Profilbild von ich_lese

ich_lese

Lesejury Star
offline

ich_lese ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ich_lese über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2018

Hausmütterchen

Verrücktes Herz
0

Vollzeitmutter Ava würde am liebsten für immer auf eine Karibikinsel flüchten oder sich mit einer Rakete auf den Mond schießen. So einfach ist das jedoch leider nicht, wenn alle Erwartungen an ...

Vollzeitmutter Ava würde am liebsten für immer auf eine Karibikinsel flüchten oder sich mit einer Rakete auf den Mond schießen. So einfach ist das jedoch leider nicht, wenn alle Erwartungen an einen gerichtet sind und man selber so schlecht nein sagen kann. Dass sie aber anstelle der Karibik in der Klapse landet, hätte selbst sie nicht für möglich gehalten. Peinlich nicht nur vor den Nachbarn, sondern auch deswegen, weil ihr ausgerechnet jetzt die große Liebe über den Weg läuft …

Eigentlich fing die Geschichte ja ganz witzig an. Ava, das Hausmütterchen langweilt sich Zuhause, hat es satt als Dienstmagd, Köchin und Stubenmädchen herzuhalten. Aber dann wird es mit zu bizzar. Ich habe das Gefühl zur Zeit schreibt jeder ein Buch über die neue Volkskrankheit Depression oder über ein Burnout.
In diesem Fall ist es wohl ein Mischung aus beidem.
Zwischendurch ist es mal ganz lustig, wie der Klinikalltag geschildert wird, oder wie Ava die Mutter der Station wird, aber im Endeffekt ist es nicht neues, sondern ein immer wieder aufgewärmtes Thema.
Für mich war es schade ums Geld ...

Veröffentlicht am 22.07.2018

Tolles Buch über ein alltägliches Thema

Sprichst du Schokolade?
0

Was tun, wenn man nicht dieselbe Sprache spricht und aus unterschiedlichen Kulturen kommt? Die rebellische und selbstbewusste Jaz und ihre neue Mitschülerin Nadima machen es vor: Sie tauschen ...

Was tun, wenn man nicht dieselbe Sprache spricht und aus unterschiedlichen Kulturen kommt? Die rebellische und selbstbewusste Jaz und ihre neue Mitschülerin Nadima machen es vor: Sie tauschen Süßigkeiten aus und verständigen sich mithilfe von Emojis. Und so wird schnell klar, dass sie mehr Gemeinsamkeiten haben, als sie je gedacht hätten. Der Anfang einer ganz besonderen Freundschaft! Doch wie jede Freundschft wird auch diese auf die Probe gestellt ...

Das Buch verfügt über ein wunderschönes Cover, welches junge Mädchen sicher anspricht.
Der Schreibstil ist gut zu lesen und dem Zielalter angepasst. Nun kommt noch das Thema der Geschichte und ich muss sagen, es ist sehr gut gewählt. Ein tolles Buch über ein alltägliches Thema. Wie fühlt man sich als Neue? Und vor allem, wie fühlt man sich als Neue, wenn man kein Wort versteht?
Jeden Tag kommen in Deutschland und auch in anderen Ländern der EU Kinder in die Schule, die der Muttersprache dieses Landes nicht mächtig sind und Cas Leser hat ein berührendes Buch darüber geschrieben.
Mir gefiel die Thematik sehr gut und die Geschichte ist wirklich sehr schön erzählt.
Typisch für ein Kinderbuch gibt es natürlich auch die "bösen" Mädchen (Zicken), aber die gehören einfach dazu.

Eine wirklich gelungen Geschichte über Freundschaft, die auch ohne viele Worte besteht.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Was ist schon normal?

Spinster Girls – Was ist schon normal?
0

Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!

Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht ...

Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!

Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen?

Spinster sind normalerweise alte Jungfern. Evie und ihre Freundinnen Lottie und Amber wollen diesem Begriff einen positiven Effekt geben und nennen sich Spinster Girls. Sie sind Mädchen, sie Spaß haben wollen ohne sich um die Klischees zu kümmern.
Der Schreibstil ist anders als ich gewohnt bin, aber durchaus gut. Mir gefällt es, wie mit der Thematik "Zwangsstörung" umgegangen wird. Überhaupt ist es gut, dass in dem Buch kein Blatt vor den Mund genommen wird. Eine gut erzählte, berührende Geschichte über Freundschaft, erste Liebe und wie es ist "normal" zu sein.

Veröffentlicht am 15.07.2018

Auf der Walz

Hyde
0

Katrina wächst mit ihrer Schwester Zoe und ihrem Vater in Hyde auf. Nun ist Katrina Tischlerin und auf der Walz. Sie sucht Übernachtungsmöglichkeiten gegen Arbeit. Aber es klappt nicht so, wie ...

Katrina wächst mit ihrer Schwester Zoe und ihrem Vater in Hyde auf. Nun ist Katrina Tischlerin und auf der Walz. Sie sucht Übernachtungsmöglichkeiten gegen Arbeit. Aber es klappt nicht so, wie sie es sich vorstellt. So landet sie schließlich in einem verfallenen alten Haus mitten im Wald, dass sie wieder richten möchte.
Nach und nach kommen sie Erinnerungen an Hyde wieder zurück ...

Ich las von der Autorin vor Jahren Vakuum und war sehr gespannt auf dieses Buch. Mich hat alleine schon die Vorstellung, das Katrina auf der Walz ist, was ich bisher nur von Männern kannte, total fasziniert. Der Schreibstil ist schon besonders, aber gerade das macht aus dem Buch ein Highlight.
Die Geschichte wird spannend und mysteriös erzählt. Katrina hat einiges erlebt in ihrem jungen Leben. Die Erzählung wird immer wieder von Rückblicken auf die Vergangenheit in Hyde unterbrochen, was aber für die Geschichte wichtig ist.
Mich hatte die Story sofort im Bann und es war sehr ungewöhnlich.
Antje Wagner hat eine ganz tolle Geschichte geschrieben, mich hat sie jedenfalls sehr fasziniert. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen

Veröffentlicht am 11.07.2018

Sehr berührend

Nichts ist gut. Ohne dich.
0

Sechs Jahre lang haben sich Jana und Leander nicht gesehen. Als Kinder waren sie unzertrennlich – bis zu diesem einen, verhängnisvollen Abend im August, als Janas Bruder Tim bei einem Autounfall ...

Sechs Jahre lang haben sich Jana und Leander nicht gesehen. Als Kinder waren sie unzertrennlich – bis zu diesem einen, verhängnisvollen Abend im August, als Janas Bruder Tim bei einem Autounfall ums Leben kam. Leander fuhr den Wagen. Und verschwand danach aus Janas Leben. Kein Wort haben sie seitdem gewechselt, wissen nichts mehr voneinander. Und jetzt steht er plötzlich vor ihr. Mit seinen hellblauen Augen. Und die Anziehungskraft ist so viel größer als Jana wahrhaben will. Sechs Jahre hat sie versucht, ihn zu hassen. Und nun ist er da, aus einem wirklich guten Grund: Er ist hier, damit sie ihn rettet. Nur weiß er das selbst noch nicht.

Lea Coplin hat einen unglaublichen Stil, sie hat mich auf der ersten Seite gefangen und ich konnte Jana und Leander nicht mehr aus der Hand legen.
So berührt hat mich schon lange kein Buch mehr. Was mir daran besonders gefiel, die abwechselnde Erzählweise von Jana und Leander. So hatte ich das Gefühl, immer zu wissen, was sie fühlen. Ich konnte Jana so gut verstehen, sie war ja noch so jung, als der Unfall geschah. Niemand sprach mit ihr, sie wusste nichts. Und dennoch hat sie Leander die Schuld gegeben und hat jetzt ein schlechtes Gewissen, weil sie Leander wieder in ihr Leben lässt.
Aber Leander hat mich richtig berührt.

Eine Geschichte, wie sie wahrscheinlich täglich irgendwo passiert, aber dennoch unheimlich einfühlen erzählt.
Mich hat das Buch jedenfalls sehr berührt. Ich will mehr von der Autorin lesen. Unbedingt.