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Veröffentlicht am 07.11.2024

Jahreshighlight mit grandiosem Worldbuilding

The Great Library Of Tomorrow
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The Great Library hat mich vor allem durch das grandiose Worldbuilding überzeugt und begeistert.

Angangs ist es zunächst etwas schwer zu durchdringen, da es sehr komplex und riesengroß ist, doch genau ...

The Great Library hat mich vor allem durch das grandiose Worldbuilding überzeugt und begeistert.

Angangs ist es zunächst etwas schwer zu durchdringen, da es sehr komplex und riesengroß ist, doch genau in dieser Komplexität liegt auch der Reiz der Welt. Als ich mich dann zurecht gefunden habe, konnte ich die Welt gar nicht mehr loslassen.

Sowohl die Große Bibliothek als auch die Welten der Papierwelt vereinen so viele Aspekte, die ich an einem guten Worldbuilding liebe und lassen meine liebsten Settings einfließen.

Die Welt wird hier auch ziemlich clever erklärt, durch die Einführung eines neuen, ahnungslosen Charakters, mit dem wir gemeinsam die Magie entdecken.


Bei Übersetzungen bin ich oft etwas skeptisch, was den Schreibstil angeht (vor allem im Vergleich zum Original), aber hier mochte ich die Art des Schreibstils von Anfang an sehr gerne. Es ist etwas distanziert geschrieben, was für mich aber auch einfach zum Vibe und zur Komplexität der Handlung gepasst hat.


Die Handlung hat hier keine seichte Einleitung. Man wird direkt in die Katastrophe hineingeworfen und startet mit einer bedrohlichen Situation. Natürlich muss man sich dadurch erst wieder etwas zurechtfinden, aber durch diesen Einstieg startet das Buch direkt mit einem Spitzenpunk im Spannungsbogen. Zwar gibt es im Verlauf der Geschichte auch immer mal etwas langsamere Momente, um die Charaktere besser kennenzulernen, aber insgesamt zieht sich dieser Spannungsbogen auch ziemlich solide durch, bis er in einem wunderschönen, tragischen Ende landet, mit einem winzig kleinen Cliffhanger, der neugierig auf mehr macht.


Man begleitet hier mehrere Charaktere, wobei sich diese Perspektiven auf drei Handlungsstränge zusammenfassen lassen, die alle sehr verschieden sind und ihren eigenen Teil zum Großen Ganzen beitragen, bis sie letztendlich zusammengeführt werden.

Für mich war es die perfekte Auswahl an Charakteren und Perspektiven. Mir war es nicht zu viel & wirklich jeder Strang hatte etwas, das ihn wichtig macht.


Für mich ist dieses Buch ein absolut gelungener Auftakt einer neuen Fantasy-Trilogie, die jetzt schon mit einer einzigartigen Welt punktet, aus der ich gerne noch mehr lesen werde.

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Veröffentlicht am 07.11.2024

Noch immer brandaktuell

Animal Farm
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Animal Farm war mein 2. Werk von George Orwell und es hat mir um einiges besser gefallen.

Auf den 112 Seiten dieses Buches wird so unfassbar viel verpackt, was auch heute noch von Bedeutung ist.


Zwar ...

Animal Farm war mein 2. Werk von George Orwell und es hat mir um einiges besser gefallen.

Auf den 112 Seiten dieses Buches wird so unfassbar viel verpackt, was auch heute noch von Bedeutung ist.


Zwar verpackt Orwell in dieser Fabel den Aufstieg des Stalinismus, doch sind die Gefahren von Machtmissbrauch und totalitären Systemen auch heute noch aktuell, was die Geschichte noch viel erschreckender macht.

Verpackt in die Geschichte sich auflehnender Tiere zeigt Orwell genial, wie die unterschiedlichen Teilnehmer diesen "freien" Gesellschaft sich entweder von anderen Manipulieren lassen, oder wie sie schleichend und clever die Herrschaft an sich reißen.


Er zeigt wie leicht es sein kann, Träume von Gleichheit und Freiheit in autoritäre Systeme und Unterdrückung zu verwandeln.

Allein aufgrund der dauerhaften Relevanz dieses Themas würde ich definitiv empfehlen, sich diese kurze Geschichte einmal anzuschauen.

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Veröffentlicht am 07.11.2024

In einem rutsch gelesen & geliebt

Der Zauberer von Oz / The Wizard of Oz
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Ich habe dieses Büchlein in einem Rutsch durchgelesen und es war wirklich so eine süße und spaßige Geschichte.


Es verpackt in so wenig Seiten eine wirklich gute Geschichte, gibt den Charakteren eine ...

Ich habe dieses Büchlein in einem Rutsch durchgelesen und es war wirklich so eine süße und spaßige Geschichte.


Es verpackt in so wenig Seiten eine wirklich gute Geschichte, gibt den Charakteren eine interessante Hintergrundgeschichte und enthält nebenbei noch ganz viele Lehren.


Das Buch hat einfach eine wundervolle Naivität und Einfachheit an sich, was es zum perfekten palette cleanser für zwischendurch macht (auch wenn es trotzdem ein paar Stellen gab, die ich unerwartet brutal fand für so eine Kindergeschichte).

Krasse Komplexität und Plot Twists wird man hier nicht finden, Probleme werden super einfach und kreativ gelöst, aber es macht trotzdem einfach Spaß zu Lesen und vermittelt wichtige Werte.


Ab und an ist es doch auch mal ganz schön, so eine von grundauf glückliche Geschichte zu lesen, die trotzdem eine sehr kuriose Welt und spannende Herausforderungen bereit hält.

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Veröffentlicht am 07.11.2024

Überzeugender als erwartet

NEXUS
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Steht uns eine zweite Welle der Hexenverfolgungen durch künstliche Intelligenzen bevor?

Dieser und anderer Fragen widmet sich Yuval Noah Harari in seinem neuen Buch Nexus und kommt dabei zu einigen interessanten ...

Steht uns eine zweite Welle der Hexenverfolgungen durch künstliche Intelligenzen bevor?

Dieser und anderer Fragen widmet sich Yuval Noah Harari in seinem neuen Buch Nexus und kommt dabei zu einigen interessanten Theorien.


Zugegebenermaßen fand ich den Prolog erst etwas schwierig, da die Vorstellung einer bösen KI, die sich unserer Kontrolle entzieht und die Menschheit versklavt doch sehr realitätsfern ist.

Aber er erklärt diese Punkte wirklich strukturiert und sinnvoll, sodass man genau versteht, was er damit eigentlich genau meint.


Wer ebenfalls Homo Deus und Sapiens gelesen hat wird merken, dass es hier zu Beginn einige Wiederholungen zu den beiden Büchern gibt, da einzelne Punkte auch für das Thema in diesem Buch relevant sind. Da ich beide anderen Bücher kenne, hätte ich das jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber für Leute die nur Nexus interessiert ist das natürlich super, da man so alles verstehen kann ohne noch andere Bücher lesen zu müssen.


Stellenweise verwendet Harari wirklich viele Beispiele, um einen Punkt rüber zu bringen. Das hätte grundsätzlich etwas generischer gehalten werden können, auf der anderen Seite waren bei diesen Beispielen auch einige wirklich interessante Ereignisse dabei, die ich noch nicht kannte.


Als Informatik-Studentin war das Kapitel über die Geschichte des Computers und die Definitionen der technischen Begriffe etwas unnötig, für fachfremde Leser sind diese aber natürlich wichtig und wurden sehr gut und verständlich aufbereitet. Und auch für mich waren noch neue und interessante Aspekte dabei.


Was ich sehr positiv fand ist, dass Harari viele technische Kritikpunkte auffasst, die auch mir direkt in den Kopf kommen wenn ich über das Thema nachdenke. Er begründet sehr schlüssig seine Sichtweise zu den Kritikpunkten und hat meine Meinung zu dem ein oder anderen Punkt hier auch tatsächlich etwas geändert.


Auch positiv ist, dass es hier tatsächlich nicht das klassische "böse KI übernimmt die Welt" gelaber gibt, dass ich erwartet hätte (und langsam echt nicht mehr lesen kann).

Stattdessen wird sich hier auf wirklich realistische und technisch mögliche Szenarien fokussiert, was das Ganze für mich bedeutend interessanter gemacht hat. Es geht hier mal nicht um eine mögliche (und völlig unrealistische) Bewusstseinsentwicklung einer KI, sondern um Problematiken, die rein aus den Algorithmen und dem maschinellen Lernen entstehen können.


Hierfür bringt Harari auch einige wirklich erschreckende Beispiele aus der Gegenwart, die zeigen, wie KIs bereits jetzt Menschen manipuliert haben oder zur fragwürdigen Überwachung genutzt werden.


Für Leute die sich für das Thema interessieren und die sich fragen, wie KIs sowohl demokratische als auch totalitäre Regierungen beeinflussen könnten, ist das Buch meinerseits auf jeden Fall eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 07.11.2024

SciFi Horror zum Gruseln & Nachdenken

Paradise One
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Paradise One war mein erstes SciFi Buch, das in Richtung Horror geht, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es bestimmt nicht das letzte sein wird und ich mir auch mal David Wellingtons andere Bücher anschauen ...

Paradise One war mein erstes SciFi Buch, das in Richtung Horror geht, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es bestimmt nicht das letzte sein wird und ich mir auch mal David Wellingtons andere Bücher anschauen werde.

Man startet wirklich direkt im Geschehen und von Anfang an ist es total actiongeladen und spannend. Im mittleren Teil flacht es zwar wie bei vielen Büchern dieser Länge etwas ab, aber auch hier bleibt es trotzdem noch spannend und gruselig genug, sodass sich das Buch wirklich gut lesen lässt und sich nicht in die Länge gezogen anfühlt.


Stellenweise fand ich es wirklich gruselig und auch eklig/brutal. Das Buch hat es definitiv in sich, aber genau deshalb wollte ich auch die ganze Zeit wissen, wie es weiter geht. Zusätzlich ist der Horror-Aspekt, um den es hier geht, mMn wirklich kreativ, vielschichtig und interessant umgesetzt. Auch die Einsetzung und Darstellung von verschiedenen KI-betriebenen Systemen hat mir sehr gefallen. Was in den meisten Büchern zu 0815 und klischeehaft ist, kriegt hier mehr Tiefe und sinnvolle Verwendungszwecke.


Neben dem Spannungaspekt wird sich auch sehr darauf fokussiert, dass man die Crew kennen und lieben lernt. Ich habe hier nicht mit einer Found Family Situation gerechnet, mich aber umso mehr gefreut, dass es eine gibt.


Die Plot-Auflösung des ersten Teiles fand ich im Vergleich zur vorherigen Spannung des Buches dann doch etwas schwächer, was aber nicht heißt, dass es schlecht war.

Das Buch endet mit einem wirklich fiesen Cliffhanger und hört genauso spannend auf, wie es angefangen hat. Ich hoffe, dass der nächste Teil nicht allzu lange auf sich warten lässt.

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