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Veröffentlicht am 25.01.2020

Freundschaft und Liebe überdauern Jahrzehnte

Goldene Zeiten im Gepäck
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Inhalt:
Die rüstige Altenheimbewohnerin Frau Kaiser weiß etwas über Karla, das sie nicht wissen sollte. Sie erpresst die junge Pflegehelferin damit, um von ihr in einem alten Renault quer durch Europa ...

Inhalt:
Die rüstige Altenheimbewohnerin Frau Kaiser weiß etwas über Karla, das sie nicht wissen sollte. Sie erpresst die junge Pflegehelferin damit, um von ihr in einem alten Renault quer durch Europa kutschiert zu werden. Wohin? Das wird Karla schon noch sehen. Warum? Das geht sie nichts an. Karla soll einfach nur fahren – möglichst schnell, denn viel Zeit bleibt ihnen nicht. Aus Kaisers Koffer blitzt eine goldene Medaille. Eine Erinnerung an längst vergangene Tage, als sich zwei junge Schwimmer bei den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne fanden, aber nicht lieben durften ...

Meine Meinung:
Schon länger wollte ich ein Buch von Adriana Popescu lesen und als ich dieses bei meiner Tante im Regal gesehen habe, wollte ich es unbedingt lesen.
Das Cover ist schlicht gehalten und erzählt trotzdem die Grundidee der Geschichte. Zu sehen sind Elisabeth Kaiser, eine rüstige ältere Dame und Karla Metuschke, Kaisers Pflegehelferin. Das rote Auto gehört Karla, mit welchem sie den geplanten Roadtrip durchführen werden. Das Cover finde ich also schon mal sehr gelungen.
Der Schreibstil ist wirklich toll. Mal scheinbar oberflächlich, dann wieder tiefgründig und dabei immer mit ganz viel Witz und Einfühlsamkeitsvermögen.
Von Seite eins an war ich in diese Geschichte verliebt! Die Kapitel sind recht kurz gehalten, sodass man auch mal schnell zwischendurch noch eins lesen kann, denn so ging es mir: einmal angefangen, wollte ich nicht mehr aufhören zu lesen und mit Karla und Frau Kaiser durch Europa reisen. Das Buch beinhaltet Zeitsprünge zwischen damals und heute. Damals erzählt die Geschichte von Frau Kaiser bei den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne, heute erzählt den Roadtrip von Karla und Frau Kaiser und spielt im August 2017. Beide Handlungsstränge sind sehr spannend gemacht, denn nach und nach fügen sich für den Leser die Erinnerungen von Frau Kaiser zusammen und man findet den Grund für die Reise. Ich kann gar nicht sagen, welche der beiden Handlungen mir besser gefallen hat, denn beide sind wichtig und einfach wunderschön.

„Wenn Menschen aus dem Leben verschwinden, hinterlassen sie immer eine Lücke bei ihren Lieben. An den Umrissen dieser Lücke kann man sich immer an sie erinnern.“ (S. 79)

Mit Karla hatte ich anfangs so meine kleinen Probleme. Sie schien mir nicht zu wissen, was sie eigentlich will und hat sich ein wenig merkwürdig verhalten. Das Ganze hat natürlich einen Grund, den man wenig später erfährt. Außerdem habe ich schnell gemerkt, dass in Karlas Vergangenheit die Zeiten wohl nicht ganz so golden gewesen sind...
Frau Kaiser hingegen mochte ich sofort. Für ihr Alter ist sie ganz schön fit und hält Karla mit ihren Ideen immer auf Trapp. Aus Frau Kaiser spricht die pure Lebenserfahrung und ich wage sie sogar als weise zu bezeichnen.
Auf dem Roadtrip läuft natürlich nicht alles wie geplant und Karla und Frau Kaiser sind anfangs auch nicht unbedingt die dicksten Freundinnen. Doch da sie viele Stunden auf engstem Raum miteinander verbringen, lernen sie sich besser kennen und vor allem: den anderen verstehen. Karla hat zu Beginn keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anfangen will, hat vieles nie zu Ende gebracht. Durch Frau Kaiser lernt sie, zu sich selbst zu finden und sich ihren Traum zu verwirklichen. Beide werden mit ihrer jeweiligen Vergangenheit konfrontiert, was sie schlussendlich stark zusammenschweißt.

„Manche Menschen müssen sich erst ein ganzes Leben kennen, um zu wissen, ob sie zusammengehören. Bei anderen reicht ein einziger Augenblick.“ (S. 199)

Die Freundschaft der beiden, die auf dieser Reise quer durch Europa entsteht, ist besonders. Denn obwohl die beiden viele Jahre trennen, so ist diese Freundschaft für beide elementar wichtig, der Roadtrip verändert beide. Auch Frau Kaisers Geschichte hat mich berührt, denn sie hat ihre große Liebe nie vergessen.
Ein wenig hat mich das Buch an „Frau Ella“ erinnert, was an einigen Stellen leider zu deutlich gewesen ist. Trotzdem:
Eine Geschichte, die uns zeigt, dass sowohl Freundschaft als auch Liebe Jahrzehnte überdauern kann und wie wichtig es ist, niemals aufzugeben!

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Band sechs der erfolgreichen Reihe

Ostwind - Der große Orkan
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Inhalt:
Ein Sommersturm zieht über Kaltenbach auf und bringt einen Pferde-Wanderzirkus mit sich, der auf dem Gestüt Schutz vor dem Unwetter sucht. Und obwohl Ari von der faszinierenden Welt des Kunstreitens ...

Inhalt:
Ein Sommersturm zieht über Kaltenbach auf und bringt einen Pferde-Wanderzirkus mit sich, der auf dem Gestüt Schutz vor dem Unwetter sucht. Und obwohl Ari von der faszinierenden Welt des Kunstreitens magisch angezogen wird, sieht sie auch die Schattenseiten, die das Zirkusleben für die Pferde bereit hält. Mit Ostwinds Hilfe fasst sie den waghalsigen Plan, einem alten Showpferd zu helfen – dann kehrt endlich Mika überraschend zurück ...

Meine Meinung:
Von Anfang an bin ich ein begeisterter Ostwind Fan gewesen. Doch nachdem mir in Band fünf meine liebste Hauptfigur, Mika, abhanden gekommen ist, ist es für mich nicht mehr das Selbe.
Da dieses Buch für jüngere Leser ab ca 10 Jahren geeignet ist, muss man keine großartige Handlung erwarten. Besonders gefällt mir immer noch, wie einfühlsam die Verbindung von Ostwind und Ari bzw Ostwind und Mika geschildert wird. Jedes Mädchen träumt doch genau davon. Hier steht als großes Thema das Trick-/Kunstreiten im Vordergrund. Ich selbst finde das sehr spannend und finde es toll, durch diese Geschichte auch mal ein wenig hinter die Kulissen schauen zu können. Zusammen mit Ari erleben wir einen großen Sturm, durch den ein Pferdezirkus nach Kaltenbach kommt. Da Ari immer noch sehr temperamentvoll ist, geht das Ganze natürlich nicht ohne Chaos...
Leider spielen auch hier die Grundfiguren Mika, Fanny und Sam nur eine untergeordnete Rolle. Für mich sind diese drei untrennbar mit Ostwind verbunden, weshalb ich es schade finde, dass sie so in den Hintergrund gerückt sind. Spannung kommt zum Ende der Geschichte auf jeden Fall nochmals auf, und hier treffen wir dann auch wieder auf Mika und Co.
Schöner Abschluss der Reihe, für mich aber nicht annähernd so toll wie die ersten Teile!

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Deutsche berührende Texte

Wir können alles sein, Baby
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Inhalt:
Mit »One Day« gelang Julia Engelmann ein sensationeller Poetry-Slam-Erfolg, der als Internetphänomen Millionen begeisterte und auch als Buch zum Bestseller wurde. Ihr ganz eigener Sound und ihre ...

Inhalt:
Mit »One Day« gelang Julia Engelmann ein sensationeller Poetry-Slam-Erfolg, der als Internetphänomen Millionen begeisterte und auch als Buch zum Bestseller wurde. Ihr ganz eigener Sound und ihre ganz eigene Sprache sind es, die die Herzen so berühren. In ihrem neuen Buch stellt sie erneut eine stimmungsvolle Playlist poetischer Texte über Träume und Liebe zusammen, über Wünsche und Freisein, aber auch über Loslassen und Traurigkeit. Julia Engelmann schreibt einfühlsam und bewegend davon, dass wir das Leben nicht verschlafen sollen, sondern was verändern, die Welt auf den Kopf stellen, ja, einfach mal Handstand machen – alles, was es braucht, ist ein bisschen Mut. Denn »wir können alles sein, Baby«!

Meine Meinung:
Zu Julia Engelmann muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Ich liebe ihre Texte und finde mich in vielen von ihnen wieder. Mit scheinbarer Leichtigkeit schreibt sie über Liebe, Freundschaft und Mut und doch steckt so viel Wahrheit hinter jedem einzelnen Satz. Texte die berühren, die einem ans Herz gehen und der Seele gut tun, denn man merkt schnell, dass man nicht alleine ist, mit seinen Gedanken und Gefühlen. Gerade „Wir können alles sein“ aus diesem Buch hat mich bewegt. Der Text lädt zum Träumen ein und beweist, dass man alles schaffen und sein kann, wenn man es nur will.
Wer Julia Engelmann noch nicht kennt, sollte dies schnell nachholen!

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Musik und Liebe überstehen auch die schwersten Zeiten

Das Versprechen des Buchhändlers
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Inhalt:
Deutschland 1931: Als Max die schöne Geigenspieler Hanna zum ersten Mal sieht, weiß er sofort, dass er sie liebt. In ihrem hingebungsvollen Spiel erkennt er die gleiche Leidenschaft zur Kunst, ...

Inhalt:
Deutschland 1931: Als Max die schöne Geigenspieler Hanna zum ersten Mal sieht, weiß er sofort, dass er sie liebt. In ihrem hingebungsvollen Spiel erkennt er die gleiche Leidenschaft zur Kunst, die auch er als Buchhändler in sich trägt. Nur langsam nähern sich die beiden einander an. Denn eigentlich hat Hanna nur ein einziges Ziel: Sie möchte ins Orchester aufgenommen werden. Doch die Jahre vergehen, und die politischen Ereignisse bringen Hanna und Max in größte Gefahr.

Meine Meinung:
Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch meine Tante. Sie hat es gelesen und mir mit den Worten „Das musst du lesen!“ in die Hand gedrückt. Interessant finde ich die Thematik rund um die 30er Jahren und den zweiten Weltkrieg tatsächlich, also habe ich mich an die Geschichte herangewagt.
Das Cover ist wirklich schön, gerade der alte Buchladen passt gut zu den Beschreibungen im Buch. Die Frau soll wohl Hanna Ginsberg darstellen. Ich finde es gut, dass man ihr Gesicht nicht sieht und sie ihre Geige in der Hand hat. Damit wird sofort ein gutes Bild von ihr vermittelt, auch wenn ich keine Personen auf Covern mag.
Jillian Cantor hat mich hier an die Seiten gefesselt. Ihr Stil, die Geschichte zu erzählen gefällt mir gut. Ohne zu viel verraten zu wollen kann ich doch sagen, dass ich es gut finde, abwechselnd von der Zeit vor dem Krieg und der Zeit danach zu lesen. Das Buch springt immer abwechselnd hin und her, sodass es zwei Erzählstränge gibt, die beiden unheimlich interessant sind. Wir haben in dieser Geschichte ein Liebes paar, nämlich Hanna Ginsberg und Max Bissinger. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, denn Hanna ist Jüdin und ihre Liebe somit zu Hitlerzeiten sehr gefährlich. Hanna mochte ich auf Anhieb. Sie erscheint mir ein wenig stur und widerspricht Max häufig oder wischt seine Bedenken beiseite. Hannas große Liebe neben Max ist die Musik, genauer gesagt ihre Geige. Ihr großer Traum ist es, in einem Orchester zu spielen. Dafür tut sie alles und übt stundenlang. Ihr Durchhaltevermögen bewunder ich, ebenso wie ihre Zielstrebigkeit, alles zu erreichen, was sie sich vorstellt. Hannas Kapitel werden uns aus der Ich-Perspektive geschildert, sodass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.
Mit Max hingegen habe ich so meine Probleme. Zu Anfang fand ich seine Bemühungen um Hanna süß und es hat ihn mir sympathisch gemacht. Doch je weiter die Handlung voranschritt, desto seltsamer und geheimnisvoller kam er mir vor. Sein Verhalten hat sich nicht grundlegend verändert, aber dennoch war er für mich nicht greifbar. Dieses Gefühl der Distanz wird durch die Erzählweise in der dritten Person noch verstäkt. Es wirkt so, als sollte man als Leser keine rechte Bindung zu Max aufbauen. Während mir Hannas Entwicklung zu einer noch stärkeren und selbstbewussteren Frau gut gefallen hat, so bleibt mir Max bis jetzt ein wenig fremd und unverständlich.

„Ich hatte so viele Dinge verloren und diese Verluste waren zu einem Teil von mir geworden. Zu einem Teil meiner Identität.“ (S. 198)

Eigentlich hätte das Buch richtig gut sein können mit den ganzen historischen Ereignissen und der wirklich spannenden Geschichte. Doch gibt es ein Element, dass mir gar nicht gefallen hat. Ich möchte es hier nicht nennen, denn damit würde ich spoilern. Allerdings hat dies für mich die Atmosphäre der Geschichte ein wenig zunichte gemacht. Ich verstehe, dass es ein Symbol der Hoffnung sein soll, aber für mich passt es leider gar nicht in die Geschichte. Durch manche Ereignisse, die damit zusammenhängen, habe ich Hanna teilweise als naiv wahrgenommen, was wirklich schade ist. Da dies für mich einiges zerstört hat, muss ich Abzüge machen.
Ein Buch, dass die Geschichte einer gefährlichen Liebe und der Leidenschaft für Musik erzählt. Und davon, dass beides schwierige Zeiten überstehen kann. Eine Geschichte, die für mich aber Potenzial zu etwas anderem hätte haben können.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Spannend bis zum Schluss!

Die junge Frau und die Nacht
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Inhalt:
Nur auf Drängen seines besten Freundes Maxime kehrt der erfolgreiche Schriftsteller Thomas anlässlich einer Jubiläumsfeier ihrer alten Schule aus den USA in seine französische Heimatstadt Antibes ...

Inhalt:
Nur auf Drängen seines besten Freundes Maxime kehrt der erfolgreiche Schriftsteller Thomas anlässlich einer Jubiläumsfeier ihrer alten Schule aus den USA in seine französische Heimatstadt Antibes zurück – an den Ort, an dem vor fünfundzwanzig Jahren Vinca, seine große Liebe, spurlos verschwand. Damals beging Thomas mit Maximes Hilfe aus Liebe und Verzweiflung ein grausames Verbrechen. Nun droht die Vergangenheit sie einzuholen, denn jemand ist hinter ihr Geheimnis gekommen und will nur eines: Rache. Um sich und ihre Familien zu schützen, müssen Thomas und Maxime herausfinden, warum Vinca damals das Internatsgelände verließ. Doch je näher sie der Wahrheit kommen, desto größer wird die Gefahr …

Meine Meinung:
Nachdem mich die letzten Bücher von Musso eher enttäuscht haben, ich sie teilweise sogar abgebrochen habe, bin ich mit sehr niedrigen Erwartungen an dieses Buch herangegangen.
Das Cover ist interessant gestaltet und lässt mit der weggehenden Frau Platz für Überlegungen, was geschehen sein könnte. Ich muss gestehen, manche Zusammenhänge waren für mich deutlich, mit anderen hätte ich gar nicht gerechnet.
Interessant finde ich dieses Mal, dass eine Karte vorne ist das Buch gedruckt ist. Diese ist äußert hilfreich, um Wege und Geschehnisse nachvollziehen zu können.
Die Atmosphäre der Geschichte ist eher düster, der Schatten der Vergangenheit ist quasi greifbar und hat mich dazu gebracht, das Buch innerhalb weniger Stunden zu verschlingen. Während des Lesens begleiten wir Thomas, einen berühmten Schriftsteller, der eigentlich in New York lebt. Man bemerkt gleich, dass ihn etwas belastet und findet schnell heraus, weshalb er sich in seine alte Heimat, die Cote d'Azur, begibt. Thomas hat keine Familie und wirkte auf mich trotz seiner Berühmtheit eher zurückgezogen. In jungen Jahren hat er etwas erlebt, was ihn und sein Leben für immer verändert hat. Durch Rückblenden erfahren wir, was vor 25 Jahren geschehen ist. Doch auch in der Gegenwart lauern für Thomas Gefahren und nicht jeder Freund ist auch ein Freund...
Viele der Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen, habe ich geahnt oder vorhergesehen. Allerdings ändert sich zum Schluss hin alles, denn nicht das Offensichtliche ist auch immer die Wahrheit.. Die ganze Verstrickungen sind verwirrend, gleichzeitig aber so fesselnd, dass man unbedingt wissen will, was geschehen ist.
Guillaume Musso hat es mit dieser Geschichte endlich wieder geschafft, mich an die Seiten zu fesseln. Wer Spannung sucht wird hier garantiert fündig! Nach langer Zeit mal wieder ein Buch des Autors, dass mich vollständig überzeugen konnte!

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