Das Herz von Paris
Melodie des BösenBereits als das menschliche Herz auf Chopins Grabstätte gefunden wurde war klar, diese Geschichte wird kein seichter Cosy Crime, hier verdunkelt sich der Pariser Himmel. Der ehemalige Besitzer des Herzens ...
Bereits als das menschliche Herz auf Chopins Grabstätte gefunden wurde war klar, diese Geschichte wird kein seichter Cosy Crime, hier verdunkelt sich der Pariser Himmel. Der ehemalige Besitzer des Herzens ist schnell gefunden. Es gehörte einem aufstrebenden Jazz-Pianisten. Britta Habekost katapultiert uns zurück ins Paris von 1925 und mitten hinein in die pulsierende Jazz-Szene. Und so lebenshungrig und ekstatisch die Menge in den Clubs feiert, so düster und unheilschwanger werden wir in den Sog der Pariser Gewaltexzesse gezogen. Vertrauensvoll klammern wir uns an den unerschütterlichen Ermittler Julien Vioric, der durch seinen Spürsinn und klaren Verstand unser sicherer Hafen ist. Und die mutige und umtriebige Journalistin Lysanne hält uns die erleuchtende Fackel in den dunklen Pariser Straßen. Dennoch trudeln wir mitten zwischen die Fronten von Ewig-Gestrigen, Modernen und denen die Menschen (auch damals schon) nach äußeren Merkmalen einteilen und verurteilen. Und während ein Serienmörder in den Gassen lauert, hält sich die Pariser Gesellschaft noch mit verschrobener Attitüde auf. Der Kriminalroman lebt von der beindruckenden, ausdrucksstarken und bildhaften Sprache. Szenen sind so fantastisch ausgestaltet, dass sie wie in einem Film vor meinem inneren Auge vorbeizogen- mehr noch: als wäre man mittendrin! Hat mich schon der erste Band dieser Reihe begeistert, so bin ich nun vollends entflammt!