Ein Kobold schleicht durch die Seiten
Dass es in Patricia Koelles neuer Reihe um Kapitän Flömer gehen soll, fand ich schon bei der Ankündigung höchstspannend. Dieser ruhige Mann, der einem in ihren früheren Bücher immer begegnete, blieb damals ...
Dass es in Patricia Koelles neuer Reihe um Kapitän Flömer gehen soll, fand ich schon bei der Ankündigung höchstspannend. Dieser ruhige Mann, der einem in ihren früheren Bücher immer begegnete, blieb damals ein Geheimnis. Wer war er, woher kam er und wie kam er auf die Idee mit dem Worte aufschreibe?
Dass er Flaschenschiffe baute, war etwas Neues. Dazu muss man geduldig sein, das passt zu ihm, Schiffe sowieso. Ich war also mega gespannt, was die Autorin nun über ihn erzählt. Nach und nach erfährt man ein wenig mehr über Flömer. Auf die Suche nach seiner Geschichte schickt Koelle ihre Protagonistin Pixie in diesem ersten Band der "Glückshafen"-Reihe.
Pixie konnte ich am Anfang so gar nicht einschätzen. Der Namen passt zu ihr. Sie kam mir durch "Flaschenpost vom Leben" etwas näher, doch ihre Art verwehrt es einem bis zum Schluss, ganz nahe an sie vorzudringen. Das gelang früheren Protas der Autorin viel leichter und schneller. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich mit "Fantasy-Kram" nicht viel anfangen kann, doch zum Glück entfernt sich Pixie im Laufe des Romans ein wenig aus ihrer Elfen-Ecke, um es mal salopp zu sagen.
Dieser innerlich unruhige Kobold schlich sich durch das ganze Buch, wird aber gegen Ende ruhiger, findet näher zu sich selbst und auch einiges über das Flaschenschiff heraus.
Dabei läuft man immer wieder ehemaligen Figuren aus Koelles vorherigen Romanen über den Weg. Das mag ich ja immer sehr, obwohl ich seit den letzten zwei, drei Romanen langsam durcheinander komme oder den zeitlichen Abstand zwischen den Reihen nicht mehr gut einordnen kann.
Das miteingewebte Thema des nachhaltigen, naturnahen Tourismus hat mir sehr gut gefallen. Auch die vielen zur Jahreszeit passenden Köstlichkeiten wie Kürbissuppe oder Guglhupf - läck, machte das Hunger! Eigentlich hätte man hier nicht nur das Buch, sondern auch das Essen gleich mitliefern sollen.
Mir haben vor allem die Szenen im Gulfhof gefallen. Hier fand ich Feeke besonders sympathisch und nahbar, ebenso ihr Bruder, der beim Spinnen Geschichten erzählt.
Fazit: Ein Kobold mischt sich ein - und bringt und findet Glück rund um Carolinensiel!
5 Sterne.