Profilbild von ice_flower

ice_flower

Lesejury Star
offline

ice_flower ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ice_flower über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2023

Grandioser Abschluss

Keltenherz
0

Nachdem wir nun schon einiges zu Römern und Kelten gelernt haben und zu den Hauptpersonen Caius und Rowan, so kommt nun mit Band 3 der Abschluss dieser Kelten-Saga. Rowan und Caius sind sich nach wie vor ...

Nachdem wir nun schon einiges zu Römern und Kelten gelernt haben und zu den Hauptpersonen Caius und Rowan, so kommt nun mit Band 3 der Abschluss dieser Kelten-Saga. Rowan und Caius sind sich nach wie vor freundschaftlich verbunden, auch wenn die Völker an sich das überhaupt nicht so sehen und es immer wieder Kämpfe zwischen Römern und Kelten gibt. Nach wie vor prägt die Entführung Halvors, der Erstgeborene von Rowan und dem Häuptling Drystan die gesamte Familie und den Clan. Drystan gibt nicht auf ihn zu finden. Als er erfährt, dass sein Sohn tot ist, rächt er sich an den Römern und will drei von ihnen opfern. Doch dann geschehen Dinge, mit denen niemand gerechnet hat.
Das Buch „Keltenherz“ stammt von den Zwillingsschwestern Heike Beardsley und Ulrike Vögl. Im Kapitelwechsel erfahren wir wieder etwas zu Rowan als auch zu Caius. Das Cover des Buches ist erneut schlicht gehalten und hat meiner Meinung nach für eine Buchreihe einen hohen Wiedererkennungswert. Der Schreibstil ist sehr flüssig und eingängig, die Geschichte geht durch den Perspektivwechsel der Kapitel zügig voran und die Handlung nimmt schnell Fahrt auf. Durch Nebensätze werden die Figuren nochmals geschickt miteinander verknüpft und so in Erinnerung gerufen, wie sie zusammengehören (sehr praktisch, wenn die Lektüre der anderen Bücher schon ein Jahr her ist) und so ist man auch schnell insgesamt wieder in der Storyline angekommen. Die historischen Aspekte rund um die Beziehungen und Fehden hinsichtlich Kelten und Römern finde ich wieder sehr gut gelungen und informativ. Im sich anschließenden Glossar kann man wieder über typische Begriffe der damaligen Zeitepoche etwas dazu lernen. Mit dem Buch „Keltenherz“ geht nun also leider eine lieb gewonnene Reihe zu Ende und die Handlung verspricht nochmals sehr viel auch zum Mitfiebern. Es fiel mir wie schon bei den Vorgänger-Romanen unendlich schwer, das Buch überhaupt wieder aus der Hand zu legen, da ich doch wissen wollte, wie die Geschichte nun ausgeht. Für mich insgesamt ein versöhnliches Ende, auch wenn man sich sicherlich einige Details anders hätte wünschen können, doch das Nachwort der Autorinnen, erklärt auch, warum sie so mit den Figuren verfahren mussten, wie sie es eben getan haben und inwieweit der historische Hintergrund sie dazu gebracht hat. Der Spannungsbogen ist meiner Meinung nach durchweg im Buch erhalten und es geschehen Dinge, die man einerseits vorhersehen kann, und andererseits dann doch ganz anders passieren als gedacht.
Mein Fazit: Ich habe das Buch zur Reihe sehr gerne gelesen und bin insgesamt zufrieden mit dem Ausgang der Geschichte. Da wir es wieder mit einer rasanten Erzählung zu tun haben, die mir im historischen Kontext wunderbar gefallen hat, kurzweilige Unterhaltung verspricht, vergebe ich erneute volle 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2023

Großartiger Auftakt einer Familiengeschichte in historischem Kontext

Blankenese - Zwei Familien
0

John Casparius und Leni Hansen – zwei Menschen aus unterschiedlichen Standesklassen und doch verbinden sich ihre Herzen miteinander. Der Reederei-Erbe Casparius kehrt traumatisiert aus dem 1.Weltkrieg ...

John Casparius und Leni Hansen – zwei Menschen aus unterschiedlichen Standesklassen und doch verbinden sich ihre Herzen miteinander. Der Reederei-Erbe Casparius kehrt traumatisiert aus dem 1.Weltkrieg zurück und tut sich schwer wieder Fuß zu fassen. Da begegnet ihm Leni und sie ist so erfrischend und unkonventionell, dass es schnell um ihn geschehen ist und er ihr alsbald einen Heiratsantrag macht. Doch Leni, die aus der einfachen Arbeiterschicht stammt, ist der Familie von John gewissermaßen ein Dorn im Auge. Außerdem sind ihre Familien bereits über ein anderes tragisches Ereignis verknüpft, was sich erst viel später aufklären wird. Es geht um Liebe, Intrigen, Verrat, Zusammenhalt, Einfluss und Macht - und das alles im Hintergrund vor der Weimarer Republik, Inflation, Weltwirtschaftskrise und dem Erstarken der Nationalsozialisten, also über eine längere Zeitepoche.
Das Buch „Blankenese-Zwei Familien: Licht und Schatten“ stammt von der Autorin Michaela Grünig, die Vielen bereits durch ihre Bücher zum Palais Heiligendamm bekannt sein dürfte. Ich hatte noch nicht das Vergnügen diese zu lesen, aber dieses neue Buch hat mich sofort sehr angesprochen. Das Cover finde ich sehr gut gewählt und die Kurzbeschreibung ist gelungen und macht Lust auf mehr. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildgewaltig und sofort ist man im Geschehen angekommen und hat auch keine Probleme, die unterschiedlichen und teilweise vielzähligen Personen der Familien miteinander zu verknüpfen. Der Spannungsbogen zieht sich stetig durch das Buch, denn unterschwellig weiß man, dass es Familiengeheimnisse gibt, die aber erst Schritt für Schritt aufgelöst werden können und natürlich muss man allgemein wissen, wie die Geschichte wohl weiter gehen wird. Ab und an macht das Buch einen größeren Zeitsprung und übergeht einige Jahre, was ich eigentlich nicht so mag, mich hier aber nicht gestört hat, da die Zusammenfassung der Jahre gut gelungen ist. Das Setting des Buches finde ich hervorragend und es hat mir viel Spaß gemacht in die Welt Blankeneses abzutauchen. Man merkt auch, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat und dadurch die Geschichte insgesamt stimmig wird und absolut authentisch. Die Protagonisten, allen voran John und Leni, wachsen einem schnell ans Herz und man fühlt und leidet mit ihnen mit. Natürlich gibt es auch andere Figuren im Buch und schnell merkt man, wer „Gut“ und wer „Böse“ ist. Der historisch vielfältige Kontext des Buches ist bemerkenswert und die „großen“ Ereignisse der deutschen Geschichte wurden sehr gut auf die Familien übertragen und ihre Entwicklung vor diesem Hintergrund skizziert. Da das Buch ein offenes Ende hat, bleibt abschließend nur der Wunsch, dass die Geschichte weiter geht und wir noch einmal etwas von John und Leni hören werden, wie sie wohl die Zeit des 2.Weltkrieges überstehen werden.
Mein Fazit: Ein toller historischer Roman mit wunderbarem Lokalkolorit und sympathischen Protagonisten, den ich sehr gerne weiterempfehlen kann und daher 5 Sterne vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2023

Klassische Geschichte mit neuen Blickwinkeln

Vom Wind verweht - Die Prissy Edition
0

Scarlett O’Hara ist wohl eine der kompliziertesten, aber auch stärksten Frauenfiguren in der Literatur. Ihre Geschichte sowie die berühmte Liebesgeschichte mit Rhett Butler, die von Margaret Mitchell geschrieben ...

Scarlett O’Hara ist wohl eine der kompliziertesten, aber auch stärksten Frauenfiguren in der Literatur. Ihre Geschichte sowie die berühmte Liebesgeschichte mit Rhett Butler, die von Margaret Mitchell geschrieben worden ist, wird in dieser Fassung von Amina Eisner aufgegriffen und erweitert. Nun kommen die Sklaven zu Wort, die an Scarletts Seite für die Familie haben arbeiten müssen. So erfahren wir einiges zu ihren Gedanken über die Herrschaften und die Situation des Bürgerkrieges an sich. Zusätzlich gelangen wir zu den Nachfahren der damaligen Sklaven, die mittlerweile in Berlin leben und sich auch heute noch Anfeindungen, Diskriminierungen und Unrecht gefallen lassen müssen.
Dieses Hörbuch ist eine sehr spannende und kurzweilige Fassung geworden. Anfangs war ich sehr gespannt auf die Umsetzung. Außerdem hatte ich Angst, dass sprachlich mehr von der Neuauflage des Romans verwendet wird, da auch dieser Titel „Vom Wind verweht“ heißt und nicht „Vom Winde verweht“ und diese Neuübersetzung einfach ein riesengroßer Quatsch ist (oder verwenden Sie mittlerweile auch den Begriff „Darky“ für eine farbige Person?). Ich halte nichts davon, einen Klassiker umzudichten, weil heute nicht mehr sein darf, was mal war, anstatt sich lieber kritisch mit den Themen im Heute auseinander zu setzen und Lehren daraus zu ziehen. Romane spiegeln eben eine Art Zeitgeist in ihrer Entstehungszeit wider, berichten davon und es ist mittlerweile ein Unding, dass heute alles moralisiert werden muss, deshalb diesbezüglich anfangs eine große Skepsis meinerseits.
Die Geschichte der Scarlett wird allerdings beinahe wie gewohnt erzählt, die Sprache ist ein Stück weit moderner. Die Handlung orientiert sich in den gröbsten Punkten am Film, einige Kleinigkeiten kommen mehr nach dem Buch. Sogar die Sprechtexte sind teilweise fast wie aus der deutschen Synchronisation und da ich den Film auch schon gefühlt 100x gesehen habe, habe ich bereits in Gedanken schon den Text im Kopf vervollständigt. Die Rollen der jeweiligen Figuren werden von verschiedenen Sprechern gesprochen, sodass man sie erstens sehr gut zuordnen kann und zweitens beinahe ein Hörerlebnis entsteht, als ob das Werk vertont worden ist. Die musikalische Umrahmung durch wiederkehrende Jingles, die die Kapitel voneinander trennen und auch Martin Luther King mit Teilen seiner Rede „I have a dream“, der eine jeweils neue Folge einleitet, sind meiner Meinung nach äußerst gelungen. Ursprünglich war das Hörbuch ein Podcast von mehreren Folgen, die aufeinander aufgebaut haben, deshalb immer wieder die Einleitung (worüber ich mich zuerst gewundert habe).
Wie bereits erwähnt, Scarletts Geschichte kennt man eigentlich zur Genüge. Interessant ist nun, was die Sklaven von ihr denken oder von gewissen Situationen und Verhaltensweisen hielten. Ich hatte mir beinahe noch mehr Eindrücke von ihnen versprochen bzw. dass sie die Geschichte komplett aus ihrer Sicht sprechen und umrahmen, aber stellenweise kommen sie ein wenig kurz, da ist die klassische Geschichte doch überragend. Dafür sind natürlich die Kapitel in der Neuzeit bei den Erben der ehemaligen Sklaven dazu gekommen und ihre Geschichte gänzlich neu, aber genauso interessant, mit welchen Dingen sie sich auseinandersetzen müssen. Hier wurden zudem aktuelle Vorfälle (Black Lives Matter) eingearbeitet. Letztendlich zeigen sie uns zum Schluss, dass sich grundsätzlich in den Jahren/Jahrzehnten seit dem Bürgerkrieg nicht viel geändert hat und farbige Menschen heute noch immer für ihre Rechte und gegen Rassismus kämpfen müssen.
Mein Fazit: Ein großes Epos mit einer schillernden Frauenfigur wurde hier neu vertont und mit einer anderen Sichtweise hinterlegt. Die Kombination von alter und neuer Geschichte und Erlebnissen hat mir hervorragend gefallen und ich bin durch das Hörbuch innerhalb von wenigen Tagen „durchgeflogen“. Es hat mir einerseits viel Freude bereitet, wieder die Geschichte von Scarlett und Rhett zu hören, andererseits fand ich den Ansatzpunkt eine andere Perspektive mit ins Spiel zu bringen, sehr gut. Ich kann das Hörbuch daher nur weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2022

Sehr gute Verknüpfung zweier Erzählstränge zu einem gelungenen Roman

Die Töchter der Ärztin
0

Henny und Toni sind Schwestern, aber sehr unterschiedlich. Letztendlich verbindet sie beide die Liebe zur Medizin. Henny ist eine gefragte Onkologin in Berlin, Toni möchte in das Afrika ihrer Kindheit ...

Henny und Toni sind Schwestern, aber sehr unterschiedlich. Letztendlich verbindet sie beide die Liebe zur Medizin. Henny ist eine gefragte Onkologin in Berlin, Toni möchte in das Afrika ihrer Kindheit zurück und ihre Wurzeln und überhaupt ihren Stand im Leben finden. Gemeinsam haben sie nicht nur Abenteuer, sondern auch seitens der Familie einige Herausforderungen zu bestehen.
Das Buch „Die Töchter der Ärztin“ ist die neue Reihe von Helene Sommerfeld, ein Pseudonym eines Autorenduos. Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung der „Ärztin“-Trilogie und behandelt nun die nachfolgende Generation. Obwohl ich bisher noch kein Buch gelesen habe und keinerlei Vorwissen besitze, bin ich sehr gut in die Geschichte hineingekommen und die sympathischen Protagonisten haben es mir sehr leicht gemacht. Das Cover hat mich ebenfalls neugierig gemacht und hat zur anderen Reihe einen hohen Wiedererkennungswert. Der Schreibstil ist sehr modern und detailreich. Das Setting in den 20er Jahren finde ich hervorragend gelungen. Der Wechsel der unterschiedlichen Erzählstränge zwischen Berlin und Afrika ist spannend und man möchte immer weiterlesen. Man fiebert stets mit und möchte wissen, wie es ausgeht. Besonders erwähnenswert finde ich, dass die Frauen alle für ihre Zeit sehr modern handeln und denken und ihre Herausforderungen eigentlich immer noch die Herausforderungen von Frauen auch 100 Jahre später sind. Den Bezug zur heutigen Zeit und Aktualität finde ich äußerst gelungen. Außerdem wird in der Geschichte nicht nur eine Liebesgeschichte mit Klischees bedient – nein, es spielen sich tatsächlich Dramen ab. Das macht die Geschichte authentisch und zeigt, dass nicht alles nur rosarot ist.
Mein Fazit: Die Geschichte unterhält, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Das gefällt mir sehr gut. Es ist leichte und unterhaltsame Kost für zwischendurch mit dem Hintergrund der 20er Jahre und allgemein dem Entdeckergeist, Abenteuerlust, Liebe aber auch andere alltägliche Herausforderungen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe gern 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.11.2022

Wieviel kann ein einzelner Mensch ertragen und aushalten?

Das letzte Versprechen
0

Weihnachten 1944 im Banat. Anni ist gerade 5 Jahre alt. Ihre Mutter Amalie wird nach Sibirien in ein Arbeitslager verschleppt, sie wenige Zeit später in ein Kinderheim. Doch Annis Großmutter ist immer ...

Weihnachten 1944 im Banat. Anni ist gerade 5 Jahre alt. Ihre Mutter Amalie wird nach Sibirien in ein Arbeitslager verschleppt, sie wenige Zeit später in ein Kinderheim. Doch Annis Großmutter ist immer an ihrer Seite, so wie sie es ihrer Mutter versprochen hat. Die Oma schafft es tatsächlich, Annis Leben zu retten und selbst gemeinsam mit dem Opa zu überleben. Viele Jahre später glaubt Anni, dass sie nun mit ihrem Hans das Glück gefunden hat. Doch in der Nachkriegszeit ist nicht viel Platz für große Gefühle.
Das Buch „Das letzte Versprechen“ ist der neue Roman der Bestsellerautorin Hera Lind, die sehr bekannt ist. In diesem Roman schreibt sie die Geschichte nach wahren Begebenheiten auf. Das Cover hat mich auf diesen historischen Roman sehr neugierig gemacht, ich habe ihn dieses Mal aber als Hörbuch genossen. Gelesen wird das Hörbuch von Yara Blümel, die eine, wie ich finde, sehr angenehme Stimme hat und die Geschichte sehr gut herüberbringt.
Das Buch selbst ist gut verständlich und sehr flüssig geschrieben, aber die Kapitel wechseln sich sehr schnell ab und es geht immer um jemanden anders, sodass man genau zuhören muss, wer gerade an der Reihe ist. Das ist mir allerdings nicht schwergefallen und es hat die Spannung und die gesamte Lebensgeschichte der Anni vom Kind bis zur alten Frau sehr gut aufrechterhalten und erzählt. Von Anfang an war ich gefangen in dieser Geschichte und sie hat mich sehr berührt, vielleicht auch, weil ich selbst eine 5-jährige Tochter habe und es mir nicht vorstellen mag, wenn uns so etwas passieren würde. Besonders hervorzuheben ist, dass ich auch viel gelernt habe, denn ich hatte vorher noch nie vom Banat und den Schwabendeutschen gehört und was ihnen widerfahren ist. Erschrocken war ich über die Brutalität der Partisanen und des Volkes gegen die dort lebenden Deutschen, die sehr gut eingefangen worden ist und insgesamt als Sinnbild für die gesamte Brutalität an vielen Personengruppen in diesem 2.Weltkrieg steht. Die Lebensgeschichte der Anni finde ich hervorragend skizziert und auch die Idee der Autorin, sie quasi durch einen Besuch noch selbst zu Wort kommen zu lassen, finde ich klasse, denn so hat es etwas von einem Zeitzeugenbericht, wenn auch sicherlich dichterische Freiheit verwendet wurde. Auch insgesamt zeigt uns der Lebensweg der Anni, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Geprägt von den traumatischen Erfahrungen ihrer Kindheit, fällt es schwer überhaupt im Leben wieder Fuß zu fassen. Psychotherapie, Traumaexperten, behutsame Familienzusammenführungen und eine Verarbeitung der Ereignisse insgesamt- Fehlanzeige. Was heute undenkbar erscheint, war damals Realität und wirkte sich wiederum auch auf die Nachkriegsgenerationen aus. Auch das fängt das Buch sehr gut ein, genauso wie viele spätere Schicksalsschläge und zeigt uns, wie sehr diese Epoche der Geschichte auch uns noch prägt.
Mein Fazit: Ein sehr guter historischer Roman, nicht nur mit Lerneffekt, sondern auch mit unglaublichen Rührungen ans Herz der Leserschaft. Das Hörbuch ist wirklich sehr gut gelungen und die Sprecherin lässt einen gut in die Geschichte hineinkommen. Ich kann klare 5 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere