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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2020

Erschreckend

2084
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Wie sieht die Welt 2084 aus? Wie hat sich das Klima bis dahin entwickelt? Und warum haben wir - also die Menschen im Jahr 2020 - nichts getan, um den Klimawandel aufzuhalten? Das sind Fragen, die in diesem ...

Wie sieht die Welt 2084 aus? Wie hat sich das Klima bis dahin entwickelt? Und warum haben wir - also die Menschen im Jahr 2020 - nichts getan, um den Klimawandel aufzuhalten? Das sind Fragen, die in diesem Buch geklärt werden.

Der Autor nimmt den Leser mit rund um die Welt, wo er Menschen interviewt, die in der Zukunft im Jahr 2084 leben. Diese sind natürlich fiktiv, aber trotzdem wirken sie sehr real, denn er lässt viele Fakten aus unserer Zeit einfließen, sodass es einen runden Übergang zwischen gesicherten Fakten und Fiktion gibt.

Die Idee, das Buch nur aus Interviews bestehen zu lassen, fand ich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und ich hatte Angst, dass es sich schwer lesen lässt. Aber das war überhaupt nicht der Fall. Gerade weil es ähnlich der gesprochenen Sprache ist, lässt es sich sehr flüssig lesen und wirkt sehr authentisch.

Geteilt ist das Buch thematisch in unterschiedliche Auswirkungen des Klimawandels. Dann geht es einmal rund um die Welt an verschiedene Orte, wo gerade diese Auswirkungen besonders stark vertreten sind. Dabei werden Dinge wie beispielsweise Wasserknappheit angesprochen, vor denen bereits heute die Wissenschaft warnt. Da erscheint es sehr weit weg und irgendwie auch nicht als wirkliche Gefahr. Wenn James Lawrence Powell aber dann seine Interviewpartner davon berichten lässt, dass das Wasser immer weiter rationiert wird und es trotzdem nicht reicht, dann bekommt das Ganze nochmal einen ganz anderen Charakter.

Für mich war das Buch sehr erschreckend und es hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich versuche schon möglichst nachhaltig zu leben, aber natürlich weiß ich, dass das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Nichtsdestotrotz hat es mich aber auch bestärkt, dass wir alle gemeinsam etwas gegen den Klimawandel tun können und das es jetzt an der Zeit ist zu handeln.

Insgesamt hat mir das Buch und die Idee dahinter sehr gut gefallen. Es lässt sich gut lesen und behandelt ein wichtiges Thema. Deshalb gibt es von mir auch 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Eine Zugfahrt mit Leiche

Mord im Santa-Express
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Im November kann man sich ja schon mal langsam auf Weihnachten einstimmen, deshalb habe ich mir "Mord im Santa-Express" von Jan Beißen geschnappt.
Ein Toter in einem Zug - und es gibt keine bzw. viele ...

Im November kann man sich ja schon mal langsam auf Weihnachten einstimmen, deshalb habe ich mir "Mord im Santa-Express" von Jan Beißen geschnappt.
Ein Toter in einem Zug - und es gibt keine bzw. viele Verdächtige. Das erinnert auf den ersten Blick an Agatha Christie und ihren "Mord im Orientexpress". Wer diesen Stil mag, der wird auch hier auf seine Kosten kommen.
Der Krimi zeichnet sich durch sehr sympathische und unterschiedliche Figuren aus, die sich alle zufällig begegnen, weil sie an Heiligabend im ICE von Hamburg nach München sitzen. Ich fand es gelungen, wie die einzelnen Figuren und die Beweggründe für ihre Reise kurz vorgestellt wurden, denn so konnte man sie immer gut einordnen.
Ansonsten ist die Handlung relativ unaufgeregt, was für eine entspannte Lesestimmung sorgt. Es gibt wie gesagt einen Toten, allerdings geht es recht unblutig zu. Man kann den Krimi also auch mit schwachen Nerven lesen.
Eingeteilt ist das Buch in unterschiedliche Kapitel, die sich an den verschiedenen ICE-Haltestellen orientieren. Das war sehr passend und hat das Setting nochmals unterstrichen. Erzählt wird auch aus den unterschiedlichen Perspektiven der Reisenden bzw. Zugangestellten, sodass immer wieder kleine Cliffhanger entstehen, die zum Weiterlesen animieren.
Es gibt einige überraschende Wendungen, allerdings ist die Lage nie so verzwickt, dass man als geübter Krimileser nicht schon eine Vorahnung entwickelt. Das fand ich allerdings nicht schlimm.
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und auf jeden Fall Lust auf Weihnachten gemacht.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Mal etwas anderes...

Schlafe jetzt für immer
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Bei diesem Buch hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Ich wollte einfach sofort wissen, wie es möglich sein kann, das ein Kind Tatorte eines Mörders zeichnet, ohne das die Handlung ins mystische ...

Bei diesem Buch hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Ich wollte einfach sofort wissen, wie es möglich sein kann, das ein Kind Tatorte eines Mörders zeichnet, ohne das die Handlung ins mystische abrutscht, sondern in der Realität bleibt.
Die Plotidee finde ich äußerst gelungen und auch die Umsetzung hat mir gefallen. Leider weiß man durch den Klappentext schon ziemlich viel, was mich beim Lesen etwas gestört hat, da ich endlich neue Infos wollte.
Positiv hingegen war der Prolog, der sofort Spannung aufbaut, sodass man weiterlesen möchte.
Im Gegensatz zu anderen Thrillern ist "Schlafe jetzt für immer" nicht in Ich-Form aus Sicht der Hauptperson geschrieben, sondern in diesen Passagen schaut man durch die Augen des Mörders. Am Anfang war das etwas verwirrend, aber dann hat es sehr gut gepasst, denn seine Beweggründe sind spannend und hätten ruhig noch etwas mehr in den Fokus gestellt werden können.
Das Buch geht auf jeden Fall unter die Haut, denn einige Passagen sind richtig gruselig. Hier hat es der Autor wirklich geschafft, auch diese eher phantastisch anmutenden Ereignisse in einen realen Hintergrund zu setzen. Leider war es aber an einigen Stellen auch etwas too much - dann wirkte die Handlung sehr gekünselt und aufgebauscht.
Nichtsdestotrotz hat mich das Buch gefesselt und ich habe es in kurzer Zeit durchgelesen. Eine spannende Idee, die für mich gut umgesetzt wurde. Den Autor behalte ich auf jeden Fall im Blick!

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Charmant, witzig, rätselhaft

Bunburry - Schlechter Geschmack ist tödlich & Tod eines Charmeurs
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Für mich ging es wieder zurück nach Bunburry, allerdings habe ich die Teile bisher nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen, was aber nicht schlimm ist. Dadurch, dass die einzelnen Episoden abgeschlossen ...

Für mich ging es wieder zurück nach Bunburry, allerdings habe ich die Teile bisher nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen, was aber nicht schlimm ist. Dadurch, dass die einzelnen Episoden abgeschlossen sind und man das drumherum auch so mitbekommt, kann man die kurzen Geschichten auch ohne Vorkenntnisse genießen.
Mir gefällt das Setting sehr gut: Das kleine Bunburry, sehr dörflich, aber trotzdem belebt, ist ein Ort, den ich selbst mal besuchen würde. Seine Bewohner sind liebenswert, ein bisschen schrullig und eigen, was dazu führt, dass die ein oder andere witzige Situation entsteht - gerade wenn ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen.
Ganz besonders habe ich die beiden Damen Liz und Marge ins Herz geschlossen. Sie sind so sympathisch und mit ihrer neugierigen Art, den Verbindungen zu den anderen Dorfbewohnern und ihrem selbstgemachten Karamel die perfekten Ermittlerinnen. Auch Alfie finde ich als Kontrast sehr gelungen, auch wenn er an der ein oder anderen Stelle sehr verschlossen wirkt.
Der Fall an sich ist sehr kurzweilig, sodass man ihn perfekt zwischendurch lesen kann. Allerdings darf man jetzt nicht sooo viel Spannung erwarten, denn im Vordergrund steht, wie für einen Cosy-Krimi üblich, die Art und Weise der Ermittlungen. Es ist auch so, dass das Ende dann relativ schnell kommt, man als Leser aber schon eine Ahnung hat, was genau passiert ist.
Mir gefällt die Serie richtig gut und ich werde auf jeden Fall "dranbleiben".

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Brutal und verstörend...

Blutasche
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Obwohl ich bereits "Leichenbraut" gelesen habe und man die Vorgänger nicht unbedingt kennen muss, hatte ich hier anfangs leichte Schwierigkeiten, in das Buch hineinzufinden. Denn bis ich alle Personen ...

Obwohl ich bereits "Leichenbraut" gelesen habe und man die Vorgänger nicht unbedingt kennen muss, hatte ich hier anfangs leichte Schwierigkeiten, in das Buch hineinzufinden. Denn bis ich alle Personen und ihre Aufgaben wieder parat hatte, hat es doch etwas gedauert. Vor allem Jules konnte ich nicht wirklich einordnen und ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass mir hier Informationen fehlen. Das war etwas schade. Auch wie Gabriel in die Geschichte hineinpasst, war mir bis zum Schluss nicht klar. Vielleicht kann ich mich nicht mehr erinnern und es kam in Teil 2 vor, oder es war im ersten Band, den ich nicht gelesen habe.

Auch hat es etwas gedauert, bis es so richtig losging. Stephen Lang macht gerade Urlaub, das MID-Team hat eigentlich keine Fälle, denn sie ermitteln ja nur bei besonders schwerwiegenden Dingen, bei denen die normalen Ermittler nicht weiterkommen und bis es dann etwas zu ermitteln gibt, ist schon einige Zeit - und auch einige Seiten - vergangen.

Aber das ändert sich nach den ersten 100 Seiten dann sehr schnell und ich war gefesselt. Es gibt verschiedene Tatorte, man springt immer mal wieder hin und her, was für viele kleine Cliffhanger sorgt. Richtig erschüttert haben mich die Passagen, die aus Sicht des Täters geschildert wurden. Diese gehen ganz schon unter die Haut und man muss schon einiges aushalten können, denn sie sind ganz schön brutal und unheimlich.

Was den Täter angeht, hatte ich leider schon ziemlich schnell eine Ahnung, die sich dann auch bestätigt hat. Zwar wird der Leser noch auf die ein oder andere Fährte gelockt, aber das ist teilweise so offensichtlich, dass ich nicht darauf reingefallen bin. Nichtsdestotrotz bin ich mit der Auflösung sehr zufrieden. Es hat alles Hand und Fuss und wird zum Schluss nochmal richtig rasant.

Insgesamt wurde ich also gut unterhalten, ich empfehle aber dringend, die Vorgänger zu lesen, bevor man sich "Blutasche" widmet. Von mir gibt es 3,5 Sterne!

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