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Veröffentlicht am 03.07.2024

Ein bezauberndes Wiedersehen in Paris!

Sommerfarben in der Stadt der Liebe
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"Ich habe zwar überhaupt keine Ahnung, was du da genau machst", sagte Samir und deutete auf den dicken Bildband neben Marie, "aber ich denke, man kann es Hinschmeißen nennen - oder einen Neuanfang."
15. ...

"Ich habe zwar überhaupt keine Ahnung, was du da genau machst", sagte Samir und deutete auf den dicken Bildband neben Marie, "aber ich denke, man kann es Hinschmeißen nennen - oder einen Neuanfang."
15. Kapitel
Tja, ein Neuanfang, das klingt gut für Kunststudentin Marie, denn im Moment steckt sie fest. Jeden Tag versucht sie aufs Neue, ihre Abschlussarbeit fertigzuschreiben, aber es will ihr nicht gelingen. Und auch im Leben scheint sie - seit der unschönen Trennung von Antoine - nicht weiterzukommen. Die Tage verbringt sie mit Museumsführungen und dem Versuch, im Café Lola sitzend ihre Arbeit zu tippen, jeden Abend kuschelt sie sich an ihren Kater.
Da gerät sie bei einer Museumsführung in eine heftige Diskussion mit dem deutschen Lehrer Jan, der ihr danach nicht mehr aus dem Kopf geht.
Dies ist der zweite Sommer, den ich mit Lily Martin in Paris verbringen darf und es war wieder eine schöne Zeit! Man kann diesen zweiten Band unabhängig vom ersten lesen, für mich als Wiederholungstäterin war es aber auch ein freudiges Wiedersehen mit den Protagonisten und Nebenfiguren des ersten Teils.
Lily Martin bringt so viel Flair in ihre Geschichte, ich habe das Gefühl, Paris ein Stück weit zu kennen, obwohl ich dort noch nie gewesen bin! Ihre Figuren sind lebendig, haben Ecken und Kanten, eine Vergangenheit und ganz viel Charme, jeder auf seinen Weise.
Und auch die Autorin selbst konnte man in diesem Roman zu entdecken, was ich sehr charmant fand.
"Sommerfarben in der Stadt der Liebe" hat nicht ganz den verträumten Ton des ersten Teiles, hat mich aber dennoch von der ersten Seite weg wieder gepackt und nach Frankreich gebracht. Marie ist fasziniert von Claude Monet, aber auch von den beeindruckenden Frauen in seinem Leben und deren Kunst. Und durch eine unverhoffte Begegnung bekommt sie nicht nur neuen Schwung für ihre Arbeit, sondern auch für ihr Leben.
Ich freue mich schon auf den nächsten Sommer und hoffe, ihn wieder mit Lily Martin in Paris verbringen zu dürfen!
Fazit: Ein bezauberndes Wiedersehen in Paris!

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Eine zauberhafte (Liebes)Geschichte in Paris mit viel Flair!

Sommertage im Quartier Latin
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"Es kommt nicht darauf an, jemand anderes zu werden. Es geht darum, der zu werden, der man ist. Der man schon immer war! Diese Person tief in uns drinnen zu finden, die uns ausmacht - und endlich ganz ...

"Es kommt nicht darauf an, jemand anderes zu werden. Es geht darum, der zu werden, der man ist. Der man schon immer war! Diese Person tief in uns drinnen zu finden, die uns ausmacht - und endlich ganz und gar zu ihr zu stehen. Dann sind wir wirklich angekommen. Dann erst leben wir und existieren nicht nur."
12. Kapitel
Aber wer ist sie, diese Lola Mercier, die in ihrer Jugend Paris fluchtartig verlassen hat und nun in Bordeaux in einer Bar arbeitet?
Als ihre Großmutter Rose verschwindet, kehr die rastlose Lola schweren Herzens nach Paris zurück. Dort streift sie durch die Orte ihrer Jugend, begegnet alten Bekannten und ihrer Vergangenheit...
Was für ein zauberhafter Roman! Lily Martin führt uns direkt nach Paris, lässt uns an typischen Gerichten schnuppern, wunderbare Menschen kennenlernen und berührte mich tief!
Lola ist eine junge Frau, die viel zu sehr damit beschäftigt ist, vor sich selbst davonzulaufen. Sie will mit ihrer Vergangenheit nichts zu tun haben und ist dennoch auf einmal gezwungen, sich ihr zu stellen. Um herauszufinden, was mit Rose passiert ist, durchsucht Lola ihre Wohnung, spricht mit den Bewohnern ihrer alten Wohngegend und lernt dabei interessante Menschen (wieder) kennen. Gerade auch diese entzückenden Nebencharaktere machen diese Geschichte so wunderbar! Der Liebe suchende Lebkuchenverkäufer, die heimlich schmachtende Blumenhändlerin, die alternde Diva ... und Fabien, Lolas ehemaliger Schulkollege. Sie alle haben ihre eigene Geschichte und es war schön, diese ein Stück weit kennenzulernen!
Die Suche nach Rose stellt sich als schwierig heraus, es gibt kaum Hinweise - aber dann eine zarte Spur, die tief in ihre Vergangenheit führt. Und so bleibt Lola länger als erwartet in Paris und lernt nicht nur die Stadt wieder zu lieben! Gerade diese kleinen Spuren ließen mich oft an "Die fabelhafte Welt der Amélie" denken und haben mich tief berührt.
Ich habe jede Begegnung, jedes Gericht, jede Seite genossen und freue mich schon auf die Fortsetzung!
Fazit: Eine zauberhafte (Liebes)Geschichte in Paris mit viel Flair!

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Eine lustige Reisegeschichte über ein ungleiches Gespann!

Sommer, Glück und blaues Meer
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"Ich wünschte meine Großmutter wäre wie sie (Flossi). Meine sitzt den ganzen Tag nur im Sessel und sabbert vor sich hin. Demenz, wissen Sie. Sie haben Glück, dass ihre Gran noch alle Tassen im Schrank ...

"Ich wünschte meine Großmutter wäre wie sie (Flossi). Meine sitzt den ganzen Tag nur im Sessel und sabbert vor sich hin. Demenz, wissen Sie. Sie haben Glück, dass ihre Gran noch alle Tassen im Schrank hat."
Vermutlich hat er recht, dachte Nina. Obwohl sie sich in diesem Augenblick wünschte, Flossis Tassen wären etwas weniger bunt - oder peinlich.
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Ja, bunt ist Ninas Oma Flossi, und etwas durchgeknallt auch. Gemeinsam mit ihrem Mann wollte die 84jährige Flossi noch nach Ägypten reisen. Doch nach seinem Tod beschließt sie, einfach alleine zu fliegen. Geht gar nicht, bestimmen Nina und ihre Mutter Alice. Also muss Nina mit ihr fliegen, denn als Lehrerin hat sie ja gerade Ferien. Und wer wäre besser geeignet, auf eine etwas eigenwillige Dame aufzupassen als die vernünftige Nina?
Widerstrebend begleitet Nina Flossi und es ist eine Katastrophe! Das Hotel ist für Menschen zwischen 30 und 45 und Flossi trinkt, raucht, und will einfach jeden Blödsinn mitmachen! Nina hat alle Hände voll zu tun, sie von gefährlichen Urlaubsvergnügen wie Paragleiten, Tauchen, etc. abzuhalten. So hat sie sich ihren Sommer nicht vorgestellt!
Doch langsam beginnt Nina aufzutauen und die Reise zu genießen!
Ich mochte Flossi von Anfang an! Sie erinnert mich an eine meiner Tanten, die jeden Blödsinn mitmacht und ich fand sie einfach nur lustig! Im knappen, neonpinken Triangelbikini stolziert Flossi lebensfroh über den Strand, herrlich! Mehr als einmal musste ich laut lachen!
Mit Nina tat ich mir anfangs schwer! Da ich keine Großmutter mehr habe, wäre ich über eine Chance wie die, die sie erhält - 14 Tage mit ihrer das Leben zu genießen - mehr als froh. Doch Nina kennt Flossi kaum und ihre Schimpftiraden zu Beginn taten mir etwas weh! Aber je mehr Nina die Reise zu genießen beginnt und auftaut, umso sympathischer wurde sie mir. Sie ist es gewohnt, die strenge, vernünftige Lehrerin zu sein und kann nur langsam aus der Rolle ihres Lebens schlüpfen. Allerdings, als sie es tut, wird sie eine lustige, liebenswerte junge Frau, mit der ich auch gerne eine Reise unternehmen würde!
Die Geschichte ist locker und leicht erzählt, mit lustigen Episoden durchzogen und im Laufe der Geschichte entdeckt Nina nicht nur ihre Liebe zu Flossi, sondern auch zum Leben - und diese Verwandlung war wunderschön!
Eine Reise wie diese fordert auch ihren Tribut und gegen Ende wurde es richtig bewegend ...
Gerne habe ich die beiden auf ihrer Reise begleitet und ganz nebenbei ein paar Sehenswürdigkeiten der Türkei kennenlernen dürfen!
Fazit: Eine lustige Reisegeschichte über ein ungleiches Gespann!

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Eine Liebesgeschichte in höheren Kreisen mit sehr problembeladenen Protagonisten.

Sommerherzen im Regen
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"Blondie war bereits an der Tür, drehte sich noch einmal zu ihm um und musterte ihn von oben bis unten, ehe sie sagte:'Eines Tages wirst du eine Frau treffen, die dir unter die Haut geht. Dann wirst du ...

"Blondie war bereits an der Tür, drehte sich noch einmal zu ihm um und musterte ihn von oben bis unten, ehe sie sagte:'Eines Tages wirst du eine Frau treffen, die dir unter die Haut geht. Dann wirst du an all die anderen Frauen denken, bei denen du nichts als einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hast. (...) Ich wünsche dir eine Frau, die dir das Herz bricht.'"
Kein Problem für Oliver, er verliebt sich nie, da kann auch nichts gebrochen werden! Er genießt sein Leben. Derzeit in Shanghai, wo er für ein paar Tage mit Tamara, der Schwester seines besten Freundes Lucas, in dessen Wohnung zusammenlebt. "Lass ja die Finger von ihr!", hat Lucas ihn noch gewarnt. Als würde Lucas die eher langweilige Lehrerin interessieren!
Doch das Leben hat andere Pläne für ihn und unerwarteterweise verstehen sich die beiden gut und kommen sich näher. Auch nachdem er Shanghai verlassen hat, kreuzen sich ihre Wege immer wieder, aber bei jeder Begegnung schwirrt die Warnung seines Freundes in Olivers Kopf. Und Tamara ist viel zu schade für eine schnelle Begegnung!
Tamara hat eine schwere Vergangenheit, doch sie hat gelernt, mit dem Missbrauch in ihrer Jugend umzugehen. Oliver fühlt sich von seinem Vater ungeliebt und verbringt seine Tage mit Reisen und bloggen. Auf den ersten Blick scheinen sie wirklich nichts gemein zu haben, aber sie schätzen und helfen einander.
Dies war für mich der erste Teil der Shanghai Love Affairs, und ich tat mir ein wenig schwer. Die Personen hat man schnell kennengelernt, aber während Fans der Reihe sich wohl über die langen Wiedersehen der alten Protagonisten, zB bei einer Hochzeit, freuen werden, waren mir diese Passagen zu lang. Irgendwie geriet für mich dabei das Kennenlernen von Oliver und Tamara zu sehr in den Hintergrund.
Dazwischen waren manchmal wirklich berührende Begegnungen der beiden, die mir gut gefallen haben.
Was für mich teilweise schwierig war, ist das Männer- und Frauenbild. Ja, es ist ein leichter Liebesroman, da erwarte ich nicht zu viel. Aber dass ein Mann kurz vor der Hochzeit seine Verlobte als "Luxusweib" bezeichnet, stieß mir sauer auf. Auch der häufige Gebrauch des Wortes "egal" und der teilweise flapsige Schreibstil waren nicht meins.
Gegen Ende wurde noch mal auf große Gesten gesetzt, ich hätte mir da ein wenig mehr Feingefühl erwartet. Gerade bei einer Frau mit Missbrauchsvergangenheit fand ich Olivers oft beinahe übergriffiges Verhalten befremdlich. Auch der Rat einer "Freundin", ihr "Nein" nicht zu akzeptieren, denn jede Frau wolle erobert werden, kauf ihr, "Blumen, einen Ring, was weiß ich", und das, wo Tamara sich nichts aus Materiellem macht, tat irgendwie weh. Ja, sie weiß, dass Tamara Gefühle für ihn hat, aber den Rat, etwas hartnäckiger zu sein, hätte man auch subtiler verpacken können. Schade.
Fazit: Eine Liebesgeschichte in höheren Kreisen mit sehr problembeladenen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

(Etwas zu dramatische) Geschichte von einer kleinen Insel!

Inselpralinen
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"Quatsch! Du bist Jana und das ist gut so. Du machst dir nur manchmal zu viele Gedanken über deine Freunde."

Kapitel 7

Ja, Jana setzt sich für ihre Freunde und Familie ein, fast zu viel. Eigentlich hat ...

"Quatsch! Du bist Jana und das ist gut so. Du machst dir nur manchmal zu viele Gedanken über deine Freunde."

Kapitel 7

Ja, Jana setzt sich für ihre Freunde und Familie ein, fast zu viel. Eigentlich hat sie mit ihrer Pralinenproduktion und ihrer kleinen Tochter genug zu tun. Außerdem hätte sie mit ihrem Mann Oke gerne ein zweites Kind, was nicht so recht klappen will. Dann steht auch noch unerwartet ihr Bruder Leon vor der Tür und nistet sich bei ihr ein. Und Enna, ihre betagte Freundin, scheint in letzter Zeit immer mehr zu vergessen...

Jana setzt alles daran, um Enna zu betreuen und hat dabei auch tatkräftige Unterstützung. Doch auf kurz oder lang wird Enna eine Pflegerin brauchen, und das muss erst mal finanziert werden!

Dies ist mein erster Besuch auf Langeoog, und obwohl ich die vorigen Bände der Reihe nicht kannte, habe ich mich gleich gut zurecht gefunden. Die Bewohner sind herzlich und stehen einander bei, das hat mir gut gefallen! Jana ist entzückend, aber sie hilft oft weit über ihre Grenzen hinaus. Manchmal habe ich mir echt ein wenig Sorgen um sie gemacht.

Was mir richtig gut gefallen hat, war, dass sie - trotz all der Gedanken, die sie sich macht - dennoch stets bemüht ist, sich nicht zu sehr in das Leben ihrer Freunde einzumischen und wohldosierte, zurückhaltende Ratschläge gibt!

Ich liebe Inselromane mit Flair und habe mich auf eine lockere Geschichte gefreut. Für meinen Geschmack war es ein wenig zu viel Drama auf zu vielen Ebenen. Und auch ein paar Triggerpunkte zu viel - deshalb an dieser Stelle eine Warnung: Demenz, Schwangerschaftsabbruch, Suchtprobleme und Krebserkrankungen werden hier angesprochen.

Fazit: (Etwas zu dramatische) Geschichte von einer kleinen Insel!

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