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Veröffentlicht am 13.11.2024

Was vom Leben übrigblieb

Endlich das ganze Leben
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Roberta Recchia zeichnet das Leben einer italienischen Familie, deren Lebensweg sich in ein Vorher und Nachher teilt. Während sich Marisa und Stelvio verlieben und eine Familie gründen erleben sie so manch ...

Roberta Recchia zeichnet das Leben einer italienischen Familie, deren Lebensweg sich in ein Vorher und Nachher teilt. Während sich Marisa und Stelvio verlieben und eine Familie gründen erleben sie so manch unschönes Ereignis. Diese gehören zum Leben dazu, beeinflussen und verändern sie, aber lassen sie weiterleben. Doch dann passiert das unfassbare, ihre Tochter Betta wird ermordet. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Der Schmerz zerreißt die gesamte Familie. Ein unbeschwertes Leben ist nicht mehr möglich. Und so hat diese Tat nicht nur ein Leben zerstört, sondern das der ganzen Familie. Neben der sehr vielschichten und dramatischen Geschichte, hat mich besonders der Schreibstil von Roberta Recchia beeindruckt. Sie schreibt in ruhiger, aber mitreißender Art und Weise. Ihre Figuren sind charismatisch und selbst die Nebenrollen sind mit Leben gefüllt. Dem Leser bleibt nichts verborgen und beim Eintauchen in die Figur wird einem die ganze Tragweite dessen Handlung bewusst. Der Schmerz den Marisa und Stelvio aushalten müssen ist so intensiv, dass ich ihn fast körperlich fühlen konnte. Ich kann hier nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ein wirklich sehr berührendes und starkes Buch. In jedem Fall eines meiner Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Wer zuletzt lacht...

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
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Ist es legitim Witze zu machen und zu lachen, während die Welt um und vielleicht auch in uns vor Krieg, Krankheit und Gefahren nur so brummt? Mit dieser Frage beschäftigt sich Axel Hacke in diesem Buch. ...

Ist es legitim Witze zu machen und zu lachen, während die Welt um und vielleicht auch in uns vor Krieg, Krankheit und Gefahren nur so brummt? Mit dieser Frage beschäftigt sich Axel Hacke in diesem Buch. Mein erster Impuls war auch, dass es ja schlimm wäre, wenn wir nun nicht mehr fröhlich sein dürften. Aber wie behält man seine Heiterkeit, wenn einen die schwierigen Zeiten selbst betreffen oder jemandem der einem sehr nahesteht. Der Autor erzählt von einem sehr guten Freund, der an einer schweren Krankheit litt und auch an ihr starb. Dies sind sehr persönliche Momente, die jedoch auch aufzeigen, wie wichtig Humor und Lachen auch in schweren Zeiten sein kann. Das sich Angst besser aushalten lässt, wenn man ihr durch Heiterkeit in manchen Momenten den Schrecken nehmen kann. Dies sehen nicht alle Menschen so, wie Axel Hacke uns in Anekdoten berichtet. So gibt es eben auch unangebrachte Heiterkeit wie der Lachanfall von Armin Laschet beim Besuch des Überflutungsgebietes, der ihn wohl so manchen Wähler gekostet haben dürfte. Mich hat dieses Buch erheitert, aber auch nachdenklich gemacht. Ich fand es gut mich mit diesem Thema zu beschäftigen, auch wenn ich glaube, dass ohne Frage, der vollständige Verlust der Heiterkeit das Ende der Menschheit wäre.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Unter Spaniens Sonne

Die Mondschwester
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Im fünften Band der Sieben- Schwestern Reihe geht es um Tiggy. Diese liebt Tiere über alles und arbeitet in Schottland auf dem Anwesen Kinnard. Dort soll sie sich um die Wildkatzen kümmern. Doch um Kinnard ...

Im fünften Band der Sieben- Schwestern Reihe geht es um Tiggy. Diese liebt Tiere über alles und arbeitet in Schottland auf dem Anwesen Kinnard. Dort soll sie sich um die Wildkatzen kümmern. Doch um Kinnard steht es schlecht und ihr Chef Charlie steckt mitten in einer Ehekrise in die sich Tiggy nicht einmischen möchte. Auf dem Anwesen wohnt auch der alte Gitano Chilli. Seine Heimat ist Sacramonte in Spanien. Als er Tiggy zum ersten Mal sieht, ist ihm klar, dass dies die verlorene Enkeltochter der berühmten Flamencotänzerin Lucia ist. Dies deckt sich auch mit dem Brief den Tiggy von ihrem verstorbenen Vater Pa Salt bekommen hat. Denn der hat sie wie alle ihre anderen Schwestern adoptiert. Der Brief gibt Auskunft über ihre Herkunft.
Ich liebe diese Reihe ja sehr. Lucinda Riley hat einen ganz besonderen, blumigen und mitreißenden Schreibstil. Auch diese Geschichte hat mir wieder ganz besonders gut gefallen. Sowohl die Gegenwartsgeschichte um Tiggy als auch die Vergangenheitsgeschichte um Lucia war sehr spannend. Zu lesen, wie die Menschen früher in ihren Höhlenwohnungen in Sacramonte gelebt haben, hat mich begeistert und erstaunt. Ich kann es kaum erwarten bald mit der Sonnenschwester zu starten und dann alle sechs Schwestern kennengelernt zu haben. Ich kann diese Reihe einfach nur empfehlen. Sie ist so wunderbar und geht ans Herz.

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Advent, Advent...

Das Kalendermädchen
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Olivia ist verzweifelt auf der Suche nach der leiblichen Mutter ihrer Adoptivtochter Alma. Denn Alma ist schwer krank und benötigt eine Knochenmarkspende. Doch bei ihrer Recherche stößt Olivia auf die ...

Olivia ist verzweifelt auf der Suche nach der leiblichen Mutter ihrer Adoptivtochter Alma. Denn Alma ist schwer krank und benötigt eine Knochenmarkspende. Doch bei ihrer Recherche stößt Olivia auf die urbane Legende vom Kalendermädchen. Eine junge Frau die in einem Haus im Frankenwald gefangen gehalten wird und jeden Tag ein neues Türchen mit enthaltenen Grausamkeiten öffnen muss. Ob die Legende tatsächlich einen waren Kern enthält, und es sich bei dieser Frau um Almas Mutter handeln kann?
Seit langem hat mich kein Buch mehr so gefesselt wie dieses hier. Es war wirklich spannend, von der ersten bis zur letzten Seite. Es gab absolut keine Längen, sondern mächtig Tempo. Beim Wechsel der Perspektive wird auch der Leser (wie ich) mit prägnantem Kurzzeitgedächtnis abgeholt. Passend zum Herbst war für mich auch genügend Gruselfaktor dabei. Die Auflösung bot so manche ungeahnte Überraschung und hat mich kalt erwischt. Hier war mal wieder der Meister des Thrillers am Werk. Ich bin einfach nur schwer begeistert und gerade gruselig beseelt. Hut ab Herr Fitzek!

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Ein Buch wie ein Kunstwerk

EGO
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Puh! Dieses Buch musste ich erstmal sacken lassen. Und ich denke eine Bewertung im klassischen Sinne (also wie ich einen Roman oder Thriller bewerten würde) ist hier nicht möglich. Ich betrachte es eher ...

Puh! Dieses Buch musste ich erstmal sacken lassen. Und ich denke eine Bewertung im klassischen Sinne (also wie ich einen Roman oder Thriller bewerten würde) ist hier nicht möglich. Ich betrachte es eher wie ein Kunstwerk. Wie ein riesiges Wandgemälde, bei dem es an jeder Ecke etwas Neues zu sehen gibt, und deren Interpretation ohne Hilfe kaum möglich ist. Dorothea Born ist Künstlerin und steht am Ende ihres Lebens, dass von Krankheit gezeichnet ist. Die Figuren ihrer Kunstwerke werden lebendig. Und so zeigen uns Lilith, Adam, Rahab und Raphael die Geschichte von Geburt, Leben und Sterben in einer bibelgleichen Weise. Alexander ist eine reale Figur und Galerist. Doch auch seine Realität verschwimmt durch mystische Wesen, die ihn bedrängen und zerreißen wollen. Nun bleibt noch die Frage Gretchenfrage: Wie gefällt das Buch? Und hier muss ich sagen, dass ich staunend davorsaß, was doch mit Sprache alles möglich ist. Das erzählen einer Geschichte und das Transportieren von Gefühlen nicht durch einfache Sätze, sondern durch die Entstehung eines Bildes oder Gesamtkunstwerkes. Es war für mich eine sehr interessante Erfahrung. Und dieses Bild würde ich fasziniert in einem Museum oder einer Kirche betrachten und mich daran erfreuen. Es wäre jedoch kein Bild für mich, dass ich mir im Wohnzimmer über den (nicht vorhandenen) Kamin hängen würde.

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