsel Jersey. Doch als die Deutschen auch diese in Beschlag nehmen sitzt Hedy in der Falle. Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, bleibt ihr nichts anderes übrig, als eine Stelle als Übersetzerin beim Feind anzunehmen, wo sie stillen Widerstand leistet. So lernt sie auch den jungen Leutnant Kurt kennen und die beiden kommen sich näher. Doch die aufkeimende Liebe bringt nicht nur Hedy in Gefahr.

Die Autorin Jenny Lecoat, deren Großmutter selbst von den Inseln stammt, zeichnet mit ihrem Roman ein eindrucksvolles Bild von der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg. Natürlich wurden schon unzählige Romane, die im Krieg spielen verfasst, das Schicksal der Kanalinseln und der dort lebenden Bevölkerung war mir bisher jedoch nicht bekannt. Es ist eine Geschichte voller Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Leids, aber auch leisen Widerstands, großer Gefühle und Hoffnung.

Die Gefühle ihrer Protagonisten sind eindrücklich, bewegend und lassen den Leser abtauchen in eine schockierende Zeit, die wir uns heute gar nicht wirklich vorstellen können. Dabei ist Lecoats Schreibstil ruhig, ihre Schilderungen mehr als fair gegenüber allen Beteiligten. Sie zeigt, das, was wichtig ist: Es gibt nicht nur Gut und Böse, es gibt immer etwas dazwischen, das je nach Situation mal zur einen, mal zur anderen Seite tendiert. Da ist der Deutsche Kurt, der eine Jüdin liebt, da ist Hedy die mit vielen Menschen Mitgefühl hat, da sind Deutsche wie Briten, die Menschen schlecht behandeln. Mich hat das nachhaltig beeindruckt.

Auch wenn ich wegen der Beklemmung einige Längen in der Erzählung wahrnahm, ist "Die Übersetzerin" ein wichtiger, wertvoller Roman, vielleicht gerade jetzt, in einer Zeit in der einige wieder verstärkt ihre Einzelinteressen im Vordergrund sehen, anstatt das große Ganze. Daher empfehle ich in gern und vergebe 4 Sterne.

PS: Leider hat - wie ich finde - der Verlag beim deutschen Titel keine gute Arbeit geleistet. Der Originaltitel "Hedy's War" ist sehr viel treffender. Auch das Titelbild passt nicht wirklich.

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