Spannend und saukomisch - wie man es vom Autor gewohnt ist!
Nur Norbert malte blauer»Frechheit! Sie haben nicht die geringste Ahnung von Kunst! Wissen Sie überhaupt, wer hier vor Ihnen steht?«, wütete der schmächtige Künstler.
»Ein kleines Männchen mit einem viel zu großen Ego«, antwortete ...
»Frechheit! Sie haben nicht die geringste Ahnung von Kunst! Wissen Sie überhaupt, wer hier vor Ihnen steht?«, wütete der schmächtige Künstler.
»Ein kleines Männchen mit einem viel zu großen Ego«, antwortete Jupp frei heraus.
Seite 9
Tja, das erste Aufeinandertreffen zwischen Oberkommissar Jupp Backes und Vincent Mühlbauer geht gleich mal ordentlich daneben. Der Künstler Mühlbauer gastiert (oder besser "hofiert") im Bed & Breakfast nebenan, das Jupps Schwiegermutter Käthe mit dem Nachbarn Karl-Heinz führt. Mit einem Malworkshop wollen sie Gäste anlocken, um endlich in die schwarzen Zahlen zu kommen, und das scheint ganz gut zu funktionieren.
Bis Karl-Heinz am nächsten Morgen erhängt aufgefunden wird, ab da läuft gar nichts mehr rund. Jupp will nicht so recht an Selbstmord glauben, aber wer sollte dem netten Nachbar etwas antun wollen? Er ermittelt was das Zeug hält, und Oma Käthe mischt natürlich wieder eifrig mit.
Ich bin bekennender Jupp Backes-Fan und habe beinahe alle Teile verschlungen. Mit dem 8. hat Dani R. Wood - meiner Meinung nach - den bisher besten Teil dieser saarländischen Cosy-Crime-Reihe geschrieben, und die Vorgänger waren schon sehr unterhaltsam und lesenswert! Es wimmelt vor Verdächtigen - und sehr komischen Szenen und Dialoge. Mehr als einmal habe ich beim Lesen laut aufgelacht und so sind die Seiten nur so dahingeflogen. Gehorsam bin ich dem Autor und Jupp Backes bei jeder falsche Spur nachgelaufen und auch wenn ich einen Verdacht hatte, so hat mich die Auflösung überrascht.
Auch wenn dies der 8. Teil ist, kann das Buch unabhängig von den anderen gelesen werden. Für mich war es aber wie ein Familientreffen mit all meinen liebgewordenen, teils schrägen Bewohnern von Hirschweiler.
Da haben wir eben Oberkommissar Jupp Backes, ein etwas altbackener Ermittler, dessen größte Angst es ist, dass ein Fall an die Kollegen aus Saarbrücken weitergeht. Seine Frau Inge, ein sehr traditionelles und ebenso liebenswertes wie angepasstes Hausmütterchen. Mit unter dem gemeinsamen Dach wohnt auch der krasse Gegensatz dazu: Inges Mutter Käthe, schräg, frech, unangepasst, mein absoluter Liebling dieser Reihe. In diesem Band mussten wir uns ja leider von Nachbar Karl-Heinz verabschieden, der mit seinen FKK-Eskapaden im Nebengarten für hohen Blutdruck bei Jupp gesorgt hat - und beim Leser für einige Lacher. Gemeinsam sind sie ein unschlagbarer Trupp, mit dem ich immer wieder gerne ermittle!
Fazit: Spannend und saukomisch - wie man es vom Autor gewohnt ist!