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Veröffentlicht am 03.07.2023

Traumhafter Abschluss und so berührend wie keine zweite Reihe

No Longer Alone - Mulberry Mansion
6

Meine Meinung
Uff, wo fange ich bei diesem tollen Buch, dieser großartigen Reihe bloß an? Seit ich mit Eden und Avery die Mulberry Mansion zum ersten Mal besuchen durfte, habe ich mich in Willow und Maxton ...

Meine Meinung
Uff, wo fange ich bei diesem tollen Buch, dieser großartigen Reihe bloß an? Seit ich mit Eden und Avery die Mulberry Mansion zum ersten Mal besuchen durfte, habe ich mich in Willow und Maxton verliebt. In diesen ruhigen, in sich ruhenden Gartenjungen und die wilde, unzähmbare Willow. In Craven und Catkin. Aber »No Longer Alone« hat mich trotzdem umgehauen. Auf die beste Weise.

Willow und Maxton könnten unterschiedlicher nicht sein. Während die lebensfrohe Willow auf jede Party geht, verbringt der zurückhaltende Max lieber Zeit im Garten der Mulberry Mansion. Und doch sind aus den beiden Mitbewohnern schnell beste Freunde geworden. Für Willow ist es deshalb selbstverständlich, dass sie Max ihre Hilfe anbietet, als er auf Drängen seiner Familie versucht, in der berühmt-berüchtigten Studentenverbindung der Windsbury University aufgenommen zu werden. Dafür muss er sechs Herausforderungen meistern. Sechs Herausforderungen in sechs Nächten, in denen Willow ganz neue Seiten an Max entdeckt und Gefühle, die sie eigentlich nie wieder für einen Mann zulassen wollte …

Nach »No Longer Yours« und »No Longer Lost« habe ich gedacht, ich wüsste, was auf mich zukommt. Wie berührend und tiefgründig Merit Niemeitz schreiben kann. Wie sehr man ihre Charaktere fühlt. Nicht mit ihnen fühlt, sondern sie wirklich spürt. All ihre Ängste und Sorgen, all ihre Zweifel, all die Freude und das Glück und diese tiefe Liebe, die einfach jedem innewohnt. Und irgendwie war ich es auch – darauf vorbereitet – und irgendwie absolut nicht.

Band 1 und 2 verraten nicht allzu viel über Willow, aber das hat mich nicht davon abgehalten, sie von der ersten Sekunde an zu lieben. Sie ist ein eher extrovertierter Mensch. Sie sagt, was sie denkt und macht klar, wenn ihr etwas nicht gefällt. Sie steht für ihre Ideale ein und hat gerne Spaß auf Partys. Nur für tiefere Gefühle hat sie nicht viel übrig. Aber, oh man, bis zu Band 3 hatte ich absolut keine Ahnung, was für ein Mensch sich hinter Willow verbirgt, was sie schon alles mitgemacht hat und warum sie so ist, wie sie eben ist. Ich habe es geliebt, Willow in »No Longer Alone« endlich richtig kennenzulernen - all ihre dunklen, unbeleuchteten Zimmerecken - und mit ihr den Rand des Schwimmbeckens zu verlassen und tief zu tauchen, auf den Grund. Beides Anspielungen auf wundervolle Metaphern im Buch. Willow ist so viel mehr als nur die extrovertierte Partymaus, die nicht gerne körperliche Nähe zulässt. Wie sie Maxton als wahre Freundin bedingungslos zur Seite steht und immer für ihn da ist, wenn er sie braucht, ihn aber auch weitestgehend in Ruhe lässt, wenn er das gerade möchte … Ich habe Willow noch mehr lieben gelernt als ohnehin schon.

Und dann Maxton. Maxton, Maxton, Maxton. Nach Band 2 hatte Wesley ihm kurzzeitig den Rang abgelaufen als meinen Liebling der Reihe und es war wirklich ein Kopf an Kopf rennen, aber niemand reicht an diesen stillen, warmherzigen und aufmerksamen Mann heran. Eigentlich habe ich ihn für den gefestigsten Charakter der Mulberry Mansion gehalten. Jemanden, der weiß, wo sein Platz im Leben ist, wo er hingehört und wo er irgendwann mal sein möchte, aber ich hab mich geirrt. Ich habe mich sowas von geirrt … Mehr über Maxton zu erfahren war genauso großartig, wie mehr über Willow zu erfahren. Da sind so viele Dinge, die eigentlich offensichtlich waren und irgendwie doch nicht, die aber nur dazu geführt haben, dass ich mich noch mehr in ihn verliebt habe. Ich bin wirklich arg neidisch auf Willow. Ich will auch gar nicht so viel zu seiner Person sagen, weil das einfach spoilern würde, deshalb nur der Satz: Lies dieses Buch! Lies diese Reihe! Du wirst es nicht bereuen.

Die Geschichte hat mich von Seite 1 an mitgenommen und nicht mehr losgelassen. Willow und Maxton wachsen zu einer Einheit zusammen, die eigentlich schon die gesamte Zeit bestanden hat und trotzdem noch so viel enger geworden ist. Es war einfach toll. So authentisch und mitreißend und zum Ende wirklich noch spannend und nervenzerreißend, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen, aber gleichzeitig nicht fertig werden wollte, denn nun muss ich der Mulberry Mansion Lebe Wohl sagen und das bricht mir schon ein wenig das Herz. Diese Reihe ist so einem Wohlfühlort geworden wie die Dunbridge Academy und wird mir definitiv für lange, lange, lange Zeit, vielleicht für immer, im Gedächtnis bleiben.

Fazit
Lies dieses Buch. Willow und Maxton berühren einen auf eine Weise, die seinesgleichen sucht. Die beiden sind wie das Auge eines Sturms. Um die beiden herum ist so viel los, aber zusammen bilden sie doch einen Ruhepol. Seit Band 1 habe ich auf ihre Geschichte hingefiebert und bin so glücklich, dass ich die beiden jetzt endlich richtig kennenlernen durfte. Sie haben so viel zu bieten! So viel Tiefgang, wichtige Gedanken und große Gefühle. Lies dieses Buch! Es wäre ein Fehler, es nicht zu tun.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Irgendwie anders als erwartet, und leider sehr oberflächlich

Starburst Effect
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Meine Meinung
»Starburst Effect« ist mein fünftes Buch von Kelly Oram und da die vier vorangegangenen mich jedes Mal restlos überzeugt haben, habe ich mich riesig auf dieses Buch gefreut. Der Klappentext ...

Meine Meinung
»Starburst Effect« ist mein fünftes Buch von Kelly Oram und da die vier vorangegangenen mich jedes Mal restlos überzeugt haben, habe ich mich riesig auf dieses Buch gefreut. Der Klappentext klang sooo gut und ich habe mich gefreut, eine langsame, aber tiefgründige Umwandlung in Noahs Denken mitzuverfolgen. Tja, was soll ich sagen? Das ist leider so gar nicht, was im Buch passiert.

Lily Rosemont hat es nicht leicht. Ihre Eltern lassen sich scheiden, und in der Schule wird sie gemobbt. Allen voran von Noah, dem größten Idioten der High School und Lilys Nachbar. Das Blatt wendet sich, als Noah einen Sportunfall hat, und sein Traum, professioneller Footballer zu werden, platzt. Plötzlich gehört auch er zu den unpopulären Schülern. Als Lily mit ihm für ein Schulprojekt zusammenarbeiten sollen, das über ihren Abschluss entscheidet, stellt sie das vor eine große Herausforderung. Schon nach kurzer Zeit wird Lily allerdings klar, dass Noah nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Aber kann sie ihm wirklich verzeihen, nachdem er doch ihr Leben zerstört hat?

Achtung, Rezension enthält ab hier Spoiler!

Es fällt mir sehr schwer, diese Rezension zu schreiben, weil ich irgendwie die Geschichte von meinen Erwartungen an das Buch trennen muss. Meine Erwartungen waren nämlich völlig andere und auch wenn die eigentliche Geschichte nicht völlig schlecht ist, bin ich irgendwie enttäuscht. Diese langsame Umwandlung im Denken, die gibt es halt einfach nicht. Er hat den Sportunfall und erleidet dabei ein so schweres Schädel-Hirn-Trauma, dass große Teile seiner Persönlichkeit bedeutet anders sind. Man nennt das den Starburst Effect. Zumindest steht das so im Buch. Google spuckt mir dazu weder in englisch noch in deutsch was aus …

Naja, diese Verletzung ist jedenfalls so schwerwiegend, dass Noah alles neu lernen muss. Laufen, sprechen und er behält trotzdem Schäden zurück. Am auffälligsten ist seine Aphasie, es fällt ihm manchmal schwer, sich auszudrücken und er redet und bewegt sich auch bedeutend langsamer. Das alles fand ich sehr authentisch geschildert und hat mir auch gut gefallen. Aber das durch diesen Starburst Effect quasi über Nacht um 180 Grad gedreht wird, das fand ich … zu einfach. Mir hat diese tiefe Entwicklung gefehlt. So war es nur Unfall, Reha, zack, neuer Noah. Und das war schade. Es hätte soo viel Potenzial gehabt.

Lilys Charakter hat es mir aber leider auch nicht ganz einfach gemacht. Sie war mir sympathisch und viele Gedanken und Äußerungen, die sie hatte und gemacht hat, gingen mir teilweise auch eins zu eins so im Kopf herum. Doch irgendwie fehlt es ihr beziehungsweise dem ganzen Thema Mobbing in diesem Buch an Tiefe. Ständig wird von Freunden gesprochen, die sich von Lily abgewandt haben, als Noah mit dem Mobbing angefangen hat, aber wer diese Freunde sind und ob Lily denen in der Schule begegnet, wird nie thematisiert. Nur ihre beste Freundin Zoey hält noch zu ihr. Aber über Zoey möchte ich gar nicht sprechen. Sie verwandelt sich im Laufe des Buches in einen dermaßen widerlichen Menschen, dass ich am liebsten nur noch kotzen möchte.

Und obwohl Lily vom Rest von Noahs ehemaliger Clique das gesamte Buch über immer noch ziemlich fertig gemacht wird, bleibt sie doch stets nett und freundlich, fängt sogar an, Noahs bestem Freund, der sich im Laufe des Buches ändert, etwas zu vergeben. Und irgendwie hat das Mobbing gar keinen weiteren Einfluss auf ihre Psyche genommen. Alles etwas dünn.

Ich fand es auch etwas zu viele wichtige Themen für einen 400 Seiten Roman. Mobbing, Scheidung, die Verantwortung für ihren Bruder, den Freundschaftbruch mit Zoey, die Beziehung mit Noah sowie ihre Zukunftspläne … Das ist einfach viel zu viel, um alles anständig und mit Tiefe zu behandeln. Vor allem die Beziehung zu ihren Eltern wegen der Scheidung und die daraus resultierende Verantwortung für ihren Bruder kommt viel zu kurz und ein Happy End wird quasi übers Knie gebrochen. Wirklich alle Probleme lösen sich auf einmal im letzten Kapitel in Wohlgefallen auf, obwohl es dafür noch gar keine Entwicklung gab. Das war echt schade …

Naja, ich setze meine Hoffnung auf ihr neues Buch im November.

Fazit
»Starburst Effect« fehlt es durch die Fülle an wichtigen und ernsten Themen leider an Tiefe. Lily als Charakter ist gut ausgearbeitet, aber die wichtigen Themen werden alle eher nur oberflächlich angekratzt. Dabei hätte das Buch so viel Potenzial gehabt. Und Noahs Umwandlung im Denken wurde sich, meiner Meinung nach, einfach zu leicht gemacht. Ich hatte gehofft, einen langsamen, tiefgehenden Wandel mitverfolgen zu dürfen, stattdessen hat sein Schädel-Hirn-Trauma und die zurückbleibenden Schäden einen ziemlich neuen Menschen aus ihm gemacht … Das fand ich bei so einem wichtigen Thema halt einfach zu simpel. Naja, ich hoffe Alice in La La Land wird diese kleine Enttäuschung wieder gutmachen.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Neue süße Young Adult Geschichte von Emma Lord

When you get the Chance - Mein Herz voller Träume
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Meine Meinung
Nachdem mich »Tweet Cute – Herz über Kopf« schon so begeistert hat, wusste ich ziemlich flott, dass ich auch Emma Lords neues Buch lesen muss. »When you get the Chance« reicht zwar nicht ...

Meine Meinung
Nachdem mich »Tweet Cute – Herz über Kopf« schon so begeistert hat, wusste ich ziemlich flott, dass ich auch Emma Lords neues Buch lesen muss. »When you get the Chance« reicht zwar nicht ganz an »Tweet Cute« heran, aber es war trotzdem eine sehr süße Geschichte, die weit mehr zu bieten hat, als der Klappentext vermuten lässt.

Millie Price will Broadwaystar werden - und nichts und niemand wird sich ihr in den Weg stellen. Weder ihr alleinerziehender Vater, der sich viel zu viele Sorgen um sie macht, noch ihr Erzfeind Oliver aus dem Dramaclub. Millie braucht jemanden, der komplett auf ihrer Seite ist. Als sie durch Zufall auf ein altes Tagebuch ihres Vaters stößt, weiß Millie, was zu tun ist - sie wird endlich ihre Mutter finden! Während Millie noch Pläne schmiedet, wie genau sie das anstellen soll, bekommt sie ausgerechnet von Oliver Hilfe. Und obwohl Millie ihren Konkurrenten wirklich blöd finden möchte, kann sie nicht verleugnen, dass ihr Herz in seiner Nähe plötzlich schneller schlägt …

Die Geschichte konnte mich schon mit dem ersten Satz abholen. Emma Lord hat einen ganz eigenen Schreibstil, der immer perfekt den Charakter der Protagonisten einfängt. Millie Price ist laut und extrovertiert und quasi nicht zu übersehen. Und obwohl sie diese leicht egozentrische ›Hier-bin-ich‹-Attitüde hat (die man auch einfach braucht, wenn man es an den Broadway schaffen will), ist sie einem von Sekunde Eins an sympathisch. Sie ist selbstbewusst, aber nicht auf arrogante Art. Sie weiß, was sie vom Leben möchte und verfolgt ihren Traum, aber ohne dabei vollkommen rücksichtslos zu sein. Den ein oder anderen Fehler macht sie natürlich schon im Buch, aber sie ist immer demütig genug, sich aufrichtig zu entschuldigen, wenn sie jemanden verletzt hat. Das habe ich sehr an ihr geschätzt. Sie besitzt selbst sehr viel Talent im Schauspielern und Singen, kann aber dennoch anerkennen, wenn jemand anderes ähnlich viel Talent besitzt. Sie hat sogar Freude daran, diese Leute dann zu pushen. Das alles hat sie zu einem sehr liebenswürdigen Charakter gemacht, obwohl sie manchmal Drama statt Luft zu atmen scheint.

Ich muss gestehen, das Buch ist gar nicht so sehr Liebesgeschichte, wie ich es erwartet habe. Aber irgendwie hat das die Szenen mit Oliver noch besonderer werden lassen. Am Anfang gehen die beiden sich ziemlich heftig an die Gurgel und auch wenn Millie das als liebevolle Nervereien bezeichnet, die alle in deren Umfeld schon gewohnt sich, treibt sie es doch immer einen winzigen Ticken weiter. Ganz die Drama-Queen eben. Aber Oliver ist genau der richtige Kerl, um damit umzugehen. Er ist definitiv in sich ruhender, kann aber genauso zurückfeuern und es mit ihr aufnehmen. Ich fand es toll, wie sich diese Reibereien im Laufe der Geschichte verändert haben. Wie sie wirklich liebevoll werden und dann nur noch Genecke sind. Die beiden sind wirklich süß zusammen.

Nicht zu vergessen, Millies bester Freund/Nachbar und quasi Bruder Teddy, der ein absolter GeoCatching-Freak und dabei einfach so liebenswürdig ist, dass man ihn nur fest drücken möchte. Deshalb muss ich ihn hier als tollen Side-Charakter erwähnen.

Die Suche nach Millies Mutter gestaltet sich doch ganz anders, als ich mir das vorgestellt hatte, war dadurch aber nicht weniger cool. Ich hatte zwar nach gut der Hälfte des Buches, eine ungefähre Ahnung, wer ihre Mutter nicht ist und wer schon und lag damit richtig, aber die Storyline diente auch nicht für Spannung oder einen großen Plottwist. Sie hat einfach maßgeblich und sehr authentisch zu Millies Entwicklung beigetragen.

Fazit
»When you get the Chance – Mein Herz voller Träume« von Emma Lord war wieder eine sehr süße Young Adult Geschichte, die ich richtig genossen habe. Sie war bunt und laut und Millie war eine wandelnde Drama-Queen, aber es hat einfach nur Spaß gemacht, ihren Weg mitzuverfolgen. Die Liebesgeschichte ist nicht ganz so präsent, wie ich erwartet hätte, aber man spürt dennoch, wie Oliver und Millie sich näher kommen, Seiten am anderen entdecken, die ihnen bisher verborgen waren und langsam aber stetig auch Gefühle füreinander entwickeln. Wem »Tweet Cute« gefallen hat, dem wird dieses Buch definitiv auch gefallen.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Der Klappentext wird dieser tollen Geschichte nicht gerecht

When the Stars Align
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Meine Meinung
»When the Stars Align« von Lydia Schmölzl war eine richtige Überraschung. Cover und Klappentext haben mich schon bei der Programmvorstellung angesprochen, aber als ich die Leseprobe gelesen ...

Meine Meinung
»When the Stars Align« von Lydia Schmölzl war eine richtige Überraschung. Cover und Klappentext haben mich schon bei der Programmvorstellung angesprochen, aber als ich die Leseprobe gelesen habe, wusste ich, ich muss dieses Buch sofort verschlingen.

Lola verlässt ihre Wohnung fast nie. Das hat sie sich so nicht ausgesucht, aber sie hat sich damit arrangiert. Sie versinkt lieber in fantastischen Welten, als sich der Realität zu stellen. Doch diese bricht unvermittelt über sie herein, als ihre Ärztin ihr aufgrund ihrer Rückenschmerzen ausgerechnet Massagen verordnet. Ihr Physiotherapeut Felix ist ihr komplettes Gegenteil: populär, cool, oberflächlich. Umso überraschter ist Lola, als Felix nicht nur in die Tiefen ihrer Verspannungen, sondern auch ihrer Seele vorzudringen scheint. Aber was hat es mit seinen Narben auf sich, die Felix unter großen Sternen-Tattoos zu verstecken versucht? Und kann Lola ihm wirklich zeigen, was tief in ihr verborgen liegt? Steht ihr Schicksal in den Sternen oder ist dort nur schwarze Unendlichkeit?

Der Klappentext ist gut, sonst hätte er mich nicht angesprochen, aber ihm fehlt der Charme, den der Schreibstil der Autorin versprüht. Lydia Schmölzl geht auf eine Weise mit Worten und Metaphern/Vergleichen um, die heraussticht. Der Stil passt genau zum Wesen der Protagonistin und die Metaphern und Vergleiche sind so einfach und trotzdem (oder gerade deswegen) so wirkungsvoll auf den Punkt gebracht und originell, dass ich einfach hin und weg bin.

Die Story braucht ein bisschen, um Fahrt aufzunehmen. Die ersten 100 Seiten sind allein, ihrem Leben und ihrem Umfeld gewidmet. Obwohl ich es kaum erwarten konnte, Felix endlich kennenzulernen, sind diese 100 Seiten wichtig, um Lola richtig zu verstehen und sich in die hineinversetzen zu können.

Sie ist eine Person, mit der ich mich im wahren Leben auf Anhieb verstehen würde. Ihre Zwangsstörung bestimmt große Teile ihres Alltags, dennoch hat es geschafft, sich stückweit ein eigenes Leben aufzubauen. Sie lebt mehr oder minder von ihrer Arbeit als freie Texterin und zockt in ihrer Freizeit gerne mit ihrem Online-Kumpel Marvin. Einen Charakterzug an ihr fand ich besonders interessant: Aufgrunf ihrer Zwangsstörung hat sie Angst von ihrem Umfeld sofort in eine Schublade gesteckt zu werden – als die Verrückte – aber im gesamten Buch ist mir immer wieder aufgefallen, wie sehr Lola selbst in Schubladen denkt und wie schnell sie sich eine Meinung zu einer Person bildet. Zum Beispiel sieht sie die Freunde ihrer Cousine auf einem Foto und nur aufgrund dessen, wie sie auf dem Foto aussehen, glaubt sie, dass das zwei Menschen sind, die sich viel in das Leben anderer einmischen. Das ist zu großen Teilen ein Schutzmechanismus für sie selbst, aber ich fand es faszinierend, wie sehr sie in Klischees denkt ohne es überhaupt zu merken.

Manchmal hat es mich auch gestört, aber die meiste Zeit habe ich nur gedacht: Genau so sind wir doch eigentlich alle. Der eine mehr, der andere weniger, aber wir alle denken unbewusst immer wieder in Schubladen. Ich fand Lolas Gedankengänge in diesem Buch so realistisch, ich konnte mich so in ihnen wiederfinden … wirklich einfach nur toll. Was Lola aber auszeichnet, ist, dass sie sich von diesem Denken nicht dominieren lässt, sondern bereit ist, sich zu korrigieren, wenn sie die Person besser kennenlernt. Darauf kommt es meiner Meinung nach an. Und es macht sie zu einer sehr liebenswürdigen Person.

Felix ist ganz anders als sie und dennoch teilen sie einige Gemeinsamkeiten. Wenn ich Felix im realen Leben begegnen würde, wäre ich im ersten Moment wahrscheinlich genauso irritiert von ihm wie Lola. Er besitzt viele verschiedene Facetten, auf die ich hier gar nicht näher eingehen möchte, um der Handlung nicht zu viel vorwegzunehmen, aber er ist auf jeden Fall ein herausfordernder Charakter – auf der einen Seite super sanft und sensibel, auf der anderen neckisch, fast schon flapsig und ein wenig großspurig. Aber gerade das macht ihn zu einem unheimlich sympathischen Kerl.

Ich habe es jedenfalls genossen Lolas und Felix' Geschichte zu verfolgen und hoffe, das wird nicht das letzte New Adult Buch der Autorin bleiben.

Fazit
»When the Stars Align« von Lydia Schmölzl war eine echte Überraschung. Der Schreibstil ist markant, sprüht vor Charme und Humor und ist an genau den richtigen Stellen sanft und einfühlsam. Lola ist trotz ihrer Zwangsstörung, mit der wahrscheinlich die wenigsten Leser zu kämpfen haben, eine Protagonistin, mit der man sich sofort identifizieren kann. Die Liebesgeschichte braucht etwas, um überhaupt zu starten, aber das gibt einem super Gelegenheit Lola richtig kennenzulernen. Ich mochte das Buch auf jeden Fall sehr. Mindestens ein Monatshighlight.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Toller Abschluss der Reihe

Dream Again
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Meine Meinung
Mit »Dream Again« endet meine Reise nach Woodshill schon und das ist schon echt traurig. Nachdem »Hope Again« nicht ganz so meins war, konnten Jude und Blake mich zum Ende der Reihe hin noch ...

Meine Meinung
Mit »Dream Again« endet meine Reise nach Woodshill schon und das ist schon echt traurig. Nachdem »Hope Again« nicht ganz so meins war, konnten Jude und Blake mich zum Ende der Reihe hin noch mal voll catchen. Ich liebe ja Second Chance!

Jude Livingston ist am Boden zerstört: Ihr großer Traum, als erfolgreiche Schauspielerin in L.A. durchzustarten, ist geplatzt. Ohne Job und ohne Geld bleibt ihr keine andere Wahl, als zu ihrem Bruder nach Woodshill zu ziehen - und damit auch in die WG ihres Ex-Freundes Blake Andrews. Schnell merkt Jude, dass aus dem humorvollen Jungen von damals ein gebrochener Mann geworden ist, der ihr die Trennung nie verziehen hat. Doch die Anziehungskraft zwischen ihnen ist heftiger als je zuvor. Und schon bald müssen sich Jude und Blake fragen, ob sie bereit sind, ihre Herzen erneut zu riskieren ...

Im Gegensatz zu all den anderen Charakteren aus all den vorangegangenen Bänden kennt man Jude noch gar nicht. Sie kommt ganz neu nach Woodshill und versucht nach ihrer gescheiterten Karriere wieder Boden unter den Füßen zu fassen. Ich mochte Jude von Beginn an. An das Woodshill Kleinstadtleben muss sie sich nach L.A. erst ein bisschen gewöhnen, aber sie freundet sich schnell damit an. Und auch wenn ihr großer Traum geplatzt ist, steckt sie nicht den Kopf in den Sand, sondern versucht relativ schnell (und auch gezwungener Maßen wegen Blake) sich ein neues Leben aufzubauen.

Der Umgang mit Blake ist anfangs wirklich nicht leicht und nachdem man ihn in Band 4 als so netten, lieben Kerl kennengelernt hat, würde ich ihm in »Dream Again« am liebsten in den Hintern treten. Ja, seine Karriere ist wahrscheinlich vorbei, ja, Jude hat ihn vor zwei Jahren extrem verletzt, aber das gibt ihm trotzdem nicht das Recht d e r m a ß e n asozial zu Jude zu sein. Und obwohl Blake so gemein ist, versucht Jude sich dennoch mit der Situation zu arrangieren und nimmt krass Rücksicht auf ihn. Trotzdem lässt sie sich nicht alles bieten, was er ihr an den Kopf wirft und das fand ich gut.

Tja, und Blake ist halt Blake. Ich mochte ihn auch in diesem Band und dass er sich das Knie verletzt hat, tat mir unglaublich leid, aber ja, zwischendurch hätte ich ihn am liebsten geschüttelt. Umso schöner war es, zu sehen, wie die beiden nach und nach wieder zueinander finden und das, was mal zwischen ihnen war, wieder aufbauen. Die beiden sind echt Gold zusammen.

Insgesamt hat an dieser Reihe (bis auf Kaden) alles gestimmt. Der Schreibstil, die Atmosphäre, die Charaktere und die verschiedenen Storylines, die Freundschaften und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ich habe es wirklich genossen, in dieser Reihe abzutauchen und kann sie nur jedem ans Herz legen. Mona Kasten schreibt tolle Bücher.

Fazit
Auch »Dream Again« konnte mich mit Jude und Blake wieder voll und ganz von Mona Kasten, ihrem Schreibstil und ihren Ideen überzeugen und ich bin froh, dass ich aktuell noch fünf weitere Bücher von ihr lesen kann. Jude und Blake sind am Anfang echt explosiv zusammen … bei so vielen aufgestauten und unterdrückten Gefühlen, kein Wunder. Es war super schön, den Wandel zwischen den beiden mitzuerleben. Wie sie wieder zueinander finden und gemeinsam ihre alte Stärke zurückgewinnen. Was zu Beginn explosiv und kochend ist, ist am Ende stark, eng zusammengeschweißt und einfach zum Dahinschmelzen. Liebe die Reihe und wenn sie bei dir ungelesen im Regal steht, dann mach sie zu deinem nächsten Current Read.

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