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Veröffentlicht am 20.11.2020

Opulentes Werk vom düsteren Mittelalter bis hin zum Aufbruch in die Reformation

Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele
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Paracelsus studiert im spätmittelalterlichen Basel Medizin und forscht mit Genehmigung der katholischen Kirche gemeinsam mit seinem Freund und Kommilitonen Caspar an Leichen und darf diese sezieren. Dabei ...

Paracelsus studiert im spätmittelalterlichen Basel Medizin und forscht mit Genehmigung der katholischen Kirche gemeinsam mit seinem Freund und Kommilitonen Caspar an Leichen und darf diese sezieren. Dabei ist er besonders auf der Suche nach der Seele des Menschen. Doch es kommt anders als geplant. Als Bischof Gundelsheim an die Macht kommt, ist es schlagartig mit den Forschungen vorbei, denn der neue Bischof bringt Basel wieder unter die extreme Macht der katholischen Kirche und auch die Inquisition schläft nicht. Doch das Bürgertum von Basel denkt bereits in moderneren Strukturen und begehrt gegen den neuen Bischof auf, was letztendlich zu einem Bürgerkrieg bzw. einen Umsturz und den Aufbruch in die Reformation mit sich bringt. Mitten in diesen Geschehnissen behandelt der junge Paracelsus nicht nur die Kranken, er verschreibt sich auch teuflischen und dunklen Mächten, um hinter das Geheimnis der „Seelen“ zu gelangen.

Das Buch „Paracelsus- Auf der Suche nach der unsterblichen Seele“ ist ein historischer Roman der Autorin Eva-Isabel Schmid. Er ist ihr Debüt als Romanautorin, denn die Autorin ist auch als Ärztin tätig. Demzufolge findet man im Buch sehr gute medizinische Beschreibungen zur Behandlung von Krankheiten der damaligen Zeit. Somit bekommt der Roman in meinen Augen auch äußerst authentische Beschreibungen. In guter verständlicher Sprache gelingt es der Autorin außerdem vortrefflich, nicht nur das Mittelalter wieder vor dem inneren Auge des Lesers auferstehen zu lassen, sondern uns auch den Charakter Paracelsus näher zu bringen, den man nach der Lektüre des Buches irgendwo zwischen Genie und Wahnsinnigen einordnen möchte. Auf jeden Fall scheint er ein hochintelligenter und auch begabter Arzt gewesen zu sein, der immer weiter von seinen Forschungen getrieben worden ist und auch nicht dafür zurückschreckt, Selbstversuche an sich vorzunehmen. Die Kapiteleinteilung ist sehr gut gewählt, da aus der Sichtweise von verschiedenen Figuren des Romans die Geschichte erzählt wird und man somit auch einige Einblicke in deren Gedanken- und Gefühlswelt bekommt und die Geschichte damit nie zu langatmig wird.

Meine Meinung zum Buch ist durchweg positiv. Die Autorin hat ein großartiges Werk geschaffen, dass vielfältiger nicht sein könnte. Alle Dinge, die das Mittelalter prägen, finden darin ihren Platz, wie zum Beispiel Aberglaube, Kirche, Hexerei und Ketzerei, Inquisition, Zünfte und Gilden, Stände und sogar Juden. Anfangs brauchte das Buch ein wenig, um Fahrt aufzunehmen, aber dann ist und bleibt es doch recht spannend durch die vielen unterschiedlichen Geschehnisse und Erzählpfade diverser Personen. Sehr gut haben mir auch die medizinischen Abhandlungen gefallen. Ich habe parallel auch etwas zu Paracelsus recherchiert und musste dabei feststellen, dass die Autorin sehr gut den tatsächlichen Lebensweg des Paracelsus in die historischen Geschehnisse der damaligen Zeit innerhalb ihres Romans eingebettet hat. Ob es sich tatsächlich alles so zugetragen- darauf erhebt ein historischer Roman sicherlich keinen Anspruch, aber es ist eine sehr gut mögliche Form der Geschichte.

Mein Fazit: Das Buch hat mir wirklich sehr viel Freude beim Lesen bereitet und mir auch Wissen verschafft und es war eine sehr anspruchsvolle Lektüre, die ich mir nur abschnittsweise gegönnt habe, um keine der vielen Handlungen aus dem Blickpunkt zu verlieren. Dennoch ist alles sehr verständlich und anschaulich beschrieben. So mag ich historische Romane und gebe daher eine klare Leseempfehlung! Ich freue mich bereits auf die neuen Abenteuer des Paracelsus in der Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Sehr facettenreicher und bunt schillernder Liebesroman

All die Farben dazwischen
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Charlotte „Charlie“ kehrt nach 13 Jahren zur Hochzeit ihrer Freundin Vicky in ihre alte Heimat nach Wales zurück. Dies fällt ihr nicht leicht, hat sie sie doch damals überstürzt verlassen müssen. Mit vielen ...

Charlotte „Charlie“ kehrt nach 13 Jahren zur Hochzeit ihrer Freundin Vicky in ihre alte Heimat nach Wales zurück. Dies fällt ihr nicht leicht, hat sie sie doch damals überstürzt verlassen müssen. Mit vielen Ängsten und Vorurteilen fährt sie nach Hause. Doch es fällt ihr leichter wieder „zu Hause“ anzukommen, als sie dachte. So ergibt es sich auch, dass sie viele ihrer alten Schulfreunde wiedertrifft, darunter auch Nick. Zwischen Charlie und Nick entwickelt sich etwas. Neben Freundschaft, die die beiden schon damals verband, scheint es nun mehr zu sein. Doch da ist auch Nathan, Charlie’s Ex aus Jugendtagen, der meint, dass er noch ein Wörtchen bei ihr mitzureden hat. Außerdem führen allerlei Irrungen und Wirrungen dazu, dass es zwischen Charlie und Nick spannend bleibt und ein Happy End nicht sofort greifbar erscheint.

Das Buch „All die Farben dazwischen“ ist ein Liebesroman von Stefanie Brunswick. Die Autorin kannte ich vorher noch nicht, aber ihr Roman hat mich einfach nur begeistert. In einfacher und moderner Sprache schildert die Autorin die Gegebenheiten und ihre Charaktere so, dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Die Sprache und die kurzweiligen Kapitel lassen den Leser immer weiter und weiter lesen. Das Cover finde ich sehr passend gewählt; geht es doch im Roman immer wieder darum, dass das Leben nicht nur aus Schwarz und Weiß besteht, sondern aus allen möglichen Farben dazwischen. Diese Aussage prägt das Buch und sein Cover. Als einzelne Kapitel werden auch Geschehnisse vor 13 Jahren geschildert, sodass man als Leser auch genügend Hintergrundinformationen bekommt. Die Gesamtgeschichte ist authentisch und könnte so auch tatsächlich passiert sein.

Ich habe das Buch an nur einem Tag verschlungen und ich habe mitgelitten, mich mitgefreut und ich war zeitweise sehr berührt und ergriffen. Was für ein schöner Liebesroman! Es ist weder zu kitschig noch zu wenig Romantik- es ist einfach perfekt. Noch dazu ist es nicht die Liebesgeschichte, die so ausnahmslos berührt; es ist auch eine Geschichte über die Heimat und das „Sich-selbst-Finden“, die hier unwahrscheinlich gut geschildert worden ist. Manchmal steht sich Charlotte so sehr im Weg, dass man sie schütteln möchte oder ihr zumindest auf den Kopf hauen, allerdings entwickelt sie sich und es gehen ihr dann glücklicherweise doch die Augen auf. Mein einziger kleiner Kritikpunkt: Das Ende kam sehr abrupt, ein bisschen zu unvermittelt.

Mein Fazit: Wundervoller und kurzweiliger Roman, der mich begeistert hat. Wünschen wir uns nicht alle eine solche Begegnung und Liebesbeziehung sowie solch ein schönes „Nach Hause-Kommen“? Deshalb eine ganz klare Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Wunderbarer historischer Roman mit starken Frauen

Das Findelkind
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Magdalena und Catharine sind zwei sehr charakteristische und starke Frauen, die im Celle des 18.Jh. ihre Bestimmung finden wollen. Magdalena, eine Apothekertochter, verliebt sich in Mathias, heiratet ihn ...

Magdalena und Catharine sind zwei sehr charakteristische und starke Frauen, die im Celle des 18.Jh. ihre Bestimmung finden wollen. Magdalena, eine Apothekertochter, verliebt sich in Mathias, heiratet ihn heimlich und wird später der Prostitution angeklagt, da ihre Ehe für ungültig erklärt wird. Catharine wächst im Haushalt des Untervogts mit den Kindern des Vogts recht behütet auf, ihre Mutter ist dort Dienstmagd. Doch dann erfährt sie, dass sie nicht das leibliche Kind, sondern ein Findelkind ist. Die Geschichte der beiden ist eng miteinander verwoben und auf besondere Weise verknüpft, doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Das Buch „Findelkind“ stammt aus der Feder von Farina Eden und ist ihr zweiter historischer Roman. Die Autorin schreibt auch weitere Bücher, z.B. in den Genres Fantasy und New Adult unter Nutzung diverser Pseudonyme. Bis jetzt war sie mir noch nicht als Autorin bekannt, aber die Geschichte über das Findelkind hat mir sehr gut gefallen. Das Cover des Buches finde ich ansprechend und es hat mich neugierig gemacht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und der Leser wird sofort auf eine Reise in das historische Celle mitgenommen. Der Autorin gelingt es in moderner Sprache sehr treffend ihre Figuren zu charakterisieren und sie miteinander zu verbinden. Sofort erkennt man auch wer „gut“ und wer „böse“ ist. Der Roman selbst wird im Wechsel der Kapitel immer aus Sicht der Charaktere Magdalena und Catharine erzählt. Dadurch erhält man noch dazu von verschiedenen Gesichtspunkten Einblicke in die damaligen Gesellschaftsordnungen als auch von den jeweiligen Empfindungen der Protagonisten und ihren Wünschen, Träumen oder auch Ängsten.

Es fiel mir unendlich schwer das Buch aus der Hand zu legen, sodass ich es fast an einem Stück gelesen habe. Bereits am Anfang, nach dem Prolog, war ich sehr neugierig, was es wohl mit dem Findelkind auf sich hat und wer dahintersteckt. Diese Spannung zieht sich durch das gesamte Buch und ich musste einfach wissen, wie es weiter geht. Zusätzlich wachsen einem die Charaktere sehr schnell ans Herz und man fiebert und leidet mit ihnen mit und will ihre Widersacher manchmal am liebsten schütteln. Der Roman wird an keiner Stelle langweilig oder zu langatmig- im Gegenteil- er hätte sogar noch etwas weiter gehen können. Das Ende kam relativ schnell heran, aber der Epilog stimmte mich als Leser versöhnlich.

Mein Fazit: Ich habe das Buch sehr genossen und es ist ein historischer Roman, wie ich ihn mir einfach wünsche. Viele tolle Charaktere, sehr gute Einblicke in die Historie einer bestimmten Region bzw. die dort herrschen gesellschaftlichen Verhältnisse und natürlich Liebe, Verlust, Schmerz und Leidenschaft sowie einige kleine Irrungen. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Berührende und sehr gefühlvolle Kriegs- bzw. Nachkriegsgeschichte

Trümmermädchen
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Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias in einer Bäckerei inmitten von Köln auf. Sie versorgen täglich viele Kunden in ihrem Viertel mit frischen Backwaren, auch bereits als der 2.Weltkrieg ...

Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias in einer Bäckerei inmitten von Köln auf. Sie versorgen täglich viele Kunden in ihrem Viertel mit frischen Backwaren, auch bereits als der 2.Weltkrieg ausgebrochen ist. Doch dieser nimmt 1941 immer mehr Fahrt auf und so wird schließlich auch Bäcker Matthias eingezogen. Mithilfe eines zugeteilten polnischen Zwangsarbeiters, Joseph, halten sie die Bäckerei auch ohne ihn weiter am Laufen. Die Bedrohungen in Köln wachsen aber stetig weiter. Ständig gibt es Bombardierungen. Eines Tages erwischt es dabei auch die Bäckerei, doch Marie und Anna wollen nicht aufgeben und die Bäckerei wiederaufbauen. Zusammen erleben sie insbesondere in der Nachkriegszeit sehr viel Leid, Elend, Hunger, Sorgen und Nöte, doch sie lassen es sich nicht nehmen hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken und auf die Männer zu warten, in die sie beide unsterblich verliebt sind.

Der Roman „Trümmermädchen“ stammt aus der Feder von Lilly Bernstein. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich die Autorin Lioba Werrelmann, die selbst in einer Bäckersfamilie aufgewachsen ist und sicherlich in diesem Roman auch ihre eigenen Erfahrungen mit eingebracht hat. Die Autorin war mir vorher noch nicht bekannt, aber sie hat einen sehr einfühlsamen und warmherzigen Schreibstil und man mag ihr Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Das Cover des Buches finde ich sehr schön und es hatte mich von Anfang an neugierig gemacht; zeigt es doch die junge und durchaus neugierige junge Anna (so nehme ich es zumindest an), die noch nicht weiß, wohin der Weg sie in ihrem Leben wohl führen wird und im Hintergrund erkennt man die Silhouette von Köln bzw. den Kölner Dom.

Die Geschichte um Anna und ihre Familie ist so berührend skizziert, dass man anfängt mit den Charakteren mitzufühlen und mitzuleiden. Man wünscht ihnen ständig, dass doch eine Besserung ihrer Situation eintreten möge, aber stets kommt noch ein neues Unglück obendrauf. Doch trotz aller Widrigkeiten schaffen sie es ihr Päckchen zu tragen und immer wieder nach vorne zu blicken, das bewundere ich ganz besonders an ihnen. Auch insgesamt ist das Setting des gesamten Romans äußerst treffend beschrieben und gewählt, alle „Schubladen“ werden bedient. Es gibt Gut und Böse, Juden, Denunzianten, Soldaten (auch der feindlichen Linien, die nicht nur Feind sind sondern auch Freund), Kinder ohne Eltern, die sich durchschlagen müssen, Zwangsarbeiter, arme Leute, durch Lügen besser gestellte Leute – kurz und knapp: Sie alle ergeben eine sehr gefühlvolle und berührende Gesamtgeschichte.

Meine Kritik: Wenn man überhaupt etwas zum kritisieren finden mag, dann ist es vielleicht das auf einmal sehr plötzlich auftauchende Ende der Geschichte, weil man dafür noch nicht bereit ist. Sie lässt allerdings Platz für den Leser sich selbst eine Idee im Kopf zu entwickeln, wie es mit der Familie nach den armen Jahren wohl weiter gehen mag.

Mein Fazit: Stimmiges Gesamtkonzept mit sehr viel Herz und Gefühl – ich habe das Buch sehr gerne gelesen und empfehle es uneingeschränkt weiter!

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Erlebnisse einer Familie eingebettet in die deutsche Geschichte

Irmas Enkel
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Die beiden Weltkriege haben in Deutschland in vielen Familien ihre Spuren hinterlassen. So auch in der von Irma, die am Anfang des Buches ihren 3. Enkel bzw. eine Enkelin begrüßen kann, Annemarie, genannt ...

Die beiden Weltkriege haben in Deutschland in vielen Familien ihre Spuren hinterlassen. So auch in der von Irma, die am Anfang des Buches ihren 3. Enkel bzw. eine Enkelin begrüßen kann, Annemarie, genannt Anni. Aus der Sicht dieser wird anschließend hauptsächlich die Geschichte ihrer Familie rund um den Ort Perlitz erzählt. Anni hat es dabei nicht leicht. Neben den Entbehrungen und Verlusten der beiden Kriege, erlebt sie auch den Aufbau der späteren Besatzungszonen und der späteren DDR und BRD mit. Sie muss hart schuften in der Landwirtschaft, um überhaupt überleben zu können.

Leandra Moor nimmt den Leser mit auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit meiner Groß- und Urgroßeltern. Die Autorin war mir vorher nicht bekannt, aber in einem Vorwort schreibt sie selbst, dass ihre eigene lückenhafte Familiengeschichte sie zu diesem Roman inspiriert hat und er in Sachsen-Anhalt startet. Das hat mich von Anfang an neugierig gemacht, denn auch ich stamme aus Sachsen-Anhalt und kenne mittlerweile durch vielseitige Erzählungen meiner Familie in groben Zügen die Erfahrungen hinsichtlich der Weltkriege und der sehr unsicheren Zeiten. So wie mich persönlich auch meine eigene Familiengeschichte interessiert, so spannend fand ich sie auch im Buch der fiktiven Familie dargestellt und geschildert. Beim Lesen wurde bei mir unweigerlich der Eindruck erweckt, dass ich zu den Füßen meiner Urgroßmutter sitze und sie mir ihre Lebensgeschichte schildert. Deshalb bin ich tief beeindruckt von dem Buch und der Idee dahinter, vor allem nach den Schicksalen der starken Frauen zu forschen. Der Roman ist noch dazu sprachlich sehr ausgewogen. Durch die häufige Einbindung von Briefen unter den handelnden Charakteren als auch vielen Dialogen, wirkt er kurzweilig und es kommt auch vieles aus der Gefühls- und Gedankenwelt zum Ausdruck, was mir wirklich sehr gut gefällt.

Meine Kritik: Trotz der sehr interessanten Verhältnisse, die im Buch beschrieben werden, und die sich sicher in einer hohen Prozentzahl in vielen anderen deutschen Familien widerspiegeln, wirkt das Buch bisweilen etwas zu langatmig. Insbesondere die Einteilung der Kapitel finde ich äußerst schlecht gewählt, denn sie sind viel zu lang. Unterbrechungen im Lesefluss sind daher schwierig, aber am Stück durch lesen geht eben auch nicht immer. Im E-Book-Format erkennt man außerdem oft nicht, wann Unterbrechungen kommen bzw. Absätze und es an anderer Stelle aus der Sicht eines anderen Charakters weiter geht, vielleicht liegt das aber auch nur an meinem Reader. Sehr schade, denn das verwirrt doch etwas. Vor allem das 2. große Kapitel des Buches zieht sich sehr in die Länge, die Ereignisse hätten flüssiger kommen können. Auch die Ausschreibung der vollen Jahreszahlen, z.B. neunzehnhundertneununddreißig statt 1939, finde ich schrecklich. Es dauerte viel zu lange, bis ich überhaupt wusste, von welchem Jahr wir sprechen und ich musste es manchmal 2x lesen.

Mein Fazit: Dennoch, die kleinen Kritikpunkte, tun keinen Abbruch an der wirklich berührenden Geschichte, die den Leser oftmals sehr mit den Charakteren mitfühlen lässt und vor dem inneren Auge die Bilder und Schrecken des Krieges, des Leids, der Not und der Armut auferstehen lässt. Deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

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