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Veröffentlicht am 27.05.2023

Magischer Lokalkrimi mit subtilem Humor und Tiefe.

Traubentod
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„Hä? Wie soll das denn gehen? Das ist doch bloß Wein.“
Sofie lachte leise. „Wein ist nie einfach bloß Wein. Und dieser hier erst recht net.“
Seite266
Nein, dieser hier erst recht nicht… Aber nicht nur ...

„Hä? Wie soll das denn gehen? Das ist doch bloß Wein.“
Sofie lachte leise. „Wein ist nie einfach bloß Wein. Und dieser hier erst recht net.“
Seite266
Nein, dieser hier erst recht nicht… Aber nicht nur der Wein ist besonders in Elwenfels. Die Menschen, die Gegend sind so besonders, dass auch eine Filmcrew darauf aufmerksam wurde und mit seinen Dreharbeiten die Bewohner des beschaulichen Ortes ganz schön durcheinanderbringen.
Und als wäre das nicht genug, wird in der Nähe eine Leiche gefunden. Jemand, den der in Elwenfels untergetauchte Privatdetektiv Carlos Herb kennt. Schlagartig wird ihm klar, dass seine Verfolger im näher sind, als er denkt und er so nicht nur sich, sondern auch ganz Elwenfels in Gefahr bringt.
Aber Elwenfels wäre nicht Elwenfels, wenn nicht alle zusammenhelfen würden!
„Traubentod“ ist der fünfte Band der Elwenfels-Reihe, und er steht seinen Vorgängern in nichts nach! In diesem Band kämpfen die Dorfbewohner nicht nur gegen einen cholerischen Hauptdarsteller und die eigene Eitelkeit sondern auch gegen die Mafia! Denn niemand geringerer ist Carlos auf den Fersen, seit er den Kopf der Bande erschossen hat. Sie sind es auch, die ihm einen Mord in die Schuhe geschoben haben, und so versteckt er sich vor der Polizei ebenso wie vor der Mafia. Ihm wird klar, dass er nicht ewig untertauchen kann. Und so wagt er sich aus der Deckung und versucht, seinen Namen wieder reinzuwaschen.
Mit Elwenfels haben die Autoren Britta und Christian Habekost ein Dörfchen erschaffen, das ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt. Internet gibt es nur an wenigen Flecken, was ein Streamingdienst ist, lässt sich den Bewohnern schwer erklären. Dafür zählen hier noch Freundschaft, Zusammenhalt und ein gutes Glas Wein. Sogar ein magisches, wenn es aus dem geheimen Wingert im Wald kommt, bewacht von den Elwetritschen.
Ihr merkt, hier kommt einiges zusammen und es fällt mir schwer, das Buch in ein Genre zu pressen. Magischer Lokalkrimi mit subtilem Humor und Tiefe in schönstem Pälzer Dialekt würde es wohl am ehesten treffen.
Ja, magisch auch so mancher Bewohner mit eisblauen Augen, der Wein und die Fabelwesen, die nicht immer nur in der Fabel leben. Und magisch, wie sehr mich das Autorenduo wieder gepackt hat! Der Schreibstil ist ebenso fesselnd wie die Handlung, die Bewohner gleichermaßen skurril wie liebenswert.
Und so ist und bleibt Elwenfels für mich ein Sehnsuchtsort, wo aus den verrücktesten Ideen die besten Lösungen entstehen und man am Schluss – fast ein wenig wie bei Asterix – am Dorfplatz zusammenkommt, um bei einem Glas Wein auf das gute Ende des Abenteuers anstößt!
Alla hopp, ich hoffe, ihr schreibt schon an der Fortsetzung!
Fazit: Magischer Lokalkrimi mit subtilem Humor und Tiefe.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Ein leider nur dahinplätschernder Liebesroman mit viel Inselflair.

Die kleine Inseltöpferei
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Nellas Eltern sind mit ihr als Kind viel gereist, umso glücklicher ist sie, nun in Meißen eine Heimat gefunden zu haben. Sie arbeitet im Porzellangeschäft ihres Freundes Florian. Ihre große Leidenschaft, ...

Nellas Eltern sind mit ihr als Kind viel gereist, umso glücklicher ist sie, nun in Meißen eine Heimat gefunden zu haben. Sie arbeitet im Porzellangeschäft ihres Freundes Florian. Ihre große Leidenschaft, das Porzellanmalen, hat sie dafür aufgegeben.
Als Florian sie mit einer Reise nach Langeoog überrascht, ist sie gar nicht begeistert. Lieber ist sie daheim, aber sie hofft, dass er ihr dort endlich einen Heiratsantrag macht und die beiden zusammenziehen… Doch auf Langeoog kommt es anders, und dort ist auch noch der kauzige Jack Berger, der auf Nella eine große Faszination ausübt.
Ich liebe Inselromane, gepaart mit einer kleinen Liebesgeschichte. Hier kommt auch noch die Porzellanmalerei dazu, für mich auf den ersten Blick ein Volltreffer!
Leider konnte der Roman bei mir trotzdem nicht recht punkten. Bereits beim ersten Telefonat spürt Nella die große Anziehung zu Jack, die sich mir bis zuletzt nicht erklären konnte. Die Gründe für die Trennung waren nicht glaubwürdig, die Versuche, Florian besonders unsympathisch darzustellen, waren mir zu viel.
Nellas Zeit auf der Insel konnte ich ein Stück weit genießen, ich mochte auch die anderen Bewohner, die Nella sofort ins Herz schließen. Sie alle haben eine interessante Vorgeschichte, bei der ich eigentlich Vorgängerromane vermutet hätte. Warum die so liebenswerte Nella in Meißen scheinbar keinerlei Kontakte hat, weiß ich nicht.
Nella fühlt sich rasch wohl, auch ihre Leidenschaft fürs Töpfern und Porzellanmalen wird wieder neu entfacht. Und auch Florian entdeckt auf Langeoog eine neue Sehnsucht, und so landet Nella frisch getrennt wieder in Meißen. Doch die Insel und ihre lieben Bewohner gehen ihr nicht mehr aus dem Kopf.
Bald kehrt sie für einige Zeit wieder zurück auf die Insel und beginnt auch wieder, Teller und Vasen herzustellen. Aber reicht das für eine Selbstständigkeit und ein neues Leben hier?
Beim Hören hatte ich oft das Gefühl, bereits gründlich eingeführte Personen samt ihrer Geschichte neu erklärt zu bekommen. Wie ich jetzt bei meiner Recherche festgestellt habe, wurde hier aus drei ursprünglich getrennten Romanen einer gemacht. Bei dieser Zusammenführung hätten diese Erklärungen unbedingt gekürzt oder rausgenommen werden müssen. Als Hörer:in/Leser:in fühlt es sich sehr eigenwillig an, alles nochmal gesagt zu bekommen, als hätte man es bereits vergessen haben können!
Lange Zeit plätschert die Geschichte dahin, auf den letzten Metern wurde dann für Dramatik gesorgt, leider sehr unglaubwürdig.
Fazit: Ein leider nur dahinplätschernder Liebesroman mit viel Inselflair.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Ein ebenso spannender wie unterhaltsamer Lokalkrimi!

Salzburger Männerherzen
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„Im Garten wimmelt es nur so von Menschen in weißen Schutzanzügen. Während der Fritz, Chef der Salzburger Tatortgruppe, mit seinen Leuten draußen alles scannt, vermisst und fotografiert und im wahrsten ...

„Im Garten wimmelt es nur so von Menschen in weißen Schutzanzügen. Während der Fritz, Chef der Salzburger Tatortgruppe, mit seinen Leuten draußen alles scannt, vermisst und fotografiert und im wahrsten Sinne des Wortes jeden Stein umdreht, warten mein Polizist und ich etwas verloren auf der überdachten Holzterrasse.“
Seite 64

Es geht ganz schön rund im Garten von Notar und Lokalpolitiker Siegfried Lanner. Wurde der doch eben erschossen aus dem Pool gefischt, am Morgen nach dem Eröffnungstag des Volksfestes. Der Motive und Verdächtige gibt es viele und Kommissar Raphi Aigner hat alle Hände voll zu tun – bearbeitet doch auch die Linzerin Gscheitmeier den Fall und er wird rasch von den Ermittlungen ausgeschlossen.
Und als wäre das nicht genug, macht auch noch eine Einbrecherbande Koppelried unsicher.
Dies war mein erster Besuch in Koppelried aber sicher nicht der letzte! Sind mir doch die Bewohner des fiktiven salzburger Örtchens rasch ans Herz gewachsen, ebenso wie der flotte und unterhaltsame Stil der Autorin! Sie schreibt in der Gegenwart aus Aigners Ich-Perspektive, was einen zusätzlich zur packenden Handlung gleich noch mehr ins Geschehen zieht.
Auch als Quereinsteigerin waren für mich die Verbindungen der Personen zueinander rasch klar, immer wieder flicht Natascha Keferböck kurze Erklärungen ein, ohne dass es zu viel oder störend wird.
Aber nicht nur mit dem Fall, auch privat hat Raphi alle Hände voll zu tun. Als alleinerziehender Vater mit dem kleinen Felix und mit seiner neuen Freundin, der Wirtshausbesitzerin Marie. Gut, dass ihn seine Schwester unterstützt und auch Ex-Kollegen ihm beistehen, damit er trotzdem an vorderster Front mitermitteln kann.
Der Mord war ebenso kaltblütig wie sauber durchgeführt, es gibt wenige Spuren, aber die weisen in eine folgenschwere Richtung.
Ich bin ein großer Fan von Lokalkrimis, ich hatte viel Freude mit den Eindrücken des ländlichen Salzburg. Aber ich mag es auch, wenn ich am Ende eines verwirrenden Falles glaubhaft überrascht werde. Und auch wenn ich einige Dinge geahnt habe, so hat mich die Auflösung dann doch staunen lassen!
Fazit: Ein ebenso spannender wie unterhaltsamer Lokalkrimi!

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Eine modernes Märchen mit einer entzückenden Protagonistin und einem ernsten Hintergrund!

Dornröschen auf Föhr
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„Einen wunderschönen guten Tag, Föhr“, begann ich spontan und hielt mir die Deosparydose alternativ als Mikro vor den Mund.

Oja, Radiomoderatorin sein, das ist Donna Röschens größter Wunsch! Und dem ist ...

„Einen wunderschönen guten Tag, Föhr“, begann ich spontan und hielt mir die Deosparydose alternativ als Mikro vor den Mund.

Oja, Radiomoderatorin sein, das ist Donna Röschens größter Wunsch! Und dem ist sie einen großen Schritt näher, sie darf ein Volontariat bei Welle 33, dem Lokalradiosender auf Föhr, machen!
Für sie ist das noch eine größere Herausforderung als für manch anderen, hat sie doch, obwohl sie schon fast 30 ist, bis jetzt unter der Obhut ihrer Mutter gelebt. Denn Donna hat Narkolepsie und schläft zu den unmöglichsten Momenten ein. Das sorgt oft für ganz schönen Wirbel, vor allem, weil sie so mit ihrer Krankheit hadert, dass sie ihren neu gewonnenen Freunden auf Föhr nichts davon erzählt.
Unter ihnen ist auch der lustige Kellner Fritz, mit dem sie einen kleinen Säbelschnäbler rettet und sich dann rührend um ihn kümmert. Und der kleine Vogel – Benji genannt – bleibt nicht das einzige Tier, das ihre Hilfe braucht.
Mit Donna hat die Autorin Emma Bieling eine wunderbare Protagonistin erschaffen und eine Geschichte darumgezaubert, die ebenso unterhaltsam und humorvoll wie ernst ist. Es war wunderschön mitzuerleben, wie die etwas weltfremde Donna auf Föhr aus sich herauswächst und bei Jung und Alt rasch beliebt ist. Auch Fritz kommt sie immer näher und er bestärkt sie, zu sich und ihrer Krankheit zu stehen. Die gemeinsame Entwicklung war einfach wunderschön!
Doch nicht nur die eher unbekannte Krankheit wird thematisiert, auch die staatliche Robbenjagd. Und der Balanceakt, trotz ernster Themen lustig und unterhaltsam zu sein, ist perfekt gelungen!
Fazit: Eine modernes Märchen mit einer entzückenden Protagonistin und einem ernsten Hintergrund!

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Ein locker-leichter Liebesroman mit gehaltvollem Kern!

Ein Glückskeks macht noch keine Liebe
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Nathalie zog zwei Glückskekse aus der Tüte und schob ihm einen hin. „Lass uns mal sehen, was das Schicksal für uns bereithält.“



Tja, was hat das Leben bis jetzt für Nathalie bereitgehalten? Nach einem ...

Nathalie zog zwei Glückskekse aus der Tüte und schob ihm einen hin. „Lass uns mal sehen, was das Schicksal für uns bereithält.“



Tja, was hat das Leben bis jetzt für Nathalie bereitgehalten? Nach einem schweren Schicksalsschlag hat sie sich mehr oder weniger zu Hause vergraben. Mit abgebrochenem Studium arbeitet sie schon seit einer ganzen Weile als Telefonarbeiterin bei einer sehr speziellen Hotline.

Männern geht sie eher aus dem Weg – bis ihr Thies den Parkplatz wegschnappt. Ausgerechnet so ein reicher Schnösel, der hat ihr echt noch gefehlt!

Als sie sich überraschend wiedersehen, muss sie feststellen, dass auch sie Vorurteile hat und Thies sie ganz schön anzieht. Körperlich kommen sie sich rasch näher, doch emotional mauert sie nach wie vor.



Nathalie ist eine liebenswerte Persönlichkeit, frech und unkonventionell hat sie es bis jetzt vermieden, sich intensiver mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und leidet deshalb umso mehr darunter. Sobald ihr jemand zu nahe kommt, provoziert sie und nicht jeder macht sich die Mühe, hinter diese Fassade zu sehen.

Thies ist ein junger Arzt, der sich auch noch für die gute Sache einsetzt und rasch fasziniert ist von Nathalie. Obwohl sie ihn erst ganz schön auflaufen lässt, bleibt er an ihr dran.

Obwohl das Buch am Rande auch Themen wie unerfüllter Kinderwunsch und Fehlgeburten (Triggerwarnung!) streift, liest es sich locker und leicht dahin. Leider bin ich vor allem zu Beginn über die manchmal gestelzten Dialoge gestolpert.

Ich mag Nathalie und gerade ihre Aufeinandertreffen mit Thies sprühen vor Lebendigkeit und Witz, auch wenn ich nicht alle ihrer Einsätze verstanden habe. Die beiden zusammen machen einem beim Lesen das Herz warm und das ist es, was ich bei einem Liebesroman erwarte.

Ein Highlight für mich waren auch die wunderbaren Personen wie Tante Gundula und Nathalies Freundinnen, die wir kennenlernen durften.

Fazit: Ein locker-leichter Liebesroman mit gehaltvollem Kern!

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