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Veröffentlicht am 09.09.2023

Weniger Suspense als erwartet, aber im Großen und Ganzen sehr gut

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Meine Meinung
Seit dem Coverreaval der »Breaking Waves-Reihe« bin ich neugierig auf den ersten Band »One Second to Love« von Kristina Moningers New Adult Suspense Reihe. Das ist sowieso ein Genre, das ...

Meine Meinung
Seit dem Coverreaval der »Breaking Waves-Reihe« bin ich neugierig auf den ersten Band »One Second to Love« von Kristina Moningers New Adult Suspense Reihe. Das ist sowieso ein Genre, das ich wieder ganz neu für mich entdeckt habe. Ich habe diese Verbindung von Romance und Thriller schon damals bei den Arena Thrillern geliebt und bin froh, dass sie wieder neu auflebt.

Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie sind jung, wild und die besten Freundinnen, seit sie sich im Surfcamp auf einer kleinen Insel vor der Küste South Carolinas kennenlernten. Es ist der Sommer ihres Lebens – bis Josie plötzlich spurlos verschwindet. Erst zehn Jahre später gibt es eine Spur … Avery kehrt als gefeierter, aber ausgebrannter Rockstar auf die Insel zurück, um über ihren Bandkollegen Jake hinwegzukommen. Niemand ist ihr vertrauter als er – und niemand hat sie je so verletzt. Doch neue Hinweise zu Josies Verschwinden lassen Avery keine Ruhe. Sie weiß, dass nur ihre einstigen Freundinnen weiterhelfen können, obwohl ihre Freundschaft zerbrochen ist. Und dann ist da noch Jake. Warum beginnt er ausgerechnet jetzt, wo alles verloren ist, um sie zu kämpfen?

Kristina Moningers Schreibstil ist gut und hat super zu der Geschichte und den Charakteren gepasst. Aber er ist nicht ganz mein Schreibstil beziehungsweise die Art von Stil, die ich gerne lese. Das habe ich schon daran gemerkt, dass ich viel länger gebraucht habe, um eine Seite zu lesen als normalerweise. Trotzdem hat er mich mitgenommen und ich konnte die Geschichte genießen.

Die Story rund um Avery und ihre Freundinnen lebt von ganz vielen Elementen. Erzählt wird die Geschichte nur aus ihrer Sicht, aber auf zwei Zeitebenen. Los geht es mit den Ereignissen vor zehn Jahren, wenige Stunden vor Josies Verschwinden. Dann wird man in die Gegenwart geschmissen und in diesem Zehn-Jahres-Zeitsprung liegt so viel, was immer mal wieder zur Sprache kommt, wofür einem als Leser aber einfach noch die Hintergrundinfos fehlen, um alles zu verstehen. Die kommen im Laufe der Story dazu. Während Avery in der Gegenwart das Gefühl hat, ihr Leben vor die Wand gefahren zu haben und dringend eine Pause braucht, gibt es dazwischen immer wieder Kapitel, die einen Zeitraum von vor vierzehn Jahren, wo die Mädels sich kennengelernt haben, chronologisch bis zu dem Punkt vor zehn Jahren erzählen, was alles zwischen ihnen vorgefallen ist und auch warum sich die Dinge mit Jake so entwickelt haben, wie sie es eben getan haben. Mir hat dieser Aufbau super gut gefallen. Am Anfang war ich ein bisschen überfordert, weil in den Dialogen der Charaktere so viel mitgeschwungen ist, was ich nicht verstehen konnte, weil mir die Infos fehlten, aber nach und nach wurde das Puzzle zusammengesetzt und so was liebe ich ja.

Insgesamt konzentriert die Geschichte sich aber mehr auf die zerrüttete Beziehung zwischen Jake und Avery und wie Jake alles daran setzt, Avery wieder für sich zu gewinnen sowie die Vergangenheit der fünf Freundinnen und hatte deutlich weniger Suspense-Aspekte als ich erwartet hätte. Es gab eine Szene, in der es annährend so etwas wie Spannung gab plus den Cliffhanger am Ende, aber ansonsten ist es tatsächlich mit Liebesgeschichte als Suspense. Da das hier aber ja erst der Auftakt ist, gehe ich davon aus, dass die Geschichte rund um Josie in den anderen Bänden mehr Fahrt aufnimmt und rasanter und spannender wird.

Zu Avery und Jake als Charaktere will ich gar nicht so viel sagen, weil dann so viel Handlung vorweggenommen wird, aber nur so viel: Sie waren mir sowohl einzeln als auch zusammen beide sehr sympathisch. Beide sind sehr unfähig über ihre Gefühle und die bestehenden Konflikte zwischen ihnen zu sprechen und schweigen das Ganze lieber tot oder überspielen es mit Humor, aber obwohl ich Misscommunication überhaupt nicht leiden kann, hat mich das hier nicht gestört. Sie mussten diese Erfahrungen miteinander machen, immer wieder aneinander geraten, und sich wieder zusammenraufen, um aneinander zu wachsen. Und vor allem Jake war gegen Ende wirklich süß. Ich war erst skeptisch wegen allem rund um Emily, aber zum Glück hat sich am Ende herausgestellt, dass er sich die gesamte Zeit über korrekt verhalten hat. Avery vielleicht nicht unbedingt, weil sie nicht wusste, was er wusste, aber er hat sich korrekt verhalten und das war mir sehr wichtig.

Fazit
»Breaking Waves – One Second to Love« von Kristina Moninger ist der Auftakt zu ihrer New Adult Suspense Reihe. Dass es erst der Auftakt ist, merkt man, weil der Thrill-Faktor tatsächlich noch kaum bis gar nicht vorhanden war, aber das Ende von Band 1 lässt hoffen, dass das Tempo mit jedem Band mehr angezogen wird. Ich freue mich schon darauf, die Geschichten der anderen zu erfahren. Die Geschichte wechselt relativ gleichmäßig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sodass man als Leser immer ein Stückchen näher an Josies Verschwinden herangeführt wird und gleichzeitig Avery in der Gegenwart begleitet und beobachten kann, wie sich dort alles weiterentwickelt. Obwohl Avery und Jake beide ein Problem damit haben, offen miteinander zu kommunizieren, kann mich nicht sagen, dass sie nicht miteinander reden. In den Dialogen in diesem Buch schwingt so viel zwischen den Zeilen mit und auch wenn ich mich erst etwas an den Stil gewöhnen musste und er nicht ganz meinen Geschmack trifft, ist diese Geschichte großartig geschrieben. Klare Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Eine RomCom zum verlieben

Mr Wrong Number
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Meine Meinung
Jetzt weiß ich, warum alle so von »Mr Wrong Number« von Lynn Painter schwärmen. Ich konnte mich auch nicht gegen den Charme und das Charisma wehren, das diese Geschichte versprüht.

Olivia ...

Meine Meinung
Jetzt weiß ich, warum alle so von »Mr Wrong Number« von Lynn Painter schwärmen. Ich konnte mich auch nicht gegen den Charme und das Charisma wehren, das diese Geschichte versprüht.

Olivia war schon immer ein Pechvogel. Doch als sie die Liebesbriefe ihres Exfreundes verbrennt und dabei ein ganzes Gebäude abfackelt, sitzt sie richtig in der Klemme. Liv muss bei ihrem Bruder einziehen, der mit dem Schrecken ihrer Kindheit zusammenwohnt, seinem besten Freund Colin. Inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann ist Colin noch arroganter als früher, aber leider auch richtig heiß. Ablenkung von ihrem Gefühlschaos findet Olivia durch die SMS eines Unbekannten, die versehentlich auf ihrem Handy landen. Die sexy Nachrichten von Mr Wrong Number lassen ihre Knie weich werden. Und auch Mr Wrong Number findet die gewitzte Unbekannte unwiderstehlich. Bis er begreift, dass sie die kleine, nervige Schwester seines Mitbewohners ist …

Lynn Painters Schreibstil hat Suchtpotenzial! Nicht nur, dass man von der ersten Zeile an merkt, wie viel Humor in diesem Buch auf einen warten wird, nein, man bekommt durch das richtige gute ›Show, don't tell‹ auch ein sehr tiefes Gefühl für die Charaktere. Auch für Colin, dessen Kapitel ein bisschen rarer gesät sind als die von Olivia. In den lustigen und humorvollen Szenen ist er locker und leicht, aber in den etwas ernsteren Szenen wird er tiefer und noch gefühlvoller. Ich hab's genossen, diese Geschichte zu lesen.

Olivia ist eine Protagonistin, mit der man sich super identifizieren kann und gleichzeitig habe ich mir in manchen Situationen gewünscht, so reagieren zu können wie sie. Sie schafft es wirklich, sich von einem Missgeschick ins nächste zu hangeln und trotzdem verliert sie nie ihren Humor und ihren Optimismus. Jedes Mal, wenn sie sich in die Nesseln gesetzt hat, nimmt sie das an, steht wieder auf und klopft sich den Staub von der Hose. Dann muss eben einfach ein anderer Weg eingeschlagen werden. Sie lebt mit ganzem Herzen und ist nicht bereit, sich unterkriegen zu lassen. Egal, was auch passiert. Sie ist definitiv kein jammernder, sondern ein machender Charakter.

Colin ist ihr grumpy Gegenspieler. Es gibt verhältnismäßig nur recht wenige Kapitel aus seiner Sicht, aber das ist gar nicht weiter schlimm, weil er auch in den Kapiteln aus Olivias Sicht sehr präsent ist. Er ist fast immer beherrscht und aus Olivias Sicht oft sehr versnobt mit seinem tollen Anzug und der teuren Wohnung mit der teuren Küche und den teuren Küchenutensilien, die natürlich nicht so funktionieren, wie Olivia das will, deshalb sind sie blöd und versnobt und ein Billigteil tut es viel besser. Genau. xD Ich habe die Konversationen zwischen den beiden wirklich genossen und obwohl die beiden sich am Anfang am liebsten an die Gurgel gehen würden, kann ich sehr gut verstehen, warum Colin Olivia nicht ewig widerstehen kann. Dafür ist sie einfach zu liebenswert.

Fazit
»Mr Wrong Number« von Lynn Painter hat mich in jeder Hinsicht überzeugt. Der humorvolle Schreibstil treibt einem permanent ein Schmunzeln auf die Lippen, die bissigen Dialoge, aber auch die emotionalen, ernsteren Momente halten sich perfekt die Waage. Olivia kann man wohl am besten als Stehaufmännchen beschreiben. Egal, was ihr im Leben auch passiert, sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist eine Kämpferin, auf ihre eigene tollpatschige Art. Colin bildet ihren geordneten, fest im Leben stehenden, leicht mürrischen Gegenpol dazu. Und diese Kombi, gepaart mit dem Schreibstil und der Handlung ist einfach unwiderstehlich. Wer eine RomCom zum Mitlachen, Abtauchen und die Zeit vergessen sucht, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Sehr gut und emotional, aber die Stimmung ist doch drückender als gedacht

Infinity Falling - Mess Me Up
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Meine Meinung
»Infinity Falling – Mess Me Up« ist mein zehntes Buch von Sarah Sprinz und obwohl ich mein Herz glaube ich für immer an »What if we stay«, »What if we trust« und »Dunbridge Academy 2« verloren ...

Meine Meinung
»Infinity Falling – Mess Me Up« ist mein zehntes Buch von Sarah Sprinz und obwohl ich mein Herz glaube ich für immer an »What if we stay«, »What if we trust« und »Dunbridge Academy 2« verloren habe, war das hier nicht weniger gut.

Nur wenn sie in fremde Rollen schlüpft, fühlt sich Schauspielerin Aven Amenta wie sie selbst. Doch seit eine Stalkerin in ihre Privatsphäre vorgedrungen ist, würde sich die Zwanzigjährige am liebsten verstecken. Der Umzug nach Vancouver für die Dreharbeiten des Kinoblockbusters INFINITY FALLING kommt Aven daher gerade recht. Womit sie nicht gerechnet hat: Die männliche Hauptrolle wird kurzfristig mit Hayes Chamberlain besetzt. Statt Schauspielerfahrung bringt der Ex-Boyband-Star nur einen Haufen Fans und Medienrummel mit, den Aven eigentlich meiden wollte. Doch mit jedem Tag fällt es ihr schwerer, sich von ihm fernzuhalten. Bis Hayes begreift, dass er nicht mit Aven zusammen sein kann, ohne sie in Gefahr zu bringen.

Sarah Sprinz ist einfach eine Meisterin der geschriebenen Emotionen, das gilt für jedes ihrer vorherigen Werke und das gilt auch für dieses. Es werden so wichtige, so sensible Themen angesprochen und das mit Feingefühl und dennoch haarscharfer Präzision. Ich konnte Hayes Zerrissenheit spüren und mitfühlen, wie es Aven und Hayes anderen Freuden geht, die ihm helfen wollen, aber nicht viel tun können, wenn er sich nicht helfen lassen möchte. Zusätzlich hat Aven mit ihren ganz eigenen Ängsten zu kämpfen, von denen sie einfach nicht weiß, wie sie sie überwinden soll.

Die Geschichte der beiden zeigt sehr deutlich und sehr authentisch die Schattenseiten des Ruhms und der Berühmtheit auf. Hin und wieder, muss ich gestehen, hätte ich mir aber auch ein bisschen mehr Positives gewünscht. Aven und Hayes gehen aus ganz unterschiedlichen Gründen beide fast vor der Hunde wegen der negativen Seiten des Showbiz und trotzdem lieben sie dieses Leben. Das wurde des öfteren mal gesagt, gespürt habe ich das nur leider nicht. Zwischenzeitlich habe ich mich echt gefragt, warum die beiden das überhaupt alles machen, wenn es so kacke ist. Klar, Aven liebt die Schauspielerei, nur das Drumherum halt nicht, aber die ausgeschriebenen Szenen, in denen sie tatsächlich gespielt hat und man diese Liebe hätte spüren können, waren leider doch eher recht mau gesäht. Gleiches gilt für Hayes.

Hinzu kommt, dass Aven 490 von 526 Seiten lang gegen ihre Panik kämpft und nichts hilft, obwohl sie schon so viele Übungen und Techniken mit ihrer Therapeutin ausprobiert hat und dann helfen ebendiese plötzlich doch. Nur langsam und mit viel Arbeit. Aber der Prozess dahinter hat mir gefehlt. Es fühlte sich ein bisschen so an, Mist, ich hab ja nur noch knapp 30 Seiten, langsam muss es mal bergauf gehen.

Insgesamt war dieses Buch irgendwie ganz anders, als ich es erwartet habe. Das Cover, das Marketing, die Illustrationen – das alles strahlt leichtere, fluffigere Vibes aus, als die, die mich im Buch erwartet haben. Es gab nur wenige leichtere Momente, die die beiden und den Leser etwas haben aufatmen lassen. Und obwohl ich Sarah Sprinz und dieses Buch toll finde, ist das etwas, was ich nicht so mag. Ich liebe tiefgehende, emotionale Thematiken, brauche im Buch dann aber auch immer wieder leichtere, hellere Momente, damit es nicht zu drückend wird beim Lesen. »Infinity Falling« war da hart an der Grenze und ich bin mal gespannt, wie die Stimmung in Band 2 und 3 so sein wird.

Fazit
»Infinity Falling – Mess Me Up« war wieder ein gutes Buch von Sarah Sprinz, aber es wird nicht mein Lieblingswerk von ihr. Dafür war mir die Stimmung im Buch insgesamt zu schwer, zu düster. Ich hätte mir zwischendurch ein paar mehr positive, leichtere Momente gewünscht. Trotzdem bewundere ich es jedes Mal, wie auf den Punkt gebracht Sarah Sprinz die Emotionen und Gefühle der Charaktere einfangen kann. Hayes und Avens Probleme haben sich so authentisch angefühlt und ich hoffe, dass wir ihre Heilung auch in Band 2 und 3 noch rege mitverfolgen können.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Ich liebe einfach alles daran

Berühre mich. Nicht.: Die Graphic Novel
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Meine Meinung
Die Graphic Novel zu Berühre mich. Nicht. von Laura Kneidl ist meine erste Graphic Novel überhaupt und ich liebe einfach alles daran.

Die Bilder sind so angeordnet, dass es sich super leicht ...

Meine Meinung
Die Graphic Novel zu Berühre mich. Nicht. von Laura Kneidl ist meine erste Graphic Novel überhaupt und ich liebe einfach alles daran.

Die Bilder sind so angeordnet, dass es sich super leicht lesen lässt, ohne dass man sich ständig in der Reihenfolge vertut. Für Newbies wie mich perfekt. Außerdem passt der Stil sooo gut zu der ganzen Geschichte (ich kenne auch die Bücher zur Novel, daher habe ich im Hinterkopf immer Parallelen gezogen). Luca und Sage sehen genauso aus, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt habe. Und die Mimik und Gestik der Charaktere kommt wunderbar in den einzelnen Szenen zur Geltung. Alles ist mit viel viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Seitdem warte ich sehnsüchtig auf Band 2 und hoffe, dass auch die anderen Bände dieser Reihe irgendwann als Graphic Novel erscheinen.

Große Empfehlung von mir für dieses Buch. Es ist eine prima Ergänzung zur ›eigentlichen‹ Geschichte. Ich würde es allerdings nicht lesen, bevor man nicht die geschriebenen Bücher kennt. Die Gedanken und Gefühle von Sage sind da einfach noch besser ausgearbeitet, als das in unbewegten Bildern möglich ist.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Im Großen und Ganzen gut, hier und da zieht es sich

Every Little Lie
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Meine Meinung
»Every Little Lie« von Kim Nina Ocker schließt nahtlos daran an, wo Band 1 aufgehört hat. In diesem Band hat der Stalker deutlich mehr Raum in der Handlung bekommen und ist noch um ein Vielfaches ...

Meine Meinung
»Every Little Lie« von Kim Nina Ocker schließt nahtlos daran an, wo Band 1 aufgehört hat. In diesem Band hat der Stalker deutlich mehr Raum in der Handlung bekommen und ist noch um ein Vielfaches Bedrohlicher aufgetreten als in Band 1. Auch wenn ich relativ schnell eine Ahnung hatte, wer es ist, war es trotzdem spannend zu lesen.

Julie Penn weiß nicht mehr, wem sie glauben oder vertrauen kann. Seit sie vorübergehend ein Teil des einflussreichen Familienunternehmens ihrer verstorbenen Mutter geworden ist, wurde ihr Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Und als sie auf Caleb Bonham traf - attraktiv, arrogant und ebenfalls Erbe des Unternehmens -, wurden auch ihre Gefühle ins Chaos gestürzt. Denn nachdem Caleb in bedrohlichen Situationen an Julies Seite war, konnten die beiden die Anziehung und das Knistern zwischen ihnen nicht mehr verleugnen. Julie war sich sicher, dass sie gemeinsam mit Caleb herausfinden würde, wer hinter den Drohungen und Einbrüchen steckt. Aber dann macht Julie eine Beobachtung, die ihr Herz in tausend Scherben zerbrechen lässt …

Das Ende von Band 1 hat mich nicht ganz so atemlos zurückgelassen, wie ich das aufgrund der zahllosen Rezensionen vermutet hätte. Klar, die ganze Situation hat Julie Angst gemacht, wem hätte sie das nicht? Aber anstatt dann mit Caleb zu reden, hat sie sich vorschnell ihr Urteil gebildet und geht ihm aus dem Weg, während der arme Kerl absolut nicht weiß, was los ist. Das tat mir echt leid für ihn und hat mich ein bisschen den Kopf über Julie schütteln lassen.

Generell habe ich in Band 2 ein bisschen den Zugang zu Julie verloren, weil sie ständig auf ihrer sturen Meinung bestanden hat, keinen Bodyguard/Babysitter zu brauchen und sogar versucht ihn abzuschütteln. Ich meine, Hallo? Bis zu dem Zeitpunkt war einiges passiert, wo ich dann nur denken konnte, wie viel muss noch passieren, damit du einsiehst, dass diese Freiheitsbeschneidung für dich und dein Umfeld gerade nötig ist, damit nicht noch mehr passiert als ohnehin schon? Natürlich ist in erster Linie der Stalker für all das Unglück verantwortlich, was in Band 2 passiert, aber wäre Julie hier und da weniger stur und leichtsinnig gewesen, hätte das ein oder andere davon nicht passieren müssen.

Mit Caleb hingegen bin ich noch wärmer geworden als in Band 1. Er ist ein richtiges Herz und ich kann seine Intention, Julie in Watte packen zu wollen, verstehen. Nicht unbedingt der richtige Weg. Vor allem bei einer sturen Frau wie Julie, aber ich kann es verstehen. Ich fand auch süß, wie die beiden in den unterschiedlichen Situationen, die ja für alle belastend sind, füreinander da sind. Julie für Caleb und Caleb für Julie.

Und irgendwie hört sich diese Rezension jetzt negativer an als sie ist. Julies Sturheit war nervig und dass sie am Anfang so vorschnell geurteilt hat, aber ansonsten konnte ich wieder voll in die Geschichte abtauchen. Kim Nina Ockers Schreibstil liest sich super gut, man erhält richtig Einblick in die Gefühlswelt der Charaktere und vor allen die ersten 200 Seiten dieses Buches waren richtig spannend. Danach wurde sich wieder ein bisschen auf Julies und Calebs Beziehung konzentriert, bevor es zum Ende hin noch mal richtig spannend wurde, obwohl ich wusste, wer hinter alldem steckt. Die Motive waren mir allerdings unklar, aber die Erklärung dazu war richtig gut. Am Ende gibt es eine kleine logistische Ungereimtheit – wie kann Caleb mehrere Minuten vor der Polizei da sein, wenn er sie sich am selben Ort aufgehalten haben und er sie bittet auch hinfahren zu dürfen? - aber ansonsten ein richtig gutes Ende einer tollen Reihe. Vielleicht hätte es der Reihe nicht geschadet pro Buch 100 bis 150 Seiten weniger zu haben, dann wäre alles etwas rasanter gewesen und hätte zwischendurch keine kleinen Längen gehabt, aber trotzdem immer noch eine verdammt gute Reihe.

Fazit
»Every Little Lie« von Kim Nina Ocker hat mich genauso abgeholt wie Band 1. Zwischenzeitlich habe ich etwas mit Julies Sturheit gekämpft und die Reihe hätte insgesamt 200 oder 300 Seiten weniger haben können, dann wäre alles etwas rasanter und atemloser verlaufen, aber trotzdem hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen. Vor allem die erste Hälfte von Band 2 war richtig spannend und ein etwas traurig und obwohl ich mir zu 95% sicher war, wer der Täter ist, war das Ende noch mal richtig spannend. Freue mich auf jeden Fall auf Kim Nina Ockers nächste Romantic Suspense Reihe.

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