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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2024

Schlaftrunken

Anna O.
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Seit vier Jahren schläft Anna. In einer verhängnisvollen Nacht soll sie ihre beiden besten Freunde ermordet haben und ist danach in einen Dornröschenschlaf gefallen. Seitdem streitet sich die Öffentlichkeit ...

Seit vier Jahren schläft Anna. In einer verhängnisvollen Nacht soll sie ihre beiden besten Freunde ermordet haben und ist danach in einen Dornröschenschlaf gefallen. Seitdem streitet sich die Öffentlichkeit darüber, ob sie es war oder es ihr jemand in die Schuhe schieben will. Nun soll der Schlafforscher und Psychologe Ben Prince das Dornröschen aufwecken, damit ein Gericht über sie urteilen kann. Doch auch er hat Angst davor was passieren wird, wenn sie wach ist. Bei diesem Thriller bin ich hin und her gerissen. Der Anfang begann spannend, dann hatte mich die Geschichte irgendwie verloren, aufgrund einiger Längen. Die vielen Andeutungen und Geheimnisse der verschiedenen Protagonisten haben mich durcheinandergebracht. Jedoch auch dazu gebracht über die Story nachzudenken, was ja eigentlich für die Geschichte spricht. Das Ende war dann wieder gut gemacht. Bisher versuche ich noch die ganzen losen Enden gedanklich miteinander zu verknüpfen. Als Fazit kann ich also sagen, der Thriller war gut, aber kein Highlight.

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Ein Jahreshighlight

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Endlich ist der furchtbare Krieg beendet. Die Menschen in Bad Oeynhausen atmen auf. Doch nur für kurze Zeit. Dann übernehmen die Briten als Besatzer die Stadt. Die Bewohner des Stadtzentrums werden aus ...

Endlich ist der furchtbare Krieg beendet. Die Menschen in Bad Oeynhausen atmen auf. Doch nur für kurze Zeit. Dann übernehmen die Briten als Besatzer die Stadt. Die Bewohner des Stadtzentrums werden aus ihren Häusern vertrieben und die Innenstadt als Sperrzone ausgewiesen. Anne hatte große Pläne mit dem Kurhotel ihrer Eltern, nun muss sie zusehen, wie die „Tommys“ daraus ihren Victory Club machen. Sie selbst darf nur noch Gast in der eigenen Stadt sein. Ihre Freundin Rosalie hat alles verloren und versucht sich allein durchzuschlagen. Sie sieht die Briten eher als Sprungbrett in ein besseres Leben. Ein fataler Fehler, wie sich bald herausstellen wird.
Es brauchte nicht viele Worte, schon war ich komplett in der Geschichte versunken. Auch in ihrem neuen Buch ist es Theresia Graw erneut gelungen eine vergangene Zeit mit viel Gefühl und historischem Hintergrund wieder aufleben zu lassen. Die Charaktere haben so viel Persönlichkeit und Facettenreichtum, dass sie einem unglaublich echt vorkommen. Was mich besonders beeindruckt hat war das Eintauchen in die Denkstruktur der Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg. Das im Kopf befreit sein vom Hitlerdeutschland war keine Selbstverständlichkeit. Gram und Unverständnis über die Niederlage waren fühlbar, aber auch der Hass auf die Besatzer und die Scham weggeschaut zu haben. Die Erkenntnis durch Unterlassung oder sogar Sympathie für die Ideologien Nazideutschlands eine Mitschuld am Tod von Millionen von Menschen zu haben musste erst in vielen reifen. Dieser Prozess ist mir bisher in historischen Romanen noch nicht begegnet und ich fand diese Darstellung sehr gelungen. Die beiden Freundinnen Anne und Rosalie habe ich sehr ins Herz geschlossen und habe ihren Mut und ihre Tatkraft bewundert. Dieses Buch ist auf jeden Fall für mich jetzt schon ein Jahreshighlight.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Fahr mal wieder U-Bahn

Berlin mit der U2 entdecken
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Auf nach Berlin! Oder verbringt ihr euren Urlaub zu Hause in Berlin und wollt mal runter vom Balkon. Dann ist dieses Buch einfach perfekt für ein Berlin-Abenteuer. Man wähle einfach die U-Bahnlinie 2 und ...

Auf nach Berlin! Oder verbringt ihr euren Urlaub zu Hause in Berlin und wollt mal runter vom Balkon. Dann ist dieses Buch einfach perfekt für ein Berlin-Abenteuer. Man wähle einfach die U-Bahnlinie 2 und lasse sich von diesem tollen Buch an jeder Station in neue Welten entführen. Die U-Bahn fährt von Ruhleben nach Pankow, einmal durch die Mitte der Stadt. Also warum im dunklen sitzen, wenn man auch aussteigen kann und so viel neues entdecken darf. Obwohl ich mir einbilde als Berlinerin ziemlich viel zu kennen, konnte mich Harald Neckelmann überzeugen. Hier gibt es Stationen, die ich noch nie von oben gesehen habe. Und dort verbergen sich wirklich sehenswerte, zum Teil auch skurrile oder kulinarische Genüsse. Das Buch punktet bei mir auch mit vielen Bildern, geschichtlichen Hintergründen und den kurzen, aber knackigen Kapiteln. Wer Berlin kennt, der weiß, dass man manchmal nur um eine Ecke biegen muss oder durch eine Toreinfahrt laufen und schon eröffnet sich einem eine neue Welt. So kam es mir auch beim Lesen dieses Buches vor. Ich bin ganz begeistert und hoffe das noch viele weitere Bücher dieser Art folgen werden, denn U- und S-Bahnlinien gibt es in Berlin ja genügend. Also rein in die U-Bahn und nächster Halt: Abenteuer!

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Hier naht das Grauen

The Institution
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Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll! Der Thriller startete mit einem spektakulären Setting. Die Parry Institution ist ein ziemlich abgeschieden gelegenes Hochsicherheitsgefängnis für psychisch kranke ...

Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll! Der Thriller startete mit einem spektakulären Setting. Die Parry Institution ist ein ziemlich abgeschieden gelegenes Hochsicherheitsgefängnis für psychisch kranke Straftäter. Eine hochschwangere Krankenschwester wird auf der streng bewachten Station ermordet und ihr Baby geraubt. Um den Mörder zu finden, wird die Profilerin Connie Woolwine eingeschleust. Dieses ganze Szenarium klingt zwar total spannend strotzte jedoch von völlig unverständlichen Handlungen und Szenen. Anstatt nach dem Baby zu suchen, dass angeblich nur eine Woche überleben kann (warum hat sich mir nicht erschlossen), verbringt Connie ihre Zeit damit sich von jedem Insassen die Serienkillerstories anzuhören. Diese sind natürlich thriller-like brutal, blutig und grausam, hatten für mich jedoch keinen Bezug zur aktuellen Handlung. Zwischenzeitlich kam dann doch mal etwas Spannung auf. Das Finale gipfelte dann jedoch in einem völlig irrwitzigen Chaos, dem ich teilweise nicht mehr folgen konnte. Hier agierten die Protagonisten plötzlich unverständlich entgegen ihrem Charakter. Psychisch Kranke wirken abgeklärt und logisch, während Ärzte plötzlich irre agieren. Wirklich schade, das Setting war vielversprechend, die Story jedoch schwach und abstrus.

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Veröffentlicht am 05.07.2024

Süße Hoffnung

Die Zuckerbaronin
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Was für ein schönes Wiedersehen mit Gwendolyn und ihren Schwestern! 1911 stirbt Alexanders Vater der Inhaber der Donau Zucker AG und hinterlässt sein Zuckerimperium. Mit Gwendolyn als Schwiegertochter ...

Was für ein schönes Wiedersehen mit Gwendolyn und ihren Schwestern! 1911 stirbt Alexanders Vater der Inhaber der Donau Zucker AG und hinterlässt sein Zuckerimperium. Mit Gwendolyn als Schwiegertochter war er nie so richtig einverstanden, doch nun erweist sie sich als wertvoll für das Unternehmen, denn Alexander macht eine schwere Zeit durch. Gwendolyns Schwester Martha dagegen, fühlt sich nach wie vor von der kleinen Schwester verraten. Das Saccharin- Schmuggelunternehmen, dass der verstorbene Vater aufgebaut hat, steht im starken Gegensatz zur Zuckerindustrie. Martha bleibt stur und möchte sich nicht versöhnen, doch das Leben hat andere Pläne. Ich habe auch den zweiten Teil der Zuckerbaronen richtig gerne gelesen. Die Autoren schaffen es diese Zeit so eindrücklich aufleben zu lassen, dass man die Gegenwart vergisst. Neben den wirklich interessanten Hintergründen um den Kampf um das süße Gold, sind die Beziehungsgeschichten zwischen den Protagonisten herzerwärmend. Martha ist ein wilder unruhiger Geist, während Gwendolyn überlegt und ruhig agiert. Diese Mischung bringt Tempo und Spannung in die Geschichte. Zudem fand ich die Schmugglertricks wirklich einfallsreich und witzig. Auch die Nebenhandlungen haben die Geschichte sehr mit Spannung bereichert, ohne sie unübersichtlich zu machen. Wer gerne historische Romane liest, wird die Geschichten um die Zuckerbaronin lieben.

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