Jahreshighlight mit grandiosem Worldbuilding
The Great Library hat mich vor allem durch das grandiose Worldbuilding überzeugt und begeistert.
Angangs ist es zunächst etwas schwer zu durchdringen, da es sehr komplex und riesengroß ist, doch genau ...
The Great Library hat mich vor allem durch das grandiose Worldbuilding überzeugt und begeistert.
Angangs ist es zunächst etwas schwer zu durchdringen, da es sehr komplex und riesengroß ist, doch genau in dieser Komplexität liegt auch der Reiz der Welt. Als ich mich dann zurecht gefunden habe, konnte ich die Welt gar nicht mehr loslassen.
Sowohl die Große Bibliothek als auch die Welten der Papierwelt vereinen so viele Aspekte, die ich an einem guten Worldbuilding liebe und lassen meine liebsten Settings einfließen.
Die Welt wird hier auch ziemlich clever erklärt, durch die Einführung eines neuen, ahnungslosen Charakters, mit dem wir gemeinsam die Magie entdecken.
Bei Übersetzungen bin ich oft etwas skeptisch, was den Schreibstil angeht (vor allem im Vergleich zum Original), aber hier mochte ich die Art des Schreibstils von Anfang an sehr gerne. Es ist etwas distanziert geschrieben, was für mich aber auch einfach zum Vibe und zur Komplexität der Handlung gepasst hat.
Die Handlung hat hier keine seichte Einleitung. Man wird direkt in die Katastrophe hineingeworfen und startet mit einer bedrohlichen Situation. Natürlich muss man sich dadurch erst wieder etwas zurechtfinden, aber durch diesen Einstieg startet das Buch direkt mit einem Spitzenpunk im Spannungsbogen. Zwar gibt es im Verlauf der Geschichte auch immer mal etwas langsamere Momente, um die Charaktere besser kennenzulernen, aber insgesamt zieht sich dieser Spannungsbogen auch ziemlich solide durch, bis er in einem wunderschönen, tragischen Ende landet, mit einem winzig kleinen Cliffhanger, der neugierig auf mehr macht.
Man begleitet hier mehrere Charaktere, wobei sich diese Perspektiven auf drei Handlungsstränge zusammenfassen lassen, die alle sehr verschieden sind und ihren eigenen Teil zum Großen Ganzen beitragen, bis sie letztendlich zusammengeführt werden.
Für mich war es die perfekte Auswahl an Charakteren und Perspektiven. Mir war es nicht zu viel & wirklich jeder Strang hatte etwas, das ihn wichtig macht.
Für mich ist dieses Buch ein absolut gelungener Auftakt einer neuen Fantasy-Trilogie, die jetzt schon mit einer einzigartigen Welt punktet, aus der ich gerne noch mehr lesen werde.