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Veröffentlicht am 23.12.2021

Spannender Thriller mit kleinen Schwächen

Red Hands – Tödliche Berührung
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In einer amerikanischen Kleinstadt rast am 4.Juli ein Mann mit seinem Auto in eine Parade und tötet Menschen. Was schon schlimm genug ist und einem Terrorakt gleicht, ist aber noch nicht alles. Der Fahrer ...

In einer amerikanischen Kleinstadt rast am 4.Juli ein Mann mit seinem Auto in eine Parade und tötet Menschen. Was schon schlimm genug ist und einem Terrorakt gleicht, ist aber noch nicht alles. Der Fahrer steigt aus und jeden, den er nun berührt, stirbt. Maeve Sinclair beobachtet den Attentäter und versucht ihn zu stoppen. Damit bringt sie sich selbst in höchste Gefahr und infiziert sich mit der unbekannten Bedrohung. Nun kann SIE Menschen bei bloßer Berührung töten. Als ihr dies bewusst wird, flieht sie und die große Jagd beginnt…
Der Thriller „Red Hands-Tödliche Berührung“ stammt aus der Feder von Christopher Golden, der mir persönlich als Autor noch unbekannt war, allerdings bereits ein vielfacher Autor von Fantasy-, Mystery- und Horrorromanen ist. Mit seinem Thema, der Übertragung einer tödlichen Krankheit innerhalb von Sekunden, trifft er den Nerv der Zeit – mitten in einer Pandemie. Dazu bedient er sich einer modernen und flüssigen Sprache. Auch der Schreibstil an sich ist angenehm und das Buch lässt sich daher sehr gut lesen. Bereits der Anfang ist düster und als Leser fragt man sich unweigerlich, was wohl hinter der Bedrohung steckt und wie diese Krankheit wohl überhaupt erst möglich wird. Deshalb möchte man immer weiterlesen. Auch die kurzweiligen Kapitel laden dazu ein, die Spannung möglichst hochzuhalten. Neben einer atemberaubenden Jagd auf die Protagonistin sowie auf das Virus/Bakterium selbst (ganz genau weiß man es anfangs nicht), bringt dies unterschiedlichste Akteure und Institutionen auf den Plan, woraus sich ein komplexer Handlungsstrang ergibt. Durch die Wechsel unterschiedlicher Erzählperspektiven bis hin zur Gefühlswelt der Protagonistin selbst, erfährt man daher sehr viele Details. Der Thriller setzt sich damit mit vielen aktuellen Belangen wie Bedrohung durch Biowaffen, Terrorismus, Einsamkeit und Verfolgungswahn auseinander und dieses Zusammenspiel ist äußerst gelungen.
Leider schleichen sich aber bei der Jagd nach Maeve einige Längen ins Buch, die mir nicht ganz so gut gefallen. Außerdem finde ich die Gesamtauflösung des Geschehens nicht vollständig überzeugend und leider etwas unvollständig. Ich hätte sehr gern noch weitere Details über das tödliche Bakterium erfahren, wieso und weshalb es erschaffen wurde und was geplant worden ist damit hinsichtlich Biowaffen etc. – dies bleibt dem Leser zum Schluss aber leider verwehrt. Der Schluss wirkt daher gehetzt, als ob der Autor nun endlich zum Ende kommen musste. Irgendwie war daher auch das Ende für mich relativiert, harmlos und ziemlich abrupt. Mir schien, dass die handelnden Personen eher mit sich und ihren persönlichen Problemen ein bisschen zu viel beschäftigt waren, anstatt sich um diese tödliche Bedrohung hinreichend zu kümmern. Der Ansatz einer Behandlung wurde zwar aufgezeigt, allerdings nicht vollständig zu Ende diskutiert. Das finde ich sehr schade!
Fazit: Das Buch bleibt trotz der erwähnten kleinen Schwächen natürlich trotzdem lesenswert und aktuell. Man kann sehr gut in die Geschichte eintauchen und mit fiebern. Ich würde es daher auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 06.12.2021

Schöne Geschichte mit für mich persönlich schlechtem Ausgang

Schneiderei Graf - Schicksalszeiten
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Edith Graf, eine junge Frau im Jahr 1958, ist in der familieneigenen Herrenschneiderei groß geworden und doch bleibt es ihr verwehrt selbst eine Ausbildung zur Schneiderin zu machen, obwohl es ihr größter ...

Edith Graf, eine junge Frau im Jahr 1958, ist in der familieneigenen Herrenschneiderei groß geworden und doch bleibt es ihr verwehrt selbst eine Ausbildung zur Schneiderin zu machen, obwohl es ihr größter Wunsch ist. Als sie auf Merkwürdigkeiten in der Vergangenheit ihrer Familie stößt, ist für sie das Drama perfekt. Noch dazu sind da zwei junge Männer, die sich sehr um sie bemühen. Edith muss sich in vielen Bereichen entscheid
en, welchen Weg sie zukünftig einschlagen wird.
Der Roman „Schneiderei Graf-Schicksalszeiten“ stammt von Susanne Kriesmer, die mir als Autorin noch nicht bekannt war. Das Cover des Romans finde ich ansprechend und die Andeutung einer Familiensaga ist für mich per se immer äußerst interessant, da ich derlei Literatur sehr gern lese. Das Buch ist in moderner Sprache geschrieben mit leichten Dialogen, der Schreibstil ist angenehm und sehr leicht und flüssig – quasi eigentlich einfach zwischendurch zu lesen. Die Handlung geht schnell und zügig voran und gerne verfolgt man die Geschehnisse rund um Edith. Insgesamt wirkt die Geschichte sehr gelungen und mit historischen Fakten belegt und untermauert, sodass man sich als Leser sehr gut vorstellen kann, wie es sich tatsächlich zugetragen haben könnte. Außerdem gibt es zahlreiche Einblicke in die Welt der Schneiderei und die vielen Begrifflichkeiten dazu. Damit kann man zusammenfassen, dass hier hintergründig sehr gut recherchiert worden ist. Edith als Protagonistin ist eine angenehme Person und erstaunlich ist, wie wenig Frauen in dieser Zeitepoche „zu melden hatten“, was an ihrem Beispiel ausführlich sichtbar wird. Irgendwie tut sie mir auch leid. Schnell merke ich allerdings als Leserin, dass „etwas nicht stimmt“ und viele meiner Vorahnungen haben sich bestätigt. Für mich war es gewissermaßen etwas enttäuschend, dass ich viele der Handlungsstränge vorher schon erahnt habe und diese dann tatsächlich so eingetreten sind. Vermutlich habe ich einfach schon zu viele ähnliche Geschichten gelesen und auch diese hebt sich für mich kaum besonders hervor. Trotzdem liest man erstmal gern und gemütlich weiter. Zum Ende hin allerdings bzw. im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Geschehnisse und hier wird es mir doch auch irgendwie zu viel. Dabei werde ich absolut nicht warm mit Edith und ihren Gefühlen – ich fühle mich nur als Außenbetrachter und so richtig ins Herz schließen kann ich sie zum Schluss dann doch nicht. Dann kommt das Ende – relativ schnell und unverhofft – und deshalb für mich persönlich genauso grauenvoll und schlecht gemacht, teilweise einfach auch unrealistisch. Um nicht zu spoilern, möchte ich hier allerdings nicht weiter ins Detail gehen. Da es eine Fortsetzung des Romans geben wird, kann man nur hoffen, dass hier einige Geschehnisse doch noch anders ausgebügelt werden können.

Mein Fazit: Das Buch ist in Ordnung für kurzweilige Lesestunden und man kann auch allerlei historisches Lernen, allerdings insgesamt für mich nicht komplett überzeugend. Man kann es gelesen haben, muss es aber nicht, was somit für mich auf maximal 3 gute Sterne verweist. Wer allerdings auf solche zeitgenössische Literatur steht, wird wohl auch dieses Buch mögen.

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  • Handlung
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  • Charaktere
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 05.12.2021

Dramatisch und äußerst berührend

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Diana, die Princess of Wales, ist wohl eine der bekanntesten und schillerndsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Dieses Buch führt uns in fiktiver Romanform dorthin zurück, wie es alles begonnen haben könnte. ...

Diana, die Princess of Wales, ist wohl eine der bekanntesten und schillerndsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Dieses Buch führt uns in fiktiver Romanform dorthin zurück, wie es alles begonnen haben könnte. Die 16jährige Diana lernt 1977 Charles kennen und verliebt sich sofort in ihn. Als sie ihn 1980 wiedertrifft und ein Wochenende mit der königlichen Familie verbringt, wo sie auf Herz und Nieren geprüft wird und ihr Name daraufhin in den Medien erscheint, weckt dass das starke öffentliche Interesse an ihr und auch der Palast ist nicht abgeneigt sie schließlich mit Charles zu vermählen. 1981 folgt dann die Traumhochzeit. Doch vieles scheint schöner zu sein, als es tatsächlich ist und schon bald befindet sich Diana in einem Strudel aus komplizierter Ehe, Neid, Missgunst, Medienjagd, Untreue und völligem Unverständnis. Doch sie beginnt nach und nach ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Das Buch „Diana“ ist ein Roman von Julie Heiland. Die Autorin kannte ich vorher nicht, aber ihr Roman hat mich sehr begeistert. Obwohl wir es nicht mit genauen biographischen Hintergründen zu tun haben, sondern die Autorin insgesamt die Fiktion hinsichtlich vieler Ereignisse und der Dialoge ihrer Protagonisten betont, so meint man doch als Leser zu ahnen, dass sich Dianas Geschichte tatsächlich so zugetragen haben könnte. Die Autorin schildert uns insbesondere aus Dianas Sicht alle verschiedenen Facetten ihrer eigenen Persönlichkeit und ihrer Entwicklung bzw. Unterdrückung als auch viele Vorkommnisse mit anderen Königshausmitgliedern, die nicht gerade dazu beitragen, dass Diana sich wohler in der Familie gefühlt hat. Die Autorin benutzt dabei eine zeitgemäße und authentische Sprache und so manches Mal bleibt der Leser erstaunt zurück. Ganz schnell ist klar, dass man sich als Leser natürlich auf die Seite der sympathischen Diana stellt, die als sehr gefühlsbetonter und emotionaler Mensch charakterisiert wird. Aber man lernt auch starke Seiten von ihr kennen genauso wie ihre Träume, Hoffnungen und Wünsche sowie ein Stück weit ihre Naivität zu Beginn der Ehe. Die kurzweiligen Kapitel laden dazu ein, immer weiterzulesen. Ebenso finde ich das Cover sehr ansprechend und passend gewählt, denn so stellt man sich eben die Stilikone Diana vor. Im zweiten Teil des Buches beginnen wir überwiegend im Jahr 1991 – dem Jahr, in dem Diana beschlossen hat ihre eigene Version der Geschehnisse und Ereignisse aus ihrem Leben und ihrer Ehe zu veröffentlichen. Während sie dazu Tonbandaufnahmen anfertigt, springt sie in ihren Erinnerungen immer wieder in den Jahren zurück, als sie manche Begebenheit schildert. Diese Rückblicke sind der Autorin Julie Heiland ebenfalls äußerst gut gelungen und sie halten meiner Meinung nach den Spannungsbogen immer oben.
Ich habe das Buch sehr zügig und flüssig gelesen bzw. „verschlungen“, da mich Dianas doch recht schwierige Geschichte sehr interessiert. Ich wurde beim Lesen sehr mitgerissen und nicht nur einmal tat mir Diana in ihrem goldenen Käfig wahnsinnig leid. Dass sie es geschafft hat, sich davon zu befreien und einen Neuanfang zu wagen, ist umso erstaunlicher. Leider, bei aller Tragik der gesamten Geschichte, wissen wir natürlich, dass ihre Freiheit nicht ewig gewährt hat.

Mein Fazit: Bei diesem Buch hatte ich nach längerer Zeit endlich das Gefühl, dass hier alles perfekt zusammenpasst und das natürlich 5 Sterne sind. Die Geschichte ersteht durch die spritzigen Dialoge und die Einblicke in die Gefühlswelten regelrecht auf und wird lebendig. Wer sich für Diana interessiert, dem sei dieser Roman wirklich sehr empfohlen.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Wunderbarer, zeitgenössischer Roman mit toller Protagonistin

Die Straße des Glücks
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Katharina lernt Frank kennen – und ihn lieben. So beginnen gemeinhin Liebesgeschichten. Doch der 2.Weltkrieg wirft seine Schatten voraus und Frank wird eingezogen. Fortan bangt Katharina um seine Wiederkehr, ...

Katharina lernt Frank kennen – und ihn lieben. So beginnen gemeinhin Liebesgeschichten. Doch der 2.Weltkrieg wirft seine Schatten voraus und Frank wird eingezogen. Fortan bangt Katharina um seine Wiederkehr, was schließlich 1948 geschieht. Ihr Traum geht in Erfüllung als die beiden endlich heiraten. Doch die Heirat wirft auch einen Schatten auf Katharinas persönliche Entwicklung. Fortan ist sie als Ehe- und Hausfrau ihrem Gatten untergeordnet und hat kein Recht mehr darauf ihren Beruf auszuüben, sondern sich ausschließlich den häuslichen Belangen und ihrem Mann zu widmen. Doch Katharina ist eine starke und selbstbewusste Frau und geht mitten in den konservativen und patriarchalisch geprägten 50er Jahren ganz neue und eigene Wege.
Der Roman „Die Straße des Glücks“ stammt von der Autorin Bettina Pecha. Bisher kannte ich die Autorin nicht, aber das Cover des Buches hat mich sehr neugierig gemacht, zudem hat es mir sofort gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und teilweise auch bildhaft, sodass man sich als Leser sofort mitten in der Geschichte befindet. Die handelnden Personen sind alle greifbar und es kristallisieren sich schnell „gute“ und „böse“ Charaktere heraus. Somit ist der Leser auch allgemein geneigt, sofort den einen oder anderen ins Herz zu schließen, so vor allem die Protagonistin Katharina. Immer mehr und mehr wird im Buch bewusst, was für eine starke und zugleich ungewöhnliche Frau sie für ihre Zeitepoche unter den gegebenen Umständen ist. Somit fiebert man ihrer Geschichte einfach entgegen und verschlingt das Buch, da man ihr auch die Daumen für ihre persönlichen Vorhaben drückt. Sie ist damit auch eine sehr authentische Person. Ihren heiß und innig geliebten Frank dagegen mag man am Anfang des Buches – doch das verkehrt sich sehr schnell ins Gegenteil bzw. man spürt, dass da irgendwie etwas nicht ganz stimmen kann. Insgesamt ist nicht nur die Geschichte zwischen den beiden interessant, auch die Nebenerzählungen und insbesondere Einbindungen von historischen Begebenheiten und Fakten sind sehr schlüssig erzählt. Dabei kommt auch die Kapiteleinteilung zugute, die prinzipiell sehr gut und kurzweilig gewählt ist und hin und wieder auch Rückblicke in die Vergangenheit enthält. Somit bleibt es fortwährend spannend.
Mich als Leserin hat das Buch sehr gefesselt und ich habe viele Abschnitte sehr schnell gelesen und förmlich verschlungen, da ich mich nur schwer lösen konnte und mit Katharina mitgefiebert habe. Die Protagonistin war mir dabei die ganze Zeit sehr sympathisch. Nebenher lernt man einiges zur Stellung der Frauen in den 50er Jahren in Westdeutschland und vielfach kann man sich heute als moderne Frau einfach nur noch „an den Kopf fassen“, was damals praktiziert wurde und auch in der Rechtsprechung gegolten hat. Es ist der Autorin Bettina Pecha sehr gut gelungen, mich als Leserin und Frau in diese andere Welt zu entführen und dabei ebenso eine große Bandbreite an Gefühlen empfinden zu lassen, vor allem über so manche Ungerechtigkeit zur damaligen Zeit.
Mein Fazit: Es ist eine äußerst lesenswerte, zeitgenössische und zudem spannende Geschichte und deshalb gibt es von mir deshalb eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Toller Roman mit düsterem Geheimnis

Lavendelblüten in der Provence
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Chloé steht eigentlich mitten im Leben – wenn da nicht die schwierigen Verhältnisse zu ihren Eltern wären. Als ihre Tate stirbt, zu der sie lange keinen Kontakt hatte, ist sie erstaunt, dass diese ihr ...

Chloé steht eigentlich mitten im Leben – wenn da nicht die schwierigen Verhältnisse zu ihren Eltern wären. Als ihre Tate stirbt, zu der sie lange keinen Kontakt hatte, ist sie erstaunt, dass diese ihr alle ihre Besitztümer vererbt hat und nicht ihrer Mutter (der Schwester). Chloé ist gewillt sich den Besitz anzuschauen und über die Annahme des Erbes nachzudenken und ist schon bald fasziniert von der schönen Landschaft und dem Flair der Umgebung. Doch es warten einige sehr gut gehütete Geheimnisse auf sie, die ihr viele Steine in den Weg legen.

Das Buch „Lavendelblüten in der Provence“ stammt aus der Feder der Autorin Sara Pepe. Die noch junge Autorin hat nach Jugendbüchern hiermit ihren ersten Frauenroman veröffentlicht. Bisher kannte ich noch keines ihrer Werke. Das Cover des Buches finde ich klasse gewählt und es hat mich direkt angesprochen, da das Thema „Lavendel“ sofort aufgegriffen wird und so erwartete ich eine leichte und sommerliche Lektüre, die den Leser in die wundervolle Umgebung der Provence zurückversetzt. Dahingehend wurde ich nicht enttäuscht. Die Autorin beschreibt immer wieder eindrucksvoll die herrliche Umgebung und den Duft des Lavendels. Ihr Schreibstil ist dabei sehr frisch und modern und man kommt sofort in der Geschichte an. Die Protagonistin Chloé stiehlt sich sofort in das Herz des Lesers und gespannt verfolgt man ihren Weg. Auch die anderen Charaktere sind sehr zielsicher und treffend charakterisiert und sie erstehen direkt vor dem inneren Auge auf. Die Geschichte ist insgesamt ebenfalls spannend geschrieben und gern liest man weiter, um (endlich) mehr über die düsteren Geheimnisse zu erfahren. Hierzu ist auch die Kapiteleinteilung sehr gut gewählt, die Kapitel sind kurzweilig. Leider muss ich kritisch anmerken, dass mich die Auflösung der Geheimnisse nicht komplett vom Hocker gehauen hat – ich hatte bei einigen schon bereits die Vermutung, wie alles zusammenhängen könnte und wer wohl „Gut“ und wer „Böse“ ist. Da hatte ich mir noch mehr bzw. einen richtigen Kracher am Ende erwartet. Die Geschichte geht für mich zu einfach und zu glatt zu Ende sowie in einigen Aspekten absolut zu vorhersehbar. Damit handelt es sich aber um einen richtig schönen Wohlfühlroman, den man gern an grauen Herbsttagen zur Hand nehmen kann, denn man kann sich auf ein Happy End freuen. Auch sprachlich möchte ich kritisieren, dass es zwar sehr gut und leicht verständlich war, aber ich hatte teilweise den Eindruck, dass der Lesefluss ein bisschen abgehackt war durch viele kurze und knappe Sätze. Für mich entstand manchmal der Eindruck, dass ein bisschen hin und her gesprungen wurde.

Mein Fazit: Trotz meiner kritischen Anmerkungen vergebe ich 4 von 5 Sternen, weil mir die Gesamtgeschichte, eingebettet in die herrliche Provence, sehr gut gefallen hat und ich die Protagonistin sehr ins Herz geschlossen hatte und mir ihre Geschichte doch nahe ging.

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