Mord nach Vorlage
HexenjägerDie Idee, dass ein Mörder nach der Anleitung auf einem Buch mordet, ist nicht neu. Mich hat aber vor allem der Aspekt der Hexenjagd interessiert und wie der Autor es schafft, diese in die Gegenwart zu ...
Die Idee, dass ein Mörder nach der Anleitung auf einem Buch mordet, ist nicht neu. Mich hat aber vor allem der Aspekt der Hexenjagd interessiert und wie der Autor es schafft, diese in die Gegenwart zu bringen.
Es geht auch sofort mit dem ersten Mord los. Gefallen hat mir, dass es zwar brutal zugeht, der Autor das Ganze aber nicht über Seiten ausschlachtet, sondern kurz darstellt. Das lässt Raum für eigene Gedanken und Vorstellungen und so können meiner Meinung nach auch Leser mit weniger starkem Magen des Buch lesen.
Dann wurde es für meinen Geschmack aber etwas zäh. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit von Kommissarin Jessica Niemi, die aber nicht so recht zur eigentlichen Haupthandlung passen. Dadurch geht der Lesefluss etwas verloren, weil man immer wieder unterbrochen wird und die Rückblenden ein bisschen zufällig eingestreut werden. Ich habe während des Lesens gedacht, dass hier sicher noch ein Gegenwartsbezug hergestellt wird, was aber nicht wirklich der Fall war. Vielleicht muss man sich hier noch ein bisschen gedulden, bis die beiden weiteren Bände der Trilogie erscheinen.
Aber auch in der Haupthandlung geht es eher langsam voran. Es gibt viele Hinweise und es wirkt, als hinterlasse der Mörder absichtlich Spuren - aber so wirklich zielführend scheinen sie nicht zu sein. Ich muss zugeben, dass ich zwischendurch etwas gelangweilt war. Die Spannung ist auf jeden Fall etwas abgeflaut.
Das ändert sich dann gegen Ende, hier geht es dann nämlich Schlag auf Schlag - und für meinen Geschmack etwas zu schnell. Ich habe teilweise zurückgeblättert, weil ich dachte, etwas überlesen zu haben. Es bleiben auch noch viele Fragen offen, nicht alles fügt sich zusammen. Ich denke, das wird dann in den beiden Folgeteilen aufgeklärt und zusammengeführt.
Insgesamt konnte ich "Hexenjäger" aber nicht ganz überzeugen. Die Trilogie werde ich aber trotzdem weiterverfolgen, da in der Story an sich viel Potential steckt. Von mir gibt es für den Auftakt 3 Sterne.