Leider auch eine verbohrte, eher kindische protagonistin wie in Band 1
Wann immer wir träumen (Immer-Trilogie, Band 2)Meine Meinung
Puhh, also es fällt mir echt schwer, meine Gedanken zu diesem Buch zusammenzutragen. Band 1 der Immer-Trilogie hat mir nicht so sehr zugesagt, aber da ich Kaia in »Wen immer wir lieben« eigentlich ...
Meine Meinung
Puhh, also es fällt mir echt schwer, meine Gedanken zu diesem Buch zusammenzutragen. Band 1 der Immer-Trilogie hat mir nicht so sehr zugesagt, aber da ich Kaia in »Wen immer wir lieben« eigentlich ganz sympathisch fand, habe ich beschlossen ihrer Geschichte in Band 2 eine Chance zu geben. Tja, leider wurde ich nur mäßig begeistert.
Die Nacht durchmachen, etwas Verbotenes tun, einen Fremden küssen – als Kaia mal wieder eine Party früh verlässt, hat sie plötzlich das Gefühl, etwas zu verpassen. Also erstellt sie eine Liste mit all den Dingen, die sie noch erleben will. Doch die muss vorerst warten, denn für ein Uniprojekt wird sie mit Jakob zusammengesteckt. Ausgerechnet Jakob, von dem jeder weiß, dass er der größte Chaot auf dem Planeten ist. Blöd nur, dass er Kaias Liste findet und ihr anbietet, sie mit ihr abzuarbeiten. Aber was passiert, wenn sie zu Punkt 6 kommen: der Sache mit dem Kuss? (Im Buch ist die Sache mit dem Kuss übrigens die ganze Zeit Punkt 3 … warum das nicht aufgefallen ist, keine Ahnung. )
Das Buch fing, wie auch viele andere Rezensionen schon schreiben, sehr gut an, aber schnell hat sich bei Kaia der gleiche verbohrte, in Schubladen denkende Wesenszug wie bei Lina gezeigt. Aber zum Glück hat er sich nicht so lange gehalten … dafür fand ich ihre Dialoge mit Jakob dann einfach nur, ja, Kindergarten. Ich weiß gar nicht, wie ich es anders nennen soll. Erst mal ist sie unverschämt ohne Ende, genau wie Ben in Band 1 hätte ich an Jakobs Stelle schon hundertmal das Handtuch mit ihr geworfen. Dann diskutiert sie andauernd herum und stellt dann auch ohne Pause so komplett bescheuerte Fragen, über die man einfach nur die Augen verdrehen kann. So in der Art »Oh, was machst du denn hier?«, wenn man sich beim Einkaufen trifft. Diese kindische Seite an ihr war echt nur schwer zu ertragen.
Jakob fand ich zu Beginn ganz sympathisch, lange nicht so verbohrt wie Kaia und sehr geduldig und charmant. Er hat sich von ihren Vorurteilen und ihrem offensichtlichen Genervtsein ihr Gegenüber nicht abschrecken lassen. Leider hatte auch er zwischendurch so seine Schwäche, war unfair und wirklich sehr verletzend Kaia gegenüber (wobei sie sich da beide nichts nehmen) und hat bei manchen Dinge aus der Mücke einen Elefanten gemacht. Ich meine die Sache mit Eliza und der Party? Ja gut, dann will Kaia eben nicht da hin. Warum das jetzt in diesen monströsen Streit ausufern musste, versteh ich bis jetzt nicht. Aber wie gesagt, beide tendieren da hin und wieder zum Kindergarten.
Leider waren Schreibstil und Story jetzt auch nicht so wirklich mitreißend. Der Schreibstil konnte mich am Anfang gar nicht fangen. Irgendwie wirkte er auf mich unfertig und roh und die Dialoge irgendwie total geskripted, overpowerd und unnatürlich … die drei Schwestern kamen mir ständig vor, als wären sie noch 15-jährige pubertierende Teenies, statt junge Frauen in ihren Zwanzigern. Ist mit dem Fortlauf der Geschichte besser geworden, aber ja, so ganz trifft der Schreibstil meinen Geschmack nicht.
Die Handlung plätscherte so ein bisschen vor sich dahin, variierte zwischen Arbeiten am Projekt, Dinge von der Liste abhaken oder sich gegenseitig ein bisschen anzicken. Dann random werden die zwei auf einmal sehr intim miteinander und das kaum für mich irgendwie so ganz plötzlich. Von ,,ne ich mag ihn nicht bzw vielleicht ein bisschen“ zu ,,komm lass uns Sex haben bei der ersten Gelegenheit, wenn wir alleine sind“. War irgendwie komisch. Mir hat bei Kaia dieser Umschwung gefehlt, dass sie das mit ihm tun will, wo für sie doch schon die Vorstellung einen fremden zu küssen oder bekleidet in einen Pool zu springen ein Horror ist. Naja …
Fazit
»Wann immer wir träumen« war leider nicht die erhoffte, tolle Fortsetzung, sondern auch definitiv eher Mittelmaß wie der Vorgänger. Kaia war mir die meiste Zeit zu kindisch und einfach furchtbar nervig, Jakob teilweise ziemlich unfair und verletzend zur ihr und insgesamt konnte der Schreibstil mich auch nicht für die Geschichte gewinnen. Sie war besser als Band 1, aber definitiv nicht so viel besser, wie ich mir erhofft hatte. Eigentlich würde ich Nikas Story schon gerne noch lesen, aber ich weiß nicht, ob es das Geld wert ist ...