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Veröffentlicht am 16.10.2018

Geht die Welt unter?

Das KALA-Experiment
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Das Buch startet schön gemütlich: Eine Videobloggerin interviewt einen Physiker, der kurz darauf tot ist - ob Selbstmord oder Mord, weiß man nicht so recht. Aber weil der Protagonistin Nina Bornholm einiges ...

Das Buch startet schön gemütlich: Eine Videobloggerin interviewt einen Physiker, der kurz darauf tot ist - ob Selbstmord oder Mord, weiß man nicht so recht. Aber weil der Protagonistin Nina Bornholm einiges komisch vorkommt, macht sie sich daran, die Hintergründe aufdecken zu wollen.

Und dann geht es Schlag auf Schlag: Wie lernen unterschiedliche Personen in verschiedenen Teilen der Welt kennen. Es gibt nur eine Gemeinsamkeit: Es geschehen unerklärliche Dinge, so als wäre es möglich, dass Menschen und Dinge aus der Zukunft in die Gegenwart reisen.

Die Vorstellung fand ich unheimlich spannend, gerade weil es so unerklärlich ist. Und genau wie die verschiedenen Protagonisten steht auch der Leser zuerst ohne viele Informationen da. Nach und nach kommt etwas Licht ins Dunkel, was teilweise sehr physikalisch erklärt wird. Ich gebe zu, dass ich bei diesen Passagen nicht gerade viel verstanden habe, aber das hat mich auch nicht gestört. Denn sie haben sich gut in die Gesamtgeschichte eingefügt, sie waren nicht zu langatmig und irgendwie schlüssig (auch wenn ich das natürlich nicht aus fachlicher Sicht beurteilen kann).

Spannend wird es aber dann auch, als die Protagonisten aufeinander treffen und ahnen, dass die Welt in Gefahr ist. Alles wirkt sehr abstrakt, deswegen finden Nina Bornholm, John Sparrow und der Pastor Victor Kessler auch kaum Unterstützung, um das Unvermeidliche zu verhindern. Ich war natürlich sofort auf ihrer Seite.

Was anfangs etwas verwirren kann, sind die unterschiedlichen Erzählstränge. Denn mal verfolgt man Nina, dann John oder eben den Pastor. Mir hat das allerdings sehr gut gefallen, weil nicht nur die Ausmaße des Problems verdeutlicht wurden, sondern die Spannung so sehr gut aufrechterhalten wurde. Schließlich wollte man immer weiterlesen, um zu erfahren, was als nächstes passiert.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings: Es gibt eine kleine Nebenhandlung mit Johns Tochter, die an einer unheilbaren Krankheit erkrankt ist und ihr Leben deswegen in einem sterilen Raum im Krankenhaus verbringen muss. Das hätte ich nicht gebraucht, weil es für mich nicht so gut in die Gesamtgeschichte gepasst hat. Die Intention Johns, die Welt zu retten, um seine Tochter zu retten, hätte man auch mit einem "normalen" Verhältnis der Beiden zueinander erklären können.

Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich einige tolle Lesestunden beschert, deswegen gibt es von mir 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 28.09.2018

Der will nur spielen...

Zoo
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Mal etwas ganz anderes dachte ich - und ich wurde nicht enttäuscht. Denn dies ist sicher kein gewöhnlicher Thriller mit einem Mörder und einigen Ermittlern etc. Es geht eher in die Richtung Dystopie, obwohl ...

Mal etwas ganz anderes dachte ich - und ich wurde nicht enttäuscht. Denn dies ist sicher kein gewöhnlicher Thriller mit einem Mörder und einigen Ermittlern etc. Es geht eher in die Richtung Dystopie, obwohl es doch irgendwie in der Gegenwart spielt. Also irgendwie schwer zu erklären...

Auf jeden Fall verhalten sich auf einmal alle Tiere merkwürdig. Sie arbeiten zusammen, scheinen sich irgendwie abzusprechen und greifen Menschen an. Dass das auf der ganzen Welt passiert wird sehr gut herübergebracht, da man immer wieder an einen anderen Ort springt und dort Menschen begleitet, die von Tieren - egal ob Haus- oder Wildtiere - gejagt werden. Und meistens dabei sterben.

Trotzdem gibt es eine Hauptfigur. Jackson Oz hat sich schon vorher mit dem komischen Tierverhalten beschäftigt und den hier stattfindenden Super-Gau vorhergesagt. Sein eigener Affe, den er aus einem Tierlabor gerettet hat und wie ein Kind bei ihm aufwuchs, wird zum Mörder. Das bringt das Ganze auch auf eine persönliche Ebene und da man Jackson gut verfolgt, hat die Geschichte auch einen roten Faden. Das macht es sehr spannend.

Gut hat mir auch gefallen, dass das Problem nicht innerhalb einiger Tage gelöst wird, sondern es auch Zeitsprünge nach vorne gibt. Dadurch wirkt alles glaubwürdiger, denn natürlich kann man Ursachen für so etwas nicht innerhalb weniger Stunden lösen.

Ein bisschen langatmig war das Buch aber für meinen Geschmack ab und zu schon. Vor allem wenn sich alles wiederholt hat, außer dass die angreifenden Tiere gewechselt haben. Klar kommt man beim Lesen so ein bisschen um die Welt, allerdings sind die dort auftauchenden Figuren nicht wirklich wichtig, sodass es hier nicht in die Tiefe geht, sondern eher die Blutlust des Lesers befriedigt :D Hätte ich nicht so oft gebraucht.

Das Ende war dann für mich ein bisschen drüber: Sehr dramatisch und irgendwie endgültig... Aber es zeigt die Dummheit der Menschheit auf, was auch wieder irgendwie sympathisch war.

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich habe es kaum aus der Hand gelegt. Von mir gibt es deswegen 4 Sterne!

Veröffentlicht am 28.09.2018

Alte Dinge...

Die Blütenmädchen
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Ich finde es ja ganz toll, wenn man mit alten Dingen kreativ umgeht, etwas selbst baut oder upcycelt. Leider bin ich selbst viel zu unbegabt, deswegen habe ich mich gefreut, durch die Protagonistin Dafne ...

Ich finde es ja ganz toll, wenn man mit alten Dingen kreativ umgeht, etwas selbst baut oder upcycelt. Leider bin ich selbst viel zu unbegabt, deswegen habe ich mich gefreut, durch die Protagonistin Dafne ein bisschen in diese Welt hineinschnuppern zu können.

Sie ist wirklich eine tolle, sympathische Protagonistin. Sie hat schon vieles im Leben durchmachen müssen, den Krebs besiegt und jetzt endlich die Kraft, sich aus einer Beziehung ohne Zukunft zu lösen. Zurück in ihrer Heimat will sie neu beginnen.

Schon ziemlich schnell kristallisiert sich heraus, dass sie - obwohl eher eine Einzelgängerin - nicht lange allein bleiben wird. Milan wird ja bereits im Klappentext angekündigt, was ich ein bisschen schade fand, da man kaum überrascht wurde. Allerdings ist es schön, wie sich die Beziehung zwischen den Beiden entwickelt. Zumindest am Anfang. Denn hier komme ich auch schon zu einem meinen Kritikpunkte: Es war mir einfach zu viel hin und her. Es sind zwei Erwachsene Menschen, die bereits viel erlebt haben und keine Teenager, die so einen Eiertanz veranstalten müssen. 100 Seiten weniger hätten deswegen dem Buch gut getan, ohne das mir etwas gefehlt hätte. So war es doch mit der Zeit ein bisschen nervig.

Allerdings wird das durch das vermittelte Flair wieder wett gemacht. Denn die Atmosphäre ist von der ersten Seite total schön. Man bekommt richtig Lust, in ein kleines italienischen Dorf zu fahren und durch kleine Antiquitätenläden zu schlendern. Auch wie die beiden Protagonisten die alten Schätze aufarbeiten und etwas Neues entstehen lassen ist einfach super. Von meiner Seite aus hätten noch viel mehr alte Dinge umgearbeitet werden können.

Dafnes Gabe wurde von der Autorin gut eingebaut. Sie nimmt nicht zu viel Raum ein und die Nebengeschichte mit ihren Großeltern ist einfach sehr schön zu lesen, ohne dass sie sich in den Vordergrund spielt.

Nur mit dem Titel werde ich nicht warm, denn eine Beziehung zum Inhalt kann ich irgendwie nicht herstellen.

Insgesamt hat mir das Buch schöne Lesestunden beschert. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 28.09.2018

Die Vorgeschichte

Run
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Im Hauptbuch geht es um John Wallace, einem Journalisten, der umgebracht werden soll und vor seinem Mörder flüchtet. Wie man bereits hier lesen kann, war er in Afghanistan und hat dort ein Massaker fotografiert, ...

Im Hauptbuch geht es um John Wallace, einem Journalisten, der umgebracht werden soll und vor seinem Mörder flüchtet. Wie man bereits hier lesen kann, war er in Afghanistan und hat dort ein Massaker fotografiert, dass er nicht hätte sehen dürfen. Ohne Beweise glaubt ihm allerdings keiner.

Die Vorgeschichte setzt genau hier an: Der Leser kann die Ereignisse in Afghanistan komplett miterleben. Insgesamt ist es aber eher eine längere Kurzgeschichte, was bei Prequels aber ja üblich ist.

Es war spannend, die Erlebnisse von John Wallace "aus erster Hand" mitzubekommen. Zwar hat man sich beim Lesen von "Pendulum" schon so seine Gedanken gemacht, aber das war nochmal etwas ganz anderes. Kurzweilig, aber dennoch sehr fesselnd, wird über das missglückte Manöver der britischen Armee berichtet. Außerdem wird der Leid eines unnötigen Krieges sehr gut herübergebracht.

Mit dem Hauptbuch Mithalten kann "Run" allerdings nicht. Es ist ganz nett und schon ein Muss, wenn einem "Pendulum" gefallen hat. Das sollte man vorher auch unbedingt gelesen haben, um alles gut nachvollziehen zu können. Allerdings verpasst man auch nicht so viel, wenn man die Vorgeschichte weglässt.

Insgesamt aber eine schöne Idee und sehr kurzweilig, deswegen 4 Sterne!

Veröffentlicht am 28.09.2018

Verschwundene Teenies...

Die im Dunkeln
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Der Klappentext klang super spannend - ich erwartete Spannung auf jeder Seite und auch eine Art Countdown auf der Suche nach den Mädchen. Leider wurden meine Erwartungen aber nicht ganz erfüllt.

Der Plot ...

Der Klappentext klang super spannend - ich erwartete Spannung auf jeder Seite und auch eine Art Countdown auf der Suche nach den Mädchen. Leider wurden meine Erwartungen aber nicht ganz erfüllt.

Der Plot ist jetzt nichts Neues, in vielen Thrillern verschwinden Kinder oder Jugendliche, aber trotzdem wurde es hier sehr gut aufgebaut. Denn am Anfang bekommt man gleich eine Entführung mit, kann diese aber nicht wirklich einordnen, da sich das mit den Zeugenaussagen widerspricht. Hier ist also Spannung gegeben und erst mit der Zeit kann man als Leser den Zusammenhang verstehen.

Leider ist für meinen Geschmack die eigentliche Entführungsstory zu weit in den Hintergrund gerückt, weil es doch sehr oft um das Privatleben und die Vergangenheit der Ermittlerin Elsa Myers ging. Auch hier erfährt man nur nach und nach, was vorgefallen ist, aber trotzdem wirkt es am Ende nicht wirklich abgeschlossen und es lenkt doch sehr von der Hauptgeschichte ab. Dadurch leidet meiner Meinung nach die Spannung und ich muss gestehen, dass mir Elsa durch ihre Handlungen nicht gerade sympathisch war. Außerdem hat sie selbst große Probleme und dieses Klischee mag ich in Büchern einfach nicht. Ich wünsche mir wieder mehr starke Ermittler, die fest im Leben stehen und durch logisches Denken und Kombination die Fälle lösen.

Auch wenn man Anfang lange im Dunkeln tappt, wird doch schnell verraten, wer der Entführer ist. Deshalb war dann das Spannende die Jagd nach ihm und seine Hintergründe. Hier lässt die Autorin auch Raum für Spekulationen, den man kann versuchen sich die Beweggründe zu erschließen, es wird aber nicht vollständig aufgeklärt. Das hat mir gut gefallen.

Viel zu wenig im Vordergrund standen für mich die entführten Mädchen. Man bekommt nur in kleinen Ausschnitten mit, was ihnen eigentlich zustößt. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, weil es der Spannung sicher auch gut getan hätte. Das Positive hierbei ist allerdings, dass es nicht brutal ist. Der Thriller spielt sich eher auf der psychologischen Ebene ab und ist dadurch auch etwas für zartere Gemüter.

Insgesamt war das Buch nicht schlecht, hatte aber meiner Meinung nach einige Schwächen. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.