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Veröffentlicht am 21.06.2024

Gestohlene Kindheit

Der Wind kennt meinen Namen
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In Isabel Allendes neustem Buch durchreisen wir mehrere Zeitebenen und so auch die Geschichten verschiedener Menschen, die sich jedoch ineinander verweben. Zentrales Thema ist die Flucht und insbesondere ...

In Isabel Allendes neustem Buch durchreisen wir mehrere Zeitebenen und so auch die Geschichten verschiedener Menschen, die sich jedoch ineinander verweben. Zentrales Thema ist die Flucht und insbesondere ihre Auswirkung auf die Kinder. So lernen wir Samuel kennen, der 1938 aus Nazi-Österreich durch einen Kindertransport nach Großbritannien gerettet wurde, jedoch auch schwer traumatisiert. Sowie auch Anita die mit ihrer Mutter aus Südamerika fliehen muss da ihr Leben dort bedroht wird und dann auf grausame Weise an der Grenze zu den USA von ihrer Mutter getrennt wird. Wie immer hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Die Geschichte wird trotz ihres schweren Themas auf leichte Weise erzählt, durchsetzt von spirituellen Geistergeschichten wie man es von Isabel Allende gewohnt ist. Dennoch muss ich sagen, dass es nicht unbedingt mein Lieblingsbuch von ihr werden wird. Es hat mir gut gefallen und ich finde es großartig, dass dieses wirklich menschenverachtende Vorgehen der USA thematisiert wird. Mir waren es dann jedoch zu viele unterschiedliche Perspektiven, Geschichten und Personen. Mancher Nebenschauplatz war für mich weniger interessant und lenkte vom Hauptthema ab. Und doch denke ich, dass es ein Buch sein wird, dass ich so schnell nicht vergessen werde.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Nicht zu trauen

Die Burg
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Der Milliardär Nevio hat keine Kosten gescheut, um aus der alten Burg Greiffenau eine sagenhafte Eventlocation zu erschaffen. In den unterirdischen Labyrinthen der Burg wurden Escape Rooms eingebaut, die ...

Der Milliardär Nevio hat keine Kosten gescheut, um aus der alten Burg Greiffenau eine sagenhafte Eventlocation zu erschaffen. In den unterirdischen Labyrinthen der Burg wurden Escape Rooms eingebaut, die mit riesigen LED-Bildschirme gesteuert von einer KI gewünschte Szenarien kreiert. Um seine Burg zu promoten hat er Testpersonen eingeladen, die hier ein spektakuläres Abenteuer erleben sollen. Doch etwas geht schief. Die KI lässt sie nicht mehr aus ihren Fängen und beginnt ein perfides Spiel mit den Spielenden zu treiben. Mittlerweile hatte ich mehrere eher durchwachsene Rezensionen zu diesem neusten Buch von Ursula Poznanski gelesen. Hauptsächlich wird hier mit ihren früheren Werken verglichen. Ich hatte bisher erst ein Buch der Autorin gelesen, dass mich leider nicht überzeugen konnte. Ich wollte ihr also mit diesem Buch noch einmal die Chance geben mich zum Poznanski-Fan zu machen. Und ich muss sagen, dass hat sie geschafft. Ich habe das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen können. Die Mischung aus düsteren Szenarien und die Geheimniskrämerei mancher Protagonisten haben es echt zum Pageturner gemacht. Zudem bin ich ein Escape-Room Fan und konnte mich in das Rätselfieber der Charaktere total reinempfinden. Das war mal wieder ein Buch, dass ich innerhalb von zwei Tagen gelesen hatte. Einfach großartig! Bleibt jetzt nur die Frage, welches Buch der Autorin ich unbedingt als nächstes lesen sollte?

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Leben lassen

Marzahn, mon amour
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In der Mitte ihres Lebens beschließt Katja Oskamp ihrem Leben noch einmal eine neue Richtung zu geben. Als sie Tiffy kennenlernt, die einen Kosmetiksalon in Marzahn betreibt, beschließt sie eine Ausbildung ...

In der Mitte ihres Lebens beschließt Katja Oskamp ihrem Leben noch einmal eine neue Richtung zu geben. Als sie Tiffy kennenlernt, die einen Kosmetiksalon in Marzahn betreibt, beschließt sie eine Ausbildung als Fusspflegerin zu absolvieren und danach bei Tiffy in Marzahn zu arbeiten. Hier nimmt sie das in die Hand, was für andere eher Ekel erzeugt, und schenkt Menschen die beschwerlich durchs Leben gehen eine Stunde Entspannung und Erholung. Dabei hört sie sich gerne die Geschichten der Menschen in Marzahn an.
Ich habe selten etwas so Liebevolles gelesen wie diese kleinen Büchlein. Auf den knapp 140 Seiten schreibt Katja Oskamp von Menschen die unterschiedlicher nicht sein können. Egal welche Lebensgeschichte sich ihr auftut, sie beschreibt sie mit viel Verständnis und Liebe. Sie lässt die Menschen sein wie sie sind, ohne sie zu bewerten oder schlecht dastehen zu lassen. Jeder ist bei ihr wie er ist und jeder Fuss wird gepflegt ohne Wenn und Aber. Mich hat diese liebevolle und wertschätzende Art total berührt und beeindruckt. Wie oft urteilen und kritisieren wir an unseren Mitmenschen herum, bewerten und beurteilen ihre Taten und Worte. Selten nur versuchen wir zuzuhören und zu verstehen, dass jeder ist, wie er ist, weil er durch seine ganz eigene Geschichte so wurde. Ein Buch das ich nur jedem ans Herz legen kann.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Wunderschön

Der Gesang der Flusskrebse
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Die Marsch als wunderschöne Naturlandschaft liegt friedlich um den kleinen Ort Barkley Cove. Doch so unterschiedlich Marsch und Ort auch sind, so unterschiedlich sind die jeweiligen Bewohner. Mitte der ...

Die Marsch als wunderschöne Naturlandschaft liegt friedlich um den kleinen Ort Barkley Cove. Doch so unterschiedlich Marsch und Ort auch sind, so unterschiedlich sind die jeweiligen Bewohner. Mitte der 1950er Jahre lebt Kya mit ihrer Familie in einer schäbigen Hütte mitten im Marschland. Ihre Kindheit ist von Gewalt geprägt und endet in Einsamkeit und Isolation als ihre Mutter und ihre Geschwister die Familie nach und nach verlassen und die kleine Kya mit dem brutalen Vater allein lassen. Als auch der Vater irgendwann nicht mehr nach Hause kommt ist das Kind völlig auf sich gestellt. Die Bewohner des Ortes verschließen die Augen vor dem Elend. Doch Kya überlebt und schöpft aus ihrer Gabe die Natur der Marsch bis ins kleinste Detail zu verstehen. Mit Menschen hat sie jedoch ihre Probleme, und diese werden ihr noch zum Verhängnis.
Die Geschichte lebt von tiefen Emotionen. Neben der erdrückenden Einsamkeit erleben wir die Freiheit und Offenheit der Natur des Marschlandes. Jedes noch so kleine Detail wird mit viel Liebe und Hingebung erzählt. Tiere und Pflanzen nehmen den Stellenwert von Familie ein, geben Nähe und Geborgenheit für Kya. Während auf der anderen Seite die Gesellschaft in Form des kleinen Ortes steht. In dem zwar jeder jeden kennt, und doch sich jeder selbst der nächste ist. Hier werden Menschen ausgegrenzt und grausam zurückgelassen. Und dennoch klagt das Buch nicht an, sondern ist nur ein stiller Beobachter und erzählt eine atemberaubend schöne Geschichte eines kleinen Lebens inmitten der Natur.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Mord mit Bergpanorama

Tod im Chiemgau
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Seit 10 Jahren war Toni nicht mehr in seiner Heimat Reit im Winkl. Und das hat einen guten Grund, denn damals musste er mit ansehen, wie sein bester Freund in den Tod stürzte. Als nun aber Tonis Vater ...

Seit 10 Jahren war Toni nicht mehr in seiner Heimat Reit im Winkl. Und das hat einen guten Grund, denn damals musste er mit ansehen, wie sein bester Freund in den Tod stürzte. Als nun aber Tonis Vater verstirbt, möchte er an dessen Beerdigung teilhaben. Doch schon nach kurzer Zeit muss er feststellen, dass es wohl jemand auf ihn abgesehen hat und ihm nach dem Leben trachtet. Doch wer empfindet so viel Hass und was könnte das Motiv sein. Zusammen mit der jungen Kommissarin Roxy versucht er den Vorgängen auf die Spur zu kommen.
Besonders gut hat mir in diesem Kriminalroman der regionale Hintergrund gefallen. Toni ist Bergführer und liebt es Touren zu unternehmen. So hatte man beim Lesen das Bergpanorama vor Augen. Kriminalistisch war ich als Leser ebenso gefordert. So mancher Verdacht kam auf, verflüchtigte sich jedoch wieder und mündete in Ratlosigkeit. So soll es ja auch sein bei einem Krimi: Gute Unterhaltung und Mörderjagd.

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