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Veröffentlicht am 09.09.2018

Stricken - um loszulassen, emotional und wunderschön

Der Sommer der Wünsche
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Zitat Seite 94:
"Während unsere Hände beschäftigt sind, kommen unsere Gedanken zur Ruhe."

Inhalt
"Stricken – um Loszulassen" – ein neuer Strickkurs findet im Wollgeschäft "A Good Yarn" von Lydia Goetz ...

Zitat Seite 94:
"Während unsere Hände beschäftigt sind, kommen unsere Gedanken zur Ruhe."

Inhalt
"Stricken – um Loszulassen" – ein neuer Strickkurs findet im Wollgeschäft "A Good Yarn" von Lydia Goetz statt. Hier treffen unterschiedliche Menschen aufeinander, die von etwas loskommen wollen: Phoebe Rylander von ihrem Ex-Verlobten, Bryan "Hutch" Hutchinson vom Stress und zu vieler Arbeit, Alix Turner vom Rauchen, da sie schwanger werden möchte. Aber auch Lydia hat mit ihren Dämonen zu kämpfen, da sie keine Kinder bekommen kann. Ihr Mann Brad und sie möchten ein Kind adoptieren, eigentlich ein Baby, doch dann bringt die 12jährige Casey ihr Leben gehörig durcheinander. Und auch Anne Marie und ihre Adoptivtochter Ellen haben mit einem Problem zu kämpfen…

Meine Meinung
"Der Sommer der Wünsche" von Debbie Macomber ist bereits der sechste Band aus der Reihe "Blossom Street". Obwohl dies mein erster Band der Autorin ist, bin ich gut in die Geschichte gekommen. Debbie Macomber gibt zu jedem einzelnen eine kleine Beschreibung. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, er ist leicht und locker. Das Buch mit all den Charakteren hat mich so in den Bann gezogen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte.

Jeder Abschnitt wird aus einer anderen Sicht erzählt, so lerne ich nach und nach die geheimen Wünsche und Ängste der einzelnen Personen kennen. Das gefällt mir sehr gut.

Die Charaktere sind authentisch und mit sehr viel Liebe ins Leben gerufen worden, Lydia hat mein Herz im Sturm erobert. Ihre Verzweiflung kann ich gut nachvollziehen, da sich meine Freundin in einer ähnlichen Situation befindet und ich zur Seite stehe. Auch wenn ihre Geschichte ziemlich vorhersehbar ist, hat es mich überhaupt nicht gestört, sondern ich war neugierig, wie der Weg dorthin ist. Phoebe dagegen hat ein echtes Gefühlchaos in mir ausgelöst. Immer wieder lässt sie sich von ihren Ex-Verlobten demütigen und trotzdem liebt sie ihn anscheinend abgöttisch. Ich hätte sie gerne öfter geschüttelt…
Aber es gibt auch richtig unsympathische Charaktere wie Clark, der Ex-Verlobter von Phoebe und auch ihre Mutter.

Das Cover weist mit seinen bunten Farben auf ein sommerliches und fröhliches Buch hin. Der Korb Wolle ist passend zum Strickkurs gewählt. Mir gefällt dieses wunderschöne Cover richtig gut und ich finde es passt auch zum Inhalt.

Am Ende des Buches befindet sich eine Anleitung für einen Schal. Da ich auch sehr gerne stricke, wenn auch meist im Winter, werde ich diesen Winter diese Anleitung ausprobieren.

Fazit
Wunderschönes Cover, tolle Geschichten und interessante Charaktere, all dies vereint dieses Buch.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.09.2018

interessante Geschichte über das Leben von Ida Adler

Ida
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Inhalt
Die 58jährige Ida Adler erreicht 1941 nach zwei Jahren Flucht endlich Amerika. Das Leben mit ihr ist nicht immer einfach, sie ist anstrengend und nörgelt ständig über jeden und alles.
In verschiedenen ...

Inhalt
Die 58jährige Ida Adler erreicht 1941 nach zwei Jahren Flucht endlich Amerika. Das Leben mit ihr ist nicht immer einfach, sie ist anstrengend und nörgelt ständig über jeden und alles.
In verschiedenen Rückblenden wird erzählt, warum Ida so geworden ist, ihre Kindheit im wohlhabenden Elternhaus, ihre Behandlung bei Dr. Freud und den Abbruch, ihre Beziehung zu ihrem Bruder Otto und viele andere Stationen…

Meine Meinung
Mit "Ida" will die Autorin Katharina Adler die Geschichte ihrer Urgroßmutter Ida Adler aus einer anderen Sicht erzählen. Bekannt ist sie als "Fall Dora" von Siegmund Freud.
Der Schreibstil ist einfühlsam und lebendig, das Hörbuch wird von der Österreicherin Petra Morzé vorgelesen. Mir hat der österreichische Dialekt sehr gut gefallen und hat dem Buch noch mehr Glaubhaftigkeit gegeben.

Mit Ida konnte ich mich nicht anfreunden. Sie ist zwar eine interessante Person, aber auch sehr anstrengend, egoistisch und anmaßend. Trotzdem habe ich gerne ihre Geschichte gehört.
Mir hat es imponiert, wie Ida durchs Bridge-Spielen Geld verdient hat und somit die Familie ernähren konnte.

Was für mich gewöhnungsbedürftig ist, sind die Zeitsprünge. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt. Am Anfang jeden Kapitels wird die Zeit angesagt, aber manchmal vergisst man es und kann nicht, wie im Buch einfach zurückblättern. Und da es immer mal wieder aus anderen Jahren berichtet wird, war mir an mancher Stelle nicht klar, wie alt bzw. wie jung Ida da noch war.

Fazit
Im Vorfelde wurde dieses Buch immer mit dem Fall Dora in Zusammenhang gebracht, aber die Fallanalyse von Freud spielt hier nicht die Hauptrolle.
Wer aber die Biografie einer ungewöhnlichen Frau lesen möchte, ist hier richtig.
Die Sprecherin Petra Morzé bringt durch ihren Dialekt einen zusätzlichen österreichischen Flair mit rein.
Mir hat das Hörbuch gut gefallen.

Veröffentlicht am 01.09.2018

spannend, düstere Atmosphäre, starke Charaktere und eine überraschende Wendung

Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit
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Inhalt
Nach 18 Jahren muss Francesca in ihr Heimatdorf zurückkehren, um endlich Antworten zu finden.
Seit damals ist ihre beste Freundin Sophie spurlos verschwunden. Zurück blieb nur ein Turnschuh von ...

Inhalt
Nach 18 Jahren muss Francesca in ihr Heimatdorf zurückkehren, um endlich Antworten zu finden.
Seit damals ist ihre beste Freundin Sophie spurlos verschwunden. Zurück blieb nur ein Turnschuh von ihr. Nun ist eine Leiche an Land gespült worden. Ist es Sophie? Kann Francesca endlich mit der Vergangenheit abschließen und vor allem, was ist damals in der Nacht am Pier geschehen? Mit Daniel, Sophies Bruder versucht Frankie herauszufinden, was an diesem Abend passiert ist. Doch die Dorfbewohner begegnen ihr mit Ablehnung.

Meine Meinung
"Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit" von Claire Douglas ist ein fesselnder Thriller, den ich nicht aus der Hand legen konnte. Die Spannung wird langsam aufgebaut, man wird langsam an die beiden Hauptprotagonisten rangeführt. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, er ist spannend und fesselnd. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, Frankie nimmt uns bei den heutigen Nachforschungen mit. Sie gerät dabei an ihre Grenzen. Immer wieder spricht sie mit Sophie und sieht sie sogar. Ist sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch oder spielt jemand ein böses Spiel mit ihr? Sophie erzählt uns die Geschichte ihrer Freundschaft aus dem Jahre 1997. Diese abwechselnde Erzählweise gefällt mir sehr, ich bekomme einen guten Einblick in die Gedankenwelt der beiden Hauptprotagonisten. Zusätzlich erhöht dies Spannung. Das Auslegen von falschen Fährten beherrscht die Autorin auch richtig gut. Hat man sich eine Meinung gebildet, kann man sich nicht sicher sein, ob im nächsten Abschnitt nicht alles wieder ganz anders dargestellt wird. Richtig gut gemacht!!!

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, Frankie war mir am Anfang sehr sympathisch, doch im Laufe des Buches hat es sich gewandelt. Frankie will immer im Mittelpunkt stehen, ist sehr egoistisch und gegenüber Sophie auch sehr besitzergreifend. Durch ihr gutaussehenden Äußeren und ihrem starken Willen bekommt sie auch meistens, was sie will. Sophie ist dagegen ganz anders, ruhig und einfühlsam. Aber nachdem Frankie auf ein Internat musste, wurde aus einem Mauerblümchen eine strahlende junge Frau, die nun an ihre Wünsche und Träume denkt. Frankie versucht, sie wieder unter Kontrolle zu bekommen… allein dieser Satz sagt schon aus, dass Frankie nicht die nette junge Frau ist, die man am Anfang vermutet.

Das Cover ist düster und spiegelt den Inhalt des Buches gut wieder.

Fazit
Diesen Thriller kann ich nur empfehlen, er ist spannend, hat eine düstere Atmosphäre, interessante Charaktere und eine Wendung, mit der man nicht rechnet. Von mir gibt es 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Tolle Illustrationen, spricht mir aus dem Herzen

Ganz für mich
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Endlich wird die Aussage "Alleinsein = Einsamkeit" widerlegt. Warum sollen Single-Frauen nicht auch ein wunderbares Leben führen? Mit ihren schönen Zeichnungen zeigt uns die mexikanische Illustratorin ...

Endlich wird die Aussage "Alleinsein = Einsamkeit" widerlegt. Warum sollen Single-Frauen nicht auch ein wunderbares Leben führen? Mit ihren schönen Zeichnungen zeigt uns die mexikanische Illustratorin Idalia Candelas in ihrem Buch "Ganz für mich" die positiven Seiten eines Single-Lebens.

Bei vielen Bildern musste ich schmunzeln und habe mich dabei selbst erkannt. So ein Single-Dasein hat schon seine zwei Seiten, und es hängt von einem selbst ab, ob man sich gut oder schlecht fühlt.
Idalia zeigt dem Leser, wie man das Alleinsein celebrieren kann.

Das Buch ist in drei Abschnitten unterteilt. Zuerst geht es "Ganz um mich", hier geht es um Dinge, die Mann, nein Frau gerne allein macht, wie z.B. im stehend den Kaffee in der Küche zu trinken oder einfach nur so auf der Couch liegend in Erinnerungen schwelgen. Es ist schön, Dinge zu tun, und keinem Rechenschaft abzulegen.

In dem zweiten Abschnitt geht es um "Leere Räume" und wie man sie mit Familie und Freunden füllen kann.

Und im letzten Abschnitt geht es um "Nur die, die allein sind". Hier geht es um Dinge, die man "normalerweise" zu zweit oder zu mehreren macht, wie verreisen, essen gehen usw.
Dieser Abschnitt hat mir am besten gefallen. Hier zeigt uns die Illustratorin, dass man auch allein ins Kino gehen kann. Und auch macht sie mir Mut, allein in den Urlaub zu fahren.

Fazit
Dieses schön illustrierte Buch werde ich mir immer wieder mal anschauen. Es macht Mut, das Alleinsein zu genießen. Von mir gibt es eine klare Anschauempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Eine wunderschöne Geschichte, die mich schnell verzaubert

Der Zauber zwischen den Seiten
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Zuerst bin ich auf das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, der Kappentext hat dann mein Wunsch verstärkt, dieses Buch lesen zu wollen. Und ich bin nicht enttäuscht worden.

Zitat: Pos 103
"Nichts zeigt ...

Zuerst bin ich auf das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, der Kappentext hat dann mein Wunsch verstärkt, dieses Buch lesen zu wollen. Und ich bin nicht enttäuscht worden.

Zitat: Pos 103
"Nichts zeigt einem so sehr, wie klein und unscheinbar man ist, wie die unendliche Weite des Himmels"

Sofia steht an einem Scheidepunkt in ihrem Leben, sie hat alles aufgegeben, um ihrem Mann gerecht zu werden, ihren Job, ihre Freunde und sogar sich selbst. Durch einen glücklichen Zufall entdeckt sie in einem Antiquariat ein altes Buch, was eine unglaubliche Faszination auf sie ausübt. Sie möchte dieses kleine Juwel neu binden bzw. restaurieren. Im Einband findet sie einen Brief der Buchbinderin Clarice von Hameln. Dieses Buch und der Brief erwirken bei Sofia ein Nachdenken und sie trennt sich von ihrem Mann. Sofia ist neugierig geworden, will mehr über diese geheimnisvolle Frau erfahren und macht sich auf eine Reise quer durch Europa. Dabei entdeckt sie nicht nur eine tolle Liebesgeschichte aus dem 19. Jahrhundert, sondern auch die Kraft und Stärke, die in ihr steckt.
In dem zweiten Erzählstrang wird die Geschichte von Clarice erzählt.

"Der Zauber zwischen den Seiten" von Cristina Caboni durfte ich im Zuge der Hello-Sunshine-Kampagne (Bücher für klopfende Herzen) des Blanvalet Verlages lesen und es hat mich von Anfang an verzaubert. Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur wunderschön, flüssig und fesselnd. Ich habe das Buch an einem Nachmittag durchgelesen.
Mit gefühlvollen Worten beschreibt Cristina Caboni die beiden Leben der starken Frauen, die zwar ziemlich verschieden sind, dennoch aber große Parallelen aufweisen. Ich mag Romane, die in verschiedenen Zeitebenen, Gegenwart und Vergangenheit spielen. Das hat die Autorin hier richtig gut und authentisch beschrieben, das Leben der beiden lief wie ein Film vor meinen Augen ab.

Sofia ist mir von Anfang an sympathisch, was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich mich ähnlich wie sie in meiner Ehe verhalten habe. Auch ich habe mein selbständiges Leben am Altar abgegeben und konnte es meinem Mann nie recht machen. Die Wandlung, die Sofia durchmacht habe ich mit Freude gelesen. Während der Recherchen lernt sie den Grafologen Tomaso kennen. Beides sind Einzelgänger und werden im Laufe des Buches zu einem Team.
Clarice hat meine Bewunderung verdient, sie ist eine junge Frau, die gerade in dieser Zeit ihren Mann steht. Wenn ihr etwas missfällt, versucht sie es zu ändern. Sie lernt heimlich den Beruf eines Buchbinders und baut sich in Rom sogar eine eigene Werkstatt auf. Das ist für diese Zeit, wo eigentlich eine Frau nur das machen darf, was ihr der Mann erlaubt, schon phänomenal. Ich bin einfach nur begeistert und freue mich immer, wenn ihre Geschichte weitergeht.

Sofia bekommt durch das Lesen des Briefes und der Suche nach weiteren immer mehr Selbstvertrauen. Es ist fast so, als ob Clarice sie an die Hand nimmt und ihr zeigt, was man aus eigener Kraft alles schaffen kann. Immer wieder stiegen mir die Tränen in die Augen, so sehr hat mich die Geschichte der beiden berührt.

Zitat Pos 3782:
"Ich kenne das Bedauern allzu gut, selbst seine Farbe. Das Bedauern ist grau, es hat weder die Stärke des Schwarz noch die Anmut des Weiß. Es gibt keine Abstufungen. Das Grau des Bedauerns bedeutet endlose Trauer. Ohne Hoffnungsschimmer. Selbst bei der Suche nach dem Sinn des Lebens ist Selbstmitleid ein Hindernis."

Diese Worte haben mich mitten ins Herz getroffen, ich kann das so gut nachempfinden.

Fazit
Dieser Roman spendet Mut und Hoffnung, es geht immer weiter, wenn man nur an sich selbst glaubt.
Mich hat die Geschichte emotional sehr mitgenommen, einfach verzaubert.
Hier kann ich nur eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne geben.